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Schaltvorrichtung für blehrfachtarifzähler o. dgl. Es sind Schaltvorrichtungen
für Mehrfachtarifzähler mit sogenannter Sonntagsruhe bekannt, bei denen während
der Werktage die einzelnen Tarifstufen zu bestimmten Tageszeiten und in bestimmter
Reihenfolge eingeschaltet werden, während der Sonntagsruhe oder auch schon ab Samstag
nachmittag die normale Tarifschaltung aufgehoben und irgendeiner der Tarife für
die ganze Sonntagsruhe eingeschaltet wird. Gelegentlich wird an eine solche Schaltvorrichtung
die Forderung gestellt, daß für die Sonntagsruhe je nach der Jahreszeit oder nach
den Betriebsverhältnissen wahlweise der eine oder der andere der Tarife eingeschaltet
werden kann, und zwar durch möglichst einfache Handgriffe, oder es wird auch verlangt,
daß während der Sonntagsruhe zwei oder mehr Tarife abwechselnd, aber zu anderen
Zeiten eingeschaltet werden als an den Werktagen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltvorrichtung, die diese Forderungen
erfüllt. In an sich bekannter Weise werden die einzelnen Tarife durch Schaltrelais
eingestellt, die von Tarifschaltern gesteuert werden. Die Tarifschalter werden durch
gegebenenfalls einstellbare Stifte o. dgl. einer an jedem Tag einmal umlaufenden,
von einem Zeitwerk angetriebenen Tagesscheibe betätigt. Die Tarifschalter werden
während der Sonntagsruhe durch einen von einer Wochenscheibe gesteuerten Schalter
unwirksam gemacht. Erfindungsgemäß wird von der Wochenscheibe wenigstens noch ein
Überbrückungsschalter zu einem Tarifschalter gesteuert, der einen von dem Tarifschalter
unabhängigen, mit dem Schaltrelais verbundenen Parallelstromkreis überwacht. Es
tritt also in der Zeit der Sonntagsruhe der Überbrückungsschalter an die Stelle
des Tarifschalters.
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Bei Mehrfachtarifzählern, beispielsweise bei Dreifachtarifzählern,
kann die wahlweise Einstellung des Sonntagstarifs erfindungsgemäß mit einem einzigen
Überbrückungsschalter und einer in dem Stromkreis dieses Schalters liegenden Umschaltevorrichtung
ausgeführt werden, durch die der Überbrückungsschalter je nach Bedarf zu dem einen
oder anderen Tarifschalter parallel geschaltet werden kann.
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Wird eine Tarifumschaltung innerhalb der Sonntagsruhe gewünscht, so
werden die Schaltteile an der Wochenscheibe derart ausgebildet, daß der den Überbrückungsschalter
betätigende Teil sich über einen kleineren Teil des Wochenscheibenumfangs erstreckt
als der Teil, der den Sperrschalter betätigt, oder, wenn die Betätigung der Schalter
durch mehrere längs des Ümfangs versetzte Teile erfolgt, dadurch, daß die den überbrückungsschalter
betätigenden Teile einen kleineren Zentriwinkel miteinander einschließen als die
den Sperrschalter betätigenden Teile. Sollen auch während der Sonntagsruhe mehrere
Tarife
abwechselnd eingeschaltet werden, so müssen außerdem-noch die diel:Tberbrückungsschalter
betätigenden Teile oder die von ihnen angegriffenen Schalterteile längs des Wochenradumfangs
gegeneinander versetzt werden.
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Der Sperrschalter ist ein Unterbrechungsschalter, der mit den Tarifschaltern
in Reihe geschaltet ist, wenn auch die Tarifschalter mit den entsprechenden Relaiswicklungen
in Reihe geschaltet sind. Er ist'ein Kurzschlußschalter für einen Widerstand, wenn
die Relaiswicklungen samt den Tarifschaltern zu einem in einem Stromkreis liegenden
Widerstand parallel geschaltet sind. Werden die Relaiswicklungen dadurch stromlos
gemacht, daß sie die Tarifschalter, die parallel dazu liegen, kurzschließen, so
wird in jeden Kurzschlußkreis in Reihe mit dem Tarifschalter je ein Sperrschalter
eingeschaltet, und die einzelnen Sperrschalter werden miteinander gekuppelt. Sämtliche
Sperrschalter werden also dann gleichzeitig geöffnet und geschlossen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Die Abb. i bis q. zeigen Schaltbilder; die Abb. 5 zeigt im Schema
das Getriebe der Schaltvorrichtung gemäß Abb. i.
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Die Abb. i bis 3 entsprechen Schaltvorrichtungen für Dreifachtarif
mit zwei Schaltrelais, bei denen der eine Tarif eingestellt ist, wenn das erste
Relais, der zweite Tarif, wenn das zweite Relais eingeschaltet ist, der dritte Tarif,
wenn beide Relais ausgeschaltet sind. Die beiden Schaltrelais sind mit i und 2 bezeichnet.
In Abb. i liegen die Tarifschalter 21, 22 in Reihe mit den Schaltrelais i, 2 und
in Reihe mit dem Sperrschalter 30. Die Tarifschalter 2i, 22 werden von Steuerteilen
an der Tagesscheibe in einer gewissen Reihenfolge betätigt, der Sperrschalter
30 wird von einem Steuerteil an der Wochenscheibe während der Sonntagsruhe
geöffnet. Von der Wochenscheibe wird außerdem noch der Überbrückungsschalter 34
gesteuert, der mit der Umschaltevorrichtung 35 in Reihe liegt. Die Umschaltevorrichtung
35 hat drei Kontakte 31 bis 33, von denen der eine, 31, mit dem Schaltrelais i,
der andere, 32, mit dem Schaltrelais 2 verbunden ist, der dritte, 33, ein Leerkontakt
ist.
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Durch' öffnen .,des Sperrschalters 30 während der Sonntagsruhe
werden die Tarifschalter 21, 22 wirkungslos gemacht; je nachdem nun die Umschaltevorrichtung
3:5 auf den Kontakt 3 i, 32 oder 33 eingestellt ist, wird während der Sonntagsruhe
der erste, zweite oder dritte Tarif eingeschaltet. Dabei wird der Überbrückungsschalter
34 während der Sonntagsruhe durch die Wochenscheibe geschlossen. Die Vorrichtung
ist mit den Klemmen i o, r r in irgendeinen Stromkreis eingeschaltet.
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In Abb. 2 ist die Umschaltevorrichtung 35 weggelassen; es ist dafür
für jedes Relais ein besonderer Überbrückungsschalter 41, 42 vorgesehen. Die Überbrückungsschalter
4i, 42 können während der Sonntagsruhe, wo der Sperrschalter 30 geöffnet
ist, vollkommen unabhängig von den Tarifschaltern 21, 22 durch die Wochenscheibe
gesteuert werden.
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In Abb. 3 liegen die Relais i, 2 und die Tarifschalter 21, 22 parallel
zu dem Widerstand 12, der mit einem Widerstand 13 in Reihe geschaltet ist.
Der Sperrschalter 30 überbrückt während der Sonntagsruhe den Widerstand 12. Die
Überbrückungsschalter sind wieder mit 44 42 bezeichnet.
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In Abb. 4 sind die Tarifschalter 21, 22, 23 zu den Relais i bis 3
parallel geschaltet, unter Vorschaltung des Widerstands 14- In die Parallelzweige
der Tarifschalter ist je ein Sperrschalter 301, 302, 303 eingeschaltet; die
Sperrschalter sind miteinander gekuppelt und normalerweise geschlossen. Die Relais
i bis 3 werden dadurch wirkungslos gemacht, daß sie von den Tarifschaltern 2i bis
23 kurzgeschlossen werden. Die Überbrückungsschalter 41 bis 43 liegen parallel zu
den hintereinandergeschalteten Schaltern 21, 301; 22, 302;
23,
303. Auch hier werden während der Sonntagsruhe durch öffnen der Sperrschalter
3oi bis 303 die Tarifschalter 2 1 bis 23 wirkungslos gemacht und durch die-
von der Wochenscheibe gesteuerten -Überbrückungsschalter 41 bis 43 ersetzt, die
unabhängig von den Tarifschaltern 2i bis 23 gesteuert werden können.
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In Abb. 5, wo die einzelnen Teile der Übersichtlichkeit halber auseinandergerückt
sind, treibt das durch das Rechteck ioo angedeutete Uhrwerk die Tagesscheibe i o
i und mittels der einstellbaren Finger io2, ro3 über das Sternrad iö4, in dessen
Rasten die Feder io5 einschnappt, mit einer Übersetzung i zu 2 die Wochenscheibe
io6 mit der Steuerscheibe io7 für den Sperrschalter 30 und mit der Steuerscheibe
iog für den Uberbrückungsschalter 34 an, Die als Schnappschalter ausgebildeten Tarifschalter
2i, 22 werden durch die einstellbar an der Tagesscheibe i o i angebrachten Steuerteile
iiobis 113 betätigt. Das Dreifachtarifzählwerk ist schematisch durch 114
angedeutet. Die Schaltrelais sind mit i und 2 bezeichnet. Die Umschaltevorrichtung
für die Tarife während der Sonntagsruhe ist wie in Abb. z mit 35 bezeichnet.