Drehsehieber für Rohrleitungen. Es ist im Masehinenbau an sich bekannt, Teile, die man aus Guss hergestellt hat, zwecks Gewichtsersparnis in Blechkonstruk tion auszuführen, wobei alle Nachteile, die einem Cxussstüel: anhaften, wie poröse Stel len, Lunkerbildungen, Warmrisse etc., und die sich oft erst bei der Bearbeitung und manchmal erst beim Abpressen zeigen und meist einen Ersatz des Gussstüekes nötig machen, behoben werden.
Ihe.hscshieber für Rohrleitungen wurden bisher ausschliesslich mit kugelförmigen Ge- bäusen ausgeführt, daher sind sie meist unter dem Namen Kugelschieber bekannt. ge- ,."-ordeii. Diese K'ugelforin des Gehäuses be dingt jedoch die Herstellung desselben aus gegossenem Material, zum Beispiel Grauguss, Stahlgmss oder Bronze.
Gemäss vorliegender Erfindung ist da aus Einzelteilen zusammengesetzte Gehäalse aus Blech hergestellt, und diese Einzelteile -reisen in Blechkonstruktion leicht ausführ bare -Mantelflächen auf. Zweckmässig sind diese Einzelteile durch Rundnahtschweissung miteinander verbunden.
Dadurch werden nicht nur die vorge nannten Vorteile erzielt, welche durch die Verwendung des andern Materials bedingt sind, sondern es wird der Verwendungs bereich dieser Drehschieber beträchtlich ver- grössert. Bei grossen Rohrdurchmessern und höheren Drucken, wie sie das Bestreben nach möglichst grossen Turbineneinheiten mit sich bringt, erreicht man bald die Grenze, bei welcher Ausführungen mit Kugel gehäusen nicht mehr zulässig sind. Diese Grenze hängt nicht nur von dem statischen Wasserdruck al, gegen welchen der Schie ber abschliessen muss, sondern sie wird durch die besonderen Betriebsbeanspruchungen der artiger Schieber bedeutend herabgesetzt.
Be kanntlich werden derartige Schieber am un tern Ende von Druckleitungen bei Wasser kraftanlagen eingebaut in unmittelbarer Nähe von Turbinen. Beim raschen Schlie ssen der Regelöffnung der Turbinen, des Leitapparates bei Francisturbinen oder der Nadeldüse bei Freistrahlturbinen ent stehen vielfach Wasserstösse, welche unter Umständen das Sehiebergehäuse sehr stark beanspruchen. Diesen plötzlichen Stössen widersteht Guss in viel geringerem Masse als eine Ausführung aus zum Beispiel gewalz tem Stahlblech.
Die Formänderungsarbeit von gewalztem Stahlblech ist etwa 16mal grösser als diejenige von Gusseisen und über trifft auch diejenige von Stahlguss. Wenn auch gegenüber diesem Material der Unter schied nicht so bedeutend ist, so sind in einer Stahlgussausführung immer innere Spannungen vorhanden, die nur durch ein Ausglühen der Gussstücke beseitigt werden können.
Handelt es sich um Drehschieber für grosse Rohrdurchmesser, so steht meist ,ein genügend grosser Glühofen nicht zur Ver fügung; das Vorhandensein der innern Span nungen zeigt sich dann manchmal erst bei der Wirkung der Wasserstösse. Vorliegend Erfindung gestattet somit durch die Wahl des Materials, sowie der Form der Einzel teile Drehschieber herzustellen, welche we sentlich billiger sind als Drehschieber aus gegossenem Material, und noch ausgeführt werden können,,
wenn Ausführungen in Guss- material nicht mehr in Frage kommen; sie gestattet daher einen erheblichen technischen Fortschritt auf dem Gebiete des Drehschie- berbaues zu erzielen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind in der Zeichnung im Schnitt dargestellt, wobei in Fig. 1 vom Ge häuse zwei verschiedene Ausbildungen je zur Hälfte gezeigt sind, während Fig. 2 eine weitere Ausbildung des ('Tehäu\es dar stellt.
Das Gehäuse muss aus konstruktiven Rücksichten aus zwei Hälften, in der Dreh achse des Schieberkörpers geteilt, hergestellt sein.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist je eine Hälfte des in Blech ausgeführten Gehäuses nach der rechten Seite der Zeich nung aus einem zylindrischen Rohrendteil 1, einem konischen Übergangsstück :) und einem zylindrischen, mittleren Mantelteil 3 zusammengesetzt. Die Einzelteile besitzen somit in Blech leicht ausführbare Mantel Flächen. Sie sind mit sogenannter Stumpf schweissung in den Polygonecken <I>a., b</I> durch Rundnähte miteinander verbunden.
Selbst verständlich kann die Schweissung auch durch Überlappung oder mittelst Laschen bewerkstelligt werden. Nach der linken Seite der Fig. 1 ist die Gehäusehälfte aus einem zylindrischen mittleren Mantelteil 3' und einem konischen Teil 2' zusammengacetzt, wobei die einzelnen Gehäuseteile nicht in den Ecken, sondern an einer geraden Stelle c verschweisst sind. Die Ecken müssen dann umgebördelt werden. Diese Konstruktion ist hinsichtlich Beanspruchung etwas günstiger als die Schweissung auf der rechten Seite, jedoch ist diese Bördelausführung etwas teuer.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 besitzen die beiden Hälften des Gehäuses als Einzelteile je einen gewölbten Kessel boden 9, 10 mit ausgehalstem Rohrstück 1' und ein zylindrisches Mantelstück B.
In gleicher Weise wie das Schieber gehäuse kann auch der Drehkörper des Schie bers, welcher aus dem zylindrischen Rohr teil "o mit lichtem Durchmesser D und der Länge L,, dem Absehlussboden 6 und den beiden Zapfen 7 und 8 besteht, aus Blech hergestellt werden. Die Verbindung der ein zelnen Teile erfolg; sinngemäss in ähnlicher Weise wie bei dem Gehäuse.
Da dieser Teil des Drehschiebers mehr fa.ssoniert ist als das Gehäuse und auch kleinere Dimensionen a a ufweist als dasselbe, so wird die Herstel- lung dieses Drehkörpers aus Blech erst bei grösseren Durchmessern zweckmässig sein. Es kann also bei gewissen Betriebsdrücken und Lichtweiten zweckmässiger sein, ent weder nur Idas Gehäuse aus.
Blech zu machen und den Drehkörper, wie bisher, aus Guss, zum Beispiel aus Gusseisen oder Stahlguss, oder den ganzen Schieber aus Blech.