Selbsttätige Spannvorrichtung für Fahrdrähte oder andere Leitungsteile elektrischer Bahnen mit einem an einem Hebel angreifenden Gewicht. Bei Fahrleitungsanlagen, im besonderen bei solchen mit Kettenlinienaufhängung, ver wendet man für die Nachspannung selbst tätige Spannvorrichtungen, die auf den zu spannenden Draht einen dauernd gleichblei benden Zug ausüben. Hierbei wird das Ende des zu spannenden Drahtes über eine Rolle geführt und durch Gewichte belastet. Um an Gewichten zu sparen, kann man den zu span nenden Draht auch an einem ungleicharmigen Hebel angreifen lassen.
Gemäss der Erfindung kann man bei He belspannwerken eine grössere Winkelbewe gung und damit einen grösseren Nachspann weg dadurch erzielen, dass man einen Win kelhebel verwendet, an dessen einen Arm die zu spannende Leitung angreift, während der andere Arm mit dem Gewicht belastet ist.
Um nun bei Leitungsbrüchen ein An schlagen des Gewichtes gegen den Mast zu verhindern, kann man ferner die Einrichtung so treffen, dass das Gewicht sich unterhalb der Horizontallage des zugehörigen Hebel- armes unter dem Einfluss der Schwerkraft vom Mast fortbewegt.
Beispiele für den Gegenstand der Erfin dung sind in den Zeichnungen dargestellt. In Abb. 1 ist 5, 6 der Winkelhebel, an dessen einem Arm 5 die Fahrleitung 9 und an dessen anderem Arm 6 das Gewicht 10 angreift. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der Winkelhebel gleichzeitig hierbei so gelagert, dass das Gewicht beim Reissen der Leitung sich vom Mast fortbewegt. Um dies zu er reichen, ist .der Winkelhebel nicht direkt am Mast 1, sondern an einem Ausleger 2 des Mastes 1 befestigt.
Der Ausleger besteht aus zwei Profileisen, die mittelst der beiden an den Bügel 4 eingehängten Zugstangen 3 um eine senkrechte Achse drehbar befestigt sind, so dass der Ausleger sich in die Richtung der zu spannenden Leitung einstellen kann und keine schädlichen Drehungsmomente auf den Mast einwirken können. Die Enden der beiden einen rechten Winkel bildenden Hebel arme 5 und 6 des Winkelhebels sind durch die Zugstange 7 miteinander verbunden; der Winkelhebel ist um den am Ende des Aus legers 2 angeordneten wagrechten Zapfen 8 drehbar gelagert.
Wie aus der Zeichnung er sichtlich, bewegt sich das die Leitung span nende Gewicht unter dem Einfluss der Schwerkraft in der Richtung nach links, also vom Mast fort, so dass bei einem etwaigen Bruch der zu spannenden Leitung das Ge wicht den Mast nicht beschädigen kann. Der den Winkelhebel tragende Ausleger kann ausser an einem Mast auch an jedem andern Stützpunkt befestigt werden, beispielsweise an einer Wand. Hierbei ergeben sich dieselben Vorteile wie bei Verwendung eines Mastes.
In den Abb. 2 bis 6 sind Beispiele dar gestellt, bei welchen eine Bewegung des Ge wichtes unmöglich gemacht wird, sobald die Fahrleitung reisst. Man verhindert dadurch, dass das Gewicht bei seiner Abwärtsbewegung gegen irgendwelche etwa in seinem Wir kungsbereich liegende Gegenstände schlägt. In Abb. 2 trägt beispielsweise das konsolen artige Auflager 2, das an dem Mast 1 be festigt ist, ein Zugorgan 15, welches am obern Ende bei 14 drehbar an der Konsole 2 be festigt ist und am untern Ende das Lager 8 für den Winkelhebel 5, 6 trägt. An dem einen Ende des Winkelhebels greift das Ge wicht 10 und an dem andern Ende die Lei tung bezw. das Seil 9 an. In der Betriebs lage stellt sich die Neigung des Zugorganes 15 in Richtung der Resultierenden aus dem Leitungszug 9 und dem Zug des Gewichtes 10 ein.
Fällt der Leitungszug 9 fort, so ändert das Zugorgan 15 seine Lage und dreht sich um den Drehpunkt 14 nach abwärts. Hierdurch kommt der am obern Arm des Winkelhebels befestigte Sperrstift 11 mit dem an dem Mast 1 befestigten Zahnkranz 12 zum Eingriff, so dass der Hebel in seiner Lage festgehalten wird. Eine nennenswerte Verzerrung des ganzen Fahrleitungsketten werkes, welche sonst bei Bruch des Fahr drahtes eintreten würde, ist in diesem Falle nicht möglich. Ebenso werden unzulässige Verdrehungsbeanspruchungen von Seiten haltern, Auslegern und Masten vermieden und eine Beschädigung der Aufhängevorrich- tung und des Mastes oder dergleichen durch das Spanngewicht ist auch ausgeschlossen.
Abb. 3 zeigt ein weiteres Beispiel, bei welchem die konsolenartige Aufhängevorrich tung 2 an dem Mast 1 so gelagert ist, dass eine Verschiebung in Richtung des Leitungs zuges möglich ist. Zweckmässig wird hierzu die Konsole am Ende mit einem Langloch versehen, in welchem ein Bolzen 13 entlang- gleiten kann. In derBetriebslage wird. durch die Leitungszugkraft 9 die Konsole 2 am Bolzen 13 in dem äussern Ende des Langloches ge halten. Der am Ausleger 2 drehbar gelagerte Winkelhebel 5, 6 trägt einen Zahnkranz 1?, welcher in der Betriebsstellung horizontal ge messen nur wenige Millimeter von dem fest gelagerten Sperrzahn 16 entfernt ist.
Fällt die Leitungszugkraft 9 fort, so wandelt sich die in dem Ausleger 2 vorhandene Zugkraft in eine Druckkraft um. Diese bewirkt, dass die Konsole 2 sich nach dem Mast 1 zu be wegt, wobei der Bolzen 13 in dem Langloch der Konsole entlanggleitet. Dadurch kommt der Sperrzahn 16 mit dem Zahnkranz 12 in Eingriff, und das Gewicht 10 wird in seiner jeweiligen Lage festgehalten.
Durch Hilfseinrichtungen ist es ferner möglich, die Geschwindigkeit, mit welcher der Hebel bezw. die Spanngewichte in die Sperrlage gebracht werden, zu vergrössern. Die Abb. 4 und 5 zeigen Ausführungsbei spiele dafür. Hierbei ist in Abb.4 die Ge schwindigkeit vergrössert durch Anordnung einer Feder 17, an deren Stelle auch ein Ge wicht verwendet werden kann, so dass also im belasteten Zustand die Feder 17 durch die Zugkraft 9 der Leitung gespannt gehalten wird. Bei Fortfall der Leistungszugkraft wird dann die Konsole 2 mit grosser Beschleu nigung zurückgezogen und die Sperrung zum Eingriff gebracht.
Das gleiche wird - wie Abb. 5 zeigt erreicht durch Aufhängung der Konsole 2 an einem Hebel 18, welcher in der Betriebs stellung durch den Leitungszug in etwa wag r ee 'hter Laue z# gehalten wird. Bei Fortfall des Leitungszuges bewirkt sowohl die in dem Ausleger 2 auftretende Druckkraft, als auch das Eigengewicht der ganzen Anordnung ein Herabsinken und eine Rückwärtsbewegung der Konsole 2. Die Rückwärtsbewegung wird hierbei also durch das Eigengewicht be schleunigt.
Eine weitere Ausführungsform für die Fangvorrichtung stellt die Abb. 6 dar. An dem am Mast 1 befestigten Lagerschild 19 ist der Winkelhebel 5, 6 befestigt, der am längeren Schenkel das Gewicht 10 trägt. Das Lagerschild ist auf der dem Gewicht zuge kehrten Seite mit Sperrzähnen 20 ausgebildet. An dem kürzeren Hebelschenkel greift der Fahrdraht 9 unter Zwischenschaltung einer Feder 21 an, die bei normalem Fahrdrahtzug zusammengepresst ist.
Reisst der Fahrdraht, so schnellt die Feder mit dem lose auf dem Drehbolzen 8 des Hebels 5, 6 gelagerten Hilfs hebels 23 zurück und bringt vermittelst des Gestänges 24 die um den Punkt 25 schwin gende Klinke 26 mit dem zunächst liegenden Zahn des Zahnkranzes 20 in Eingriff, wo durch der Winkelhebel in der jeweiligen Stel lung festgehalten, ein Herabfallen des Ge wichtes und die damit verbundenen Zerstö rungen an der Leitungsanlage verhindert werden.
Wenn, wie bei den obigen Beispielen, die Schenkel des Winkelhebels einen Winkel von 90 miteinander einschliessen, so bleibt bei den verschiedenen Stellungen des Winkel hebels die Spannung im Fahrdraht stets die gleiche. Dies ist jedoch nicht mehr der Fall, wenn der Winkel grösser oder kleiner als 90 'ist. Nun bietet es Schwierigkeiten, einen Winkel von 90' einzuhalten. Will man auch dann die Spannung im Fahrdraht konstant erhalten, so kann man dies dadurch erreichen, dass man den Fahrdraht an einer unrunden Scheibe (Exzenter) angreifen lässt. Beispiele hierfür sind in den Abb. 7 und 8 dargestellt. In Abb. 7 ist an dem Mast 1 ein Ausleger 2 angeordnet, auf dem eine Welle 8 gelagert ist. Auf der Welle 8 sitzt die unrunde Scheibe (Exzenter) 28, die mit dem Arm 6 zusammen den Winkelhebel bildet.
An dem Arm 6 befindet sich das Gewicht 10. An dem Exzenter 28 ist das eine Ende einer Kette 29 befestigt. Das andere Ende der Kette ist unter Zwischenschaltung eines Isolators 30 mit der nachzuspannenden Leitung 9 ver bunden. Die Form des Exzenters, um dessen Umfang sich die Kette 29 herumlegt, wird nun so gewählt, dass bei den verschiedenen Höhenlagen des Gewichtes 10 der auf die Leitung 9 ausgeübte Zug konstant ist.
In Abb. 8 wird eine Leitrolle 27 ver wendet, über welche die Kette 29 geführt ist. Hierdurch erzielt man, -dass der Abstand zwi schen der zu spannenden Leitung 9 und Schienenoberkante konstant bleibt. Man kann natürlich auch bei dieser Einrichtung die in Abb. 1. bis 6 beschriebenen Ausführungen entsprechend zur Anwendung bringen.