Verfahren und Einrichtung Herstellung von geformten Teigstücken für Biskuits und dergl. Diese Erfindung bezweckt, ein neues Ver fahren und eine neue Einrichtung zur Her stellung von geformten Teigstücken für Bis kuits und dergleichen zu schaffen.
Bei der Herstellung von Biskuits auf die gewöhnliche Art wird der Teig ausgewalzt und für jedes Biskuits wird ein Teigstück ausgestochen (was den Form- und Prägevor gang darstellt), wobei grosse Mengen von Ab fall übrig bleiben. Dieser Abfall wird wieder ausgewalzt in Form einer Platte und der wei tere Abfall wird nochmals gewalzt, wodurch die Qualität der Biskuits leidet. Es ist daher der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung, den unnötigen Schaden, welcher dem Teig durch übermässiges Pressen beim jeweiligen Walzen zugefügt wird, zu beheben; ferner die Herstellung eines erstklassigen Biskuits oder dergleichen aus weichen Teigen bei ho hen Temperaturen (26 C) zu ermöglichen.
Das Verfahren zur Herstellung von ge formten Teigstücken für Biskuits oder der gleichen besteht gemäss der vorliegenden Er findung darin, dass einzelne Teigstücke von bestimmter Grösse und bestimmtem Gewicht für ein einzelnes Biskuit oder dergleichen von einem Teigklumpen abgetrennt, diese Teig stücke in Formzellen einer rotierenden Trom mel eingebracht und in denselben durch einen hin- und hergehenden Stempel geformt und geprägt werden.
Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens weist einen Teigverteiler, zum Beispiel einen sogenannten Drahtschneider , auf, der geeignet ist, von einem Teigklumpen einzelne Teigstücke von gewünschter Grösse und Gewicht zu einem bestimmten Biskuit oder dergleichen abzutrennen, sowie eine ro tierende Trommel, welche mehrere ra diale Formzellen an ihrem Umfang auf weist, in welche die genannten Teig stücke eingeführt werden, um darin durch hin- und hergehende Stempel geformt und geprägt zu werden, und aus welcher sie nachher ausgestossen werden.
Der Form- und Prägevorgang findet zweckmässig während der Drehung der Trommel statt, und das Ent fernen des geformten und geprägten Biskuits oder dergleichen aus der Form vollzieht sich zweckmässigerweise ini einer Drehstellung, welche dem Punkt, in welchem die Teigstücke in die Formzellen eingeführt werden, dia metral gegenüberliegt.
Bei einer vorzugsweisen Ausführung der Einrichtung ist die drehbare Formtrommel direkt unterhalb des Teigverteilers ange bracht, so dass die Teigstücke von dem Ver teiler in die obersten Formzellen hineinfallen, während die geformten Stücke gleichzeitig bei einem dem Teigverteiler diametral gegen überliegenden Punkt der Trommel, zwangs weise aus den Formen entfernt werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt, in welcher: Fig. 1 in schematischer Weise die Ein richtung im Aufriss darstellt; Fig. 2 zeigt in Endansicht, teilweise im Schnitt, die drehbare Trommel, wobei von acht Reihen Aussparungen nur drei ganz ge zeigt sind; Fig. 3 ist eine Seitenansicht, mit Teilen im Schnitt gezeigt, des einen Endes der Trom mel, und Fig. 4 zeigt eine Detailvariante.
In Fig. 1 bezeichnet 1 die Trommel, wel che sich intermittierend um eine stationäre Welle 3 dreht und hierzu durch einen Schalt mechanismus 49 angetrieben wird. Zweck mässigerweise befindet sich diese rotierende Trommel oberhalb eines endlosen Transport bandes 5, das durch einen Schaltmechanismus 45 ebenfalls intermittierend angetrieben wird. Unmittelbar über der rotierenden Trommel 1 ist eine Vorrichtung 7 zum Aufteilen des Teiges angeordnet, welche im Bäckereigewerbe als Drahtschneider bekannt ist, und welche aus einem Fülltrichter 8 besteht, welcher den Teig enthält, und einem Walzenpaar 9, um den Teig durch eine Formplatte 10 hindurch zutreiben, sowie aus einem hin- und herge henden Schneiddraht 11, um Teigstücke von bestimmtem Gewicht abzuschneiden.
Die Zahl der Öffnungen in der Formplatte des Draht schneiders entspricht der Anzahl einer Reihe von reihenweise längs der Trommel angeord neten Formzellen, 12, in welche die abge- schnittenen Teigstücke bei Stillstand der Trommel hineinfallen, um nachher geformt und geprägt zu werden.
Die drehbare Form- und Prägetrommel be sitzt zweckmässigerweisc die Gestalt eines regelmässigen Vieleckes, das eine gerade An zahl von ebenen Flächen besitzt, zum Beispiel acht, wie in Fig. 9 gezeigt, und in jeder ebe nen Fläche der Peripherie der Trommel ist eine der Reihen der radialen Aussparungen oder Zellen 12 vorgesehen, so dass die Trommel acht Reihen von Präge- und Form einheiten besitzt. Die Antriebsvorrichtung dieser achteckigen Trommel ist derart, dass die Trommel schrittweise jeweils um 45 gedreht wird.
Dabei ist vorgesehen, die geformten und geprägten Teigstiicke zur selben Zeit auf das Förderband 5 auszustossen, in welcher die Teigstücke von der Aufteilv orrichtung 7 in die Aussparungen fallen. Die Stillstand perioden der rotierenden Trommel 1 und -des endlosen Förderbandes 5 fallen also zu sammen.
Innerhalb der Trommel 1 ist eine statio näre Kurvenführung 13 vorgesehen, um w el- che die Trommel sich dreht. Die Gestalt die ser Kurvenführung ist in Fig. 2 ersichtlich. In jeder Aussparung 12 ist ein als Kolben ausgebildeter Stempel 14 beweglich einge setzt, welcher einen Schaft 15 besitzt, der nach einwärts sich erstreckt und zwei Rollen 16, welche auf der Kurvenfläche 13 laufen, aufweist. Auf jeden Kolben 14 wirkt eine starke Feder 17, die den Kolben in radialer Richtung nach aussen in der Aussparung 12 zu verschieben trachtet.
Bei der Drehung der Trommel verursacht die Kurvenfläche 13, dass die unten liegenden Kolben auf der nach oben drehenden Trommelseite radial nach innen sich verstellen, während auf der nach unten drehenden Trommelseite die Kolben sich nach aussen bewegen. Bei Erreichen der untersten Lage eines Kolbens verlassen die betreffen den Rollen 16 beim Punlit 18 die Kurvenfüh rung und das Ausstossen eines geprägten Teig stückes erfolgt durch den Kolben unter der Wirkung seiner Feder 17. Es sei erwähnt, dass im Punkt 18 die Kurvenführung 13 in der Nähe der Ausstossstelle einen scharfen Anstieg zeigt, welcher eine starke Kompres sion der Kolbenfeder verursacht, und in einer scharfen Kante 19 endigt, von welcher die Rollen abfallen.
Diese Ausbildung der Kur venführung gestattet den komprimierten Kol benfedern plötzlich zu expandieren, wodurch ein wirksames Ausstossen des geformten und geprägten Teigstückes erzielt wird. Bei der weiteren Umdrehung der Trommel laufen die mit den Kolben 14 verbundenen Rollen auto matisch auf die Kurvenführung auf und brin gen den Kolben, wenn er die Aufnahmestel lung, das heisst die oberste Stellung erreicht hat, bei Punkt 13a in die innerste Lage in der Formzelle, so dass ein maximaler Raum zur Aufnahme des Teistiickes g von der Auf- teilvorricltung 7 zur Verfügung steht.
Wäh rend der Drehung der Trommel von der Auf nahmestellung bis zu einer Stellung bevor das Ausstossen stattfindet, bewegt sich der Kol ben nach auswärts (infolge der Tätigkeit sei ner Feder 17 und soweit es die Kurvenfüh rung zulässt), um den Teig gegen eine Platte 20 zu pressen, welche während dieser Zeit die Öffnung der Aussparung 12 verschliesst, um den Teig formen und prägen zu können. Das Ausstossen des Teiges wird beim Abfallen der Rollen von der Kante 19 durch die Tätigkeit der Feder auf den Kolben hervorgerufen, wo bei in der äusserten Kolbenstellung eine Fläche 35 am Stempel gegen einen Anschlag 36 auftrifft. Das geprägte Teigstück fällt auf das Förderband 5, welches, wie die Trommel, in diesem Zeitpunkt stillsteht.
Die Platten 20 werden von der Trommel 1 getragen, und sind in Schlitzen 21 gleitbar, weleche letztere parallel zu den ebenen Flä chen der Trommel in Umfangsrippen 22 an geordnet sind, wobei je eine Platte für jede Reihe von Aussparungen auf dem Umfang der Trommel vorgesehen ist. In diesen ver schiebbaren Platten 20 sind Löcher 20a aus gespart, deren Grösse dem Profil der Trom melaussparungen entspricht und mit den Platten wirkt eine Feder 23 zusam men welche das Betreben hat, die Plat ten in ihre Abschlusslage zu bringen, das heisst in die Lage, in welcher die Öffnungen 20a in der Platte nicht mit den Aussparungen zusammenfallen.
Die Platten 20 werden durch einen später beschriebenen Mechanis mus so beeinflusst, dass unmittelbar, nachdem eine Reihe von Aussparungen 12 die Auf gabestelle unterhalb der Vorrichtung 7 zum Aufteilen des Teiges passiert hat, die entspre chende Platte 20 freigegeben wird, worauf sie durch ihre Feder 23 gezwungen wird, über die Öffnungen der Aussparungen 12 zu glei ten und letztere zu verschliessen. Während dieser Bewegung kommt die Platte nicht in Berührung mit den Teigstücken 24, da letz tere auf dem Boden der Aussparungen liegen und die den Boden der letzteren bildenden Kolben 1.1 in ihrer zurückgezogenen Lage sich befinden.
Durch den gleichen Mechanis mus werden die Platten 20 nach dem Formen und Prägen aus der Schliesslage in die Öff nungslage zurückgezogen, bevor die Ausstoss stellung erreicht ist, wobei die Öffnungen 20a in den Platten mit den Aussparungen 12 der Trommel zusammenfallen und das Ausstossen des geprägten Biskuitteigstückes etc. durch die offene Aussparung möglich ist. Es sei noch erwähnt, dass das geprägte Teigstück vor dem Ausstossen etwas\ in die Aussparung zurückgezogen wird, infolge der durch den Anstieg der Kurvenbahn 13 bei 19 hervorge rufenen Bewegung des Kolbens nach innen, nachdem das Formen und Prägen stattgefun den hat.
Der oben erwähnte Mechanismus, welcher auf beiden Enden der Platten vorgesehen ist, weist einen -Winkelhebel 25 auf, der in einem Auge ?6 der Platte 20 drehbar ist und am Ende seines einen Armes eine Rolle 27 be sitzt, welche durch einen Schlitz 28 einer Platte 2 geht. Die Platte 2 ist durch geei;;- nete Mittel mit der drehbaren Trommel ver bunden.
Das andere Ende des Winkelhebel 25 ist zum Zusammenwirken mit einem An schlag 29 ausgebildet, welcher verursacht, dass der Hebel stillsteht, so dass der Sehlitz 28 sich in der Drehrichtung der Trommel ihm gegenüber verschiebt, bis die Rolle 27 in eine Aussparung 30 am hintern Ende des Schlit- zes eintritt und der Hebel eine Drehbewegung ausführt, welche ihn ausserhalb des Bereiches des Anschlages 29 bringt. Durch diese Mittel wird die Platte 20 mit Bezug auf die Trom mel nach rückwärts in die Offenstellung ver schoben und entgegen dem Druck der Feder 23 in dieser Stellung gehalten. Dies findet statt bevor die Ausstossstellung der Trommel erreicht ist, und die Öffnungen 20a der Platte stimmen in dieser Lage mit den Aussparun gen 12 überein.
Das Ausstossen des geprägten Teigstückes findet dann, wie bereits beschrie ben statt mit Hilfe des federbelasteten Kol bens, wenn die betreffende Aussparung 12 in der Ausstossplatte anlangt, welche, wie Fig. 2 zeigt, im untersten Punkt der Trom mel und diametral gegenüber der Einfüllstel lung liegt. Die verschiebbare Platte wird entgegen dem Federdruck in der Offenstel- lung gehalten, bis durch die weitere Drehung der Trommel die Aussparung über die Ein füllstellung hinaus sich bewegt hat, worauf die Rolle 27 des Winkelhebels in Eingriff mit einer Gabel 31 kommt, deren Arme eine Schrägfläche bilden, auf welche die beiden Stirnenden der Rolle auflaufen, wodurch der Hebelarm aus der Aussparung 30 am Ende des Schlitzes 28 herausbewegt und ausgelöst wird.
Die Feder 23, welche auf die Platte 20 drückt, wird dann wirksam und verschiebt dieselbe wieder über die Aussparung, damit das Formen und Prägen stattfinden kann. Wenn die Trommel 1 in der Lage zum Ein füllen und Ausstossen sich befindet, so ruhen die Winkelhebel 27 der Platte 20 der näch sten Reihe von Aussparungen, welche für das Ausstossen in Betracht kommen, auf dem An schlag 29 auf und sind in Wirkungsstellung für die nächste Öffnungsbewegung. Während dieser Stillstandperiode bildet der Anschlag 29 zusammen mit dem Winkelhebel 27 eine geeignete Vorrichtung um die Trommel zu halten, welche nicht ausbalanziert ist, da sich die Teigstücke nur auf einer Seite der Trom mel befinden.
Falls notwendig, kann auf dem Anschlag 29 eine Blattfeder 32 vorgesehen sein, welche mit dem einen Arm des Winkel hebels zusammenwirkt und verursacht, dass die verschiebbare Platte 20 ihre Öffnungsbe wegung beginnt, bevor der Anschlag 29 in Wirkung tritt.
Der Kolben 14 kann mit einem zentralen, beweglichen Bolzen 33 (Fig. 4 versehen sein, der unter der Wirkung einer Feder 34 steht und dessen Zweck darin besteht, das Aus stossen zu erleichtern, indem er relativ zum Kolben nach aussen bewegt wird und dadurch den Kontakt des Teigstückes mit dem Kolben 74 bis zu einem gewissen Masse aufhebt, wenn das Ausstossen des Teigstückes durch den Kolben beginnt.
Der Schlag, welcher ent steht, wenn der Kolben 14 unter Wirkung seiner Feder 17 sich längs der Aussparung 12 bewegt und plötzlich vom Anschlag 36 aufge halten wird, verursacht ein Vorwärtsbewegen des zentralen Bolzens 33 und unterstützt so das Ausstossen des Teigstückes. Ein kleiner Vorsprung auf der Nabe, welche die Kurven führung trägt, kann vorgesehen sein, um den Bolzen 33 in einer Stellung nach aussen zu bewegen, bevor das eigentliche Ausstossen stattfindet.
Die Aussparungen 12 und Platten 20 kön nen bestäubt oder geölt werden, um das An kleben des Teiges zu verhindern.
Die geprägten Teigstücke können direkt auf Bleche ausgestossen werden, welche von dem Förderband 5 getragen werden, das durch den mit 38 bezeichneten Ofen sich be wegt.
Die allgemeine Anordnung der beschrie benen Einrichtung und ihres Antriebes ist aus Fig. 1 ersichtlich. Die Aufteilvorrichtung 7, welche oberhalb der rotierenden Trommel 1 angeordnet ist, hat ihre Walzen 9 von einer Welle 39 aus angetrieben, welche ihrerseits durch Kegelräder 40 von der Hauptantriebs welle 41 getrieben wird, welche letztere eine Kurbel 42 antreibt, die durch eine Trieb stange 43 mit einem Winkelhebel 44 verbun den ist. Dieser Winkelhebel betätigt mit sei nem einen Arme einen einstellbaren Schalt mechanismus 45, welcher das endlose Förder band 5 antreibt, das über Führungswalzen 46 läuft.
Der andere Arm des Winkelhebels 44 ist mittelst einer Stange 47 mit einem Winkelhebel 48 verbunden, um die Trommel 1 vermittelst eines Schaltmechanismus 49, wie früher erwähnt, intermittierend derart anzutreiben, dass sie bei jeder Betätigung um 45 verstellt wird. Das Förderband 5 und die Trommel 1 werden gleichzeitig bewegt. Der hin- und hergehende Drahtschneider 11 wird von einem Hebel 53 betätigt, der von einer Kurbelscheibe 54 angetrieben wird.
Die Teile 50 der Kurvenführung 18 sind, wie in Fig. 3 gezeigt, derart angeordnet, dass die Rollen 16 und die Drehzapfen für die Kolben leicht zusammengebaut werden kön nen. Sämtliche Teile 50 der Kurvenführung s s ind vermittelst eines Federkeils 52 auf der stationären Welle 3 befestigt.
Aus der vorstehenden Beschreibung er gibt sich, dass bei der dargestellten Einrich tung der kleinstmögliche Druck auf den Teig ausgeübt wird, so dass die Qualität der Ware besser ist, als diejenige von durch andere Mit tel hergestellter Ware, durch welche ein grö sserer Druck verursacht wird.
Die vorbeschriebene Form- und Prägeein richtung kann derart angeordnet werden, dass sie einen Teil einer automatischen Anlage bil det, in welcher die Teigstücke nach ihrem Ausstossen aus den Aussparungen 12 auf Blechen einen Ofen passieren, dann eine Kühlkammer und hierauf nach einer Stelle geschafft werden, wo sie durch entsprechende Maschinen eingewickelt oder verpackt wer den. Auf diese Weise würde eine automa tische Anlage geschaffen, bei welcher die Bis kuits und dergleichen während ihrer Herstel lung nicht von Hand berührt würden.