Apparat zur mechanischen Ermittlung der Schmiegen für Dachsparren und -Schifter. Die Erfindung betrifft einen Apparat, welcher zur mechanischen Ermittlung der Schmiegen für die Dachsparren und -Schifter dient. Diese Schmiegen wurden bisher mit- telst des Aufrisses der Dach-, Grat-, Kehl- und anderer Neigungsprofile und der Grund lagen vom Zimmermann in natürlicher Grösse auf einem Reissboden oder durch Aufzeich nung auf einem Reissbrett in kleinem Mass stab ermittelt, was beides sehr zeitraubend und vielfach ungenau ist.
Nach den so er mittelten Schmiegen werden Schmiegescha- blonen aus Brettern hergestellt, wobei zu einem einzigen Dachstuhl oft 10 bis 20 Schablonen nötig sind, abgesehen davon, dass nahezu für jeden Dachstuhl der Verschiedenheit ihrer Neigungswinkel halber neue Schablonen an gefertigt werden müssen.
Mit dem Apparat gemäss vorliegender Er findung können nun die verschiedenen Schmiegen unmittelbar an die Dachsparren und -Schifter angerissen werden, und ebenso brauchen auch die Dachprofile nicht mehr in natürlicher Grösse auf dem Reissboden aufge zeichnet, sowie aufgerissen werden, so dass wesentliche Ersparnisse an Zeit und Material eintreten. Ausserdem lassen sich die Winkel grade für die Schmiegen ermitteln, so dass zum Beispiel die Schmiegeabschnitte der Sparrenhölzer durch die üblichen Schifter- kreissägen und dergleichen Spezialmaschinen zugeschnitten werden können, was bisher nicht möglich war.
Die Einrichtung kann ferner auch zur meehanischen Bestimmung der Länge der Sparren, Zangen, Streben und dergleichen, sowie der zwischen den Dachsparren und Schiftern liegenden Konstruktionshölzern be nutzt werden.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen veranschaulicht: Fig. 1 und 2 sind Draufsicht und Quer- schnitt eines mit dem Apparat zu berech nenden Dachstuhles zu einem Walmdach; Fig. 3 ist die Draufsicht auf die erste Ausführungsform des Apparates; Fig. 4 und 5 vergrösserte Draufsicht und Seitenansicht,der Anordnung einer Neigungs schiene dieser Ausführung: Fig. 6 und 7 sind gleiche Ansichten einer Mittelschienenanordnung; Fig. 8 zeigt schaubildlich einen Schieber der Mittelschiene;
Fig. 9 ist eine Draufsicht auf die zweite Ausführung des Apparates; Fig. 10 erläutert vergrössert in Draufsicht eine Führung einer verschiebbaren Zusatz schiene, und Fig. 11 zeigt diese in Seitenansicht, bezw. im Schnitt.
Der dargestellte Apparat weist bei beiden Beispielen eine Grundschiene a auf. Auf dieser ist eine senkrecht zu ihr stehende Mittelschiene b verschiebbar, sowie mit Hilfe einer Masseinteilung c am obern Rand der Grundschiene a und eines Nonius an einer Führung der Mittelschiene einstellbar und mittelst einer Stellschraube e feststellbar.
Am einen Ende der Grundschiene a, mit dem Drehpunkt f am Beginn der Massein teilung e, an der obern Kante, ist eine Nei gungsschiene g verschwenkbar angeordnet. Diese ist mittelst einer doppelten und ent gegengesetzt aufsteigenden Winkelgradein teilung k auf jeden beliebigen Neigungs winkel einstellbar, beziehungsweise es kann der jeweilige Neigungswinkel an derselben abgelesen werden. An der Innenkante ist die Neigungsschiene g ebenfalls mit Massein teilung, die im Drehpunkt f beginnt, ver sehen. Die Neigungsschiene g ist mittelst einer Feststellschraube i auf der Winkelskala l2 feststellbar.
Auf der Mittelschiene b befindet sich ein als Schieber k ausgebildeter Nonius <I>1,</I> wel cher längs einer Masseinteilung m eingestellt: werden kann, und ferner ist am Schieber k ein Anschlag n vorgesehen (Fig. 8), auf welchen die Neigungsschiene g aufgelegt wird, wenn der Schieber k auf der Mittel schiene b eingestellt ist. Dadurch erübrigt sich die mühsame und ungenaue Einstellung der Neigungsschiene g auf die jeweils in Be tracht kommenden Teilstriche der Massein teilung m an der Mittelschiene b.
Für gewisse Arbeiten ist noch eine zweite Neigungsschiene g1 erforderlich. Diese b(@- findet sich dann, wie Fig. 3 zeigt, am andern Ende der Grundschiene a, und zwar mit ihrem Drehpunkt f 1 an deren untern Kante.
An dieser, wie auch an der andern Kante der Mittelschiene b befindet sich ein3 zweite Masseinteilung cl bezw. ml, und der Schieber k ist mit einem zweiten Anschlag r21 für die Neigungsschiene g1 versehen. Diese lässt sich wieder mittelst einer doppelten Winkelskala, lzl einstellen und mittelst einer Stellschraube ä feststellen. Diese befindet sich hier zweck mässig an einem seitlich abstehenden Arm o, um der Schienenlage bei kleinen Winkeln Rechnung zu tragen.
Um auch bei grossen Winkeln die Neigungsschiene g1 feststellen zu können, hat das Skalenblatt p einen ent sprechenden Ansatz g.
Beim Beispiel nach den Fig. 9 bis 11 ist noch eine weitere Schiene r vorgesehen, wel che derart ausgebildet ist, einmal, dass sie auf jeder der drei gleich breiten Schienen a, <I>b, g</I> verschoben werden kann und sodann, dass sie zu der sie jeweils tragenden Schiene senkrecht steht. Zu diesem Zweck ist sie mit zwei senkrecht zu ihr stehenden Führungs leisten s und t versehen, von denen die Leiste t unter Wirkung einer Feder ic steht, die sie ständig gegen die betreffende Schiene zieht.
Um die Schiene r bequem abnehmen und auf eine der andern Schienen<I>a,</I> b oder<I>g</I> auf setzen zu können, ist die bewegliche Füh. rungsleiste <I>t</I> mit einem Griffknopf v ver sehen, der durch einen Längsschlitz der Schiene r nach aussen tritt, welcher die Be. wegung des Knopfes, das heisst die Verschie bung der Führungsleiste t gestattet. Durch eine zweite Schraube w, welche in einen An satz x der beweglichen Führungsleiste einge schraubt ist und durch einen Schlitz der Schiene r hindurchgeht, ist die Parallelver schiebung der Führung t gesichert.
Die Schiene r hat ebenfalls eine Masseinteilung y, welche an der Masskante der sie jeweils tra genden Schiene beginnt, wie Fig. 9 zeigt.
Wird,die Schiene r an einer der Katheten oder an der Hypotenuse des dem zu berech nenden Kehlgebälks entsprechenden Dreiecks angelegt, so gibt die Masszahl am Kreuzungs punkt der Schienen<I>r</I> und<I>g</I> zum Beispiel die Länge, beziehungsweise die halbe Länge des betreffenden Kehlbalkens z an. Soll bei spielsweise die Sparrenlänge Z, bestimmt wer den, so stellt man die Schiene b auf der Schiene a auf die Masszahl des Grundmasses und -die Schiene g auf die Masszahl der Firsthöhe Z3 ein.
Die Masszahl Z1 der Spa.r- renlänge ergibt sich nun an der Schiene vom Drehpunkt f bis zur Kreuzungsstelle der Schienen b und y.
In derselben Weise erfolgt die Längen bestimmung anderer Konstruktionsteile, in dem es sich in der Hauptsache immer um rechtwinklige Dreiecke handelt, von denen je zwei Seitenlängen aus den Arbeitsplänen be kannt sind.