CH121436A - Verfahren zur Herstellung von geformten kohlehaltigen Gegenständen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geformten kohlehaltigen Gegenständen.

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CH121436A
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The Roessler Hasslache Company
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Roessler & Hasslacher Chemical
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  Verfahren zur Herstellung von geformten kohlehaltigen Gegenständen.    Die Erfindung     obezieht    sich auf die Her  stellung geformter Gegenstände     durchErhitzen     von Mischungen pulverförmiger fester Teilchen,  zum Beispiel solcher aus Graphit,     Koks,    Kohle  und dergleichen und kohlenstoffhaltiger Binde  mittel, wie zum Beispiel Pech, Teer und der  gleichen.  



  Zur Herstellung derartiger Gegenstände ist  man bisher im allgemeinen derart verfahren,  dass man das zum     Beispisl    aus Koksteilchen       und    Pech bestehende Ausgangsgemisch mit  Hilfe einer     hydraulichen    Presse oder durch  Ausstossen aus Matrizen in gewünschte Form  brachte, die geformten Gegenstände in Kohle  staub oder Koksstaub einbettete und sie zwecks  Zersetzung und Verkokung des Bindemittels  einer allmählich fortschreitenden vorsichtigen  Erwärmung unterwarf. Nach erfolgter Zerset  zung des Bindemittels wurde die Erwärmung  unter langsamer Steigerung der Temperatur  fortgeführt, zum Beispiel bis zur weitgehenden  oder vollständigen     Graphitierung    des Produk  tes.

   Dieses     Verfahren    besitzt den Nachteil, dass    vielfach unbrauchbare oder minderwertige  Gegenstände, zum Beispiel solche, welche zu  grosse     Porosität    oder     Rissbildungen    oder De  formationen aufweisen, erhalten werden.  



  Bei Versuchen der     Anmelderin,    geformte  kohlehaltige Körper durch Erhitzen von     DZi-          schungen    pulverförmige Teilchen, zum Beispiel  solcher aus Graphit und passender Mengen  von Bindemitteln, zum Beispiel von Pech oder  Teer herzustellen, hat sich gezeigt, dass bei       Durchführung    des sogenannten Backprozesses  die Körper infolge der Gasentwicklung mehr  oder weniger porös wurden, sich aufblähten  und vielfach unerwünschte Deformation zeigten.  



  Das Studium der bei Durchführung des  Backprozesses sich abspielenden Vorgänge  führte die     Anmelderin    zur Anwendung eines  Verfahrens, welches es ermöglicht, das uner  wünschte     Porigwerden    und Anschwellen der  Masse, sowie das Auftreten unerwünschter  Deformationen zu verhindern.  



  Dieses Ziel wird zum Beispiel dadurch er  reicht, dass man mittelst mechanischen Gegen-           druckes    den während der     Gasentwicklungs-          periode    auftretenden Expansionskräften ent  gegenwirkt. Dies kann zum Beispiel dadurch  geschehen, dass man das Backen der geform  ten Körper in passenden Formen von genü  gender Druckfestigkeit vornimmt und     hierdurch     die geformte Masse unter einem ständigen,  das Aufblähen derselben oder Deformationen  derselben verhindernden Druck hält.

   Hierbei  kann man Vorsorge treffen, dass die entwickel  ten Gase aus der Form entweichen können,  zum Beispiel durch die schmalen Zwischen  räume zwischen dem     Pressstempel    und den  anschliessenden Formwandungen oder dadurch,  dass man die Form oder den     Pressstempel     oder beide ganz oder zum Teil aus porösem  gasdurchlässigem Material herstellt oder da  durch, dass man besondere feine     Öffnungen    in  der Form vorsieht, durch welche die ent  wickelten Gase entweichen können. Selbst  verständlich müssen in aller) Fällen die Formen  derart ausgebildet sein,     dasstrotz    Ermöglichung  des Gasabganges die Expansionsbewegung der  festen Masse unter allen Umständen verhin  dert wird.  



  In Ausübung der Erfindung kann man  zum Beispiel derart verfahren; dass man eine       innige        Mischung        von        zum        Beispiel        80%        ge-          pulvertem        Graphit        und        20%        Hartpech        bei     einer Temperatur von etwa 250 0 C in eine  Stahlform presst und den Stempel so einstellt,  dass die Masse in der Form unter     passendem          Pressdruck    gehalten wird.

   Hierauf wird die  Form mit ihrem Inhalt dem     Backprozess    un  terworfen, das heisst auf Temperaturen gebracht,  bei welchen das Pech zersetzt beziehungsweise  verkohlt wird. Diese Temperatur liegt im  allgemeinen etwa bei dunkler Rotglut. Wäh  rend die im Verlaufe der Zersetzung des Peches  sich bildenden Gase aus der Form entweichen,  wird die feste Masse infolge des vorhandenen  mechanischen Gegendruckes in ihrer     ursprün-          lichen    Gestalt gehalten, so dass schädliche  Aufblähungen, Deformationen,     Rissbildungen     und dergleichen nicht stattfinden können.

    Nachdem der     Zersetzungs-    und     Verkokungs-          vorgang    beendet ist und Gasentwicklung nicht  mehr stattfindet, kann der     Backprozess    unter-    blochen und der Gegenstand aus der Form       entfernt    werden.  



  Ist     man    zum Beispiel ausgegangen von       einer        Mischung,        welche        80%        Graphit        und          20        %        Hartpech        enthält,

          so        wird        der        aus        dein          Backprozess    hervorgehende Gegenstand neben  der ursprünglich vorhandenen     (3'rr-aphitmerrge     nur noch die aus     dein    Pech durch Verkokung  gebildete Kohle enthalten, so dass der Prozent  gehalt des Graphits nunmehr mehr als     800;"o     beträgt.

   Derartig hergestellte Gegenstände be  sitzen bereits bei Beendigung des Backprozesses  sehr gute Eigenschaften mit Bezug auf Stärke  und     Widerstandsfähigkeit    gegen mechanische  Beanspruchungen, Einwirkung von Flüssig  keiten und dergleichen und eine für viele  elektrische und elektrochemische Zwecke aus  reichende     Leitfälligkeit.    Man kann ihre Eigen  schaften, insbesondere mit bezug auf Dichte  und elektrische Leitfähigkeit aber noch dadurch  erheblich verbessern, dass     matt    sie einer wei  tem     Erhitzung    auf höhere Temperaturen,     Dirn     Beispiel bis auf 1000 0 und höher unterwirft.

    Bei diesem     Erhitzungsprozess    erfolgt eine Kon  traktion und hiermit eine Erhöhung der Dichte,  während anderseits eine     Graphitierung    der  durch Verkokung des Bindemittels entstande  nen Kohle stattfindet. Man kann den     Gra-          phitier-ungmprozess    bis zum gewünschten Grad,  gegebenenfalls so weit fortsetzen, dass als       Endprodukt        ein        praktisch        100        %        iger        Graphit-          körper    erhalten wird.  



  Durch die Nacherhitzung der erfindungs  gemäss unter Anwendung von mechanischem  Gegendruck gebackenen Gegenstände kann  man zu Erzeugnissen gelangen, welche mit  Bezug auf mechanische     Eigenschaften,    Dichte  und elektrische Leitfähigkeit im Handel be  findliche Erzeugnisse     übertreffen,    und zwar  unter weitgehender Vermeidung von Fehl  bränden, da die bei dem     Backprozess    in Form  gehaltenen Gegenstände auch bei dem darauf  folgenden unter Kontraktion verlaufenden       Graphitierungsvorgang    unter Deformationen,       Rissbildungen    und dergleichen nicht zu leiden  haben.  



  Der als     Ausgangsstoff    verwendete Graphit  kann zum Beispiel in einem besonderen Ver-      fahren durch     Graphitieren    von Kohle     naeh     üblichen Methoden hergestellt werden.  



  Man kann     zurr    Beispiel auch derart vor  gehen, dass man als     Ausgangsstoff    Kokspulver,       Kohlepulver    oder dergleichen     verwendet.    Hier  bei wird zum Beispiel derart     verfahren,    dass  eine Mischung von Kokspulver mit einem  passenden Zusatz eines     kohlenstoffhaltigen     Bindemittels in der oben beschriebenen Weise  in Form gepresst und in der Form zwecks  Zersetzung und Verkokung des Bindemittels  gebacken werden.

   Die hierbei entstehenden  aus der angewendeten Kohle und der aus dem  Bindemittel entstandenen Kohle zusammenge  setzten Körper besitzen nach Entfernung der  selben aus der     Pressform    bereits eine bemer  kenswerte mechanische Stärke und Festigkeit,  sowie eine erhebliche Widerstandsfähigkeit  gegen den Einfluss von Flüssigkeiten und der  gleichen, so dass sie bereits in dieser Form  für manche Anwendungszwecke mit gutem       Et-folg    brauchbar sind. Durch weitere Er  hitzung zum Beispiel auf Temperaturen von  1000   und mehr kann man diese Körper mehr  oder weniger weitgehend, gegebenenfalls voll  ständig     kraphitieren    und hierdurch ihre Eigen  schaften, insbesondere mit Bezug auf elek  trische Leitfähigkeit verbessern.

   Auch in diesem  Falle gelangt man zu ausgezeichneten Pro  dukten unter Vermeidung der oben erwähnten  Nachteile der Deformation,     Rissbildung    usw.  



  Schliesslich kann man das Verfahren mit  Erfolg auch in solchen Fällen anwenden, bei  welchen     kohlefreie    oder     kohlearme    pulverför  mige Ausgangsstoffe mit Hilfe kohlenstoff  haltiger Bindemittel, wie Pech, Teer usw., in  feste geformte Körper übergeführt werden  sollen.  



  Die Erfindung bietet die Möglichkeit, ge  formte Gegenstände aus Kohle beziehungs  weise Graphit unter Vermeidung unerwünschter  Porenbildung,     Rissbildung    und Deformationen  herzustellen und im übrigen die Eigenschaften  der Gegenstände dem gewünschten Verwen  dungszweck genau anzupassen.  



  Für manche Anwendungszwecke genügt  es zum Beispiel, wenn die Gegenstände eine    gute mechanische Festigkeit und Stärke be  sitzen, dass sie eine Oberfläche besitzen, wel  che     Erosisonswirkungen    zu widerstehen ver  mag; zum Beispiel der Einwirkung von ..  Waschflüssigkeiten und dergleichen, bei wel  chen es aber nicht von Wichtigkeit ist, dass  sich dieselben durch ausgezeichnete Leitfähig-.  keif für den elektrischen Strom auszeichnen.

    Derartige Gegenstände können     erfindungsge-          gemäss    hergestellt werden unter Verzicht auf  den schwierig durchzuführenden und lange  Zeit in Anspruch nehmenden Prozess der       Nacherbitzung    auf hohe Temperaturen, zum  Beispiel 1000   und mehr oder zum Beispiel  derart, dass man den Prozess der Nacherhitzung  erheblich abkürzen oder unter Verzicht auf  die Anwendung besonders hoher Temperaturen       durchführen    und trotzdem Produkte erzielen  kann, welche für gewisse     Anwendungszwecke     ausgezeichnete Eigenschaften besitzen.

      Das Verfahren eignet sich unter anderem  zur Herstellung von Graphit beziehungsweise       Kohlekörpern    für elektrotechnische und elek  trochemische Zwecke, wie zum Beispiel Elek  troden, Dynamobürsten, ferner von Kontakt  materialien,     Kohleplatten,    Dachziegeln     etc.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von geformten kohlehaltigen Gegenständen durch Erhitzen von Mischungen. pulverförcniger Stoffe und kohlenstoffhaltiger Bindemittel, dadurch ge kennzeichnet, dass die Erhitzung unter Be dingungen vorgenommen wird, welche eine Expansion der Masse während der Verkohlung des Bindemittels verhindern. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Mischungen von kohle haltigen pulverförmigen Stoffen und kohlen- stoffhaltigen Bindemitteln unter Verhinde rung der Expansion der Masse erhitzt werden. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung in Formen vorgenommen wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung in Formen vorgenommen wird, welche ein Entweichen der ent wickelten Gase gestatten. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände nach erfolgter Verkohlung des Bindemittels einer Erhitzung auf höhere Temperaturen unter worfen werden.
CH121436D 1925-05-09 1926-05-03 Verfahren zur Herstellung von geformten kohlehaltigen Gegenständen. CH121436A (de)

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