Verfahren zum Überziehen von Körpern mit Wolfram. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum Überziehen von Körpern mit Wolfram.
Der Erfindung gemäss besteht das Ver fahren zum Überziehen eines Körpers mit Wolfram darin, dass mindestens ein geschmol zenes Wolframat mit einer solchen Strom dichte elektrolysiert wird, dass Wolfram als eine zusammenhängende Schicht auf dem als Kathode geschalteten Körper abgeschieden wird. Wolframate sind Verbindungen von der Zusammensetzung nX2 0p # mW0s, wo bei n und m ganze Zahlen sind und p die Valenz des IVTetalles X darstellt.
Es hat sich ergeben, dass die Elektrolyse mit sehr günstigem Erfolg ausgeführt werden kann, wenn die Stromdichte kleiner als 100 Alilli- ampere pro cm= Kathodenfläche ist. In der Regel ist es empfehlenswert, von mindestens einem Wolfraniat mit niedrigem Schmelz punkt auszugehen.
Vorzugsweise wird min destens ein geschmolzenes Alkaliwolfrarnat elektrolysiert; besonders günstige Ergebnisse sind bei der Elektrolyse von Lithiumwolfra- mat (Li2 W04) erzielt worden, aber auch bei andern Alkaliwolframaten - kann die Elektro lyse mit günstigem Erfolg ausgeführt werden.
Zweckmässig ist .die Temperatur, bei der die Elektrolyse ausgeführt wird, über 900 , da es vorkommen kann, dass unter 900 Wolf ramnebel entstehen, die sich nicht als fester Stoff an der Kathode abscheiden, sondern in der Schmelze kolloidal gelöst bleiben. Über haupt kann es empfehlenswert sein, dass die Temperatur, bei der die Elektrolyse ausge führt wird, nicht zu nahe am Schmelzpunkt des Wolframats oder des Gemisches von Wolframaten liegt, da, falls dieser Tempera turabstand zu klein ist, die geschmolzene Masse einen zu hohen Grad von Viskosität hat, der dem guten Gange des Elektrolyse verfahrens nicht förderlich ist.
Die hier aufgestellte Bedingung erfüllt .beispielsweise Lithiumwolframat (U2 W04), das bei etwa 750 schmilzt. Auch kann ein eutektisches Gemisch von Lithium (Li2 W04) und Kalium- wolframat (K2 W0#L), das einen Schmelzpunkt von annähernd 500 hat oder eiii gewisses Gemisch von Natrium- (Na2 W04) und Kalium- wolframat (K2 W04);
das bei annähernd<B>650</B> schmilzt, vorteilhafte Verwendung finden, aber auch mit andern Wolframaten von der Zu sammensetzung nX-. 0 mWO;i sind günstige Ergebnisse erzielt worden.
Bei der Elektrolyse soll im allgemeinen dafür Sorge getragen werden, dass sich kein zu grosser Ueberschuss an WO" in der Schmelze bilden kann. Es hat sich nämlich gezeigt; dass ein solcher Überschuss an WO:, eine Ab scheidung von Wolframbronzen herbeiführen kann, die weniger Sauerstoff enthalten als Wolframate und der allgemeinen Formel nX:> 0p -j- mWOs---q0, worin n, in und q ganze Zahlen sind und p die Valenz des Me- talles X darstellt, entsprechen.
Diese Wolf rambronzen entstehen manchmal schon, wenn der Überschuss an WOs nur 5 % beträgt.
Der Körper; auf den Wolfram niederge schlagen wird, kann aus einem Wolframein- kristall bestehen. Es ist festgestellt worden, dass der Körper dann auch als Einkristall wächst, so dass auf diese Weise ein Ein kristallkörper erzielt werden kann, der grösser ist als der Ursprüngliche. Zu diesem Zwecke wird man beispielsweise Einkristalldrähte, -stäbe oder dergleichen aus Wolfram beim Elektrolyseverfahren als Kathode einer Anode gegenüberschalten, welche die Kathode ganz oder nahezu ganz umgibt.
Eine solche Anode kann somit beispielsweise die Form eines Zylinders haben; auch kann sie aus Stäb- chen bestehen, die parallel zueinander in der Form eines vielseitigen Prismas angeordnet sind.
Das Verfahren gemäss Erfindung soll an hand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden. In einem Porzellantigel, der Lithium- wolframat (Li'z W0°) enthält, sind zwei Elek troden angeordnet, von denen eine, die Anode, aus Wolfram besteht; während die andere, die Kathode beispielsweise ein aus Kupfer hergestellter Körper sein kann. Diese Elek troden sind miteinander über eine Gleich stromquelle und einen Regelungswiderstand verbunden.
Es zeigt sich, dass eine regel mässige Abscheidung von Wolfram an der Kathode stattfindet und dass dieses Wolfram als ciue zusammenhängende Schicht fest ain der Kathode haftet, falls zwischen den Elek troden eine Spannurig von<B>0,08</B> Volt ist und die Stromdichte 7 5 Milliampere pro cm= be trägt.
Falls der Körper, den man zu wolframie- ren wünscht, aus einem Stoff besteht, an dem Wolfram weniger gut haftet, ist es empfeh- lenswert, ihn zuil#ichst mit einer Schicht zu überziehen, an der Wolfram gut haftet.
So ist es zum Beispiel vorteilhaft, einen Eisen- gegenstand, den inan wolframieren will, zu nächst zu verkupfern und erst dann zu wolf- ramieren. Auch Gegenstände, die aus nicht leitendem Material bestehen, kann nian wolf- ramieren in der Weise, dass man sie zunächst mit einer oder mehreren Schichten eines Elek trizität leitenden Materiales überzieht,
bevor das Überziehen finit Wolfram stattfindet. So kann man Gegenstände aus nichtleitendem Dlaterial beispielsweise zunächst mit Graphit überziehen, sie dann verkupfern und schliess lich wolframieren.
Bei Verwendung einer zylindrischen Anode wird beispielsweise ein als Kathode geschal- teterWolframeinkristalldralit, der einen Durch messer von 300 lllkron hat und 3 cm in ge schmolzenem Lithiumwolframat untergetaucht ist, in zwei Stunden zu einem Wolframein- kristallstäbehen von 2 mm Durchmesser anwachsen, falls die Spannung an den Elektroden 0,0\.-', Volt und die Stromdichte 100 Milliampere pro cm-' ist.