Rückstr omrelais. Die Erfindung bezieht sich auf Rückstrom relais, d. h. auf solche elektromagnetische Vorrichtungen, die bei einer Umkehr der Stromrichtung eines Stromkreises einen Hilfs stromkreis so beeinflussen, dass eine elektro magnetische Unterbrechung des Hauptstrom kreises stattfindet. Die Erfindung bezweckt, ein Rückstromrelais zu schaffen, das auf Rückstrom selbst dann sehr leicht anspricht, wenn die Stromwicklung nur aus einigen wenigen Windungen besteht oder durch einen geraden Stromleiter, ersetzt ist, das zugleich aber gegenSpannungsschwankungen möglichst unempfindlich ist.
Dieser doppelte Zweck wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass der bewegliche Teil eines die Auslösung, vermittelnden Schalters unter dem Einflusse zweier einander entgegenwirkender magne tischer Zugkräfte steht, von denen die eine bei normaler Stromrichtung in dem zu unter brechenden Stromkreise und die andere bei Rückstrom überwiegt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des . Erfindungsgegenstandes in Ver bindung mit einem ini Hauptstromkreise angeordneten Schaltschütz schematisch dar gestellt, und -zwar zeigt: Fig. 1 das Rückströmrelais und das Schalt schütz in der der normalen Stromrichtung entsprechenden Stellung, und Fig. 2 dieselben Teile in derjenigen Stellung, die sie bei Rückstrom einnehmen. .
_ Das Rückstromrelais enthält zwei .wage recht übereinander angeordnete, hufeisen förmige Magnetkerne A und B sowie zwei diesen zugeordnete Anker C und C\, die an den beiden Enden eines um wagerecht liegende Zapfen c= schwingbaren Trägers e3 befestigt sind. An dem Träger c3 ist ausserdem noch ein Kontakt 04 angeordnet.
Der Kontakt c4 dient zur Überbrückung einer durch- zwei federnde Kontakte dl und d2 gebildeten Unterbrechungsstelle einer Leitung D, die an die Spannung eines Hauptstromkreises l: angeschlossen ist und die Magnetwicklung da eines zur Unterbrechung des Hauptstrom kreises E bestimmten Schaltschützes e1 ent hält.
Das Schaltschütz e1 ist mit einer Feder e2 ausgerüstet, die das Schaltschütz bei strom losem Zustande der Leitung F in der Schliess- Stellung festhält. Die Magnetkerne A und .B sind mit je einer Hauptstromwicklung e3 und e4 und je einer Spannungswicklung f' und 12 umwickelt. Die Spannungswicklungen f', f 2 liegen in Reihe miteinander und sind durch eine Leitung F an den Hauptstrom kreis E angeschlossen. Die Hauptstrom wicklungen e3 und e4 sind ebenfalls in Reitre zueinander geschaltet.
Ausserdem sind sämt liche Spulen e3, e4, f' und f= gleicbsinnig gewickelt und in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise an die zugehörigen Lei tungen E und F angeschlossen: An dem Anker C einerseits und dem Alagnetkern d. anderseits ist noch eine Zug feder G angebracht, die das Bestreben hat, den Anker C an den Magnetkern A. heran zuziehen.
Beim stromlosen Zustande der Leitung E nehmen die Anker C und C' und das Schalt schütz e' unter der Wirkung der Federn G und e2 die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung ein, bei der der Anker C an dem Magnet kern A anliegt und das Schaltschütz e' sich in der Schliessstellung befindet. Fliesst nun im Hauptstromkreise E ein Strom in der normalen, durch den Pfeil x bezeichneten Richtung, so wird durch die gleichsinnig gewickelten und gleichartig angeschlossenen Spulen f', e3 auf den Anker C ein grösseres Drelrmornent ausgeübt als durch die zwar ebenfalls gleichsinnig gewickelten, aber un gleichartig angeschlossenen Spulen f2, e4 auf den Anker C'.
Infolgedessen behalten die Anker C und<B>C</B> unverändert ihre Anfangs stellung bei und das Schaltschütz e' verharrt in seiner Schliessstellung.
Wird dagegen die Hauptstromleitung E von einem Rückstrome, also einem im Sinne des Pfeiles y (Fig. 2) fliessenden Strome durchflossen, so kehrt sich zwar die Richtung des in den Spulen e4, e3 fliessenden Stromes um; die Richtung des in den Spulen<I>f', f 2</I> fliessenden Stromes bleibt dagegen dieselbe wie bei der normalen (durch Pfeil :x bezeich neten) Stromrichtung des im Hauptstromkreise fliessenden Stromes.
Infolgedessen wird von den in diesem Falle auch gleichartig an- geschlossenen Spulen e4, <I>f 2</I> ein grösseres Drehrnoment auf den Anker C' ausgeübt als von den jetzt ungleichartig angeschlossenen Spulen e3, <I>f'</I> auf den Anker C. Die Anker C und C' gehen daher, sobald der Rückstrom eine ausreichende Stärke erreicht hat, unter Spannung der Zugfeder G in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung über, bei welcher der Kontakt c4 die Unterbrechungsstelle d', d2 im Hilfsstromkreise D überbrückt.
Das Schaltschütz e' wird infolgedessen entgegen der Wirkung der Feder e angehoben und der Hauptstromkreis E unterbrochen.
Werden aus irgend einem Grunde, z. B. wegen Ausbleibens der Spannung, auch die Spannungswicklungen f' und f= stromlos, so kehren die Anker C und C' unter der Wirkung der Zugfeder G und das Schalt schütz e' unter der Wirkung der Feder e2 wieder in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung zurück.
Der Hauptvorteil des beschriebenen Rück stromrelais gründet sich auf den Umstand, dass die beim normalen Strom eine unbeab sichtigte Einleitung des Schaltvorganges ver hindernde Kraft durch eine magnetische Zug kraft gebildet wird, die beim Entstehen eines Rückstromes sofort verschwindet.
Dieser Umstand hat nämlich zur Folge, dass die Zugfeder G, da sie nur beim Ausbleiben des Stromes das Abfallen des Ankers zu ver hindern braucht, sehr schwach gehalten werden kann und das Rückstromrelais daher viel empfindlicher ist als bekannteRückstromrelais, bei denen die ein unbeabsichtigtes Einleiten des Schaltvorganges verhindernde Kraft durch eine Kraft (Feder) gebildet wird, die auch beim Entstehen eines Rückstromes bestehen bleibt und daher eine unerwünschte Unemp findlichkeit des Rückstromrelais zur Folge hat.
Ein anderer Vorteil des Rückstromrelais liegt darin, dass das Abreissen des vorn seinem Magnetkern A gehaltenen Ankers C und damit die Auslösung des Schaltschützes e' stets bei der gleichen Stärke des Rückstromes erfolgt und unabhängig davon ist, ob dieser langsam ansteigt oder kurzschlussartig auftritt.
Die Anordnung zweier einander entgegen wirkender Magnetsysteme mit je einer Strom- und Spannungswicklung bringt den weiteren Vorteil mit sich, dass die von den beiden Systemen<I>A C</I> und<I>B</I> C' ausgeübten mag netischen Zugkräfte sich bei Spannungs schwankungen in ungefähr gleichem Masse ändern, so dass das Rückstromrelais gegen Spannungsschwankungen besonders unemp findlich ist.
Die hufeisenförmige Ausbildung der beiden Magnetkerne A und B und ihre Anordnung übereinander ermöglicht eine besonders ein fache, für grosse Stromstärken geeignete Ausführungsform. Da nämlich die beiden Hauptstromwicklungen e3 und.
e4 so gewickelt Lind geschaltet sind, dass der vom Hauptstrom erregte Kraftfluss in beiden Magnetsystemen gleichgerichtet ist, können die beiden Wick lungen e3 und e4 bei ausreichender Strom stärke im Hauptstromkreise durch eine durch gehende Kupferschiene ersetzt werden, die in magnetischer Beziehung genau so wirkt wie je eine, nur mit einer einzigen Windung versehene Wicklung, Der Umstand, dass das Rückstromrelais im stromlosen Zustande und bei normaler Stromrichtung mit seinem einen Magnet anker C an dem zugehörigen Magnetkerne A praktisch ohne Luftzwischenraum anliegt,
sichert das Relais gegen unbeabsichtigte Schaltbewegungen sowohl bei mechanischen Erschütterungen als auch bei starkem An wachsen des in der normalen Richtung fliessenden Hauptstromes. Auch hierdurch unterscheidet sich das beschriebene Rück stromrelais vorteilhaft von den bekannten Einrichtungen.