CH109831A - Verfahren zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen. - Google Patents

Verfahren zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen.

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CH109831A
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Ilisch Walter
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Ilisch Walter
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  Verfahren zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen.    Die Erfindung bezieht sich auf die Be  kämpfung von Pflanzenschädlingen, ins  besondere     Obstbaumsehädlingen,    wie Blatt  läusen, Blutläusen, Schildläusen, Raupen,  Spinnen, Milben, Pilzkrankheiten     usw.,     durch Einführung der     Bekämpfungsmittel     in den Saftstrom der Pflanzen.  



  Man hat bereits vorgeschlagen, den zu  schützenden Pflanzen Chemikalien, wie  Quecksilber,     Cyankalium,    Arsenik, Eisen  vitriol und dergleichen, zum Beispiel durch  Impfung, einzuverleiben. Die zu diesem  Zwecke bisher in Vorschlag gebrachten Stoffe  haben sich jedoch nicht bewährt.  



  Nach vorliegender Erfindung erfolgt die  Bekämpfung von Pflanzenschädlingen der  art, dass man als Schutzmittel eine Lösung  von mindestens einer von Pflanzen her  rührenden Substanz verwendet. Als solche  können zum Beispiel Säfte oder Auszüge  von Pflanzen in den Saftstrom der zu  schützenden Pflanze eingeführt werden, was  zum Beispiel durch Impfung oder durch die  Wurzeln der zu behandelnden Pflanze ge  schehen kann.

   Anstatt die gesamten Säfte  der Pflanzen als Schutzstoff anzuwenden,    kann man zum Beispiel auch derart ver  fahren, dass man den für die Lieferung  von Schutzstoffen in Betracht kommenden  Pflanzen,     beziehungsweise    den daraus     ge-          @vonnenen    Säften oder Auszügen, die be  sonders wirksamen Bestandteile entzieht und  diese dann zur Schädlingsbekämpfung, sei  es für sich allein, sei es in     Kombination     mit Säften oder Auszügen, zum Beispiel  zur Verstärkung der letztgenannten Schutz  stoffe anwendet. Man verwendet vorzugs  weise Säfte oder     Auszüöe    solcher Pflanzen  oder deren     Früchte,    welche von den zu be  kämpfenden Schädlingen selbst nicht be  fallen werden.

   Für die Durchführung des  Verfahrens haben sich zum Beispiel Säfte  oder     Auszüge    folgender Pflanzen bewährt:  Tomate,     Rhabarber,        Phyretrum,    Tabak.     An-          themis,        Papaver,        Digitalis.        Delphinium,          Quassia    usw.  



  Mit Vorteil kann man derart verfahren,  dass lösliche Bestandteile verschiedener Pflan  zen kombiniert angewendet werden. Man  kann zum Beispiel einen Saft oder Auszug,  welcher     ein-Spezifikum    für die Bekämpfung  eines bestimmten Schädlings darstellt, mit      andern Säften oder Auszügen oder Bestand  teilen derselben, welche spezifische Mittel  zur Bekämpfung anderer Schädlinge dar  stellen, kombinieren und dadurch mit Hilfe  eines einzigen Bekämpfungsmittels Wir  kungen gegen Schädlinge verschiedener Art  erzielen.  



  Die nach der Erfindung als Schutzstoffe  anzuwendenden löslichen Pflanzenbestand  teile können auch in Kombination mit an  dern Stoffen zur Anwendung gelangen.  Als solche kommen zum Beispiel Alaun und  andere Leicht- oder     Schwermetallsalze,    Sul  fide, Teerprodukte und andere,     namentlielr     desinfizierend wirkende Stoffe in Betracht.  Durch Zusatz von verhältnismässig geringen  Mengen derartiger Zusatzstoffe kann man  die Pflanzensäfte oder Auszüge in ihren  Eigenschaften modifizieren, zum Beispiel  verstärken. Auch stark wirkende Chemikalien.  welche für sich allein nicht anwendbar  sind, können in Kombination mit Pflanzen  säften in geringen Mengen in den Saftstrom  der zu behandelnden Pflanzen eingeführt  werden, ohne Schaden anzurichten.  



  Schliesslich kann man den Schutzstoffen  auch noch solche lösliche Stoffe zusetzen.  welche normale Bestandteile von Pflanzen  sind, aber auf anderem Wege gewonnen  werden.  



  Die Säfte und Auszüge können durch       Auspressen,    Auslaugen und andere Mittel  aus den in Betracht kommenden Pflanzen  gewonnen werden. Vor Anwendung sind die  selben von ungelösten Bestandteilen, zum  Beispiel durch Filtration, zu befreien. Da  gegen ist eine Befreiung von Kolloiden  nicht erforderlich und auch nicht     wün-          schenswert.    Mit Hilfe geeigneter sterili  sierend wirkender Mittel, zum Beispiel auch  durch Zusatz geringer Mengen von Chemi  kalien, welche gegebenenfalls zugleich auch  wirksam gegen Schädlinge sein können,  können die Säfte haltbar gemacht werden.  Im übrigen haben sich aber auch Säfte oder  Auszüge, welche einen     Gxärprozess    durch  gemacht haben, als wirksam erwiesen.  



  In Ausübung der Erfindung kann man    zum Beispiel derart     -erfahren,    dass     man     den zu     behandelnden    Pflanzen, zum Bei  spiel Obstbäumen. die Schutzmittel durch die  Rinde einimpft oder     dureli    die Wurzel ein  verleibt.  



  In     Ausübung    des erstgenannten Ver  fahrens verfährt man zum Beispiel derart,  dass man zum Beispiel an dein untern Stamm  ende der     zrr    behandelnden     Bäume.    zweck  mässig in der Richtung einer Sehne, ein  nach     unten        verlaufende:    Loch bohrt und  in dieses das Impfmittel einführt. Zur Ein  führung kann man vorteilhaft zum Bei  spiel das in     der    beiliegenden Zeichnung  dargestellte     Instrument    benutzen.

   Dasselbe  besteht au" einem     z -echmä        ssi@;        z@Iindriseh        ;e        -          stalteten,        gegebenenfalls    mit     Masseinteilung     versehenen.

       Gefiiss        n.    das in der -Nähe sei  nes Bodens     rnit    einem zur Einführung der       flüssigen        Impfstoffe    in Glas Bohrloch die  nenden, vorteilhaft     auswechselbaren,        rohr-          förmigen    oder     spitzenförmigen    Ansatz     h    ver  sehen ist.

   Das     Ausflussrohr    wird zweckmässig  nach seiner     Spitz:#    zu     koniseli        verjüngt        a.us-          (;ebildet    und der Richtung des Bohrloches       entsprchhend    nach unten     geneigt    angeord  net. -Nach vollzogener Impfung wird das  Bohrloch zum Beispiel mit einem Stopfen  verschlossen und mit     Baumwachs    verkittet.  Für die in den folgenden Jahren vorzu  nehmenden Impfungen kann die gleiche  Bohrung     nach    Entfernung des Stopfens be  nützt werden.

   Bei starken Stämmen können       gegebenenfalls    mehrere auf den Stamm  umfang verteilte     Impfstellen    vorgesehen   -erden. Bei     Einverleibung    der Mittel durch  die Wurzel     verfährt    man zum Beispiel der  art, dass man einzelne Wurzelenden bloss  legt und     dieselben.    nachdem man sie     -e-          gebenenfallt        zwec-lis    besserer Aufsaugung  der Flüssigkeit     besolinitten    hat, in kleine,  die Flüssigkeit     enthaltende    Gefässe einführt,  welche nach     Einführung    der Wurzel an  ihrem obern Ende gut verschlossen werden,

    so dass ein     Auslaufen    der Flüssigkeit un  möglich     ist.     



  Die     Einverleibung    der     Schutzstoffe    in  Obstbäume und dergleichen erfolgt zweck-      mässig im Frühjahr, wenn die Säfte steigen.  Sollen Schädlinge, welche an den tieferen  Stellen der Pflanzen, zum Beispiel an den  Wurzeln, sitzen, wie zum Beispiel Rebläuse,  durch Impfung bekämpft werden, so wird  dies zweckmässig in Zeiten, in denen der Saft  der Pflanzen fällt, vorgenommen.  



  Die anzuwendende     Menöe    der erforder  lichen Schutzstoffe richtet sich nach Art  und Grösse der zu behandelnden Pflanzen;  beispielsweise stellt man eine 10     %ige        Lö=          sung    von Nikotinextrakt her, versetzt sie  mit gleichen Teilen einer 10     %igen    Lösung  von Kalialaun und gibt hiervon in die Lö  cher von Apfelbäumen mit einem Stamm  umfang von 30     Centimeter    eine Menge von  16 cm'.

   Oder man verwendet den filtrierten  und sterilisierten Saft von     Papaver        somni-          ferum    unter Zusatz von ?0 %     Digitalissaft     zum Impfen von Rosen in Mengen, die dem       Stammumfange    entsprechend 1 bis 3 cm'  betragen.  



  Die bei praktischer     Anwendung    des Ver  fahrens erzielten Ergebnisse sind in hohem  Masse überraschend. Der Erfinder hat Obst  bäume der verschiedensten Art durch ein  malige Behandlung von Schädlingen, wie       Blattläuse,    Blutläuse usw.. sowie auch von  Pilzkrankheiten völlig befreit. Auch in  solchen Fällen wurden Erfolge erzielt, in  welchen die Bäume mit bekannten     Bestäu-          bungs-,    Spritz- und Streichmitteln erfolg  los behandelt waren. Eine     Schädigung    der  behandelten Bäume tritt nicht ein, insbe  sondere wird auch der Wohlgeschmack der  Früchte nicht ungünstig beeinflusst.

   In vie  len Fällen wurde beobachtet, dass die be  handelten Bäume im Vergleich zu andern  Bäumen nicht nur besonders reich tragen,  sondern auch schönere Früchte hervor  brachten. Auch bei Bäumen anderer Art,  wie zum Beispiel bei Bekämpfung der     Wald-          und    Forstschädlinge, hat. sich das Verfahren  bewährt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCFIE I. Verfahren zur Bekämpfung von Pflan zenschädlingen durch Einführung der Schutzmittel in den Saftstrom der Pflan zen, dadurch gekennzeichnet, dass als Schutzmittel eine Lösung von mindestens einer von' Pflanzen herrührenden Sub stanz verwendet wird. II. Vorrichtung zur Ausführung des Ver fahrens gemäss Patentanspruch I, be stehend aus einem Gefäss und einem in das Bohrloch des Stammes einzuführen den Ansatzrohr. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass als Schutz mittel lösliche Bestandteile von solchen Pflanzen verwendet werden, welche von den zu bekämpfenden Schädlingen selbst nicht befallen werden.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass als Schutzstoffe ein Gemisch .von löslichen Bestandteilen verschiedener Pflanzen verwendet wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass Pflanzen bestandteile durch Zusatz geringer Men gen von Hilfsstoffen in ihrer Wirkung modifiziert werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch T und Unteranspruch 3, dadurch gekennzeich net, dass die Schutzstoffe durch Zusatz geringer Mengen von Chemikalien in ihrer Wirkung modifiziert werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 3 und 4, dadurch ge kennzeichnet, dass den Sbhutzstoff en solche löslichen Stoffe, welche in Pflan zen vorkommen, aber auf anderem Wege gewonnen worden sind, zugesetzt werden. 6.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäss und das Einsatzrohr lösbar miteinander verbunden sind.
CH109831D 1923-04-04 1924-03-26 Verfahren zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen. CH109831A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951119C (de) * 1951-11-06 1956-10-25 Lucien Prouteau Vorrichtung zum Einspritzen von Behandlungsmitteln in Baeume od. dgl.

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951119C (de) * 1951-11-06 1956-10-25 Lucien Prouteau Vorrichtung zum Einspritzen von Behandlungsmitteln in Baeume od. dgl.

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