DE581183C - Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Schutze von Waldbaeumen gegen Rindenverschaelung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Schutze von Waldbaeumen gegen Rindenverschaelung

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DE581183C
DE581183C DEJ42441D DEJ0042441D DE581183C DE 581183 C DE581183 C DE 581183C DE J42441 D DEJ42441 D DE J42441D DE J0042441 D DEJ0042441 D DE J0042441D DE 581183 C DE581183 C DE 581183C
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N3/00Preservation of plants or parts thereof, e.g. inhibiting evaporation, improvement of the appearance of leaves or protection against physical influences such as UV radiation using chemical compositions; Grafting wax
    • A01N3/04Grafting-wax

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
22. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 451 GRUPPE 3os
J42441 IVbf45l Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 6. Juli
Eduard Joachim in Lindenfurt, Post Neustadt a. M.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. September 1931 ab·
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Behandlung von Bäumen, um diese gegen Rindenverschälung durch, das Edelwild zu schützen.
Man hat bisher schon gegen Wildverbiß Mittel angewendet, um junge PfLanzenkulturen hu Walde gegen das Abfressen durch das Wild zu schützen. Das in Deutschland vorkommende Haarnutzwild beschädigt allgemein, insbesondere aber "bei Überhege, mit wenigen Ausnahmen fast sämtliche Forstkulturgewächse des deutschen Waldes.
1. Reh-, Edel- und Damwild durch Verbiß der jungen Knospen und Triebe, wogegen Bestreichen mit entsäuertem Teer, Rinderfett, Schwefelverbindungen, Petroleum usw. in verschiedenen Mischungen mit Erfolg angewandt wird;
2. Hasen durch Verbiß und Abnagen· der Rinde an unteren, nächst dem Boden befindlichen Stammteilen, verhütet durch Bestreichen mit den oben angegebenen -Mitteln oder durch Ankalken;
3. Edel- und Damwild durch Schälen der Rinde des älteren Stammes.
Bei i. und 2. wird hauptsächlich entsäuerter Teer, vermischt mit stark riechenden Mitteln und sogar auch mit Farbe, verwendet, um zunächst das Wild von den gefährdeten KuI-turflächen abzuschrecken und dennoch einwechselnde Stücke vom Verbiß abzuhalten.
Mit diesen beiden Verfahren hat das neue Schutzverfahren gegen Rindenschälung nichts zu tun.
Der Wildverbiß beschränkt sich auf jün- 35 -._.-.., gere Pflanzen und Gewächse von etwa ϊ bis 6 Jahren oder Obstbäume, während die W,ild- - ■>"?-■. schälung nur Waldbäume von 25 his & folien umfaßt. ";
Das Edelwild, d.h. Rotwild und Damhirsche, schält in der nahrungsarmen Zeit die Baumstämme, indem es mit den Zähnen des Unterkiefers die Bäume von unten nach oben durch Aufschlitzen eines breiten Streifens bis mehr als 2 m Länge aufreißt und hierdurch meist gerade die besten Stämme außerordentlich schädigt. Die Schälung durch Edel- und Damwild geschieht sowohl im Winter zur Zeit der Wachstumsruhe als auch vom Frühjahr bis zum Herbst, also zur Zeit der Vegetation. Letztere Schalung wird als Saftschälung bezeichnet, und gerade sie ist die gefährlichste.
Man hat bisher lediglich mit besonderen Hobeta die Stämme geritzt, so daß das Harz hervorquoll und so den Baum mit einer Schutzschicht umgab. Andererseits half man sich durch Umwinden der Stämme mit Reisig. Man hat auch schon Rinderblut oder Rinderdung, gemischt mit Öl und Petroleum oder Baumharz, sogenanntem Franzosenöl, gegen Wildverbiß verwendet. Alle bisher be-
kannten Mittel mußten meist wegen Verdunstung der Geruchstoffe jährlich erneuert werden, während der erfindungsgemäße Schutzanstrich eine lange Reihe von Jahren seinen Zweck erfüllt, ohne .wiederholt zu werden.
Man hat hierbei auch 'entsäuerte Teere verwendet, da säurehaltige die Baumrinde vernichten oder schädigen'. Sie sind zwar als Abschreckmittel unentbehrlidh, weshalb er-Lo findungsgemäß säurehaltige Teere Verwendung finden sollen. Auch Alaun und andere Salze wurden bisher als unbrauchbar bezeichnet, weil sie entweder ausgewaschen oder nicht auskristallisierbar gebunden wurden. Gerade aber die Alaunsalze hängen an der Rinde, so daß dieses durch den Geschmack abschreckende Salz das Wild vom Schälen abhält. Aus diesem Grunde wird nach dem neuen Verfahren Alaunsalz verwendet, das aber auskristallisiert und dauernd an der Rinde nach außen tritt.
Die bekannten Mittel haben alle den Zweck, das Wild schon durch Geruch von dem betreffenden "Waldstück fernzuhalten. Man hat bisher keinerlei Rücksicht auf dieses Vergrämen des Wildes genommen, ja man hat dieses durch Grienzverstärikerung besonders dort gewollt, wo man einen Wechsel des Wildes nicht wünschte. Im Gegensatz hierzu besteht das neue Mittel aus 'einer Mischung mehrerer Stoffe, die rasch· geruchlos wird, deren Farbe sich der Baumfarbe anpaßt und die jahrelang wirksam bleibt. Das Wild wird hierdurch nicht vergrämt, sondern' lediglich durch den nicht zusagenden Geschmack vom Schärf" len, der Stämme abgehalten. Jahrelange Erfahrung-hat ergeben, daß als Mittel hierfür ein Gemisch aus Gasteer, TierÖl (Bremsenöl) oder einem, ähnlichen Öl, Erdöl (Steinöl) o. dgl., und Ammoniumsalz geeignet ist, und zwar besteht diese Mischung aus 50 bis 70 o/o nicht entsäuertem Gasteer, 10 bis 20 0/0 Steinöl, 10 bis 20 0/0 Bnemsenöl, 5 bis ioo/o Ammoniumsalz, 5 bis io_o/0 Alaun. Diese Stoffe werden ' nicht _ einfach gemischt, sondern je nach der Tagestemperatur wird der dicke, zähflüssige Gasteer mit Steinöl mehr oder weniger verdünnt. Getrennt hiervon wird das dünnflüssige Bremsenöl mit leicht erwärmtem Staufferfett dickflüssiger gemacht. Erst dann werden diese beiden Gemische unter Beigabe der Ammonium- und Alaunsalze zusammen verrührt.
Die Bäume werden etwa von Fußhöhe an bis zur Augenhöhe mit dieser Masse bestrichen oder bespritzt. Die Masse saugt sich in die Rinde 'ein, und die flüchtigen aromatischen Bestandteile verdunsten binnen kurzem, so daß der Anstrich fast geruchlos wird und das Wild nicht vergrämt.
Bei Anwendung dieses Mittels kann nun aber dem Wilde auch weiterhin Material zum Verschälen belassen werden, und man wird z. B. nur sichützen:
1. alle einzeln stehenden Baumstämme,
2. alle Exoten, wie Weimutskiefer, Douglasie,
3. alle jene Baumarten, die nur in geringerer Zahl in den betreffenden Waldungen vorkommen, z. B. Esche im Buchenwalde,
4. in den einheitlichen, meist reinen Beständen, wie reine Buche oder reines Nadelholz, lediglich die herrschenden und rnitherrschenden Stammindividuen, während die beherrschten und bedrängten Exemplare nicht gestrichen werden, also auch weiterhin vom Wilde verschält werden können.
Gerade in dieser Anwendung liegt auch ein Vorteil, weil an Material und Arbeitslohn' gespart wird, dem Wilde die nötige Nahrung belassen bleibt und lediglich das nutzholzuntaugliche Stammaterial durch Schälen entfernt werden soll.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Schütze von Baumstämmen gegen Rindenverschälung durch Edelwild unter Verwendung von Steinkohlenteer, Fetten, Ölen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der nicht entsäuerte Steinkohlenteer mit Erdöl verdünnt und getrennt davon Tierölo. dgl. durch etwas (Stauffer-) Fett verdickt wird, worauf beide Gemische unter Beigabe von Ammonium- und. Alaunsalzen gemeinsam verrührt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 50 bis 70 <y0 nicht entsäuerter Steinkohlenteer, 10 bis 20 0/0 Erdöl, 10 bis 20 o/o Tieröl, 5 bis 10 Of0 Ammoniumsalz und 5 bis 10 o/o Alaun verwendet werden.
DEJ42441D 1931-09-01 1931-09-01 Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Schutze von Waldbaeumen gegen Rindenverschaelung Expired DE581183C (de)

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