Künstliches Körperglied. Gegenstand vorliegender Erfindung bil det ein künstliches Körperglied, welches eine Hand mit Handgelenk ersetzen soll.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 ist eine Innenansicht davon, wo bei einzelne Teile im Schnitt dargestellt sind, Fig. 2 der entsprechende Längsschnitt, die Hand in geöffneter .Stellung veranschau lichend, Fig. 3 ein ähnlicher Längsschnitt der geschlossenen Hand, Fig. 4 ein anderer Längsschnitt, wobei einer der Finger ganz geschlossen dargestellt ist, Fig:
5 ein abgebrochener Längsschnitt, wobei der Daumen in seiner äussersten Stel lung veranschaulicht ist, Fig. 6 eine Teildarstellung, welche eine Riegelvorrichtung für den Daumen in ausge löster Stellung veranschaulicht, Fig. 7 ein Längsschnitt zu Fig. 1 und 3, die Hand in etwas schräger Stellung veran schaulichend.
Der Vorderarm ist in der Zeichnung mit 10 bezeichnet und der Handkörper mit 11; der Vorderarm ist hohl und zum Beispiel aus Leder oder anderem geeignetem. Stoff hergestellt und an dem Armstumpf auf ge eignete Weise befestigt: Mit dem Hand gelenkkörper ist der ebenfalls hohle Hand tellerkörper gelenkig verbunden, und an dem Handkörper sind die gegliederten Finger 12 so angelenkt, dass sie gekrümmt und wieder gestreckt werden können. An der innern Vorderseite der Hand ist schliesslich der eben falls gegliederte Daumen 13 ähnlich dem na türlichen schliessbar angelenkt.
Die nachfolgende Beschreibung eines der Finger und dessen Bewegungsvorrichtung passt auch auf die andern Finger.
Das innere oder Wurzelglied. 14 des Fingers ist ebenfalls ein Hohlkörper und mit dem hohlen Handtellerkörperderart durch einen durchgehenden Stift 15 verbunden, d.ass die Hand um letzteren nach innen und wie der zurückgedreht werden kann. Der Stift 15 geht durch die ganze Hand hindurch und ist in den Wandungen der Hand wie zwischen den Fingern in Lagerböcken 16 der Hand gelagert. Diese Lagerböcke 16 sind mittelst -Nieten 17 am Handkörper befestigt, wie dies besonders in Fig. 1 veranschaulicht ist.
An dem innern Fingerglied ist ein äu'= sseres Fingerglied 18 mittelst eines Schar niers 19 befestigt (Fig. 2, 3 und 4), so dass das äussere Glied nach innen geclrelit und wieder gestreckt werden kann. Iin Innern der Fingerglieder, und zwar in der Längs richtung derselben ist eine Lenkstange 20 geordnet, welche mit dem innern Ende mit <B>z</B> in.
telst eines Scharnieres 21 am Handrücken, mit dem andern Ende mittelst Zapfen 22 im Innern des äussern Fingergliedes an ge lenkt ist. Diese Gelenkverbindung befindet sich nach innen und vorn in einem gewissen Abstand von dem Scharnier 19, der das erste mit dein zweiten Fingerglied verbindet. In folge dieser Einrichtung der Fingerglieder nach aussen lassen sich die Finger in eine rnehr oder weniger gestreckte Lage bringen.
Wenn die Drehung nach aussen bis zur äussersten Grenze fortgesetzt wird, wird die Stellung der in Fig. 2 dargestellten entspre chend, während, wenn die Fingerglieder mehr oder weniger nach innen gedreht wer den, sie im Verhältnis zum Handteller nach innen gefaltet werden, wie dies in Fig. 3 und 4 veranschaulicht ist. Es ist eine Vorrichtung vorgesehen, die beständig bestrebt ist, die Glieder jedes Fingers nach innen in die ge faltete Lage zu bringen.
Diese Vorrichtung ist nachgiebig bezw: federnd und weist eine Blattfeder 23 auf, die C-förmig gekrümmt ist und in der Höhlung des innern Finger gliedes derart angeordnet ist, dass der Bogen der Feder sich unterhalb des Stiftes 15 be findet.
Diese Blattfeder ist mit ihrem äussern Ende am innern Fingergliede hinter und unter dem Scharnier 21 mittelst eines Bolzens 24 befestigt, während das innere oder freie Ende der Feder gegen einen Anschlag 25 drückt, der in der Form eines Stiftes irn In nern des Wurzelgliedes oberhalb des Stiftes 15 nach innen zu angeordnet ist.
Eine Einstellstange 26 ist mit ihrem äu ssern Teil innerhalb des Fingers und mit dem innern Teil innerhalb des hohlen Handkör- pers angeordnet. Das äussere Ende dieser Stange. ist bei 27 gelenkig mit der obenge- nannten Lenkstange 20 verbunden, Diese Ein stellstange befindet sich zwischen dem Stift 7 5 und dem Anschlag 25. An der innern Seite hat die Einstellstange 26 eine. Reihe von Zähnen 28, die sägeförmig gestaltet sind, bezw. eine steile und schräge Fläche haben, wie dies in Fig. 2, 3 und 4 veranschaulicht ist.
Die Zähne. dieser Stange kommen in Eingriff mit dem Sperrglied 29, das sieh quer zur Hand erstreckt und mit einem flanschartigen Teil 30 in einen der Zähne jeder der Zahnstangen eingreift:, Das Sperr glied 29 dient demnach dazu, dio Finger in einer mehr oder weniger gekrümmten Lage im Eingriff mit. einem Gegenstand beliebiger Gestalt zu halten. Jede dieser Einstellstan gen 26 wird durel. eine Feder 31 elastisch im Eingriff mit dem Sperrglied 29 gehalten.
Eine Schleife dieser Feder ist um das Ge.- lenh 27 gewickelt, und die gegenüberliegen den Enden sind mit dein Sperrglied 29 und der Stellsta.nge' 26 verbunden, wie dies in Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist. Jede der Einstelltangen wird zum Zwecke des Off nens der Fingerglieder nach aussen mittelst einer Schnur 32 verschoben, welche in Form einer Schleife über eine Führungsrolle 33 läuft, die hinter der Stange innerhalb des Randkö rpers gelagert ist.
Die Führungs rollen sind auf einem gemeiiisa-inen Schar nierstift 31 gelagert, der mit den Enden in den Seitenwandungen des Handkörpers be festigt ist. Der innere oder auslösende Teil 35 dieser Schnur läuft von der Rolle 33 aus nach. innen und rückwärts und ist mit dem innern Ende der Stellstange 26 befestigt, während der äussere 'feil 36 der Schnur von der Holle 33 aus nach aussen und rückwärts läuft, um durch das hohle Handgelenk und eine Öffnung 37 desselben. nach der Aussen seite des künstlichen Gliedes zu gelangen.
Die Zugenden 36 der verschiedenen Schnüre sind an der Aussenseite des künstlichen Gliedes mit einer gemeinsamen bezw. Hauptschnur 38 verbunden, auf welche der Zug ausgeübt wird, durch den die Glieder der Hand geschlossen oder geöffnet werden sollen. Die Anordnung jeder Rolle zu ihrer Einstellstange ist derart, dass, wenn ein Zug auf die Schnur 32 ausgeübt wird, wobei der ziehende Teil 36 sich rückwärts bewegt, wäh rend der auslösende Teil 35 sich vorwärts be wegt, die Einstellstange zuerst seitlich ausser Eingriff mit dem Sperrglied 29 und nach der Rolle 3.3 hin bewegt wird, worauf .die Stange vorwärts und nach aussen bewegt wird, um die Fingerglieder, die mit der Stange in Verbindung stehen,
zu öffnen bezw. zu strek- ken. Wird dagegen der Zug schnell nach lassen, so wird die Feder 31 die Stellstange sofort nach innen ziehen und bewirken, dass einer der Zähne mit dem Sperrglied 29 in Eingriff kommt und auf diese Weise. die Fingerglieder gegen weitere Bewegung nach aussen festhalten. Demgemäss werden die Fin ger, wenn es gewünscht wird, die. Hand um einen Gegenstand zu schliessen, um einen Gegenstand zu ergreifen, zuerst auswärts in die völlig gestreckte Lage gebracht, was da durch bewirkt wird, dass die Schnur 38 rück wärts gezogen wird, bis die Teile die in Fig. 2 dargestellte Lage einnehmen.
Der zu ergreifende Gegenstand, der zum Beispiel ein Ei oder eine Pflaume sein kann (60, in Fig. 3), wird zwischen den Daumen und die. Finger gebracht, worauf man den Zug .auf die Schnur 38 aufhören lässt. Dies hat zur Folge, dass die Feder 23 die Finger schlie ssen wird, .um den Finger von aussen um den Gegenstand zu legen bezw, denselben zix er fassen, -während von aussen .der Daumen ein greift; und wenn die Teile diese Lage er reichen, :lässt man mit dein Zug auf die Schnur ganz nach, so dass die.
Feder die Feststell- stange 26 in Eingriff mit dem Sperrglied 29 bringt, worauf die Fingerglieder jedes der Finger einzeln gegen öffnende oder strek- kende Bewegung festgehalten werden. Die Fingerglieder bleiben daher in Eingriff mit dem Gegenstand und halten denselben fest umschlossen.
Wenn es gewünscht wird, den Gegenstand loszulassen, zieht die Person einfach an der Hauptschnur 38, wodurch die verschiedenen Stellstangen 26 zuerst seitlich ausser Eingriff mit dem Sperrglied 29 gebracht werden, und worauf die verschiedenen Finger sich aus- w itrts in die gestreckte Stellung bewegen, um den Gegenstand, .den sie vorher in der Hand gehalten haben, wieder loszulassen.
Der Daumen ist hohl hergestellt und be steht aus geeignetem Metall: Es ist an seinem innern Ende mittelst eines Zapfens 39 an dem hohlen Handkörper angelenkt, so dass er nach innen und aussen im Verhältnis zu der Hand schwingen kann. Eine Feder 40 hält den Daumen nachgiebig in seiner äussersten Lage. Diese Feder besteht vorzugsweise aus Blattfedermetall und ist .mit dem innern Ende am vordern Teil des Handkörpers be festigt, während das äussere Ende sich gegen die innere Wandung (Rücken) des Daumens legt, wie dies in Fig. 2, 3 und 5 und 6 ver anschaulicht ist: Vorrichtungen sind vorgesehen, um den Daumen in verschiedenen .Stellungen zu der Handfläche zu halten.
Diese Vorrichtungen besitzen ein ,Sperrglied 41., das mit dem äu ssern Ende an einem Zapfen 42 der innern Wand des Daumens angelenkt ist und an der Unterseite eine Anzahl von Kerben 43 hat, die in einer Reihe angeordnet sind und von denen die eine oder andere mit einem Stift 44 in Eingriff kommt. Der Stift ist in dem .Daumenkörper gelagert. Das Sperrglied 41 wird durch eine Feder 45 nachgiebig im Ein griff mit einem Stift gehalten.
Die Feder ist um den Zapfen 42 gewickelt und mit dem entgegengesetzten Ende mit .dem Daumen und dem Handkörper verbunden:- Das Sperr- gliecl wird ausser Eingriff mit dem Stift 44 durch eine Stange 46 gebracht, welche, durch eine Öffnung 47 in der Seite, des Hand körpers sich erstreckend, am innern Ende mit dem freien Ende des Sperrgliedes 41 ver bunden ist, während das äussere. Ende der Stange mit einem Handgriff 48 versehen ist.
Wenn es gewünscht wird, den Daumen nach innen oder aussen einzustellen, so wird -die Stange 46 zuerst nach innen gestossen, um das Sperrglied 41 auszulösen, wodurch der Daumen frei wird, um nach innen oder aussen in die gewünschte Stellung gebracht werden zu können: Darauf wird die Stellstange so betätigt, dass die Kerbe 43 mit dem Stift 44 in Eingriff kommt, um den Daumen in der gewünschten Stellung festzuhalten.
Die Gelenkverbindung zwischen dem Handgelenk und der Hand weist einen kugel förmig gekrümmten Teil 49 des Handkörpers 11 und einen entsprechend gekrümmten Teil 50 des Vorderarmes 10 auf, der den Teil 49 umschliesst. Dieser Teil ist zweckmässig aus Metallblech hergestellt und mit einem Spannschloss versehen, durch welches das äussere Glied des Kugelgelenkes über dem innern angezogen oder gelockert werden kann. Der hülsenartige Teil 50 ist zu diesem Zweck mit einem Schlitz 51 versehen, seitlich von dem sich zwei Augen 52 befinden. die durch eine Schraube 53 mittelst Handgriff 54 zu sam.mengezogen werden können.
Die ziehenden Teile der Schnurenden 36 laufen durch den Teil 49 des Handkörpers. Um zu verhindern, dass sie mit den Kanten dieses Teils reibend in Eingriff kommen, ist der Rand desselben abgerundet, so dass die Abnutzung .der Schnur bedeutend verringert ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist dieser abgerundete Flansch an einem be sonderen, in die Kugel eingesetzten Teil 55 angebracht: Die verschiedenen oben beschriebenen V er- besserungen sind verhältnismässig einfacher Art. Die Betätigung der Teile des Gliedes zum Eingreifen und Halten von Gegenstän den ist einfach und sicher.
Auch die Bauart ist einfach, so dass die Teile nicht leicht. in Unordnung kommen können: