Gliihkathoden-Röntgenröhre mit Hochvakuum. Um beispielsweise bei der Durchleuch- uung mittelst Röntgenröhren scharf gezeich nete, Einzelheiten möglichst genau erkennen lassende Röntgenbilder zu erhalten, trifft man die Anordnung so, dass der Ursprung der Röntgenstrahlen, der durch die Auftreff- fläche der Kathodenstrahlen auf der Anti kathode gebildete Brennfleck, klein ist, nur einundeinhalb bis drei Millimeter Durchmes ser aufweist.
Solcher Präzisionsbrennflecke kann man sich bedienen, weil für die Er zeugung von Röntgenbildern dieser Art 'chon drei bis acht Milliampere als Strom stärke der die Röntgenröhre durchsetzenden elektrischen Entladung ausreichend sind.
Wollte man mit einer solchen Präzisions röhre versuchen, Röntgenbilder, beispiels weise Röntgenaufnahmen, herzustellen, für welche eine verhältnismässig grosse Ent ladungsstromstärke in der Röntgenröhre er forderlich ist, so würde dabei der kleine Brennfleck mit Kathodenstrahlen überlastet und infolgedessen die Röntgenröhre zerstört werden.. Der vor$andene Bedarf an Röntgen- röhren, die es ermöglichen, wahlweise ent weder Präzisionsdurchleuchtungen oder Rönt genaufnahmen mit Entladungsstromstärken bis zu 100 Miniampere mittelst einer und derselben Röntgenröhre auszuführen, war bis jetzt nicht zu befriedigen.
Durch die neue Glühkathoden-Röntgen- röhre mit hohem Vakuum wird dieser Bedarf befriedigt.
Einige Ausführungsformen der neuen Röntgenröhre sind, teilweise zugleich mit ihrer Schaltungsanordnung, in der Ab bildung schematisch dargestellt. Die Rönt genröhre nach Fig. 1 enthält in dem hohen Vakuum eine- Antikathode a und zwei Glühkathoden b und c, deren jede von einem besonderen Heizstromtransfarm.ator d bezw. e aus beheizt wird und in bezug auf ihren Reizstrom unabhängig von der andern ge regelt werden kann.
Von den beiden Glüh- kathoden ist (etwa durch entsprechende, an sich bekannte Wahl der geometrischen Be schaffenheit von Glühkörper und Sammel vorrichtung und der geometrischen Beziehung beider zueinander und zur Antikathode) die eine, etwa b, als Präzisionskathode, näm lich so ausgebildet, da.ss der von ihr auf der Antikathode a erzeugte Brennfleck klein, ein Präzisionsbrennfleck, ist. Die andere Glühkathode, c, die Hochleistungskathode, hingegen erzeugt auf der Antikathode einen genügend grossen Brennfleck, damit auch bei den grössten vorkommenden Entladungs stromstärken keine unzulässig grosse Be lastung der Antikathode stattfindet.
Je nach dem Zweck, welchem die Röntgenröhre ge rade dienen soll, wird entweder die Kathode b oder die Kathode c mit Heizstrom versorgt und so in Tätigkeit gesetzt.
Um mit nur einer Heizstromquelle für beide Glühkathoden <I>g</I> und<I>h</I> auszukommen, kann man gemäss Fig. 2 mittelst eines Um schalters z wahlweise entweder die eine oder die andere Glühkathode an die gemeinsame Heizstromquelle f anschliessen.
Die zwei oder mehreren Sammelkathoden brauchen nicht, wie in Fig. 1 und 2, jede für sich mit einer besonderen Sammelvor- richtung k versehen zu sein.
Man kann (Fig. 3) zwei oder mehrere spiralförmige Glüh- drähte in, <I>n</I> innerhalb einer und derselben Sammelvorrichtung g derart anbringen, dass die Kathodenstrahlen von einem Glühdraht an einem oder mehreren andern Glühdrähten vorbeigehen, wie es für den Fall schrauben- linienförmiger Glühdrähte auch die Fig. 4 zeigt.
Man kann aber auch Teile eines und des selben Glühdrahtes für jede der beiden oder mehreren Kathoden verwenden, indem man gemäss Fig. 5 die Stromzu- und -ableitungen p für die verschiedenen Kathoden an ver schiedenen Teilen eines und desselben Glüh- drahtes r anbringt.
Immer ermöglicht es das hohe, nur durch das Glühen der jeweils benutzten Glüh- kathode wegsam gemachte Vakuum, je nach Wunsch Kathodenstrahlen nur von der ge rade benutzten Glühkathode ausgehen zu lassen.
Bei der Verwendung einer gemeinsamen Ileizstromquelle und eines Umschalters kann dieser vorteilhaft, wie es in einem Aus führungsbeispiel in der Abbildung, und zwar in Fig . 6 im Längsschnitt, in Fig. 7 in der Draufsicht nach Abnahme des Deckels, schematisch dargestellt ist, während Eig. ä die Schaltungsanordnung zeigt, mit beweg lichen Kontaktstücken s versehen sein, deren Breite grösser ist als der Abstand derjenigen einander benachbarten ruhenden Kontakt stücke<I>t</I> und tc,
die mit den aussen liegenden Zuleitungen<I>v und w</I> zu den beiden Glüh- kathoden x und y dauernd verbunden sind. Dadurch ist es erreicht, dass beim Umschal ten die eine Glühkathode schon mit Strom beschickt wird, während die andere noch nicht ganz stromlos und daher noch glühend ist. Auf diese Weise wird die Zeitspanne, während welcher die Röntgenröhre für elek trische Entladungen unwegsam ist, wesent lich abgekürzt, wodurch es ermöglicht ist, schnell von der für Durchleuchtungen ge eigneten Einstellung auf diejenige für Auf nahmen überzugehen.
Man kann auf diese Weise die Glühkathoden der im Betriebe be findlichen, unter Hoehspannung stehenden Röntgenröhre umschalten, ohne befürchten zu müssen, dass, infolge Unwegsamwerdens der Röntgenröhre, ausserhalb der Röntgen röhre ein Spannungsausgleich durch Funken übergang erfolgt, der die Röntgenröhre schä digen kann.
Um ein gleichzeitiges starkes Aufglühen beider Glühkathoden ;r und y zu vermeiden, kann man die Bewegung des Umschalthebels r unter der Einwirkung einer Feder 2 sprunghaft vor sich gehen lassen. Man kann ferner die Berührungsflächen, welche in sei ner Mittelstellung der Kontakthebel z mit den ruhenden Kontaktstücken<I>t</I> und u auf weist, so gering machen, dass durch den elektrischen Übergangswiderstand an diesen Berührungsflächen ein unerwünscht hohes Ansteigen der Heizstromstärke und damit der Temperatur der Glühkathode verhindert wird.
Wird das Messgerät 3 in der mittleren (gemeinsamen) Zuleitung zu den beiden Glühkathoden @c und g angebracht und wer- den die beiden andern ruhenden kontakt- stücke 4 und 5 der Umschaltvorrichtung mit einander verbunden oder durch ein einziges 1iontaktstü;#k ersetzt und mit dem entgegen gesetzten Ende der Heizstromquelle 6 ver bunden als das Messgerät 3, so kommt man mit einem einzigen Messgerät für alle in Be tracht kommenden Messungen aus.
Der Schalthebel z kann durch isolierenden Schnurzug oder durch isolierende Handgriffe in genügend grosser Entfernung von den Hochspannung führenden Teilen betätigt werden, damit der den Umschalter Bedienende nicht gef#;ihrdet wird.