Einrichtung zuin Antreiben von Hilfsmaschinen bei mit Kondensation arbeitenden Dampflokomotiven.
Bei mit Kondensation arbeitenden Dampflokomotiven sind bekanntlich mehrere Hilfsmaschinen vorzusehen, so zum Beispiel eine Umlaufpumpe für das Kühlwasser, eine Kon densat-und eine Speisepumpe, ein Feue rungsventilator, ein Kühlluftventilator zum Herbeischaffen der zum Kühlen des Oberflächenkondensators benötigten Luft, falls der Kondensator luftgekühlt ist, beziehungs- weise zum Rückkühlen des Kühlwassers, bei mittelbarer Niederschlagung des Dampfes im Kondensator. Es ist bereits bekannt, mehrere dieser Hilfsmaschinen durch eine einzige Hilfskraftmaschine anzutreiben.
So werden beispielsweise bei einer bekann- ten Anordnung die Kühlwasserpumpe, die Kondensat-, die Speisepumpe des Lo komotivkessels und eine Bremsluftpumpe durch eine besondere Hilfsturbine angetrieben. Daneben ist noch je eine Hilfsturbine zum Antreiben des Kühlerventilators und des Feuerungsventilators vorgesehen.
Sollen diese Hilfsturbinen klein ausfallen, so mu# ein schlechter Wirkungsgrad in Kauf genommen werden, Da aber gerade bei Lo komotiven der zur Verfügung stehende Raum beschränkt ist, ist man gezwungen, die Tur- binen klein zu bemessen und mit einem schlechten Wirkungsgrad zu arbeiten. Die Folge hiervon ist ein zu hoher Dampfver- brauch der Hilfsturbinen im Vergleich zu dem der Hauptantriebsmaschine der Loko- motive, so dass deren Gesamtwirkungsgrad zu wünschen übriglässt.
Um diesem Ubelstand abzuhelfen, erhält bei einer mit Kondensa- tion arbeitenden Dampflokomotive, welche mindestens eine zum Antreiben mindestens einer Hilfsmaschine dienende Hilfskra. ft- machine aufweist, erfindungsgemäB tlie Hilfsmaschine beim Uberschreiten einer be stimmten Fahrgeschwindigkeit ihren An- trieb von einem von der Hauptantriebs- machine der Lokomotive bewegten Teil, dagegen von der Hilfskraftmaschine, sobald jene Fahrgeschwindigkeit überschritten ist, wobei die Umschaltung auf die eine oder andere dieser Antriebsarten lediglich in Ab hängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit der Lokomotive erfolgt.
Bei einer solchen Einrichtung braucht die Hilfsmaschine, die von dem von der Hauptantriebsmaschine der Lokomotive bewegten Teil betätigt wird, so lange nicht von einer besonderen, unwirt- schaftlich arbeitenden Hilfskraftmascliine angetrieben zu werden, als eine gewisse Fahrgeschwindigkeit nicht unterschritten ist.
Erst wenn dies der Fall ist, zum Beispiel bei stillstehender Lokomotive oder beim Fahren auf langen Steigungen, wird jene Hilfsmaschine von einer Hilfskraftmaschine angetrieben, die ihrer Kleinheit wegen mit schlechterem Wirkungsgrad als die Haupt- antriebsmaschine arbeitet. Dadurch wird eine Verbesserung des Wirkungsgrades der I. okomotive bei normalen Fahrgeschwindigkei- ten erreicht.
Es ist allerdings bereits bekannt, zwecks Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades von ortsfesten Dampfturbinenanlagen und Schiffsturbinenanlagen, die ausser einer Hauptturbine noch mindestens eine Nebenturbine zum Antreiben von Hilfsmaschinen aufweisen, die Nebenturbine mit der Haupt- turbine mechanisch zu kuppeln und sie so lange von dieser antreiben zu lassen, als der Arbeitsdruck in der Hauptturbine nieht unter eine bestimmte Grenze fallut, dagegen beim Unterschreiten der letzteren die Nebenturbine unmittelbar durch Dampf betätigen zu lassen.
Der Zutritt des Dampfes zu der Nebenturbine wird bei dieser Anordnung von einem Absperrventil in Abhängigkeit vom Dampfdruck in der Hauptturbine beherrscht, welcher Druck bei grosser Turbinengeschwin- digkeit am grössten und bei kleiner Turbinez" geschwindigkeit am kleinsten ist. Eine solche Anordnung ist jedoeh in Verbindung mit Lokomotiven, auf welche Gattung von Ma- schinen die Erfindung ausschlie#lich beschrankt ist, nicht brauchbar, da hier die grösste Eraftabgabe nicht immer mit der grössten Geschwindigkeit der Hauptturbine zusammenfällt.
So wird hier beim Anfahren und beim Fahren auf Steigungen, wo die Fahrgeschwindigkeit klein ist, mit den höeh @@@ @@@@fd@#@@@@@ in d@@ A@t@i@@@@@@@i@@ solchen Falle die Nebenturbine zu langsam laufen und daher rn pleine Leistung abgeben, w#hrend six grade zu diesem Zeitpunkte möglichst viel leisten sollte. Beim Erfindungsgegenstand, wo die Umschaltung auf eine bestimmte Antriebsart lediglich in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit eut und nicht vom Dampfdruck in der Hauptturbine erfolgt, kann das nicht vorkommen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der Erfindung veranschaulicht.
1 bezeichnet eine Nebendampfturbine, der durch eine mit einem Absperrglied 2 ver sehene Leitung 3 Betriebsdampf zustr#men kann. 4 ist eine K#hlwasserpumpe, 5 eine Kondensatpumpe und 6 eine Speisepumpe, die das von der Pumpe 5 angesaugte Kon- densat nach dem nicht gezeigten Loliomotiv- kessel fordert, und 7 ist eine Bremsluft- pumpe. Die Hilfsmaschinen 4, 5, 6 und 7 können entweder von der Hilfsturbine 1 oder dann durch ein Kettengetriebe 8, 9, 10 von der Lokomotivaehse ll. angetrieben werden.
Die Umschaltung auf die eine oder andere Antriebsart erfolgt in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges, indem ein #ber ein Getriebe 12 und eine Stage 13 von der Radaehse 11 aus betätigter Ge- schwindigkeitsregler 14 bei grosser Fahrgeschwindigkeit ein Schliessen des Absperr- gliedes 2 und ein Kuppeln des Teils 10 des Kettengetriebes mit der Welle 15 bewirkt. von welcher aus die Hilfsmaschinen 4. 5 6 und 7 betätigt werden.
Bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten bewirkt dagegen der Ge schwindigkeitsregler 14 ein Öffnen des Absperrgliedes 2 und ein Abkuppeln des Ketten- getriebes 8,9,10, so dass dann die auf die Welle 15 treibende Hilfsturbine 1 Dampf erhält und die Hilfsmaschinen 4. 5, 6 und 7 antreibt.
Wenn die Hauptantriebsmaschine der Lokomotive als eine über ein Übersetzungsgetriebe treibende Dampfturbine ausgebildet bende Hilfsmaschine vom Ubersetzungs- getriebe der Turbine abgeleitet werden.
Die Anzahl der von einem von der Hauptantriebsmaschine der Lokomotive bewegten Teil betätigten Hilfsmaschinen kann eine beliebige sein. Auch können diese Hilfsmaschinen von verschiedenen, von der Haupt antriebsmaschine der Lokomotive betätigten Teilen ihren Antrieb erhalten, so beispielsweise die einen von einer Radachse, die andern von einem Ubersetzungsgetriebe, falls die Hauptturbine über ein solches treibt, von einem Kurbelgestänge usw.
Die Hilfsmaschi nen, die von einem oder mehreren von der Hauptantriebsmaschine der Lokomotive bewegten Teilen aus ihren Antrieb erhalten, können beim Unterschreiten einer bestimm- ten Fahrgeschwindigkeit von einer einzigen Hilfskraftmaschine angetrieben werden, oder es kann für verschiedene Gruppen solcher Hilfsmaschinen oder für jede Hilfsmaschine je eine besondere Hilfskraftmaschine vorgesehen sein.
Die Hilfskraftmaschine oder Hilfskraft- maschinen können zweckmässig Dampfturbi- nen sein. Diese können Frischdampf erhal- ten oder hintereinander geschaltet werden.
Fiir das Wesen der Erfindung spielt es da- bei keine Rolle, ob die Hilfsantriebsturbine grösserer Leistung einer solchen kleinerer Leistung vor-oder nachgeschaltet ist. Als
Hilfsmaschinen können in Frage kommen : Kühlwasserpumpe, Kondensatpumpe, Kesselspeisepumpe, Bremsluftpumpe, Vakuumpumpe, Feuerungsventilator, K#hlluftventi- lator.