Elektrisehe Zündeinriehtung für mehrzylindrige Verbrennungsmotoren. Vorliegende Erfindung betrifft eine elek trische. Zündeinrichtung für mehrzylindrige Verbrennungsmotoren, bei welcher die Zün dung jeweilen lediglich durch einmalige Un terbrechung des Niederspannungsstromkreises bewirkt wird.
Der Gegenstand der Erfindung soll er möglichen, einen Mehrzylindermotor, welcher durch Ausschalten der Zündung und nicht durch Entziehen des Brennstoffes zum Ste hen gebracht worden ist, wieder anzulassen durch Einschaltung der Zündung und durch Verstellung der Zündeinrichtung von Früh auf Spätzündung, wobei eine Zündung in Zy lindern, deren Kolben auf dem Kompressions hub sind, vermieden werden soll.
So ist bei einem sechszylindrigen Vier taktmotor, der durch Ausschalten der Zün dung abgestellt wurde und mit einem -Kur belpaar senkrecht nach unten stehen geblieben ist, so dass die beiden andern Paare je unter <B>60'</B> zur Ebene der Zylinderachsen geneigt sind, in jedem dieser beiden letzteren Paare ein Zylinder zwar mit explosivem Gasgemisch gefüllt, aber der eine steht im zweiten Drittel des Kompressionshubes und :der andere im ersten Drittel des Expansionshubes.
Um diesen Motor nur durch Zündung an zulassen, ist es nötig, den letzterwähnten Zy linder zu zünden und zu verhüten, dass der andere gezündet werde, bevor sein Kompres sionshub vollendet ist.
Es ist bekannt, dass mehrzylindrige Mo toren, bei welchen die Zündeinrichtung einen Wagnerschen Hammer im Niederspannungs stromkreis besitzt, angelassen werden können, durch Einstellen der Zündeinrichtung auf Spätzündung, durch Wiedereinschalten des Zündstromes und langsames Umstellen auf Frühzündung.
Wenn bei einer Zündeinrichtung, bei wel cher die Zündung jeweils durch einmaliges Unterbrechen des Niederspannungsstromkrei ses erzeugt wird, der Verteilerrotor und der Unterbrechernocken miteinander gekuppelt sind, wenn die Unterbrechungsperioden des Niederspannungsstromkreises mit den Schlie ssungsperioden annähernd von gleicher Dauer sind, und endlich wenn der Verteilerrotor die Hochspannungswicklung mit den Kontakten der Zündkerzen unmittelbar vor oder im Augenblick des Unterbruches des Nieder- spannungsstromkreises verbindet, dann ist,
wenn der Motor bei auf Frühzündung ein gestellter Zündeinrichtung etwas nach der oben angegebenen Stellung des Sechszylinder motors zur Ruhe gekommen ist, der Nieder- "pailnungsstromkreis gevchlossen, und die Kontaktzunge des Verteilers hat den mit der Zündkerze des zu zündenden Zylinders ver bundenen Kontakt passiert und steht unge fähr in der Mitte zwischen diesem Kontakt und dem Kontakt des Zylinders, in welchem der Kolben den Kompressionshub ausführt.
U m im ersten Zylinder die Zündung zu bewirken, ist es nötig, die Zündeinrichtung auf Spätzündung zu stellen, das heisst die mit den Zündkerzen verbundenen Kontakte des Verteilers gegenüber dessen Kontakt zunge und den Ünterbr echernocken gegen über dem übrigen \feil des Unterbrechers in der Drehrichtung der Antriebswelle zu ver drehen.
Wenn zuerst der Strom eingeschaltet wird und dann diese Drehbewegung aus geführt wird, so wird an der Stelle, wo im Normalbetrieb der Niederspannungsstromkreis geschlossen würde, ein Unterbruch des Nie derspannungsstromkreises eintreten, und das ist an der Stelle, wo die Kontaktzunge des- Verteilers eben so nahe dem Kontakt der Zündkerze des im Kompressionshub befind lichen Zylinders ist als dem Kontakt des zii zündenden Zylinders, und daher kann der Funke auf den unrichtigen Kontakt über springen und dadurch den unrichtigen Zy linder zünden.
Zweck dieser Erfindung ist, solches zu verhindern.
Erfindungsgemäss sind die mit den Zünd kerzen verbundenen Kontakte und die Kon taktzunge des Verteilers im Hochslrannungs- stromkreis so ausgebildet und angeordnet, dass bei Verstellung der Zündeinrichtung auf Spätzündung die Kontaktzunge des Ver teilers im Moment der Unterbrechung des Niederspannungsstromkreises dem Verteiler- kontald der Zündkerze im zu zündenden Zy linder noch erheblich näher ist als dein Kon- takt, welcher zu dein im Kompressionshub befindlichen Zylinder führt.
Bei einem secliszy lindrigen Motor, wo der Niederspannungsstrom gleichlang geschlossen und unterbrochen ist, stehen die Kontakte und die Kontaktzunge vom Moment der frü hesten Zündung hinweg miteinander in Be rührung, bis der Verteilmotor sich um 30 gedreht hat.
Beiliegende Zeichnung betrifft ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes für einen sechszylindrigen Motor.
Fig. 1. ist ein Vertikalschnitt durch einen Verteiler; Fig. 2 zeigt den Verteiler nach Fig. 1, von unten gesehen.
1 ist ein Gehäuse, zum Beispiel aus Alu minium, welches auch den der Deutlichkeit halber nicht gezeigten Unterbrecher des niedergespannten Stromes enthält und eine Flansche 3 mit einem Zentrierra.nd 2 für einen Deckel 4 aufweist, der am Gehäuse in nicht gezeichneter "'eise befestigt und zwecks Sicherung der Drehlage mit einem Zahn 8 in eine Nut im Flansch 3 greift. Ausserdem ist ein Lappen 5 für das Lager des Zünd- verstellhebels vorgesehen. Der Deckel 4 be steht aus Isoliermasse und besitzt in seiner Mitte ein Auge 8, umgeben von sechs im gleichen Abstand angeordneten Augen 7.
Das Gehäuse 1 ist auf den zylindrischen Hals 10 eines Gellä.uses 9 aufgesteckt, und zwischen beiden ist ein Kugellager 12 für die Antriebswelle 11 eingeklemmt. Diese trägt auf einem Konus 13 die Nockenscheibe 14 des Unterbreehers, die mittelst einer Schraube 15 auf d_,r Welle festgehalten ist und sechs nicht gezeichnete Nocken und einen Konus 16 mit einer Nase 17 aufweist. Auf diesem Konus 16 sitzt der mit einer Nut 19 für die Nase 17 versehene Rotor 18 des Ver teilers, der aus Isoliermasse besteht.
Auf diesem ist durch Schrauben 21 eine Kontakt zunge 20 befestigt, welche nacheinander die Kontakte 27 der Zündkerzenleitungen 26 mit dem Kontaktstücl@ ?4 verbindet und auf der in bezug auf die Drehrichtung hintern Seite mit einer Verlängerung 22 versehen ist. Das Kontaktstück 24 steht unter der Wir kung der Feder 25 und ist mittelst des Ka bels 26 an die nicht gezeichnete Hochspan- nungsspule des Transformators angeschlossen.
Wird das Gehäuse 1 mittelst des Zünd verstellhebels gedreht, so drehen sich mit ihm auch der ganze, nicht rotierende Teil des Un terbrechers, und :die Kontakte 27 des Ver teilers gegenüber der Antriebswelle 11, was eine Verstellung der Zündung bewirkt.
Natürlich könnte auch jeder Kontakt 27 mit einer in bezug auf die Drehrichtung des Rotors nach vorn weisenden Verlängerung versehen sein.
Auch könnte sowohl an der Kontakt zunge eine Verlängerung auf der hintern Seite, als auch an den Kontakten je eine in der Drehrichtung nach vorn weisende Ver längerung angeordnet sein.
Mit der soeben beschriebenen Einrichtung kann ein Mehrzylindermotor, der nur durch Ausschalten der Zündung und nicht durch Unterbrechung der Brennzufuhr abgestellt wurde, wieder in Gang gebracht werden, indem man die Einrichtung bis auf die äusserste Grenze :der Frühzündung einstellt, den Strom einschaltet und sie dann langsam auf eine recht späte Spätzündung verstellt.