Verfahren zum Veredeln der Oberflächen von langgestreckten Werkstücken, insbesondere von Rohren. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Veredelung der Ober flächen von langgestreckten Werkstücken, insbesondere von Rohren, dessen Eigenart darin besteht, dass man einen Strahl von Druckluft den zu veredelnden Flächen der Werkstücke entlang strömen lässt, derart, dass in der Druckluft enthaltene Anwurfkörper auf die zu bearbeitenden Flächen einwirken und deren Veredelung herbeiführen.
Die Veredelung der Werkstücke kann darin bestehen, dass diese von Rost, Zunder, Schmutz, alten Farbresten etc. befreit, d. h. gereinigt werden, oder aber dass bereits ge reinigte Werkstücke nach dem vorgekenn- zeichneten Verfahren mit Metallüberzügen ausgestattet werden. Handelt es sich bei spielsweise um eine Veredelung des Innern von engen Rohren bis zu einer maximalen Lichtweite von 30 mm, so verbindet man das eine Ende des Arbeitsstückes durch einen in seiner Lichtweite die Weite des Rohres zweck mässig überschreitenden Schlauch mit einem Sandstrahlgebläse. Das andere Ende des Arbeitsstückes lässt man zum Beispiel in einen Auffangbehälter eintreten.
Jetzt jagt man durch das gewissermassen die Düse des Ge- bläseschlauches bildende Werkstück einen Strom von Druckluft und beigemischten Sand körperchen durch sein Inneres. Das Werk stück ist dann innerhalb weniger Minuten vollkommen rein geblasen.
Statt die Reinigung der Werkstücke mit Hilfe von der Druckluft beigemischten festen Anwurfkörpern zu erzielen, kann man den gleichen Zweck auch durch der Druckluft beigegebene tropfbar flüssige oder dampfför- mige, chemisch wirkende Anwurfkörper, z. B. Säuren, Beizen und Alkalien etc. erreichen.
. Soll die Veredelung der Rohre in einem Metallisieren, z. B. mit Zink, Aluminium oder einem andern Metall bestehen, so gibt man der Druckluft Zinkpulver, Aluminiumpulver oder andere Metallpulver oder durch Erhitzung in dampfförmigen Zustand übergeführte Metalle bei. Bei Verwendung pulverförmiger Metall anwurfkörper wird man die Druckluft beim Entlangführen an den Werkstücken erhitzen.
Beim Entlangströmen der mit solchen Metallmassen vermischten Druckluft an den Werkstücken dringen die Metalle bezw. Metall dämpfe durch die feinen Poren der Werk stücke in das Innere hinein und legieren sich mit demselben oberflächlich bezw. bilden auf ihm einen Metallüberzug. Hierbei wird man zwecks gleichmässiger Bearbeitung das Werk stück öfters in seiner Lage um 180 wenden müssen. Dieses lässt sich vermeiden, wenn man die Anwurfkörper radial gegen die Werk stücke vortreibt.
Man erreicht das, wenn man in das Innere der Werkstücke einen besonderen Luftzuführungsweg einbaut und eine relative Bewegung zwischen diesem Luft zuführungsweg und dem zu bearbeitenden Werkstück vornimmt. Ein Ausführungsbei spiel dieser Art der Bearbeitung, zum Bei spiel der Reinigung mittelst des Sandstrahles, zeigt Fig. 1 der verschiedene Ausführungs beispiele des Verfahrens betreffenden Zeich nung.
Das eine Ende des Werkstückes 1 wird durch einen Schlauch 2 an die Druckluftzu- führung und durch den Zuführungskanal 3 an den das Schleudermittel, zum Beispiel Sand, enthaltenden Behälter 4 angeschlossen; das andere Ende des Werkstückes ruht in einer Lagermuffe des Sammelbehälters Bringt man in das in 5 einmündende Ende von 1 ein vorne zum Beispiel durch eine Kappe oder Platte 6 geschlossenes Rohr 7 hinein und schiebt das Rohr in zentraler Lage gemäss Pfeilrichtung ins Innere von 1 vor, so dass die ganze Länge des Rohres durchwan dert wird, so wird hierbei der Querschnitt von 1 verengt.
Es tritt daher das Druckluft- Sandgemisch um den Kopf 6 herum, durch den engen Durchgangsspalt zwischen 1 und 6-7, wobei sich die Geschwindigkeit der Strömung an den engen Durchtrittstellen er höht.
In Fig. 1 der Zeichnung ist die am
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Behälter <SEP> 5 <SEP> vorgesehene <SEP> Lagermuffe <SEP> mit <SEP> einem
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<tb> Muffe <SEP> des <SEP> Behälters <SEP> 5 <SEP> bestehen, <SEP> durch
<tb> den <SEP> durch <SEP> 1 <SEP> kommende <SEP> Sand- <SEP> und <SEP> Luft- gemisch unbehindert in den Behälter 5 ge langen kann.
Ausserdem werden die Sandkörnchen an der Kopfstelle aus ihrer zentralen Richtung nach der Peripherie des Rohres 1 abgelenkt und schlagen gegen die Innenwandungen des selben. Zweckmässig führt man wegen der grösseren Reibung durch das Rohr 7 Druck luft von etwas grösserer Spannung als der jenigen, die aus \? ausströmt, in das Innere von 1 hinein.
Selbstverständlich lässt sich in der ange gebenen Weise die Reinigung des Rohrinnern statt mit mechanisch wirkenden Anwurf- mitteln mit Hilfe chemisch wirkender, flüssiger oder gasförmiger Anwurfmassen erzielen. In derselben Weise lässt sich auch die Verede lung der Oberfläche des Werkstückes durch Anbringung eines Metallüberzuges bewerk stelligen, indem inan der heissen Druckluft pulverförmige oder dampfförmige Metallmas sen zuführt.
Haben die Rohre grössere Lichtweiten als 30 min, so wird aus wirtschaftlichen Gesichts punkten der Öffnungsquerschnitt der Werk stücke durch leicht entfernbare Einlagen provi sorisch verengt. Solehe Einlagen können zweckmässig selbst Rohre, Drähte, Stangen etc. sein. Diese Möglichkeit wird durch die Fig. 2 und 3 der Zeichnung erläutert. Mit 1 ist hierin das Umschliessungsrohr für die Einlagen bezeichnet. Die Einlagen bestehen aus Rohren 10 und 11, Drähten 13 und einem bandförmigen Werkstück 12.
Das Umschliessungsrohr 1 ist drehbar an geordnet und ruht auf Rollenpaaren 9. Die Enden des Umschliessungsrohres 1 sind mit Kugellagern ausgestattet, deren Festschalen einerseits in der Muffe des die Druckluft heranleitenden Schlauches, anderseits in der Lagermuffe eines Sammelbehälters sich be finden. Letzterer soll die Anwurfkörper auf fangen und sammeln.
Die Einlagen 10-13 verengen den lichten Querschnitt des Umschliessungsrohres 1 in solchem Masse, dass für den Hindurchgang des Druckluftanwurfkörpergemisches nur ein verhältnismässig enger Weg verbleibt. Bei der Umwälzung des Umschliessungs- werkstückes 1 auf den Rollen 10 wälzen sich auch die Einlagen aufeinander ab und es ge langt so das Druckluft und Schleuderkörper gemisch in ganz gleichmässiger Weise auf die Werkstücke zur Einwirkung. Sind die Ein lagen Rohre, so werden sie innen und aussen gleichmässig bearbeitet.
Die Drähte, Bandstreifen, Kabel oder der gleichen, welche durch das innerste Einlage rohr 11 hindurchgehen, lassen sich zum Bei spiel durch einen Stutzen 14 (Fig. 2) leicht seitlich einführen und so in das Innere von 11 hineinbringen, dass sie unabhängig von den Umdrehungen durch das Innere des Ein lagerohres hindurch ab- und aufgewickelt werden.
Ein weiteres, in den Fig.4 und 5 der Zeichnung veranschaulichtes Ausführungsbei spiel zeigt die Möglichkeit der Ausführbarkeit des Verfahrens unter Anwendung nur eines einzigen Luftzufuhrweges.
In den zu bearbeitenden Hohlkörper, zum Beispiel das Rohr# 1, wird vörzugsweise kon- axial zur Hohlkörperachse ein aus biegsamem Metallschlauch bestehender Leitungsweg 15 eingeführt, wobei der Abstand zwischen Ar beitsstück 1 und Leitungsweg 15 durch ein stellbar befestigte Stifte 16 eingehalten wird. Das in das Innere des Arbeitsstückes 1 ein geführte Kopfstück 17 der Druckgasleitung 15 ist leicht auswechselbar angeordnet und mit nach den Wandungen des Arbeitsstückes 1 gerichteten Austrittsöffnungen 17a ausge stattet. Der Abstand zwischen Arbeitsstück 1 und Leitungsweg 15 wird mit den Schleu derkörpern. z. B.
Sand, Schmirgel, Stahlab fällen, Metallstaub etc. ausgefüllt. Diese Aus füllungen des Abstandes der beiden Rohre 1-15 durch Schleuderkörper geschieht zweck mässig wie folgt: Das in der Zeichnung links gedachte eine Ende des Rohres 1 verschliesst man vorläufig durch einen (punktiert dargestellten) Pfropfen 15 luftdicht. Auch das andere Ende 1 wird mit einem zentral durchbohrten und der Druckluftleitung 15 den Durchtritt gewähren den Pfropfen 20 verschlossen. Der Pfropfen 20 ist durch einen Zweigstutzen 21 und einen daran angeschlossenen Schlauch oder durch eine Rohrleitung 23 mit einem die Streukör per enthaltenden Gefäss 22 verbunden.
Stülpt man über das aus dem Pfropfen 20 herausschauende Ende von 15 einen Schlauch und verbindet diesen mit einer Luft pumpe, so saugt der Rohrkopf 17 die Luft ab, so dass sich der Zwischenraum zwischen 1 und 15 mit Streukörpern füllen muss.
Ist auf diese oder andere Weise der Raum zwischen 1 und 15 bis auf den, den Saug kopf unmittelbar umgebenden Teil angefüllt, so wird Hahn 23 geschlossen, der Pfropfen 19 von 1 abgenommen und dem freien Ende von 1 Durchlass in eine nicht dargestellte Staubsammelkammer (Blasgehäuse) gewährt.
Schickt man jetzt einen stark drückenden Luftstrom durch 18, 15, 17, 17a in das Innere des gegebenenfalls noch in Drehung versetz ten, langsam in der Richtung des Pfeils 25 bewegten Rohres 1 oder bei in Richtung des Pfeils 24 bewegten Rohres 15, so fallen die Streukörper fortgesetzt in den Strom der am Kopf 17 austretenden gespannten Gas-(Luft)- Menge und werden mit grosser Gewalt gegen die Innenwandungen des Rohres 1 geschleu dert, wobei das überschüssige Streumaterial, welches schon Arbeit verrichtet hat, nach Lösung oder Öffnung eines den Pfropfen 19 ersetzenden Organs in den Blasraum geblasen und dort gesammelt, sowie nach eventuell.
vorgenommener Separation (Siebung) und Entfernung der nicht brauchbaren Teilchen zu weiterer Verwendung bereit gehalten wird.
Bestehen die Streukörper nicht aus Sand, sondern aus Metall, z. B. Zink-, Blei- oder dergleichen Staub, so kann auf diese geschil derte Art wiederum eine Metallisierung der Innenwandungen von 1 durchgeführt werden, wobei nur nötig ist, statt kalter, stark er hitzte Druckluft durch 15 zu führen, oder das Rohr 1 von aussen her zu beheizen.
Statt die Rohre 1-15 in Richtung der Pfeile 24-25 zu bewegen, kann das Streu körpermaterial durch Einwirkung drückender Kräfte, zum Beispiel eines Kolbens, in dem Rohr 1 auch langsam vorgeschoben werden.