Verfahren zur Herstellung gemusterter Gewebe. Die Herstellung gemusterter Gewebe, bei spielsweise in der Teppichweberei, erfolgt oft so, @da.ss ads Sichuss oder .als Kette Fäden verarbeitet werden, die abschnittweise dein zu erzeugenden Muster entsprechend gefärbt sind.
Nach der Erfindung soll diese Färbung den Fäden (Grundfäden) durch Umkleiden, z. B. Umv.-ieklun:g, Umspinnung oder Um klöppelung, mit andern, entsprechend gefärb ten Fäden erteilt und dadurch eine ganz be sondere Wirkung in der Art wie Tapisserie und Aubusson hervorgerufen werden.
Bei Ausführung der Erfindung kann man ent. weder so vorgehen, dass man für jeden Far, benabschnitt des Grundfadens diesen mit je ein.ern (oder mehreren) Fäden der gewünsch ten Farbe umwickelt, oder so, dass der Grund faden seiner ganzen Länge nach mit einem einzigen Faden umwickelt wird, der abschnitt weise verschieden, entsprechend :dem zu erzie lenden Muster, ;gefärbt ist. Als Grundfaden kann ein einziger Faden Tierwendung finden, oder er kann aus mehreren; zusa.manenbedrill- ten Fäden bestehen.
Hierbei lassen sich die Umwicklungsfäden sehr einfaoh befestigen, Im nachfolgenden ist anhand der beili"3- genden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. In Fig. 1 ist a eine aus Ketten- und Sohussfäden gebildete Fläche, auf der ein durch die Zeichnung angedeutetes Muster sichtbar sein soll.
Die Grundfotrbe der Fläche hat den Farbton 1, die einzelnen Teile des Musters die durch verschiedene Schraffur gezeichneten Farbtöne 2, 3, 4 und 5. Dieses Muster ist, wie vielfach in der Teppich weberei üblich, mittelst der einzelnen S:
zhuss- fäden in der Weise erzeugt, dass beispielsweise ein der Linie b entsprechender Schussfaden auf dem Abschnitt I/II die Färbung des Grundtones 1, auf dem Abschnitt II/III den Farbton 2, auf dem Abschnitt III/IV wieder den Farbton 1, .auf dem -Abschnitt IVJV den r,2.rbton 3, auf demjenigen V[VI wieder den Farbton 1,
auf dem Abschnitt VIIVII den Farbton 2 und auf dem Abschnitt VIIj-VIII endlich wieder die Grundfarbe 1 hat. Ein der Linie c entsprechender Faden wiederum müsste auf dem Abschnitt I/IX die Farbe 1, dann auf dem Abschnitt IX/X die Farbe 4, und von X bis VIII wieder die Farbe 1 haben.
Es ist klar, dass, wenn die einzelnen Fäden in dem ans vorstehendem sich ernebeiideri Sinne abschnittweise gefärbt sind und ver- webt werden, das gewünschte Muster erzeugt wird.
Die Färbung der einzelnen Faclena@b- schnitte wird nun in der in Fig. \? schematisch erläuterten Weise erzielt: Der der Linie b ent- spruchende, ausgespannte Grundfaden wird auf seinen verschiedenen Abschnitten mit verschiedenfarbigen Fäden umwickelt, von I-II mit einem Faden vo.m Farbton 1, von II-III mit einem Faden vom Farbton \,: usw., wie aus der Zeichnung ersichtlich.
Die Um- iricklun- geschieht, wie schon bemerkt, auf beliebige Weise. Sie kann grundsätzlich von Hand erfolgen, auch können Wickel- oder Umspinnmaschinen oder Iilüppel.inascliinen benutzt werden.
Zlir Umwicklung des Grundfadens auf clen einzelnen Abschnitten können Fäden ver- schiedener Dicke genommen werden, eWa so, dass die das Muster bildenden farbigen Ab schnitte im Faden dicker werden als die mit cleni Faden vom Grundton umwickelten, oder dass der Grundfaden teilweise bar nicht bc:
- ivichelt wird, so dass das Muster erhaben er scheint. Ebensog it kann man aueli die fa.r- bi,en Fäden sehr dünn wählen. Das Muster wird dann ohne merkliche Verstärlcun.g des Grundfadens erzeugt.
Für manche Z < < #eclte wird sich auch ganz oder stellenweise eine lockere Bewicklung, die einzelnen Windun- gen im Abstand voneinander, empfehlen, so dass der Grundfaden durchscheint.
Wie schon oben bemerkt, kann der G rund- f=iden zum Beispiel auch aus drei oder mehr Fäden gebildet sein, die man in der Umwiel- lungsmaschine zusammenlaufen lässt. Diese legen sich aneinander und lassen in der Mitte einen freien Raum. Einen aus solchen Fäden bestehenden Grundfaden umwickelt man dann zweckmässigerweise mit. einem andern Faden durch Spulen, die sich um den Grundfaden drehen.
Die starken Fäden, die Grundfäden oder die Seele, bewegen sich langsam weiter, wobei die Bewicklung allmählich erfolgt.
Man lebt nun jeweils den Anfang des aa,fzu-
EMI0002.0073
wickelnden <SEP> Fadens <SEP> einfach <SEP> zwischen <SEP> die <SEP> zu sanimenla.ufenden <SEP> Grundfäden, <SEP> bei <SEP> deren <SEP> Dre hun- <SEP> dann <SEP> der <SEP> Anfang <SEP> des <SEP> -c-färbten <SEP> Fadens
<tb> festbeklemmt <SEP> wird, <SEP> und <SEP> wickelt <SEP> dann <SEP> auf.
<tb> Das <SEP> Ende <SEP> wird <SEP> ebenfalls <SEP> zwischen <SEP> die <SEP> Grund fäden <SEP> belebt <SEP> und <SEP> ebenfalls <SEP> festbeklemmt;
<tb> dann <SEP> folgt <SEP> der <SEP> Faden <SEP> von <SEP> anderer <SEP> Farbe.
<tb> Hierbei <SEP> entsteht <SEP> zugleich <SEP> der <SEP> sehr <SEP> erhebliche
<tb> Vorteil, <SEP> da.ss <SEP> der <SEP> Schussfaden <SEP> -eben <SEP> des
<tb> sehen <SEP> den <SEP> Grundfäden <SEP> verbleibenden <SEP> Hohl raumes <SEP> bie-sam <SEP> bleibt, <SEP> während <SEP> ein <SEP> einfacher
<tb> Faden <SEP> als <SEP> Grundfarlen <SEP> durch <SEP> die <SEP> Bewiehlung
<tb> hart <SEP> und <SEP> starr <SEP> wird. <SEP> so <SEP> da.ss <SEP> auch <SEP> das <SEP> Gewebe
<tb> nachher <SEP> nicht <SEP> weirli <SEP> werden <SEP> kann.
<tb>
Nilstatt <SEP> den <SEP> Grundfaden <SEP> ahchnittweise
<tb> mit <SEP> verschieden <SEP> gefärbten <SEP> Fä,clen <SEP> zu <SEP> umwik keln, <SEP> kann <SEP> man. <SEP> wie <SEP> Oben <SEP> schon <SEP> erwähnt,
<tb> auch <SEP> so <SEP> vorgehen, <SEP> da.ss <SEP> man <SEP> als <SEP> Um -icl@lun-,:s faden <SEP> einen <SEP> einzigen, <SEP> aNchnittweie <SEP> mit <SEP> den
<tb> entsprechenden <SEP> bunten <SEP> Farben <SEP> bedruckten
<tb> Faden <SEP> verwendet. <SEP> Die <SEP> Eirbun <SEP> \- <SEP> dieses <SEP> L:m Zviclilungaf.adens <SEP> kann <SEP> in <SEP> derselben <SEP> beh;i.iinteii
<tb> Weise <SEP> erhalten <SEP> sein, <SEP> wie <SEP> man <SEP> von <SEP> jeher <SEP> rlie
<tb> Fäden <SEP> bedriieht, <SEP> die <SEP> in <SEP> der <SEP> Teppichweberei
<tb> Verwendung <SEP> finden. <SEP> I1er <SEP> Faden <SEP> wird <SEP> in <SEP> zahl reichen <SEP> Winclnii;
."4-n <SEP> nebeneinan <SEP> der <SEP> auf <SEP> eine
<tb> grosse <SEP> TromincA <SEP> gewickelt, <SEP> gegen <SEP> die <SEP> in <SEP> Qiier richtung <SEP> ein <SEP> Farbwagen <SEP> mit <SEP> Rädchen <SEP> sich
<tb> bewegt. <SEP> Dieser <SEP> erzeugt <SEP> die <SEP> betreffende <SEP> Farbe
<tb> auf <SEP> die <SEP> gewünschte <SEP> Länge <SEP> und <SEP> zugleich <SEP> auf
<tb> allen <SEP> um <SEP> die <SEP> Trommel <SEP> g-ewiehelten <SEP> Windun gen, <SEP> worauf <SEP> die <SEP> Fäden <SEP> , <SEP> einzeln <SEP> zerschnitten
<tb> und <SEP> verwendet <SEP> werden.
<tb>
-Mit <SEP> einem <SEP> derarti\@rn <SEP> Faden <SEP> lässt <SEP> d:#r
<tb> gegebenenfa.ll <SEP> ans <SEP> mehreren <SEP> Einzelfäden
<tb> bestehende <SEP> Grundfaden <SEP> so <SEP> bewickeln, <SEP> dass
<tb> bei <SEP> Verwendung <SEP> als <SEP> Schuss- <SEP> oder <SEP> Iiettenfaclen
<tb> genau <SEP> das <SEP> .ewünsehte <SEP> Muster <SEP> entsteht. <SEP> Man
<tb> kann <SEP> nämlich <SEP> genau <SEP> ermitteln, <SEP> viel <SEP> Meter
<tb> Umwiel@lun."@@sfa.den, <SEP> z. <SEP> B. <SEP> Wollgarn, <SEP> von <SEP> be stimmter <SEP> Stärke <SEP> für <SEP> einen <SEP> Meter <SEP> Seelenfaden
<tb> notwendig <SEP> ist, <SEP> beispielsweise <SEP> 5 <SEP> Meter <SEP> Woll garn <SEP> für <SEP> einen <SEP> -Meter <SEP> Seelenfaden.
<SEP> Wenn <SEP> zum
<tb> Beispiel <SEP> eine <SEP> Farbe <SEP> in <SEP> der <SEP> Zeichnung <SEP> des <SEP> Hu sters <SEP> in <SEP> dein <SEP> betreffendrn <SEP> Schussfaden <SEP> 1 <SEP> cm
<tb> la.n'-; <SEP> sein <SEP> soll, <SEP> so <SEP> muss <SEP> bei <SEP> bestimmten <SEP> Faden stärken <SEP> der <SEP> Wollfaden, <SEP> durch <SEP> dessen <SEP> TTni-#vieli lung <SEP> um <SEP> den <SEP> Grundfaden <SEP> der <SEP> betreffende Farbabschnitt erhalten werden soll, zum Bei spiel 5 -cm lang sein.
Mann kann zum Beispiel auch die aus mehreren, gewöhnlieh drei Ein zelfäden bestehende Seele an beiden Endei; einspannen und um die eigene Achse drehen, und dabei dann den buntbedruckten Faden aufwickeln. Dieser läuft dann von einer Spule ab durch -einen Fadenführer und wird von der sich drehenden Seele gezogen und aufge- wickelt. Zur Kontrolle kann unter der sich drehenden Seele ein Papierband befestigt werden, das mit den Farben der einzelnen Ab schnitte bemalt ist.
Dadurch ist jeder Irrtum, @dass die bunten Farben an unrichtige .Stellen kommen, ausgeschlossen.
Anstatt durch Bedrucken könnte die ab schnittweise Färbung der Bekleidungsfäden auch durch Farbenzerstäuber, wie sie etwa in Porzellanfabriken und zur Herstellung ge musterter Tischdecken, soggenannter bespritz ter Tischdecken, vielfa,eh Verwendung finden, erzielt worden sein. Schliesslich könnte die Musterfärbung auch dadurch erhalten wor den sein, da.ss man den (ein- oder mehradri gen) Grundfaden oder Seelenfaden zunächst mit einfarbigen Fäden umwickelt oder sonst wie umkleidet, z.
B. mit rohem Wollgarn, und dann den so bekleideten Grundfaclen durch Druck, Farbzerstäuber, Pinsel oder auf # i.nc lere n geeignete Weise absühnittweise Zn ge- färbt hat.
Die nach der Erfindung hergestellten Ge webe wirken wie Tapisserie und Aubusson und können :auch ebenso wie diese in der ver schiedensten Weise Verwendung finden, als, Iiissena,uflage, Tischdecken, Läufer, Reise decken, Gardinen, Stores, Möbelbezüge, Tep piche, Ofen- und Wandschirme usw. Vorder- und Rückseite derartiger Gewebe usw., kön nen vollkommen gleichartig ausfallen. Es lassen sich auch Bänder erzeugen, ebenso Kragen für Kleider, Besätze, Hutbekleidun gen, Bucheinbände und vieles andere.