DE69801686T2 - Verfahren zur Herstellung eines streckbaren Gewebes für Sitzbezüge - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines streckbaren Gewebes für Sitzbezüge

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    • D03D15/00Woven fabrics characterised by the material, structure or properties of the fibres, filaments, yarns, threads or other warp or weft elements used
    • D03D15/50Woven fabrics characterised by the material, structure or properties of the fibres, filaments, yarns, threads or other warp or weft elements used characterised by the properties of the yarns or threads
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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren, das es ermöglicht, einen neuen sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung dehnbaren Gewebetyp herzustellen, insbesondere ein als Sitzbezug, besonders für Autositze, verwendbares Gewebe.
  • Es ist bekannt, daß die zur Herstellung von Sitzbezügen, insbesondere im Automobilsektor, verwendeten Materialien nicht nur eine sehr gute Beständigkeit gegen die Abscheuerung unter Druck aufweisen müssen, sondern auch unter der Einwirkung von Hitze, von Sonnenstrahlung, etc. nicht mit der Zeit verschleißen dürfen.
  • Zudem führt die komplexe Form, welche die Sitzfläche und die Rückenlehne des Sitzes zur Verbesserung des Komforts und der Körperhaltung des Fahrers haben kann, dazu, daß zunehmend dehnbare textile Strukturen zur Herstellung derartiger Bezüge eingesetzt werden.
  • Bis heute werden als Materialien im wesentlichen durch Wirken erhaltene Stoffe und insbesondere nach der "Kulierwirken" genannten Technik hergestellte Stoffe verwendet, welche aufgrund der Tatsache des Ineinandergreifens der Maschen leicht dehnbar sind, selbst wenn die zu ihrer Herstellung verwendeten Fäden keine derartige Eigenschaft aufweisen.
  • Obwohl bis heute sehr zahlreiche Vorschläge zur Herstellung dehnbarer Kette/Schußgewebe zur Verwendung insbesondere im Bereich der Kleidungsstücke (siehe insbesondere DE 28 45 919) gemacht wurden, hat sich deren Verwendung als Sitzbezüge nicht entwickelt, was durch die Tatsache erklärt werden kann, daß sie nicht die gleichzeitige Lösung der Gesamtheit der vorstehend erwähnten Probleme ermöglichen, insbesondere soweit die Widerstandsfähigkeit gegen Reibungen betroffen ist.
  • Unter den bis heute vorgeschlagenen dehnbaren Geweben können zwei große Familien genannt werden.
  • Die erste, welche es ermöglicht, Waren mit einer sehr hohen Dehnbarkeit zu erhalten, die bis zu 40% erreichen kann, besteht aus der Herstellung des Gewebes aus einem umsponnenen oder zusammengesetzten Garn oder ähnlichem, dessen Seele aus einem zu der Klasse der Elastofasern, z. B. Elasthan, gehörenden Garn gebildet ist und dessen Ummantelung entweder von einem Fasergespinst oder einem synthetischen Garn, gegebenenfalls texturiert, insbesondere durch Falschdrahttextur, besteht.
  • Die umsponnenen Fäden werden einer geeigneten thermischen Behandlung unterzogen, welche es ermöglicht, vorübergehend ihre Dehnbarkeit zu blockieren und ihnen so die Eignung zum Verweben zu verleihen, wobei die Dehnbarkeit des Stoffes während einer späteren Abschlußbehandlung ausgebildet wird.
  • Eine derartige Vorgehensweise erzeugt jedoch Probleme bei der Umsetzung, insbesondere um die Schrumpfung des Fadens während der thermischen Behandlung zu erhalten, welche Schrumpfung Fehler, insbesondere Knötchenbildung, in das Gewebe einbringen kann, welche eine erneute Behandlung erfordern, um zu einem flachen Gewebe zu führen.
  • Auch wenn derartige Waren in bezug auf ihre sehr große Dehnbarkeit zur Herstellung von Sitzbezügen geeignet sind, werden sie hierfür jedoch nicht, verwendet aufgrund der Tatsache, daß die elastische Seele mit der Zeit verrotten kann und insbesondere daß sie für eine derartige Anwendung keine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen Reibungen aufweisen.
  • Ferner haben Geweben aus Elastomergarnen (Seelengarn) auch einen erheblichen Nachteil, nämlich ihren hohen Preis, der sowohl aus den in ihren Aufbau eingehenden Materialien als auch aus den zu ihrer Herstellung erforderichen Moulinier-Vorgängen resultiert, und sie machen Probleme während ihrer Handhabung, insbesondere Färbung.
  • Es wurde ebenfalls nach wie vor für den Bereich der Bekleidungsstücke vorgeschlagen, ein Kett- und Schußgewebe herzustellen, welches eine sehr gute Dehnbarkeit aufweist, die bis zu 15% erreichen kann, unter Verwendung synthetischer Garne, z. B. aus Polyamid oder Polyester, welche eine Texturierbehandlung, insbesondere durch Falschdrahttexturierung, erhalten haben.
  • Derartige Gewebe, die aus texturierten Fäden hergestellt sind, können zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis hergestellt werden. Aus praktischer Sicht wurden diese Produkte jedoch im wesentlichen im Bereich der Bekleidungsstücke verwendet und wurden nicht in den Bereich der Sitzbezüge eingeführt. Außerdem wird diese Art Ware im allgemeinen im Stück gefärbt, was nur die Herstellung einfarbiger oder strukturiert-einfarbiger (faux uni) Gewebe ermöglicht und es nicht erlaubt, farbige Muster zu erhalten.
  • Man hat daher - und dies ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung - ein verbessertes Verfahren gefunden, welches die Herstellung von gleichzeitig in Kettrichtung und Schußrichtung dehnbaren Geweben erlaubt, welche farbige Effekte aufweisen, ausgehend von falschdrahttexturierten Garnen, auch "weiche Garne" genannt, welche keine ergänzende thermische Behandlung erhalten haben, die die Begrenzung ihrer Dehnbarkeit ermöglicht.
  • Allgemein bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines gleichzeitig in Kett- und in Schußrichtung dehnbaren Gewebes, welches Farbeffekte aufweist, wobei die Kettfäden und die Schußfäden synthetische Fäden sind, die einer Falschdrahttexturier-Behandlung unterzogen wurden, wodurch sie gleichzeitig voluminös und dehnbar werden, wobei das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß
  • - die die Kette und/ oder den Schuß bildenden texturierten Fäden vor dem Vorgang der Verarbeitung zu Gewebe unter Bedingungen, welche die Schrumpfung der genannten Fäden zur Folge haben, zunächst gefärbt werden;
  • - das Weben so ausgeführt wird, daß die Rohware eine Kett- und Schußfadendichte aufweist, die um 10 bis 15% geringer als die bei dem fertigen Gewebe gewünschte endgültige Dichte ist;
  • - bei der Ausführung des Webvorgangs die Kett- und Schußfäden unter Spannung gehalten werden;
  • - nach dem Weben das Gewebe einem Waschvorgang bei einer Temperatur unter 100ºC unterzogen wird, wodurch jedes Risiko eines Auswaschens der Farbstoffe vermieden wird, und danach einer abschließenden Wärmebehandlung mittels Spannrahmendurchlauf, wobei bei diesen Vorgängen das Gewebe sowohl der Länge äls auch der Breite nach spannungsfrei gehalten wird, wodurch eine Kontraktion der Garnkräuselung verursacht wird, wäs eine Schrumpfung des Stoffs sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung zur Folge hat.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Gewebe ausgehend von falschdrahttexturierten Polyestergarnen hergestellt. In diesem Fall treten die Garne zur Durchführung des Färbevorgangs als weichgewickelte Spulen auf, was eine Schrumpfung des Garns während des Färbevorgangs ermöglicht, der vorzugsweise in einem Autoklav bei einer Temperatur der Größenordnung von 130ºC stattfindet.
  • Ein derartiges Gewebe kann jede Bindungsart aufweisen, seien es Leinwandbindungen, Fantasiebindungen oder gar Jacquard-Bindungen.
  • Ferner werden beim Herstellen der Rohware die Dichte der Kettfäden uncl Schußfäden derart berechnet, daß sie etwa 10 bis 15% unterhalb der gewünschten Enddichte des fertiggestellten Stoffes liegt.
  • Wie zuvor erwähnt, wird der Waschvorgang auf eine Weise durchgeführt, die die Färbung der Garne nicht beeinflußt, wobei eine Temperatur von 90ºC im Falle von vorgefärbten Polyesterfäden geeignet ist, wobei die abschließende Wärmebehandlung (Spannrahmendurchlauf) auf einer Einrichtung ausgeführt wird, in deren Inneren eine Temperatur von 150ºC herrscht, welche jedoch in Anbetracht der Geschwindigkeit des Durchlaufs des Gewebes, die in der Größenordnung von 15 m/Minute liegt, dazu führt, daß letzteres nur eine Temperatur in der Größenordnung von 130ºC erreicht.
  • Wenn auf diese Weise vorgegangen wird, erhält man ein gleichzeitig in Schußrichtung und in Kettrichtung dehnbares Gewebe, welches eine Dehnfähigkeit in der Größenordnung von 20% aufweist und welches außerdem eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Abscheuerung (Abrasion) in bezug auf vorbekannte dehnbare Kett-/Schuß-Gewebe aufweist, welche aus texturierten Garnen hergestellt und für Bekleidungsstücke bestimmt sind.
  • Die Erfindung und die Vorteile, die sich aus ihr ergeben, sind besser anhand der nachfolgend beispielhaft, jedoch nicht einschränkend, gegebenen Ausführungsbeispiele verständlich.
  • Beispiel 1
  • Ein erfindungsgemäßes Gewebe wird hergestellt, dessen Kett- und Schußbestandteile die folgenden sind.
  • - Kette: falschdrahttexturierte Polyestergarne, jeder Faden weist zwei Einzelfäden mit 167 dtex30 Filamenten auf, welche zuvor gefärbt wurden. Die Kette weist 4498 Fäden auf und ist mit einer Farbanordnung (dreifarbig) hergestellt. Das Blatt der Webmaschine weist 13 Rietstäbe pro Zentimeter mit zwei Fäden pro Rietstab und somit 26 Fäden pro Zentimeter auf.
  • - Schuß: Falschdrahttexturierte Polyesterfäden ähnlich den Kettfäden. Die Schußfäden sind ebenfalls gefärbt.
  • Der Webvorgang wird unter Aufbringung einer Spannung auf die Kettfäden durchgeführt, wobei der Schuß ebenfalls unter Spannung mit einem Verhältnis von 20 Schlägen/Zentimeter eingetragen wird.
  • Am Warenabzug der Webmaschine hat das Gewebe eine Breite von 152 Zentimetern erreicht und wiegt 230 g/m².
  • Ein derartiges Rohgewebe weist eine Dehnbarkeit in Längs- und Querrichtung von 10% auf.
  • Das auf diese Weise hergestellte Rohgewebe wird einer Behandlung unterzogen, die die Verstärkung seiner Dehnfähigkeit ermöglicht, wobei die Behandlung zunächst aus einem Waschvorgang bei einer Temperatur von 90ºC besteht, der auf einer Maschine des Typs "Jet" durchgeführt wird, wobei im Verlauf dieser Behandlung das Gewebe sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung spannungsfrei gehalten wird. Die Waschtemperatur ist derart, daß sie einerseits nicht die Qualität der Färbung der Fäden beeinträchtigt und keine thermische Fixierung der Kräuselung der Fäden bewirkt. Nach einer derartigen Waschbehandlung wird das Gewebe einem Trocken- und Fixiervorgang auf einem Spannrahmen unterzogen. Während diesem Vorgang wird der Rahmen bei einer Temperatur von 150ºC gehalten, wobei die Durchlaufgeschwindigkeit des Gewebes 15 m/Minute beträgt. Folglich wird in Anbetracht dieser Durchlaufgeschwindigkeit der Anstieg der Temperatur des Gewebes auf etwa 130ºC begrenzt. Ferner ist der Spannrahmen derart geregelt, daß das Gewebe in der nach dem Waschen erhaltenen Breite gehalten wird, ohne daß eine Spannung aufgebracht wird; und ebenfalls mit einer Voreilung zugeführt wird.
  • Am Ende der Behandlung erhält man ein fertiges Gewebe mit einer Breite von 145 cm und einem Gewicht von 255 g/m².
  • Die Kettfadendichte beträgt 30,5 Fäden/Zentimeter und die Schußfadendichte beträgt 23,8 Fäden/Zentimeter.
  • Ein derartiges Gewebe weist eine Elastizität der Größenordnung von 20% sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung auf. Diese Elastizität wird auf einem Dynamometer gemäß einer durch die französischen Automobilbauer in der Norm D 41029 bestimmten Prüfmethode unter einer Last von SdaN bestimmt.
  • Beispiel 2
  • Das Beispiel 1 wird wiederholt; außer daß die Kettfäden und Schußfäden von texturierten Polyesterfäden gebildet werden, welche jeweils drei Einzelfäden mit einem Titer von 167 dtex/30 Filamenten gebildet werden, wobei die Anzahl der Kettfäden 4134 Fäden beträgt und die Dichte am Webblatt ebenfalls 26 Fäden/Zentimeter beträgt.
  • Der Schuß wird ebenfalls durch einen falschdrahttexturierten Polyesterfaden gebildet, der aus drei Einzelfäden mit 167 dtex/30 Filamenten besteht, die vorgefärbt sind, mit einer Reduktion von 14 Schlägen/Zentimeter.
  • Am Warenabzug des Webstuhls weist das Gewebe eine Breite von 152 cm auf und wiegt 275 g/m².
  • Seine Elastizitätsrate liegt sowohl in Schußrichtung als auch in Kettrichtung bei 10%.
  • Man führt eine Abschlußbehandlung unter den gleichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 durch.
  • Nach der Behandlung erhält man ein fertiges Gewebe mit einer Breite von 142 cm, welches 335 g/m² wiegt.
  • Ein derartiges Gewebe weist 28,5 Fäden/Zentimeter und 15,5 Fäden/Zentimeter auf.
  • Wie das Gewebe aus Beispiel 1 weist es eine Elastizität in beiden Richtungen in der Größenordnung von 20% auf.
  • Dieses Gewebe ist besonders geeignet zur Herstellung von Sitzbezügen, insbesondere für Automobile, und weist sehr gute Widerstandseigenschaften gegen Abscheuern auf.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung eines gleichzeitig in Kett- und in Schußrichtung dehnbaren Gewebes, welches Farbeffekte aufweist und als Sitzbezug verwendbar ist, wobei die Kettfäden und die Schußfäden synthetische Fäden sind, die einer Falschdrahttexturier-Behandlung unterzogen wurden, wodurch sie gleichzeitig voluminös und dehnbar werden, dadurch gekennzeichnet, daß:
- die die Kette und/oder den Schuß bildenden texturierten Fäden vor dem Vorgang der Verarbeitung zu Gewebe unter Bedingungen, welche die Schrumpfung der genannten Fäden zur Folge haben, zunächst gefärbt werden;
- das Weben so ausgeführt wird, daß die Rohware eine Kett- und Schußfadendichte aufweist, die um 10 bis 15% geringer als die bei dem fertigen Gewebe gewünschten endgültigen Dichte ist;
- bei der Ausführung des Webvorgangs die Kett- und Schußfäden unter Spannung gehalten werden;
- nach dem Weben das Gewebe einem Waschvorgang bei einer Temperatur unter 100ºC unterzogen wird, wodurch jedes Risiko eines Auswaschens der Farbstoffe vermieden wird, und danach einer abschließenden Wärmebehandlung mittels Spannrahmendurchlauf, wobei bei diesen Vorgängen das Gewebe sowohl der Länge als auch der Breite nach spannungsfrei gehalten wird, wodurch eine Kontraktion der Garnkräuselung verursacht wird, was eine Schrumpfung des Stoffs sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung zur Folge hat.
2. Verfahren zur Herstellung eines dehnbaren Gewebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß:
- die die Kette und den Schuß bildenden texturierten Fäden Polyesterfäden sind;
- bei dem Färbevorgang die genannten Fäden in Form von weich gewickelten Spulen auftreten, was ihre Schrumpfung während dieses Vorgangs ermöglicht, welcher in einem Autoklav bei einer Temperatur in der Größenordnung von 130ºC stattfindet.
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