AT99757B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Perücken. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Perücken.

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Description


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  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Perücken. 



   Bei den bisherigen Haarersatzteilen (Perücken, speziell Scheiteln) sind die Haare durch Knüpfen auf der Aussenseite ihres Trägers befestigt oder durch denselben hindurchgezogen und auf der Rückseite durch ein oder zweimaliges Knüpfen festgemacht. Diese Befestigungsart der Haare ist sehr zeitraubend und kann nur von einer sehr geübten Hand ausgeführt werden. Es ist auch bekannt, Haare durch ein Klebmittel zu befestigen, aber sowohl bei der Befestigung durch Verknoten, als durch Verkleben ist es 
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   Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches die Befestigung des Haares durch ein Klebmittel verwendet und dadurch sich vom Bekannten auszeichnet, dass das Haar ausser durch den Träger noch durch einen dichten, hautartigen Stoff in natürlicher Lage hindurchgezogen und an der Rückseite verklebt wird, worauf man auf diese noch eine weiche Abdeckschicht bringt. 



   Eine Perücke gemäss der Erfindung kann in ganz bedeutend kürzerer Zeit selbst durch ungelernte Arbeiter mit Maschinenarbeit hergestellt werden als nach bekannten Verfahren. Infolgedessen wird auch die   Leistungsfähigkeit in der Haarersatzteilfabrikation erheblich   gesteigert und die Möglichkeit geschaffen, wesentlich billigere Haarersatzteile anzufertigen wie bisher, die ausserdem mit Wasser und Seife gewaschen werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Haare sich vom Träger lösen. 



   Die   Eigentümlichkeit   der Erfindung ermöglicht das Behandeln des Haares an jeder Stelle, in derselben Weise, wie das natürliche Haar selbst behandelt werden kann, d. h. man kann die Perücke kämmen wie das Kopfhaar. Man kann den Scheitel in jeder Weise und an jede beliebige Stelle legen, u.   zw.   ohne die Perücke abzunehmen. Diese Möglichkeiten geben der Perücke das Aussehen des Ungekünstelten und deshalb das natürliche Aussehen, wodurch die Perücke dem Kopfhaar gleich wird. 



   Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Stück einer   Perücke   im Schnitt dargestellt, wobei das Verfahren zur Befestigung der Haare benutzt ist. 



   Die Haare 1 sind einzeln durch zwei als Träger derselben dienenden Stoffschichten 2 und 3 hindurchgezogen und auf der Rückseite der Schicht 3 aufeinandergelegt und an die letztere angeklebt, z. B. mittels eines harzhaltiges Bindemittels. Die   angeklebte Haarschicht ist mit Hilfe   einer Stoffschicht   4   überdeckt, die nachträglich aufgetragen wird. 



   Die Schicht 2 besteht zweckmässig aus Seidengaze, die je nach der zu erzielenden Kopfhautfarbe beliebig eingefärbt ist. Die Schicht 3 besteht aus Fischhaut (ein aus tierischem Stoff hergetelltes Häutehen), welche keinen Klebstoff durchlässt und durchaus wasserdicht ist. Als Klebstoff ist auch eine Zelluloidlösung mit etwas Gips verrührt, benutzbar. Der Klebstoff ist, um die Schweisswirkung nicht durchtreten zu lassen, etwas mit dauernden Riechstoffen, wie Vanillin und Moschus versetzt. 



   Die Schicht   4   besteht wieder aus Seidengaze, die aber einfacherer und billigerer Art sein kann, als die Schicht 1. Ein weiterer Vorteil einer Perücke nach vorliegender Erfindung besteht darin, dass die Kopfform ohne Verwendung von Federn od. dgl. dauernd innegehalten wird, indem der angewandte Klebstoff selbst die erforderliche Verstärkung zur Wahrung der Form bietet. Für den Träger kann auch ein hautartiger Stoff, z. B. künstliche Haut an Stelle von Seidengaze verwendet werden. Diese Haut wird in Kopfhautfarbe eingefärbt. Auch der Klebstoff, der für die Einzelteile oder zum Aufkleben der Haare benutzt wird, wird   zweckmässig   in Kopfhautfarbe eingefärbt. 

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   Das Durchziehen der Haare durch den Träger geschieht durch die in Fig. 2-7 gezeigten Vorrichtungen. 



   Die Fig. 8-10 zeigen weitere Ausführungsformen für das Widerlager zur Bearbeitung auf der Nähmaschine. 



   Ein Gestell 41 (Fig. 2 und 3) trägt ein Handrad 42 zur Bewegung einer Welle 43 mit Kurbelscheibe 44, durch deren Zapfen 5 die Nadelstange 6 auf-und abbewegt wird. Der Zapfen 5 gleitet beim Auf-und Abschieben der Stange 6 in der Führungsbahn 7. Die Nadelstange 6 wird in einem Rahmen 8 fest geführt, so dass sie nicht ausweichen kann, wodurch die Arbeitsweise der Nadel sehr genau wird. 



  Am Rahmen 8 befindet sich noch ein Stoffdrücker 9, der durch eine Feder 10 festgehalten, umgelegt werden kann, wenn man z. B. die Perücken auskämmen will. Der Träger für die Perücke ruht auf einem Schlitten   11,   der durch eine Mutter 12 mittels Spindel 13 hin- und hergeschoben wird. Die Bewegung geschieht durch eine Übersetzung   mittels geeigneter Zahnräder 14, welchen   die Verschiebung in der   gewünschten Grösse   während der Nadelarbeit bewirken. Um den Rahme 11 auch in der senkrecht zu der ersten Bewegung stehenden Richtung verschieben zu können, zum Zwecke die Nadel in jede Lage der Unterlage zu bringen, ist noch eine Verschiebevorrichtung mittels Spindel   16   vorgesehen, welche 
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 mit festem Rand 18.

   Die Platte 17 ist durchwegs mit Borsten 19 besetzt und auf diesen Borsten liegen nun die Haarsträhnen 20. 



   Die Befestigung der   Haarsträhnen 20 geschieht durch   eine rinnenartige Ausbuchtung 21 des Randes 18 (Fig. 6,7). Das Haar selbst wird in diese rinnenartige Ausbuchtung durch eine mit entsprechen der Erhöhung veisehene Platte   22   eingepresst und eine Nase 23 drückt die Haarspange am Rand 24 der Aufspannung fest. Man hat also hier eine Festldemmung des Haares auf eine grössere Fläche und gleichzeitig ein Niederdrücken der Haarbündel auf das Unterlager, so dass dieses Haarbündel vollkommen glatt ausgebreitet daliegt. Über das Haarbündel 20 legt sich alsdann die Haut od. dgl. 25, welche die   Oberfläche   bzw. den Träger der   Perücke   bilden soll. Diese Haut geht aus Fig. 1 und dem entsprechenden Teil der Beschreibung hervor. 



   Die Borsten 19 bilden eine feste Grundlage für die Haare, die ein Durchstechen der Nadel ermöglichen, aber gleichzeitig der Nadel keinen Widerstand bieten, so dass beim Herausziehen der Nadel mit dem Haar ein Verletzen ausgeschlossen ist. 



   Die Seidengaze bzw. die Unterlage oder der Träger für die Haare wird zwischen Ringen 26 und 27 
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 Schmirgelbelag versehen ist. Der Ring 26 ist geteilt und mit Hilfe einer Schraubenspindel 89 können die beiden Teile einander genähert werden, um ein Festspannen der zwischenliegenden Stücke zwischen die Ringe 26 und 27 zu ermöglichen. Die Seidengaze in mehreren Lagen und die Fischhaut können also ganz fest auf die Haare gepresst werden, damit ein sicheres Arbeiten ermöglicht ist. An Stelle der   BorstenunterJage 19 kann auch   ein trommelartiges Instrument benutzt werden. Wie aus Fig. 9 und 10 ersichtlich, ist hier ein Papier, Pergament, Haut od. dgl. 30 über einen Ring 31 gespannt, der seinerseits auf einer Platte 32 fest verankert ist.

   Der Überzug aus beliebig passenden Stoffen   30   trägt einen Wulstrand aus Draht, welcher Wulstrand durch einen Überwurf am inneren Ring   31   festgelegt wird. Stifte 32 hindern ein Hochgehen des Festhalteringes. Der Raum zwischen Ring 31 und Bezug 30 kann nun durch ein eingedicktes gelatineartiges Mittel ausgefüllt sein, um als festes Kissen für die Haare zu dienen, das aber dem Durchgehen der Nadel keinen Widerstand bietet. Natürlich darf der Inhalt kein solcher sein, durch welchen ein Beschmutzen der Haare oder des Trägers eintritt.   Zweckmässig   benutzt man Leinsamenschleim, dick als Extrakt ausgekocht, als Füllmaterial. 



   Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 und 10 ist die Platte 32 mit einem Stoffbelag 34 versehen, der infolge seiner geringen Bauhöhe die Verwendung der Einrichtung unmittelbar auf der Nähmaschine gestattet. Zu diesem Zwecke wird der Rahmen   35,   welcher den Schlitten 36 trägt, auf die Maschine eingespannt und das   übliche   Vorschubmittel der Nähmaschine wirkt auf die Platte   32   und verschiebt dieselbe nach Massgabe der Geschwindigkeit in einer bestimmten Richtung. Auch hiebei wird der Stoff durch eine gabelartige Haltenadel 37 auf die Unterlage gepresst, um beim Durchziehen der Nadel ein Hochnehmen des Stoffes zu hindern. 



   Um schnell, auch durch unerfahrene Hand, die Haare regelmässig durchziehen zu können, wird in den Tambour über der Bürste ausser dem Haarträger (Seidengaze oder künstliche Haut) noch ein netzart'ger Führer, durch welchen die Haare leicht mit einem feinen Haken durchgeführt werden, verwandt. 



  Dieser Führer besteht beispielsweise aus feinem Tüll. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Perücken, dadurch gekennzeichnet, dass das Haar (1) ausser durch den Haarträger (2) noch durch einen dichten, hautartigen Stoff (3) in natürlicher Lage hindurchgezogen und an der Rückseite verklebt wird, worauf auf diese eine weiehe Abdeckschieht (4) gebracht wird. <Desc/Clms Page number 3>
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Klebmittel ein Füllstoff, z. B. Gips, zugesetzt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff mit einem bleibenden Riechmittel versetzt wird.
    4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, zum Befestigen der Haare auf dem Stoffboden mittels einer Hakennadel, dadurch gekennzeichnet, dass die Haare in dichten glatten Büschel (20) eingespannt auf einer bürstenförmigen Unterlage (17, 18) ruhen, welche den Haaren genügend Widerstand gibt, aber die Hakennadel nicht am Durchstossen und Zurückziehen hindert.
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten der Unterlage bündelartig in einer Platte f) untergebracht und von einem Rand (18) umgeben sind, auf den die Haarsträhne, aus der die Haare einzeln durch den Stoffboden (25) gezogen werden, mit Hilfe von Schienen (22, 23) festgespannt werden.
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (17, 18) für die Auflage der Haare von Spannringen (26, 27) umgeben ist, zwischen denen die aus Seidengaze bzw. Fischhaut bestehenden Träger (25) derartig eingespannt werden, dass der äussere Ring (26) durch eine Stellvorrichtung (29) gegen den mit rauhem Stoff bespannten Innenring ( gepresst wird.
    7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage aus einem Ring (31) auf einer Platte (32) besteht, die mit einem Zwischenmittel ausgefüllt ist, welches widerstandsfähig ist und die Nadel frei durchlässt, wie z. B. eingedickter Leinensamenextrakt oder ein sonstiger gelatineartiger Stoff.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass über die künstliche Haut ein Führer für die Nadel aus netzartigem Stoff, etwa Tüll, gespannt ist.
AT99757D 1921-12-02 1922-11-27 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Perücken. AT99757B (de)

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