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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Perücken.
Bei den bisherigen Haarersatzteilen (Perücken, speziell Scheiteln) sind die Haare durch Knüpfen auf der Aussenseite ihres Trägers befestigt oder durch denselben hindurchgezogen und auf der Rückseite durch ein oder zweimaliges Knüpfen festgemacht. Diese Befestigungsart der Haare ist sehr zeitraubend und kann nur von einer sehr geübten Hand ausgeführt werden. Es ist auch bekannt, Haare durch ein Klebmittel zu befestigen, aber sowohl bei der Befestigung durch Verknoten, als durch Verkleben ist es
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Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches die Befestigung des Haares durch ein Klebmittel verwendet und dadurch sich vom Bekannten auszeichnet, dass das Haar ausser durch den Träger noch durch einen dichten, hautartigen Stoff in natürlicher Lage hindurchgezogen und an der Rückseite verklebt wird, worauf man auf diese noch eine weiche Abdeckschicht bringt.
Eine Perücke gemäss der Erfindung kann in ganz bedeutend kürzerer Zeit selbst durch ungelernte Arbeiter mit Maschinenarbeit hergestellt werden als nach bekannten Verfahren. Infolgedessen wird auch die Leistungsfähigkeit in der Haarersatzteilfabrikation erheblich gesteigert und die Möglichkeit geschaffen, wesentlich billigere Haarersatzteile anzufertigen wie bisher, die ausserdem mit Wasser und Seife gewaschen werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Haare sich vom Träger lösen.
Die Eigentümlichkeit der Erfindung ermöglicht das Behandeln des Haares an jeder Stelle, in derselben Weise, wie das natürliche Haar selbst behandelt werden kann, d. h. man kann die Perücke kämmen wie das Kopfhaar. Man kann den Scheitel in jeder Weise und an jede beliebige Stelle legen, u. zw. ohne die Perücke abzunehmen. Diese Möglichkeiten geben der Perücke das Aussehen des Ungekünstelten und deshalb das natürliche Aussehen, wodurch die Perücke dem Kopfhaar gleich wird.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Stück einer Perücke im Schnitt dargestellt, wobei das Verfahren zur Befestigung der Haare benutzt ist.
Die Haare 1 sind einzeln durch zwei als Träger derselben dienenden Stoffschichten 2 und 3 hindurchgezogen und auf der Rückseite der Schicht 3 aufeinandergelegt und an die letztere angeklebt, z. B. mittels eines harzhaltiges Bindemittels. Die angeklebte Haarschicht ist mit Hilfe einer Stoffschicht 4 überdeckt, die nachträglich aufgetragen wird.
Die Schicht 2 besteht zweckmässig aus Seidengaze, die je nach der zu erzielenden Kopfhautfarbe beliebig eingefärbt ist. Die Schicht 3 besteht aus Fischhaut (ein aus tierischem Stoff hergetelltes Häutehen), welche keinen Klebstoff durchlässt und durchaus wasserdicht ist. Als Klebstoff ist auch eine Zelluloidlösung mit etwas Gips verrührt, benutzbar. Der Klebstoff ist, um die Schweisswirkung nicht durchtreten zu lassen, etwas mit dauernden Riechstoffen, wie Vanillin und Moschus versetzt.
Die Schicht 4 besteht wieder aus Seidengaze, die aber einfacherer und billigerer Art sein kann, als die Schicht 1. Ein weiterer Vorteil einer Perücke nach vorliegender Erfindung besteht darin, dass die Kopfform ohne Verwendung von Federn od. dgl. dauernd innegehalten wird, indem der angewandte Klebstoff selbst die erforderliche Verstärkung zur Wahrung der Form bietet. Für den Träger kann auch ein hautartiger Stoff, z. B. künstliche Haut an Stelle von Seidengaze verwendet werden. Diese Haut wird in Kopfhautfarbe eingefärbt. Auch der Klebstoff, der für die Einzelteile oder zum Aufkleben der Haare benutzt wird, wird zweckmässig in Kopfhautfarbe eingefärbt.
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Das Durchziehen der Haare durch den Träger geschieht durch die in Fig. 2-7 gezeigten Vorrichtungen.
Die Fig. 8-10 zeigen weitere Ausführungsformen für das Widerlager zur Bearbeitung auf der Nähmaschine.
Ein Gestell 41 (Fig. 2 und 3) trägt ein Handrad 42 zur Bewegung einer Welle 43 mit Kurbelscheibe 44, durch deren Zapfen 5 die Nadelstange 6 auf-und abbewegt wird. Der Zapfen 5 gleitet beim Auf-und Abschieben der Stange 6 in der Führungsbahn 7. Die Nadelstange 6 wird in einem Rahmen 8 fest geführt, so dass sie nicht ausweichen kann, wodurch die Arbeitsweise der Nadel sehr genau wird.
Am Rahmen 8 befindet sich noch ein Stoffdrücker 9, der durch eine Feder 10 festgehalten, umgelegt werden kann, wenn man z. B. die Perücken auskämmen will. Der Träger für die Perücke ruht auf einem Schlitten 11, der durch eine Mutter 12 mittels Spindel 13 hin- und hergeschoben wird. Die Bewegung geschieht durch eine Übersetzung mittels geeigneter Zahnräder 14, welchen die Verschiebung in der gewünschten Grösse während der Nadelarbeit bewirken. Um den Rahme 11 auch in der senkrecht zu der ersten Bewegung stehenden Richtung verschieben zu können, zum Zwecke die Nadel in jede Lage der Unterlage zu bringen, ist noch eine Verschiebevorrichtung mittels Spindel 16 vorgesehen, welche
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mit festem Rand 18.
Die Platte 17 ist durchwegs mit Borsten 19 besetzt und auf diesen Borsten liegen nun die Haarsträhnen 20.
Die Befestigung der Haarsträhnen 20 geschieht durch eine rinnenartige Ausbuchtung 21 des Randes 18 (Fig. 6,7). Das Haar selbst wird in diese rinnenartige Ausbuchtung durch eine mit entsprechen der Erhöhung veisehene Platte 22 eingepresst und eine Nase 23 drückt die Haarspange am Rand 24 der Aufspannung fest. Man hat also hier eine Festldemmung des Haares auf eine grössere Fläche und gleichzeitig ein Niederdrücken der Haarbündel auf das Unterlager, so dass dieses Haarbündel vollkommen glatt ausgebreitet daliegt. Über das Haarbündel 20 legt sich alsdann die Haut od. dgl. 25, welche die Oberfläche bzw. den Träger der Perücke bilden soll. Diese Haut geht aus Fig. 1 und dem entsprechenden Teil der Beschreibung hervor.
Die Borsten 19 bilden eine feste Grundlage für die Haare, die ein Durchstechen der Nadel ermöglichen, aber gleichzeitig der Nadel keinen Widerstand bieten, so dass beim Herausziehen der Nadel mit dem Haar ein Verletzen ausgeschlossen ist.
Die Seidengaze bzw. die Unterlage oder der Träger für die Haare wird zwischen Ringen 26 und 27
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Schmirgelbelag versehen ist. Der Ring 26 ist geteilt und mit Hilfe einer Schraubenspindel 89 können die beiden Teile einander genähert werden, um ein Festspannen der zwischenliegenden Stücke zwischen die Ringe 26 und 27 zu ermöglichen. Die Seidengaze in mehreren Lagen und die Fischhaut können also ganz fest auf die Haare gepresst werden, damit ein sicheres Arbeiten ermöglicht ist. An Stelle der BorstenunterJage 19 kann auch ein trommelartiges Instrument benutzt werden. Wie aus Fig. 9 und 10 ersichtlich, ist hier ein Papier, Pergament, Haut od. dgl. 30 über einen Ring 31 gespannt, der seinerseits auf einer Platte 32 fest verankert ist.
Der Überzug aus beliebig passenden Stoffen 30 trägt einen Wulstrand aus Draht, welcher Wulstrand durch einen Überwurf am inneren Ring 31 festgelegt wird. Stifte 32 hindern ein Hochgehen des Festhalteringes. Der Raum zwischen Ring 31 und Bezug 30 kann nun durch ein eingedicktes gelatineartiges Mittel ausgefüllt sein, um als festes Kissen für die Haare zu dienen, das aber dem Durchgehen der Nadel keinen Widerstand bietet. Natürlich darf der Inhalt kein solcher sein, durch welchen ein Beschmutzen der Haare oder des Trägers eintritt. Zweckmässig benutzt man Leinsamenschleim, dick als Extrakt ausgekocht, als Füllmaterial.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 und 10 ist die Platte 32 mit einem Stoffbelag 34 versehen, der infolge seiner geringen Bauhöhe die Verwendung der Einrichtung unmittelbar auf der Nähmaschine gestattet. Zu diesem Zwecke wird der Rahmen 35, welcher den Schlitten 36 trägt, auf die Maschine eingespannt und das übliche Vorschubmittel der Nähmaschine wirkt auf die Platte 32 und verschiebt dieselbe nach Massgabe der Geschwindigkeit in einer bestimmten Richtung. Auch hiebei wird der Stoff durch eine gabelartige Haltenadel 37 auf die Unterlage gepresst, um beim Durchziehen der Nadel ein Hochnehmen des Stoffes zu hindern.
Um schnell, auch durch unerfahrene Hand, die Haare regelmässig durchziehen zu können, wird in den Tambour über der Bürste ausser dem Haarträger (Seidengaze oder künstliche Haut) noch ein netzart'ger Führer, durch welchen die Haare leicht mit einem feinen Haken durchgeführt werden, verwandt.
Dieser Führer besteht beispielsweise aus feinem Tüll.
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