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Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abführung und Ausnutzung der im Reaktionraum abgedeckter elektrischer Öfen mit durch den Besehickungsraum vertikal geführten Elektroden entwickelten Gase und besteht im wesentlichen darin, dass die Gase aus dem Reaktionsherd durch besondere, zwischen den um die Elektroden angeordneten Beschickungsräumen vorgesehene Schächte hindurch nach diese umgebenden Gasabzugskammern abgesaugt werden, wobei die Schächte mit gleichartigem Beschickungsmaterial oder sonst geeignetem Material gefüllt sind, um die Gase entweder für den chemischen Prozess im Ofen selbst nutzbar zu machen oder vor der Weiterleitung zu reinigen und zu kühlen.
Bekanntlich entstehen bei der Herstellung z. B. von Kalziumkarbid in elektrischen Öfen sehr erhebliche Mengen von Kohlenoxydgas, das gewöhnlich im Ofen schon verbrennt. Hiebei werden in der Nähe des Ofens nicht nur unerwünschte Temperaturen erzeugt, sondern die heissen Gase führen infolge ihres Auftriebes erhebliche Staubmengen mit, so dass die Betriebskosten infolge Luftabbrand sehr hoch werden und die Staubbelästigungen sich bis zur Unerträglichkeit steigern. Diese Übelstände suchte man zu beseitigen durch Einführung der abgedeckten Bauart der Öfen, wobei sich aber Schwierigkeiten in der Materialzuführung und der Zugänglichkeit des Sehmelzherdes ergaben.
Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung an elektrischen abgedeckten Öfen. bei welcher alle vorerwähnten Nachteile vermieden sind.
Es ist zwar bekannt, abgedeckte Öfen mit Gasabsaugung in verschiedenster Weise zu betreiben ; so hat man z. B. zwischen den Elektroden besondere Beschickungsschächte angeordnet, während an den vertikalen Elektroden selbst nur ein geringer Prozentsatz der Beschickungsmenge zugeführt wird.
Der Nachteil der Unmöglichkeit, die Gase auszunutzen, wird hiebei aber nicht vermieden, weil die Gase immer durch das Beschickungsmaterial im Beschickungsschacht hindurchgefÜhrt werden, der Luftabbrand also weiterhin bestehen bleibt.
Eine beispielsweise Ausführung vorliegender Erfindung ist in der Zeichnung in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 in Seitenansicht und in Fig. 3 in Draufsicht dargestellt.
Die eiserne Ofenwanne A, die allseitig mit der Ausmauerung B versehen ist, enthält auf ihrem Boden eine gemeinsame Bodenelektrode C ; oberhalb dieser sind beliebig viele Elektroden H angeordnet, um die bei K das Beschicken mit Rohmaterial entweder von Hand oder mittels maschineller Einrichtung erfolgt. Zu beiden Seiten der vertikalen Elektroden H sind besondere Schächte D vorgesehen, die gegen den Beschickungsraum K bzw. den abgedeckten Gasabzugskanal N durch Wände abgetrennt sind. Diese Wände sind zweckmässig in ihrem unteren Teil gasdurchlässig ausgebildet und werden in der Regel als wassergekühlte Rohrwände od. dgl. ausgeführt, um gegenüber den auftretenden Temperaturen ausreichende Widerstandsfähigkeit zu besitzen. Die KÜhlleitungen sind mit M bezeichnet.
Schacht D wird entweder mit Besehickungsmaterial gefüllt oder bei Karbidöfen zweckmässig mit Kalksteinen. Die Körnung ist jeweils den besonderen Verhältnissen entsprechend zu wählen, je nachdem eine Ausnutzung der Verbrennungswärme in den Schächten erfolgt bzw. nur eine Reinigung und Kühlung der Gase. Die Lage
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Oie infolge der zwischen Boden-und vertikalen Elektrode im Reaktionsherd L vor sich gehenden chemischen Prozesse erzeugten Gase werden mittels Absaugevorriehtung J, Rohrleitung C ; und der Seitenkanäle F von ihrer Entstehungsstelle durch die Schächte D hindurchgesaugt.
Bei elektrischen Karbidöfen wird die Einrichtung zweckmässig dazu benutzt, den für die Erzeugung benötigten Kalk durch Brennen von Kalkstein in den Schächten D, also im Ofen selbst, herzustellen.
Der Kalk gelangt dann aus dem Sehaeht D in den Reaktionsherd L und wird dort als Reaktionskomponente benutzt. In diesem Falle wird das im wesentlichen aus Kohlenoxyd bestehende Gas zu Kohlensäure verbrannt und von der Absaugevorrichtung zur eventuellen Weiterausnutzung der noch vorhandenen Eigenwärme, z. B. zu Trocknungszwecken, weitergeleitet.
Das Beschicken der Schächte D erfolgt naturgemäss getrennt von dem Beschicken um die Elektroden durch besondere, hiefür vorgesehene Öffnungen, die mit Abdeckungen E versehen sind. Die beschriebene Abführung und Ausnutzung der im Ofen entstehenden Gase vermeiden insbesondere den Eintritt der entstehenden Gase in den Beschickungsraum und dadurch den bisher iibliehen Luftabbrand und weiterhin den hohen Elektrodenverbranch. Ausserdem werden die Belästigungen durch grosse Hitze und Staub hiebei völlig vermieden und eine Wärmewirtschaftlichkeit erreicht, wie sie bisher im Betriebe solcher Ofen für unerreichbar gehalten wurde.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Abführung und Ausnutzung der im Reaktionsraum abgedeckter elektrischer Öfen mit durch den Besehiekungsraum vertikal geführten Elektroden entwickelten Gase, gekennzeichnet durch zu beiden Seiten des Beschickungs-und Reaktionsraumes angeordnete, im unteren Teil zweckmässig gasdurchlässig ausgebildete, mit Beschickungs-oder sonstigem geeigneten Material gefüllte, aussen von Gasabzugskammern umgebene Schächte, durch welche die Abgase nach den Gasabzugskammern geführt werden, um je nach Art des Füllmaterials die Verbrennungs-und die Eigenwärme der Gase zu chemischen Prozessen auszunutzen oder die Gase zur weiteren Ausnutzung von mitgerissenem Staub usw. zu reinigen.