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Zur Verstärkung, Umformung und Schwingungserzeugung werden elektrische Entladungsgefässe benutzt, deren Hilfselektrode gewöhnlich eine Vorspannung erhält. Diese Vorspannung kann durch Einschaltung einer Batterie, ein Potentiometer oder durch eine Schaltung gemäss Fig. 1 erzielt werden.
In dieser ist 1 ein Entladungsgefäss mit Anode 2, Kathode 3 und Hilfselektrode 4. Bei 5 ist eine beliebige Energiequelle angelegt. Bei Verwendung der Schaltung zur Schwingungserzeugung mögen zwei Schwungräder 6,7 mit dem Anoden-bzw. Gitterkreis gekoppelt sein. In den Gitterkreis ist ein hoher Widerstand 8 gelegt, zu dem ein Kondensator 9 parallel geschaltet ist. Es ist klar, dass durch diesen Widerstand 8 ein Spannungsabfall zwischen Gitter 4 und Kathode 3 erzeugt wird, der von der gegebenenfalls einstellbaren Grösse des Widerstandes 8 abhängt. Eine Schaltung gemäss Fig. 1 weist aber den Nachteil auf, dass die Gittervorspannung unabhängig vom Anodenstrom konstant bleibt und daher die durch die
Vorspannung bestimmte Lage der Röhreneharakteristik nicht in allen Fällen dem Betriebszustand der
Röhre entspricht.
Gemäss der Erfindung wird nun eine Abhängigkeit der Gittervorspannung von dem Hauptstrom der Röhre geschaffen. Fig. 2 zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel wiederum für den Spezial'all der Schwingungserzeugung. An den Anoden-bzw. Gitterkreis sind wiederum Schwungräder angeschaltet.
Der Gleichstrom zur Erzeugung der Gittervorspannung wird aber über einen Widerstand abgenommen, der im Hauptstrome liegt. Dieser Widerstand 10 ist demgemäss in eine der Zuleitungen von der Energie- quelle gelegt und die Zuleitung zum Gitter wird an einem der Kathode abgewandten, zweckmässig einstellbaren Ende des Widerstandes 10 angeschlossen. Parallel zu dem Widerstand liegt wiederum ein
Kondensator 11.
Ersichtlich wirkt diese Anordnung in der Weise, dass bei Zunahme des Anodenstromes der
Spannungsabfall im Widerstand 10 erhöht und damit auch die Vorspannung des Gitters erniedrigt wird, während bei Abnahme des Anodenstromes die entgegengesetzte Wirkung eintritt. Es findet also gleichsam eine fortwährende Änderung der Charakteristik der Röhre in Abhängigkeit vom Hauptstrome 'statt, u. zw. in dem Sinne, dass die Durchlässigkeit der Röhre bei zunehmendem Hauptstrom zusätzlich erhöht und bei abnehmendem Hauptstrom zusätzlich erniedrigt werden kann. Die Röhre erhält hiedurch also in der Regel eine ausgesprochen Hauptstromeharakteristik, und es wird dauernd der Punkt, auf dem die Röhre auf der Charakteristik arbeitet, mit der letzteren zusätzlich verschoben, und eine erheblich verstärkte Wirkung erzielt.
Natürlich kann durch entsprechende Bemessung und Einstellung des Widerstandes 10 bei ein (r gegebenen Röhre die entgegengesetzte Wirkung hinsichtlich der Verschiebung der Charakteristik erreicht werden. Es hängt von der Bauart der Röhre ab, ob die eine oder die andere Einstellung vorgezogen Wild, die in jedem Falle das Ziel hat, die Durchlässigkeit der Röhre in Abhängigkeit vom Hauptstrom zu verbessern oder zu verringern.
Fig. 3 zeigt eine Anwendung der Erfindung in einer Schaltung zur Beeinflussung elektrischer
Schwingungen. listwiederumeinSchwingungsgeneratormitdenSehwungrädern6, 7. 5iste, neEncrgie- quelle, deren Leistung durch eine Drossel 12 konstant gehalten wird ; die Drossel kann auch die Spannung oder den Strom der Energiequelle konstant halten. Parallel zum Generator 1 ist ein für die Schwingung-
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an die Mitte des Widerstandes 10 herangeführt und jeder Teil des Widerstandes ist durch je einen Konden- sator 16, 17 überbrückt. An dem einen, den Schwingungsgenerator abgewandten Ende des Widerstandes 10 ist zweckmässig einstellbar der Gitterkreis des Generators angelegt.
Eine solche Anordnung wirkt in folgender Weise : Ist die Röhre 14 nicht besprochen, so fliesst der Anodenstrom des Generators 1 über die eine, in der Zeichnung links befindliche Hälfte des Widerstandes 10 und erzeugt dort einen wechselnden Spannungsabfall entsprechend seiner eigenen Änderung, während des Schwingens der Röhre. Es fliesst hiebei der gesamte, zweckmässig konstante Strom der Energiequelle über diese Hälfte des Widerstandes und das Gitter des Generators 1 erhält hiedurch ebenfalls eine wechselnde Vorspannung.
Wird nun die Röhre 14 besprochen, so ändert sich ihre Durchlässigkeit entsprechend der Erregung ihres Gitters und es fliesst im Rhythmus der Sprechschwingungen ein sehr erheblicher Teil des etwa konstanten Stromes der Energiequelle über die Röhre 14 und nur der geringfügige Rest des Hauptstromes wird in der Generatorröhre in hochfrequente Schwingungsenergie umgesetzt. Im angenommenen Fall wird daher die geringfügige, durch den linken Teil des Widerstandes 10 fliessende Hoch-
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führen, während der sehr erhebliche, aber im Rhythmus der beeinflussenden Schwingungen pulsierende
Strom im rechten Teil des Widerstandes 10 einen erheblich grösseren Einfluss auf die Gittervorspannung ausüben wird.
Man mag sich die Wirkungsweise dieser Telephonieschaltung erklären wie man will. Das eine steht fest, dass auf diese Weise auch eine Beeinflussung des Gitters des Schwingungsgenerators in Abhängigkeit von dem beeinflussten Teil des Hauptstromes unmittelbar stattfindet, der die Wirkung der Anordnung unterstützt. Denn bei zunehmendem Strom im rechten Teil des Widerstandes 10, also bei steigender Beeinflussung, wird auch der Spannungsabfall in diesem Widerstandsteil in Abhängigkeit von dem beeinflussenden Strom grösser, hiedurch die negative Vorspannung des Gitters des Generators 1 vergrössert und hiedurch gegebenenfalls zusätzlich die Stromdurchlässigkeit des Generators erniedrigt.
Die beabsichtigte Verringerung der Leistung des Generators wird also auf diese Weise unterstützt. Mag auch in diesem, wie in dem Fall der Fig. 2 nicht eine zusätzliche Wirkung beabsichtigt sein. so kann auf jeden Fall eine unterstützende Korrektur der Arbeitsweise des Generators erzielt werden. Die grösste dieser Unterstützung bzw. Beeinflussung oder Korrektur kann auch hier durch Einstellung des Angriffpunktes der Anschaltung des Gitterkreises, der Stromquellzuleitung usw. beliebig gestaltet werden.
Es kann gleichsam eine Kompensation, aber auch eine Überkompensation oder deren Gegenteil erreicht werden. Insbesondere wurde beobachtet, dass durch entsprechende Einstellung in allen Fällen, auch bei gewöhnlicher Verstärkung, die bisher ziemlich stark gekrümmte Kurve, welche die Abhängigkeit des Anodenstromes vom Thermionenstrom in der Röhre darstellt, bedeutend verflacht oder gerade gestreckt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Verstärkung, Umformung und Schwingungserzeugung mit elektrischen Entladungsgefässen, bei welchen zwecks selbsttätiger Änderung der Charakteristik der Röhre in Abhängigkeit vom Haupt-bzw. Belistungsstrom die Gittervorspannung teilweise oder ganz dem Hauptstrom entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass in den Hauptstrom (Anodenstrom) oder einem Teil von diesem ein zweckmässig regelbarer Widerstand derart gelegt ist, dass das eine Ende desselben mit der Kathode, das andere mit der Hilfselektrode gegebenenfalls einstellbar verbunden ist.