<Desc/Clms Page number 1>
Schaltungsanordnung für Vielfachtelegraphie mittels Wechselstrom.
Für Vielfachtelegraphie mittels Wechselstrom verschiedener Frequenzen über ein Kabel werden die Sender am zweckmässigsten so eingestellt, dass durch jeden Sender am Kabelanfang die gleiche Spannung erzeugt wird.
Diese Spannung muss genügend gross sein, um im ungünstigsten Falle ein sicheres Ansprechen des dem Wechselstrom einer bestimmten Frequenz zugeordneten Empfängers zu gewährleisten, ohne jedoch die den anderen Frequenzen zugeordneten Empfangsapparaturen zu beeinflussen. Die niedrigste Spannung am Kabel ist dann vorhanden, wenn sämtliche Taster der parallel zueinander liegenden Sender geschlossen sind, so dass die Wechselströme über alle Verbindungsleitungen der Sendestellen mit dem Kabel fliessen. Diesem Fall muss der Sendestrom angepasst sein. Sind ein oder mehrere Taster offen und die übrigen
EMI1.1
erzeugte Spannung und diese wird höher als für das sichere Ansprechen der Empfänger erforderlich.
Das bringt den Nachteil mit sich, dass der Wechselstrom einer bestimmten Frequenz die mit den benachbarten Frequenzen betriebenen Empfänger stärker beeinflusst, so dass der gewünschte kleinste Abstand zweier benachbarter Telegraphierfrequenzen grösser gewählt werden muss, als es ohne die Erhöhung der Spannung erforderlich wäre, u. zw. kann unter Umständen die notwendige Vergrösserung dieses Abstandes sehr beträchtlich sein. Die Zahl der gleichzeitig über das Kabel zu übertragenden Telegramme wird dadurch entsprechend herabgesetzt, weil innerhalb des zulässigen Frequenzgebietes weniger verschiedene Telegraphierfrequenzen benutzt werden können.
Zur Erläuterung der Verhältnisse wird auf die Fig. 1 der Zeichnung verwiesen.
Es sind beispielsweise zwei Sender 81, 82 vorgesehen, die mit den Frequenzen M , M2 betrieben werden und durch die Übertrager Ul ! U2 mit dem Kabel K gekoppelt sind, an dessen anderes Ende in bekannter Weise über Siebketten K1, K2, die auf die Frequenzen Mi, M abgestimmt sind, und Übertrager Ui, U'2 an die Empfänger EH E2 angeschlossen sind. Die Taster Tl, T2 liegen wie üblich in den Verbindungsleitungen der Sekundärwicklungen der Übertrager U1, U2 und dem Kabel K. Sind beide Taster geschlossen, dann fliesst der Wechselstrom beider Sender über beide Verbindungsleitungen.
Die Sendeenergie wird so bemessen, dass in diesem Fall die durch den Wechselstrom jeder Frequenz am Kabelende erzeugte Spannung zum sicheren Ansprechen des zugehörigen Empfängers genügt, während die anderen Empfänger auf diesen Wechselstrom nicht ansprechen dürfen. Wird einer der Taster, z. B. T2 geöffnet und damit
EMI1.2
nur mehr über letzteres, was eine Erhöhung der Spannung an diesem zur Folge hat. Damit ein Ansprechen des Empfängers E2 sicher vermieden wird, ist es daher erforderlich, den zu diesem Empfänger fliessenden Wechselstrom mit der Frequenz Mj 1 stärker zu dämpfen, als das vorhin erforderlich war.
Es ist dies nur durch Vergrösserung des Abstandes zwischen den Telegraphierfrequenzen M M. ; möglich, da durch Sperrkreise (Schwingungskreise) die grössere Dämpfung nur sehr unvollkommen herbeigeführt werden könnte, weil mit der Verwendung von Sperrkreisen zu grosse Energieverluste verbunden sind, und ausserdem die Eigenschwingungszeit derartiger Kreise die Telegraphiergeschwindigkeit beeinflusst. Der Schwingungskreis muss sich jedesmal wieder ausschwingen und hiezu ist eine verhältnismässig beträchtliche Zeit erforderlich.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Lösung besteht in einer derartigen Anordnung der Taster, dass der Widerstand des Gesamtstromweges zwischen Sender und Empfangsstation unabhängig von der Stellung der Taster konstant bleibt.
Es kann dies z. B. dadurch erreicht werden, dass bei Unterbrechung der Verbindung zwischen der Sekundärwicklung eines Übertragers und dem Kabel durch den Taster an seinem Ruhekontakt eine andere Verbindung zum Kabel von gleichem Widerstand für den von andern Sendern herstammenden Wechselstrom geschlossen wird. Eine andere, bessere Lösung der Erfindungsaufgabe besteht darin, dass der Taster aus der Verbindungsleitung entfernt und derart in die Senderschaltung verlegt wird, dass in seiner Offenstellung keine Energie auf das Kabel übertragen wird. Würde man in diesem Falle die Taster unmittelbar in den Gitter-oder Anodenkreis eines mit dem Kabel gekoppelten Senders verlegen, so würde keine sofortige Unterbrechung des Senders durch Öffnen des Tasters erzielt, da das Abklingen des Senders eine ziemlich Zeit erfordert.
Erfindungsgemäss wird nun diese Schwierigkeit dadurch beseitigt, dass anstatt eines grossen Senders in an sieh bekannter Weise ein kleinerer Sender in Verbindung mit einem Verstärker zur Verstärkung des vom Sender erzeugten Wechselstromes benutzt wird, dessen Anodenkreis über einen Übertrager mit der Zuleitung zum Kabel gekoppelt ist. Der Taster wird hiebei in den Gitterkreis des Verstärkers so eingeschaltet, dass er in seiner Offenstellung die Sekundärwicklung des Übertragers zwischen Sender und Verstärker abschaltet, worauf das Senden sofort aufhört. Durch diese Anordnung wird der weitere Vorteil erzielt, dass keine störende Rückwirkung des einen Senders auf den andern über die Anschlussübertrager stattfindet, da eine solche Rückwirkung durch den zwischengeschalteten Verstärker verhindert ist.
Damit durch Änderung des Gitterpotentiales im Verstärker keine Änderung der Belastung des Anodenübertragers herbeigeführt wird, ist der Ruhekontakt des Tasters zweckmässig mit der Minusseite der Gitterbatterie verbunden, so dass das Gitter bei Zeichenstrom und Pause das gleiche Potential besitzt.
Die Kabelanfangsspannung wird dadurch vollkommen unabhängig von der Tasterstellung.
Eine Ausführungsform der Erfindung, die dem vorhergehenden entspricht, ist schematisch in Fig. 2 der Zeichnung veranschaulicht.
Die Sender 81, 82 sind von geringer Leistung. Der von ihnen erzeugte Wechselstrom wird durch die Verstärker V1, Vz geschickt, um die erforderliche Sendeenergie zu erhalten. Im übrigen ist dieAnordnung
EMI2.2
EMI2.3
Spannung am Kabelende bewirken, ohne dass die Sender irgendwelche Rückwirkung aufeinander hätten, wegen der zwischengeschalteten Verstärker. Wird einer der Taster, z. B. T2 in die Offenstellung gebracht, so wird dadurch der Sender 82 abgeschaltet und der Minuspol der Batterie an das Gitter gelegt. Es fliesst demnach kein Wechselstrom mehr durch den Verstärker. Da aber das Gitter an seinem Ruhepotential liegt, so bleibt der Widerstand Anode-Kathode der gleiche wie bei geschlossenem Taster und infolgedessen auch die Belastung des Anodenübertragers U1.
Für den Wechselstrom von der Frequenz Mi bleiben die Verhältnisse die gleichen wie bei geschlossenem Taster T2. Demzufolge ändert sich auch die durch diesen Wechselstrom am Kabelende erzeugte Spannung nicht.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht, entsprechend dem die Taster in den Zuleitungen zwischen den Sekundärwicklungen der Übertrager U1, U2 und dem Kabel wie nach Fig. 1 angeordnet sind. Bei dieser Anordnung wird von der im Prinzip für drahtlose Sendestationen bekannt gewordenen Schaltung Gebrauch gemacht, gemäss der beim Tasten der Verbrauchskreis durch einen andern von gleichem Wechselstromwiderstand ersetzt wird. Zu diesem Zweck ist dem Ruhekontakt des Tasters ein Weehselstromwiderstand W1 bzw. M's zugeordnet, der an die Zuleitung angeschlossen ist.
Die Grösse dieser Widerstände ist so bemessen, dass sie dem Absolutbetrag der Impedanz der Über-
EMI2.4
nähernd gleich bleiben und damit auch die von diesem Wechselstrom am Kabelende erzeugte Spannung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung für Vielfachtelegraphie mittels Wechselstrom verschiedener Frequenz, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung und Schaltung der Taster der verschiedenen Sendestellen, dass unabhängig von ihrer Offen-und Schliessstellung der Widerstand des Gesamtstromweges zwischen Sender und Empfänger für den Zeichenstrom der angeschalteten Sender annähernd konstant bleibt.