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Vorrichtung zur Ermittlung der Orientierung von photographischen Kammern bei sich ilberlappenden stereophotogrammetrischen Aufnahmen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Instrumentarium, das den Zweck hat, die Be- stimmungsstücke der Zentren photographischer Aufnahmen zu ermitteln, welche von auseinander liegerdcn Standorten aus sich überlappend von Teilen eines Gebildes, beispielsweise eines Geländes, gemacht sind, u. zw. durch Vereinigung der photographischen Aufnahmen zu stereoskopischen Raumbildern und durch Verbindung (Verknotung) dieser Raumbilder untereinander auf optisch-mechanischem Wege unter Vermeidung von Rechenoperationen.
Im Nachfolgenden sei der Apparat näher beschrieben, wie er sich für die Verknotung von Stereoaufnahmen, z. B. aus Luftfahrzeugen, eignet. Selbstverständlich kann dieser Apparat auch für alle übrigen Aufnahmearten verwendet werden.
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zur Verfügung stehen, die so entstanden sind, dass von je zwei Punkten, zusammen : Iso von vier Punkten aus, gleichzeitig ein Gelände aufgenommen wurde, wobei sieh die beiden Raumbilder zum Teil überlappen. Das Verfahren ist jedoch auch anwendbar, wenn nur von drei oder auch von mehr als vier Punkten aus Aufnahmen gemacht sind.
Die Aufnahmezentren (Objektive) für zwei der zur Verfügung stehenden Photographien mögen zueinander eine Entfernung haben, die an sich bekannt ist (Basis B). Die Lage dieser Basis zur Horizontalen sei auch bekannt, ebenso sei die Lage der optischen Achse jeder einzelnen Aufnahmekammer zur Basis als bekannt vorausgesetzt. Im Nachfolgenden sei bezeichnet die Lage der photographischen Auf- nahmekammern zur Basis einschliesslich ihres Abstandes voneinander (Basislänge) als innere Orien- tiering des Raumbildes, die Lage dieser Basis gegenüber dem irdischen Horizont und Objekt als äussere Orientierung des Raumbildes.
Der der Erfindung zugrunde liegende Apparat soll nun ermöglichen, bei bekannter innerer und äusserer Orientierung des ersten Raumbildes und vorteilhafterweise bekannter innerer Orientierung des zweiten Raumbildes die äussere Orientierung des zweiten Raumbildes wieder herzustellen wie bei der Aufnahme. Wenn statt der vier Aufnahmen nur drei zur Verfügung stehen, wobei jedoch sowohl die innere als auch die äussere Orientierung des zu zwei der Aufnahmen gehörenden Raumbildes bekannt sind, dann ist es möglich, die dritte Aufnahme mit einer der beiden andern Aufnahmen ebenfalls zu einem Raumbild zu vereinigen und durch Kombination dieser beiden Raumbilder die Bestimmungsstucke des Aufnahmezentrums der dritten Aufnahme zu ermitteln.
Durch Verknotung von mehr als vier Aufnahmen miteinander lässt sich eine Steigerung der Genauigkeit durch Überbestimmung erzielen.
Die Einrichtung des neuen Anschlussapparates ist darauf berechnet, die Orientierung der photo-
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sie bei der Aufnahme hatten, wieder herzustellen und unter Vorschaltung von Projektibnsobjektiven Bilder der Aufnahmen auf einer Ebene zu entwerfen und diese Bilder vermittels geeigneter Betrachtungapparate zu sich überlagernden stereoskopischen Raumbildern zu vereinigen. Zu diesem Zweck muss für die stereoskopische Betrachtung der Raumbilder der Abstand der Projektionszentren über die Basis hinaus vergrössert werden, so dass die Teilbilder voneinander getrennt werden und nebeneinander zu
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liegen kommen. Man kann dabei sowohl die paarweise orientierten Aufnahmen zu Ramnbildern vereinigen als auch je ein Einzelbild zweier solcher Paare.
Denkt man sich alle Punkte eines solchen Raumbildes, die gleiche Parallachse besitzen, miteinander verbunden, so ergibt sieh eine für das Gelände charakteristische Figur, welche als Sehnittfigur einer Ebene mit dem Gelände aufgefasst werden kann.
Für den Spezialfall der horizontalen Ebene würde diese Figur eine Höhenschichtlinie darstellen, für den Fall einer vertikalen Ebene eine Profillinie. Wenn die Aufnahmezentren des zweiten Raum-
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ebene geführt ist.
Bei der Erzeugung von stereoskopischen Raumbildern aus Luftfahrzeugen ist der Fall normal, dass die optischen Achsen der Aufnahmeobjekte eine beliebige Lage zueinander und zur Vertikalen haben. Ebenso wird die Verbindungslinie (die Basis) der beiden Objektivzentren in ihrer Lage nur in roher An- näherung horizontal sein. In Fig.] und 2 ist der allgemeine Fall in Aufriss und Grundriss veranschaulicht.
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schräge Aufnahme, bzw. beide Aufnahmen gleichzeitig zu verwenden. Die Objektive dieser Kammern sind identisch mit denen der Anfnahmekammern, ebenso die Lage der Bildplatten zu den Objektiven. Den Kammerobjektiven sind die Projektionsobjektive O1 und O2 hintergelagert.
Der bildseitige Haupt-
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Nach der Darstellung der Zeichnung befindet sieh hinter der eingelegten photographischen Platte eine Beleuchtungseinrichtung, die es ermöglicht, ein Bild des Photogramms vermittels des Kameraobjektivs und des Projektionsobjektivs 0"bzw. 0. auf der horizontalen Messebene M-M herzustellen.
Wie eingangs schon erwähnt, ist es notwendig, die zu einem stereoskopisehen Raumbilde ge- hörigen Teilbilder räumlich zu trennen, d. h. den Abstand über die Basis hinaus zu vergrössern. Nach
Fig. 3 ist daher die Basis geteilt und ist entsprechend dem Massstabe der Verjüngung vom Hauptpunkt des Projektionsobjektivs O1 bzw. O2 bis zum Kardangelenkpunkt C1 bzw. C2 abgetragen; diesewr Abstand ist in Fig. 3 mit B/2 bezeichnet. Die Grösse dieses Abstandes ist nach der jeweilig benutzten Basis ver- änderlich und einstellbar.
Da die bildseitigen Hauptpunkte der Projektionsobjektive die Aufnahmezentren im Raume ver- körpern, müssen sie mit den Kammern i, einstellbar sein. Hat z. B. bei der Aufnahme die Basiez wie in Fig. 1 angegeben, zur Horizontalen eine Neigung gleich dem Winkel T gehabt, so muss auch die im Anseilussapparat verkörperte Basis entsprechend diesem Winkel T eingestellt werden. Diese Ein-
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An diesem Hebel 1 ist je ein Arm-/- fest angebracht, der den Schlitten für die Kammern Klo K2 trägt, so dass sich die Winkeländerung des Doppelhebels 1-1 auch auf diese Weise auf die Träger der Kammern K1, K2 zwangläufig überträgt.
Ergibt sich ein Azimut der Basis vom Werte nach Fig. 2, so muss auch diese Abweichung beim Anschlussapparat nach Fig. 3 eingestellt werden. Die Einstellung geschieht derart, dass der oben bezeichnete doppelarmige Hebel 1-1 mit den Objektiven O1 O2 um eine vertikale Aehse gedreht wird
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ihrer Kupplung 4-4 mit dem doppelarmigen Hebel 1-1 diese Bewegung mit. Die Grösse der Winkeleinstellungen (IF und M) sind an entsprechenden Skalen und Nonien ablesbar.
Durch diese Einstellung ist jedoch die äussere Orientierung des Raumbildes noch nicht vollständig-
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stellung erfolgt nach Fig. 3 vermittels der Kardanwelle 7-7, welche bei Drehung durch entsprechende Einrichtungen (Kardangelenke) die beiden Kammern K1 K2 mitdreht.
Diese Drehung kann auch gemeinsam mit den Projektionsobjektiven O1 O2 erfolgen, in welchem Falle darauf Rücksicht genommen werden muss, dass die Drehachse durch den bildseitigen Hauptpunkt der Projektionsobjektive hindurchgeht.
Durch die beschriebenen Winkelbewegungen wird die äussere Orientierung des Raumbildes zum Horizont hergestellt. Zur vollständigen äusseren Orientierung des Raumbildes gehört noch die Orientierung zum Objekt mittels lateraler Verschiebung.
Um diese vornehmen zu können, ist nach Fig. 3 eine Raumschlittenanordnung vorgesehen. bestehend aus dem Raumschlitten R,
Das Element R des Raumschlittens trägt die gesamte Einrichtung, von der bzw. von deren Einstellung bisher die Rede gewesen ist. Dieser Schlitten R ist vermittels einer Spindel mit Handrad 8 in horizontaler Richtung bewegbar ; der Doppelschlitten Q, der den Schlitten R trägt, wird mittels zweier Spindeln und einer gemeinsamen Welle 9 durch eine Kegelanordnung in vertikaler Richtung bewegt. Der letzte Schlitten S, der dem Schlitten Q und R als Träger dient, ist ebenso wie R in horizontaler
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ist an geeigneten Massstäben mit Nonien abzulesen.
Zur Entlastung der Transportschlitten sind entsprechende Gegengewichte 11-11 vorgesehen, die nach Fig. 3 vorwiegend die Spindeln des Schlittens Q-Q entlasten sollen. Es steht jedoch nichts im Wege, diese Entlastung auf irgendeine andere Weise vorzunehmen und auch den Schlitten S mit zu entlasten.
Mit Hilfe der angeführten Einrichtungen ist es nunmehr möglich, auch die äussere Orientierung
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jektionsobjektiven O1-O2 und den Kammern die massstäblich gewünschte Lage im Raume wiederzugeben, die bei der Aufnahme der Photogramme vorhanden war.
Nach Fig. 3 ist die Projektionsebene, auf der die Bilder der Kammern K, entworfen werden, mit M-M bezeichnet. Diese Ebene stellt einen Tisch dar, der lateral nach drei zueinander senkrechten Richtungen einstellbar ist. Demgemäss besteht auch der die Projektionsebene darstellende Tisch aus drei Schlittenelementen T, V und U. Der Tisch trägt ein Lager 12 zur Aufnahme des binokularen Beobachtungsinstruments 13. Die von den Photogrammen der Kammern K1, K2 projizierten Bilder werden auf der horizontalen Ebene M-M abgebildet, die zu diesem Zweck in erforderlichem Mass diffus reflektierend gehalten ist, und diese Bilder werden nunmehr im Stereo-Beobachtungsinstrument 13 zu Raumbildern vereinigt.
Zur Parallaehsbestimmung bzw. Parrallachsvergleichung sind auf den Tisch beispielsweise zwei in ihrem Abstand verstellbare Marken 14-14 vorgesehen, die im Zusammenhang mit dem projizierten Gelände als stereoskopische Messmarken dienen. Die Verstellung dieser beiden Messmarken 14-14 zueinander geschieht nach der Fig. 3 vermittels einer Spindel 15, die auch gegenläufige Gewindeabschnittsmuttern 16-16 trägt. Die Marken. M-. M können jedoch auch vermittels optischer Einrichtungen auf die Messebene M-M oder in die Optik des Beobachtungsinstruments projiziert werden. Ebenso kann auch das Beobachtungsinstrument 13 die Marken in bekannter Weise enthalten.
Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass eine Verlagerung oder eine Dejustierung des Beobachtungsinstruments eine Messfälschung zur Folge hat.
Der Messebene M-M 1 sind mindestens zwei Aggregate zur Erzeugung der Raumbilder zugeordnet.
Der Vorgang des stereoskopischen Anschlusses zweier Raumbilder ist nun folgender :
In dem ersten Aggregat werden in die Kammern K1 und K2 Photogramme eingelegt, welche einem Raumbilde zugehören, das seiner inneren und äusseren Orientierung nach bekannt ist ; darauf wird die für dieses Raumbild bekannte innere und äussere Orientierung an der Apparatur eingestellt, so dass das massstäbliche Verhältnis zwischen Basiseinstellung und Projektionsabstand gegenüber Naturbasis und Abstand von der eingangs erwähnten Schnittfigur des Geländes besteht. Nunmehr werden im zweiten Aggregat die zu dem anzuschliessenden Raumbild gehörigen Photogramme eingelegt, und wenn auch für dieses Raumbild die innere Orientierung bekannt ist, wird diese ebenfalls an der Apparatur hergestellt.
Jetzt wird zur Orientierung dieses zweiten Raumbildes gegenüber dem ersten Raumbild geschritten. Dieses geschieht beispielsweise folgendermassen :
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zweite Aggregat so verschoben, dass beim gleichzeitigen Betrachten beider Raumbilder mittels des Apparates 13 auf der Messebene M-M die eingangs erwähnte charakteristische Figur der Punkte gleicher Parallaehse sichtbar wird. Dieses Sichtbarmachen wird sehr erleichtert dadurch. dass man beide Raum-
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bilder abwechselnd rhythmisch verdunkelt und aufhellt (blinkt). Auf diese Weise findet man sehr rasch eine Zone im Gelände, welche beim Blinken auf beiden vereinigten Raumbildern ruhig steht, während alle andern Geländezonen mehr oder weniger gegeneinander hin-und herspringen.
Es handelt sich nun darum, festzustellen, wie diese Zone, welche der eingangs erwähnten gemeinsamen Sehnittfigur ent-
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charakteristische Zone mit den Messmarken abtastet und untersucht, ob sie an allen Stellen die gleiche Parallaehse besitzt, oder man kann auch so vorgehen, dass man an verschiedenen Stellen dieser Zone die Messmarken im Raumbilde I genau in diese Zone einstellt und dann das Raumbild ausschaltet und Raumbild II einschaltet und nachsieht, ob die Messmarken nunmehr gleiehfalls im Gelände liegen oder sich darüber oder darunter befinden. Der Vorgang kann auch so erfolgen, dass die Messmarken in einem der beiden Raumbilder genau in die Oberfläche des Geländes an einer Stelle dieser charakteristischen Zone eingestellt werden.
Wenn man nun die beiden Raumbilder blinkt, u. zw. in einem Rhythmus, der der Psyche des Beobachters angepasst ist, so wird man an der betreffenden Stelle ein Springen der Marken oder, je nach der Individualität des Beobachters, an der betreffenden Stelle ein Springen in der Tiefe des Geländes wahrnehmen Dies ist ein Zeichen, dass die beiden Raumbilder mit ihren Schnitt-
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jede andere Richtung. Mittels der Einstellungen für die äussere Orientierung lässt sich dieses Springen beseitigen und dadurch die äussere Orientierung des zweiten Raumbildes gegenüber-dem ersten finden.
Wenn die innere Orientierung für das zweite Raumbild nicht bekannt ist, dann werden seine Einzelbilder an das Raumbild mit bekannter Orientierung angeschlossen, wie oben für den Fall dreier Aufnahmen angegeben, und auf die3e Weise die Orientierung des zweiten Raumbildes, u. zw. zugleich die innere und äussere zusammengefasst gefunden.
Hat man auf diese Weise die Projektionszentren zweier Raumbilder festgelegt, so kann man das Raumbild eines dritten Aggregats bzw. Raumbilder beliebig vieler Aggregate auf dieselbe Weise miteinander verknoten.
Nach der Darstellung der Zeichnung ist der Schlitten R in einen oberen und einen unteren Teil zerlegt und der untere Teil ist nebst den Einrichtungen für die Winkelbewegungen der Kammern um eine vertikale Achse 2 drehbar angeordnet. Das ermöglicht ein Durchschlagen des erwähnten Apparaturteils u : n 1800. Das ermöglicht nicht nur eine Kontrolle der Apparatur, sondern vor allen Dingen auch ein bequemeres Ausschliessen der Aufmhmen langer Aufnlhm3ziige, da dadurch ein Umwechseln der Photogramme des jeweilig im Apparat angeschlossenen Photogrammsatzes mit seinen Fehlerquellen entbehrlieh gemacht wird.
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Fig. 4 darstellt.
Die Einrichtung ist in diesem Falle für eine im wesentlichen schräg durchgeführte Aufnahme gedacht und die Projektionszentren der vier Standorte sind mit I, III für das erste Raumbild und II und IV für das zweite Raumbild bezeichnet. Im Grundriss der Fig. 4 ist nur der Standort IV der Einfachheit halber mit der Kamera und dem Projektionsobjektiv gezeichnet : bei den Standorten I, II und III sind die Kammern weggelassen.
Auch bei dieser Einrichtung sind die notwendigen Winkel- und Lateraleinstellungen bei den verschiedenen Kammern vorgesehen, ebenso ist die MeStischebene M-M vorhanden nebst dem dazu- gehörigen binokularen Betrachtungsinstrument 13. Auch diese Messebene besitzt die Rrumsehlitten- anordnung. Der Standort I ist auf der Zeichnung als fest fundierter Sockel gedacht, während die Standorte II, III und IV eine beliebige Lage zueinander einnehmen können.
Diese Ausführungsform hat vorzugsweise den Zweck, getrennte Aufnahmezüge durch ihre Schrägaufnahmen miteinander zu verknoten oder Aufnahmezüge, die in beliebiger Anzahl sieh durchsetzen können und deren Aufnahmestandorte durch die entsprechende Anzahl von Einzelinstrumenten reprä- sentiert werden, ebenfalls untereinander zu verknoten.
Bei der Verknotung getrennter Aufnahmezüge miteinander handelt es sich im Regelfall um Raumbilder, welche sowohl ihrer inneren wie ihrer äusseren Orientierung nach bekannt sind. Die Verknotung dient in diesem Falle im wesentlichen als Kontrolle und Grundlage für eine Ausgleichung der in den einzelnen Aufnahmeziigen gemachten Anschlussmessungen. Aus diesem Grunde bedarf es hier keiner besonderen Einrichtung, um die zu einem Raumbild gehörigen Kamerapaare gemeinsam zu verschwenken; es genügt vielmehr, dass sie gemeinsam lateral verschiebbar sind.
Bei der Anordnung nach Fig0 3 waren zwei Kamerapaare vorgesehen, deren Einzelkammern zueinander orientiert waren, wobei jedes der beiden Kamerapaare eines der ineinander zu passenden
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zu verlängern. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, die gleichsinnigen Einzelaufnahmen der beiden Paare je zu einem Raumbilde zusammenzufassen. In diesem Falle muss der Abstand der beiden Aggregate voneinander über den massstäblichen Abstand hinaus vergrössert werden, während der Abstand
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der Teilkammern eines jeden Paares auf ihren massstäblichen Abstand zurückgeführt wird.
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Drehpunkte der Basishälften nach Fig. 3 in einem Punkt vereinigt werden und die ganze Basisapparatur zu einem starren Basisbalken zusammenschrumpft. Bei einer solchen Anordnung muss das Beobachtungsinstrument 1. 3 nebst den Messmarkenträgern um 900 um eine vertikale Achse gedreht werden. Die in den Fig. 3,4 und 5 dargestellten und im Vorstehenden beschriebenen Apparatkonstruktionen sehen nur eine Verstellung der den Kammerobjektiven hinterlagerten Projektionsobjektive in Anpassung an die Kammereinstellung vor. Es bedarf aber auch für die praktische Verwendung der Apparatur einer Anpassung an die Einstellung der Projektionsfläche gegenüber den Kammern. Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Konstruktion trägt dieser Forderung
Rechnung.
Es ergeben sich hiebei insofern besondere Schwierigkeiten, als bei einer Kupplung der Projektionsobjekte mit der Projektionsfläche die Gefahr einer Beanspruchung des Kameraträgers besteht, worunter die Einstellgenauigkeit leidet. Diese Schwierigkeit ist bei der in Fig. 6 und 7 dargestellten Konstruktion dadurch überwunden, dass das verschwenkbare Projektionsobjektiv mit der Projektionsfläche nur lose gekuppelt ist, wie nachstehend näher ersichtlich werden wird.
Es bedarf einer Änderung der Brennweite des Projektionsobjektivs in Abhängigkeit von dem Abstand der Projektionsfläche, welche dadurch sichergestellt wird, dass der die Steuerung des Projektionsobjektivs bewirkende Lenker mit verstellbaren Elementen des Objektivs durch ein Getriebe gekuppelt wird, welches bei der Lenkerverstellung ebenfalls verstellt wird.
Die Gesamtanordnung der Apparatur ist bei der in den Figuren 6 und 7 dargestellten Ausführungsform die gleiche, wie sie auch die Fig. 3,4 und 5 zeigen. Es sind also zwei Paare von Bildmesskammern als vorhanden vorausgesetzt, in welche Bildplatten eingelegt sind und für welche die Aufgabe besteht, bei bekannter innerer und äusserer Orientierung des einen Paares bei Aufnahme der Bildplatten durch Ineinanderpassen der den Bildern in den beiden Kammerpaaren entsprechenden Raumbilder die Orientierung des ändern Kammerpaares bei der Aufnahme zu ermitteln, wobei im besonderen vorausgesetzt sein mag, dass von dem zweiten Kammerpaar die innere Orientierung ebenfalls bekannt ist, so dass es nur einer Bestimmung der äusseren Orientierung dieses Kammerpaares bedarf. Von den beiden Kammerpaaren ist das eine in Fig. 6 ersichtlich und mit 21 bezeichnet.
Von dem zweiten Kammerpaar erscheint nur eine einzige Kammer 21a in Fig. 7. Jede Kammer eines Kammerpaares trägt zwei Platten 22 und 23, die gewissermassen die Fortsetzung voneinander bilden. Das Kameraobjektiv ist mit 24 bezeichnet und 25 ist ein Reflektor, welcher das auf der Platte 23 enthaltene Bild aus der Kamera herauswirft. Das Projektionsobjektiv sitzt in einem universal verschwenkbaren Tubus 26 und besteht nach der Darstellung der Zeichnung aus drei gegeneinander verschiebbaren Elementen 27a, 27b und 28, von denen die Elemente 27a, 27b in Schlitten 29a, 29b sitzen, welche nach der Darstellung der Zeichnung auf einer Kurvenwalze 30 verschiebbar sind.
Die Kurvenwalze 30 trägt ein Rädervorgelege 37, welches mit einer Verzahnung. 32 auf dem Lenker 33 durch ein geeignetes Gestänge verbunden ist, welches auf der Zeichnung einheitlich mit dem Bezugszeichen 34 versehen ist. Der Lenker 33 ist durch eine Kardangelenkverbindung mit dem Projektionstiseh 35 verbunden, welcher auf einem Kreuzschlitten 36 ruht und in der Höhe gegenüber demselben an einem Zapfen 37 verstellbar ist.
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Aufhängung des Blsisbalkens 42, an dem die M3ssbildkammern 21 um drei Achsen einstellbar befestigt sind.
Dis Schwingungszentrum des Objektivtubus 26 muss nach bekannter photogrammetrischer Regel mit dem hinteren Hauptpunkt des Projpktionsobjektiv zusammenfallen und fällt zweckmässig auch mit dem Schnittpunkt der R1uptstrahlen der Bildrandbinchel der Kammer zusammen, welcher Punkte zweckmässig ah Ort der Eintrittspupille des Projektionsobjektivs zu behandeln ist.
Der Objektivtubus 26 ist an den B. sis balken 42 der Kammer 21 universal verschwenkbar angelenkt und steht mit der ihn mit der Hülse 38 des Lenkers 3. 3 verbindenden Kupplungsstange 43 durch ein einachsiges Gelenk 44 in Verbindung, während die Kupplungsstange 43 mit ihrem andern Ende durch eine Universalgelenkverbindung in Form einer Pivotgabel mit der Hule 38 gekuppelt ist.
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marken auf dem M'ssti ; ch b3z9ichnet, von denen j3 eine einem Kammerp. iar 24 bzw. 21a zugeordnet ist.
Dite handhabung und Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist wie folgt : Angenommen das Kammerpaar 21 ist dasjenige, worin die Bildplatten eingelegt sind, für welche die Kamera-Orientierung bei der Aufnahme bekannt ist, dann werden diese Kammern entsprechend der Lage der Aufnahmekammern eingestellt. E ; wird dann der B. Jidsbalken 42 gemäss der bekannten äusseren Orientierung entsprechend der Lage der Kammern bei der Aufnahme zueinander eingestellt. Die beiden Bilder aus den Kammern 21 werden dadurch auf dem Projektionstisch 35 übereinander projiziert.
Es wird dann das zweite Kammerpaar, von dem die eine Kammer 21a in Fig. 7 sichtbar ist und
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eingestellt und durch die zugeordneten Projektionsobjektive getrennt von dem Bild, das deer . Kammern 21, 21 entspricht, auf den Projektionstisch übereinander projiziert. Wenn dann die auf dem Projektionstisch 35 nebeneinander liegenden, übereinander projizierten Bildpaare durch das Okular 46
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einander projizierten vier Bilder aus den benutzten vier Kammern zwei Raumbilder. Diese zwei Raumbilder werden abwechselnd durch den stereoskopischen Betraehtungsapparat 4a. 46 betrachtet.
Die beiden Baumbilder bieten so lange die Erscheinung eines Springens gegeneinander dar. während sit- abwechselnd dem Blick dargeboten und entzogen werden, als der das Kammerpaar 21a tragende Basisbalken nicht die richtige Orientierung im R1ume lmt wie die Basis der Aufnahmekammern. wie dieses in Anknüpfung an Fig. 3. beschrieben wurde.
Man verstellt dann den Projektionstisch 15 zunächst in der Höhenlage. bis zwei auf dem Tisch vorgesehene Messmarken 47, 47a als Raummarke in der Oberfläche des einen der beiden Raumbilder erscheinen. Wenn der Basisbalken des zweiten Kammerpaares falsch steht, dann befindet sieh die R11UlJ- marke in dem zweiten Riumbilde im allgemeinen weder in der Oberfläche noch am gleichen Ort. Durch Verstellung des Basisbalkens in bezug auf drei Achsen und durch Verschieben, Heben oder Senken desselben lässt sich erreichen, dass die Raummarke in beiden Raumbildern in der Oberfläche des Geländes steht und am gleichen Ort verharrt.
Durch Verschieben und Heben oder Senken des Tisches lässt sich
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und wenn dann der Basisbalken des zweiten Kammerpaares tatsächlich richtig eingestollt ist. dann muss die Raummarke in beiden Raumbildern am Ort bleiben und in der Oberfläche des Geländes stehen.
Bei jeder Bewegung des Projektionstisches 35 erfolgt eine Verdrehung und Verschiebung des
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dadurch auf die Elemente 27a, 27b des Projsktionsobjektivs überträgt, was zur Folge hat. dass die Brennweite des Objektivs stets entsprechend dem Abstande des Bildes auf dem Projektionstisch vom Pro- jektionszentrum geregelt wird.
Zugleich mit der Verstellung des Lenkers J-3 geht auch eine Verschwenkung des Objektivtubus 26 Hand in Hand. Diese Verschwenkung erfolgt ohne Ausübung eines wesentlichen Zwanges auf den Basisbalken 48. da die drei Kardangelenke des Gdenkparallelogrammes. von dem der Lenker 3J bzw. seine Führungshülse- 38 und der Objektivtubus 26 zwei parallel zueinander laufende Elemente bilden.
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tragung von Schub- oder Zugspannungen auf den Basisbalken 4'2 verhindern, während das einachsige Gelenk 44 gleichwohl der Gelenkverbindung zwischen dem Lenker 33 und dem Objektivtubus 26 den Charakter einer sicheren Parallelogrammführung verleiht.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 6 diejenige Stellung des Tubus 26 mit dem Projektions-
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dass die Ebene der schärfsten Abbildung nahezu mit der Projektionsfläche zusammenfällt. Für eine derartige Projektion würde es genügen, wenn die Bedingung erfüllt wird, dass das Projektionsobjektiv 27a, 27b, 8 um seinen hinteren Hauptpunkt verschwenkt wird. Wann aber. wie in der Zeichnung ebenfalls angedeutet. auch schräge Aufnahmen, wie sie auf den Platten 23 enthalten sind. ausgewertet werden sollen, dann muss dem Projektionstiscobjektiv eine sehr starke Neigung zum Projektionstiseh gegeben werden. Die Grenzlagen der Projektionsstrahlen für die Ränder der Platten 23 sind auf der Zeichnung in Fig. 6 ebenfalls strichpunktiert angedeutet.
Es ist ersichtlich, dass diese Projektionsstrahlen tatsächlich
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Austrittspupille mit dem hinteren Hauptpunkt des Projektionsobjektivs möglichst zusammenfallenInfolgedessen muss auch der vordere Hauptpunkt des Projektionsobjektivs mit der Eintrittspupille möglichst zusammenfallen. Wenn nun die Eintrittspupille fest im Kameraobjektiv und möglichst im Drehpunkt des Projektionsobjektivs liegt, dann ergibt sich für das Projektionsobjektiv die Bedingung. dass wenigstens bei stark schräger Stellung zum Messtisch, also bei langen Brennweiten. auch der vordere Hauptpunkt möglichst im Drehpunkt liegen, also mit der Eintrittspupille und dem hinteren Hauptpunkt zusammenfallen sollte.
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