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Verfahren zur Landesvermessung aus der Luft.
Bei einem bekannten Verfahren zur Landesvermessung aus der Luft werden einander übergreifende Bilder stereoskopisch betrachtet, und es wird festgestellt, welche Zonen der beidenBilder bei Einstellung der beiden Stereoskopokulare genau auf einer gegebenen Schichtenlinienhöhe erseheinen, worauf diese Stellen mit den Schichtenlinien versehen werden.
Wenn auf diese Weise in die nämlichen Bilder mehrere in verschiedenen Höhen verlaufende Schielhtenlinien eingetragen werden, so ist zwar an sich das Bild mit Höhenlinien versehen ; jedoch kommt, entsprechend dem Umstand, dass das gesamte Bild in Kegel- projektion aufgenommen worden ist, entsprechend den verschiedenen Abständen der Schichtenlinien von d ? r Aufnahmehöhe, jeder Schichtenlinie ein besonderer Massstab zu, und es wird bei Übertragung dieser Schichtenlinien in eine Karte notwendig, sämtliche Schichtenlinien auf den Normalmassstab, in welchem die Karte in orthogonale Projektion aufgezeichnet werden soll, umzuzeichnen und in ihrer beim Umzeichnen erhaltenen Form innerhalb der Karte richtig anzuordnen, was eine mühsame und nicht völlig genau durchzuführende Arbeit ist.
Wie bei einem andern, von Scheinpflug benutzten Verfahren werden bei dem Verfahren gemäss der Erfindung die nach den Steilaufnahmen aus der Luft erhaltenen Diapositive zunächst je für sich mit Schichtenlinien versehen und dann der wegen der verschiedenen Geländehöhen wechselnde Massstab durch Zonentransformation mittels einer einzigen Bildwurfkammer ausgeglichen.
Zu diesem Zweck werden nun gemäss der Erfindung die verschiedenen Massstabverhältnisse nach Bildpunkten ermittelt, deren richtige Lage durch ein von den Bildmitteln und ihren Abbildungen auf Folgebildern ausgehendes, an sich bekanntes Vorwärtsabschnittverfahren (Nadirpunktstriangulation) festgestellt ist, und dann werden die in jeder einzelnen Höhenzone liegenden Gelände-oder Bildteile, wie dies bei Doppelbildwerfern bekannt ist, nacheinander in den richtigen Massstab eingestellt und bei dieser Einstellung von Hand nachgezeichnet. Auf diese Weise ergeben sich alle Schichtenlinien in der richtigen Gestalt, der richtigen Grösse und der richtigen Lage für die Übertragung in eine in orthogonaler Projektion zu entwerfende Karte.
Auf der Zeichnung sind Fig. l- Darstellungen von vier photographischen Platten, in die die Sehichtenlinien eingetragen sind und die einander um etwa 60% übergreifen. Fig. 5 ist die aus diesen Platten in orthogonaler Projektion auf Pausleinwand hergestellte Höhendarstellung der Landkarte.
Fig. 6 erläutert schaubildlich das Projizieren einer Schichtenlinie von einer photographischen Platte
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beim Projizieren zu verwendenden Vorrichtung.
Auf den je eine Aufnahme tragenden Platten Al, A2, A3, A4 ist der eigene Mittelpunkt mit Cl, C,
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derart, dass z. B. auf der ersten und der dritten Platte AI, A3 der dem Mittelpunkt der zweiten zugeordnete Punkt ca je einmal erscheint. Auf der Platte Al sind zwei in der Aufnahme deutlich erkennbare und auf der Platte A2 wiederzufindende Punkte BI, Dl ausgewählt und die ihnen zugeordneten Punkte
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der Platte A3 und den Punkten G3, H3 der Platte A3 die Punkte G4, H4 der Platte A4 zugeordnet.
Zum Zeichnen der anzufertigenden Landkarte dient ein Pausleinenband 7, das sich mit der jeweils in Bearbeitung befindlichen Stelle auf eine aus Glas bestehende Tischplatte J des Projektionsgeräts (Fig. Ij und 7) legt.
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das Gestell des eigentlichen Bildwerfers (Projektors) bildet. Im Ständer der Glasplatte J sind lotrechte Führungssehlitze M3. Auf der oberen Fläche des Wagens NI ist mittels Rädern P1 ein zweiter Wagen P gelagert, der den Plattenhalter p2 trägt. In diesem Halter ist die Projektionslampe p3 angebracht. Davor befindet sich der Einschiebeschlitz für die Platten, z.
B. Al. Im Führungsschlitz M ist ein Stein Q verschiebbar, der mittels Drehzapfen Ql eine Hülse Q2 trägt. Diese wird von einer Stange R durchsetzt, die mit ihrem oberen Ende bei Rl an den Ständer M'der Glasplatte Jl angelenkt ist und mit ihrem unteren Ende eine bei 81 an den Wagen P des Bildwerfers angelenkte Hülse 8 durchsetzt. Lichtdichte Beläge T und T verbinden den Plattenhalter p2 mit einer Linse jE'und ein hinter der Linse angeordnetes, die Lichtstrahlen rechtwinkelig ablenkendes Prisma L mit der Glasplatte J.
Auf den für die Kartenaufzeiehnung zu verwendenden Platten sind die Schichtenlinien mittels eines Messstereoskops, also" zunächst in verschiedenen Massstäben, eingetragen. Diese sollen auf die Pausleinwand in einem einheitlichen Massstabe übertragen werden. Hiefür sind auf jeder Platte mindestens vier auf den nachbarplatten wiederzufindende auffällige Punkte verzeichnet. Die massstabsgereehte Lage dieser auffälligen Punkte (als Einpasspunkte dienende Abbildungen von Geländepunkten) wird, wie dies in Fig. 5 angedeutet ist, durch Radial-oder Schnittlinien, die von den Bildmittelpunkten und ihren Abbildungen von Folgebildern ausgehen, in an sich bekannter Weise (Nadirpunktstriangulation) bestimmt.
Diese Einpasspunkte und die Lagen der in den Bildmittelpunkten abgebildeten Geländepunkte werden in dem gewünschten Kartenmassstabe in das Pausleinenband eingetragen. Mit'diesen Punkten wird das Pausleinenband auf den Glastisch J zunächst so gelegt, dass der im ersten Bilde Al in der Mitte ausgebildete Geländepunkt in der Mitte des Glastisches J liegt. Man legt nun die Platte A2 in den Bildwerfer und sorgt durch Drehen des Plattenhalters oder des Pausleinenbandes, dass die Richtung Cl, C2 des Bildes Al mit derjenigen auf dem Pausleinenband übereinstimmt.
Von nun ab wird für dieses Bild nur noch der Vergrösserungsmassstab des Bildwerfers geändert, u. zw. derart, dass der Abstand des Bild- punktes c2 vom Bildmittelpunkt Cl in der Projektion genau dem der auf dem Pausleinenband aufgetragenen
Strecke Cl, c2 entspricht. Bei dieser Einstellung zeichnet man mit der Hand die c2 berührende Schichten- linie sowie die Situationsdarstellung, Wege, Flüsse u. dgl. in ihrer Nähe an allen Teilen des Bildes gemäss der Projektion auf das Pausleinenband ein. Hierauf stellt man z. B. den Abstand B\ Cl in der Projektion nach den entsprechenden Punkten des Pausleinenbandes ein und überträgt die durch BI laufende Schichtenlinie und die ihr naheliegende Situation.
In gleicher Weise werden die gesamten aus der Platte Al zu entnehmenden Schichtenlinien übertragen. Nach dem Einsetzen der nächsten Platte A2 in den Bildwerfer wird das Pausleinenband soweit verschoben, dass der bereits eingetragene Punkt Cl des Pausleinenbandes
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des Bildes mit der bereits eingetragenen Richtung CI-C2. Nun wird durch Verstellen des Bildwerfers die Grösse des Bildes so eingestellt, dass die Länge von c1-C2 mit der von C1-c2 übereinstimmt. Nunmehr liegt das angefangene Bild auf demPausband und das der Platte A2 zu übertragende Bild richtig beisammen, und es kann mit der Übertragung der Schichtenlinien fortgefahren und zugleich durch Eintragung der Strecke C2-C3 die richtige Einstellung des Pausbandes zur Platte A2 vorbereitet werden.
Das Verkleinern oder Vergrössern des Massstabes des projizierten Bildes geschieht durch Verschieben der Keilstücke C nach links oder rechts mittels Einstellräder C2 nebst Zahnstangen Cl. Die eingetragenen Strecken t und v geben das Verhältnis der Grösse des projizierten Bildes zu der des Bildes auf der Platte an.