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Verfahren zur Herstellung von Schwarzdruckfarben.
Zur Herstellung von Schwarzdruckfajben wurden früher ganz allgemein Russ und Leinölfirnis oder die aus den Destillationsprodukten des Kolophoniums, den Harzölen, hergestellten sogenannten Kompositionsfirnise verwendet. Infolge der Knappheit an diesen Firnissen und infolge ihres hohen Preises ist man derzeit gezwungen, an ihrer Stelle gewisse minderwertige Ersatzprodukte zu verwenden, die im wesentlichen aus geringwertigen Mineralölen, Petrolpech oder Asphalt und aus gewissen, bei der Stein- kohlenteer-Verarbeitung gewonnenen Ölen, Montanseife und Kumaronharz zusammengesetzt werden.
Es hat sich gezeigt, dass die nach dem Verfahren des Patentes Nr. 90380 erhaltenen harzartigen bituminösen Erzeugnisse infolge ihrer plastischen Eigenschaften zur Herstellung von Schwarzdruek- farben vorzüglich geeignet sind.
Nach dem Verfahren des Patentes Nr. 90380 kann man aus Steinkohle, Braunkohle od. dgl. die bituminösen Bestandteile der Kohle durch Aufschliessen mit hochsiedenden Steinkohlenteerölen bei Temperaturen oberhalb 300 C, vorteilhaft zwischen 320-350 C, in Lösung bringen. Nach dem Abtrennen der ungelösten Bestandteile der Kohle gewinnt man ein Kohleextraktöl, das einen erheblichen Anteil, bis zu etwa 50% oder höher der verarbeiteten Kohle in gelöster Form enthält.
Nach dem Verfahren des genannten Patentes gelingt es, Holz, Torf, Stroh, Baumwolle und andere Stoffe organischer Struktur durch Erhitzen mit Teerölen auf Temperaturen oberhalb 100 C, vorteilhaft bis 3000 C, aufzuschliessen bzw. nahezu vollständig in Lösung zu bringen.
Zur Herstellung von Schwarzdruckfarben können sowohl diese Extraktöle, als auch die nach dem
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Peche, sowie Mischungen dieser Produkte verwendet werden. Man kann also zur Herstellung der Schwarzdruckfarben sowohl die Extra-thole oder Extraktionsharze für sich oder Mischungen der Extraktöle oder Extraktionsharze untereinander, oder Mischungen der Extraktionsöle mit den Extraktionsharzen benutzen.
Die Herstellung der Schwarzdruckfarben bzw. das Mischen der einzelnen Bestandteile kann in jeder üblichen Apparatur und in jeder üblichen Weise erfolgen.
Beispiel 1 : 58 Teile nach dem Verfahren des Patentes Nr 90380 hergestelltes Kohlenextraktionsgut werden in einer Farbenreibmaschine mit 12 Teilen Russ und 30 Teilen Strohextraktöl, in üblicher Weise gemischt und zu einer Farbe verrieben. Je nach der gewünschten Farbtiefe der herzustellenden Druckfarben kann man den Mischungen kleine Mengen eines Farbstoffs zugeben oder für bestimmte Eigenschaften auch Kumaronharz zusetzen.
Beispiel 2 : 85 Teile Strohextraktöl, 15 Teile Russ werden wie in dem Beispiel 1 angegeben zu einer Schwarzdruckfarbe verarbeitet.
Die in der beschriebenen Weise gewonnenen Schwarzdruckfarben haben wertvolle Eigenschaften.
Sie sind z. B. zur Herstellung zartester Kunstdrucke, Autotypien und für die Verwendung in Rotations- schnelldruekmaschinen vorzüglich geeignet. Sie reiben sich nicht ab, d. h. sie russen nicht, sie trocknen auf Papier rasch und haften fest auf demPapier, verschmieren die Lettern undDruckstöcke nicht und lösen sich von den Druckstöeken leicht ab, ohne die Papierfasern des Druckpapiers vom Papier losszureissen. und vertrocknen nicht auf den Walzen. Der Geruch ist wesentlich schwächer als bei den mit Zusatz von Kumaronharz hergestellten Druckfarben.
Man kann die beschriebenen Druckfarben auch unter Zusatz der übrigen bekannten Rohmaterialien, z. B. Petrolpeeh, Asphalt, Kümaronharz usw. herstellen. Auch kann man Leinölfirnis, Harzöle oder die aus den Destillationsprodulden des Kolophoniums, den Harzölen, hergestellten sogenannten Kompositionsfirnisse zugeben.
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