<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur fortschreitenden
Herstellung von Cyanamiden aus Karbid unter kreisförmiger Bewegung des Gutes in einem drehbaren Ofen.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Kalziumcyanamid (Kalkstiekstoff) fein gemahlenes Karbid in gelochte, zylindrische, eiserne Behälter einzufüllen und den mit der Schmelzelektrode versehenen Einsatz in Öfen einzubringen, in welche Stickstoff eingeführt wird. Da nach Einschaltung des elektrischen Stromes der Prozess exotherm verläuft. schreitet die Erhitzung der Masse mit der Reaktion fort und es tritt oft Überhitzung, Rückersetznng und Zusammensinterung des entstandenen Cyanamides ein. Auch die bekannten Öfen mit drehbarem Figuring können diese Übelstände nicht ganz vermeiden.
Nach der Erfindung wird das Verfahren dadurch verbessert, dass das fein gemahlene Karbid in abgeschlossenen Kammern des drehbaren Ofenteiles in einer Kammerstellung auf Reaktionstemperatur gebracht wird unter gleichzeitiger Ausnutzung der freien Azotierungswärme, beispielsweise zur Dampferzeugung, das Azotierungsprodukt hierauf durch Weiterdrehung des Ofenteiles der kühlenden Einwirkung des für die Reaktion erforderlichen Stickstoffes ausgesetzt wird, worauf das gekühlte Azotierungsprodukt in einer weiteren Stellung zur Ausgabe gelangt.
Die Ausnutzung der Azotierungswärme für andere Zwecke ist an sich allerdings bekannt. Im vorliegenden Falle wird aber diese'Ausnutzung infolge der Mutdenanordnung besonders vorteilhaft gestaltet.
Bei dem neuen Verfahren findet eine wesentliche Beschleunigung des Reaktionsprozesses statt,
EMI1.2
gelangt, in welchem sofort die Azotierung eintritt, während andernteils durch die gleichzeitig in dem Azo- tierungsraum erfolgende Wärmeentziehung eine schädliche Überhitzung vermieden wird. Bei diesem Verfahren ist es daher auch nicht nötig, mit einem grossen Stiekstoffübersehuss zu arbeiten, welcher bei anderen bekannten Verfahren, verwendet werden muss.
Die Ausführung des Verfahrens erfolgt zweckmässig in einer Ofenanordnung, bei welcher der drehbare Ofenteil aus einer Walze mit muldenförmigen Vertiefungen besteht, welche mit Ausnahme der Azo- tierungskammer in einem anschliessenden Ofenfutter gelagert ist, während über der Azotierungskammer neben den Einführungskanälen für das Karbid ein Dampfkessel angeordnet ist und das Ofenfütter mit von der Stickstoffeinmündungsstelle aus nach der Azotierungsstel1e führenden Kanälen versehen ist.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 und 2 Quer- und Längsschnitt einer Ofenausführung.
Der Reaktionsofen besitzt zwei Wandungen a aus feuerfestem Material, zwischen welchen die ebenfalls aus feuerfestem Material bestehende, drehbare Reaktionswalze b mit mehreren Reaktionsmulden c angeordnet ist.
Die jeweilig zu beschickende Reaktionsmulde erhält das feingemahlene Karbid unmittelbar von den Mühlen durch über dem Ofen angeordnete Silos, welche unter Stickstoff stehen. Das Karbid rieselt
EMI1.3
der durch die Reaktionswärme beheizt wird. tTnter dem Kessel e bef ndet sich der heb-und senkbare Heizstab (elektrode) f, welcher mit geeigneten Zuführungen für den elektrischen Strom versehen und durch eine Öffnung y auswechselbar ist. Nach beendeter Reaktion wird die Reaktionswalze b um eine Mulde weitergedreht (durch Hand-oder Kraftantrieb).
Die Hauptmenge des Stickstoffes tritt
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
b befördert den zuerst gebildeten Kalkstiekstoff in eine dritte Stellung e2 über einen hebbar eingerichteten Muldenkippwagen k, das Reaktionsgut fällt heraus, wird nach dem Kühlhaus gefahren und von dort aus dem Wagen unmittelbar in den Becher gekippt. Zur vollkommenen Abdichtung kann der Ofen aussen mit einem dünnen Eisenblechmantel @ verschen werden. Das Verfahren kann auch mit den Rohmaterialien des Karbids ausgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur fort-ehieitenden Herstellung von Cyanamiden aus Karbid unter kreisförmiger
EMI2.2
Azotierungsprodukt nach abermaliger Drehung in einer weiteren stellung zur Ausgabe gelangt.