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Tiepbohremnchtung.
Bei den bestehenden Tiefbohreinriehtungen, wird die auf und abwärts gehende Bewegung des Bohrwerkzeuges durch eine Km bel- oder Exzenterwelle bewirkt. Zum Einlassen und Herausziehen des Bohrwerkzeuges einerseits und bei Trockenbohrung zum Herausziehen des Schmandes anderseits dient dabei je eine besondre Fördertrommel. Die Bohrwelle und die Trommeln werden von einem gemeinsehaftliehen Motor angetrieben.
Fig. 1 zeigt die bekannte Anordnung eines solchen Bohrkranes iür Trockenschlagbohiung, wie sie besonde@s im galizischen Erdölgebiete gebränchlich ist. A ist die Triebwelle des Motors, auf der die treibende Scheibe B für den Bohrkran sitzt. C ist die getriebene Bohrwelle, die sowohl die Kurbel zur Bewegung de, s Bohrschwengels D als auch zwei Riemenscheiben zum Antrieb der Ziehtrommel E und der Förder-
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aus unmittelbar angetrieben, so dass nur noch der Antrieb der Ziehtrommel E über die Bohrwelle C erfolgt.
G ist das Bohrgestänge, H die Verrohrung des Bohrloches. Von den verschiedenen Arbeitsvorgängen des Bohrgetriebes fordert nun das Bohren den geringsten und das Ziehen der Röhren, des Bohrseiles oder der Bohrgestänge u. dgl. aber ein Vielfaches davon, also den grössten Arbeitsbedarf. Das Treibmittel zwischen A und C, in der Regel ein Leder-oder ein gewebter Riemen, muss selbstverständlich tür die grösste zu übertragende Leistung der Ziehtrommel E bemessen sein, ungeachtet des Umstandes, dass die.
Zeitdauer dieser grössten Beanspruchung nur einen Bruchteil jener für das Bohren selbst beträgt. Die Bohrarbeit erfordert ausserdem eine Regelung der Drehzahl der Bohrwelle, der Hauptsache nach in Abhängigkeit von der jeweiligen Tiefe ; mit zunehmender Tiefe wird die Schlagzahl des Bohrgerätes verringert. Bei den bisher üblichen Antrieben mittels Dampfmotoren erfolgt die Regelung der Drehzahl durch Dampfdrosselung, bei denen mittels Elektromotoren (Drehstrommotoren) durch Energievernichtung in Widerständen.
Eine wenigstens beschränkte veilustlose Regelung der Drehzahl durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses zwischen A und C ist bei den bisher gebräuchlichen Anordnungen praktisch schwer durchführbar und auch deshalb nicht in Anwendung, weil mit zunehmender Tiefe wohl die Schlagzahl des, Bohrwerkzeuges, aber nicht die Geschwindigkeit der Trommeln E und F abnehmen soll.
Die beschriebene Anordnung ist für alle derartigen Bohrkrane kennzeichnend und sie zeigt, dass entweder beide Trommeln oder mindestens eine über die Bohrwelle C angetrieben werden und infolgedessen ganz nahe beim Bohrloch stehen müssen. Die Trommeln sind nicht auf festem Fundament,
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der Förderseile wäre eine möglichst grosse Entfernung der Trommeln vom boh@loch sehr erwünscht, um eine kleine Seilablenkung und damit eine gute Abwicklung der Seile auf den Trommeln zu erreichen, was aber mit Rücksicht auf die bisherige Bauart unmöglich war.
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Antriebe wie die der Fördertrommeln u. dgl. werden unabhängig von der Bohrwelle C angeordnet.
Dadurch wird nun nicht nur die Aufstellung der Fördertrommeln auf festem Boden in grösserer Entfernung vom Bohrloche und dadurch die angestrebte Föidereilsehonung, sondein es werden gleichzeitig auch noch andere Vorteile erzielt, wie nachstehend ausgefühlt wird.
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Der der Bohrwelle C kann selbstverständlich nicht starr durch Zahnräder, sondern nur nachgiebig und elastisch durch Riemen oder dgl. mit Rücksicht auf die Art des Betriebes erfolgen. Da auf die Bohrwelle nunmehr nur die geringere Leistung für das Bohren selbst und nicht mehr die Höchstleistung für das Ziehen zu übertragen ist, ist abgesehen von einer kleineren Dimensionierung der Riemenverschleiss an und für sich geringer. Auch die Bemessung der Massen des Bohrwellenantriebes ist dadurch eine geringere und infolgedessen auch die Masse selbst, welche der Beschleunigung des Bohrgestänges im freien Falle entgegenwirkt. Dadurch wird also auch die Schlagwirkung der Einrichtung verbessert.
Eine beispiehweise Ausführungsform der Erfindung ist in Bild 2 dargestellt.
. 1 ist eine vom Antriebsmotor angetriebene Welle, auf der die Riemenscheibe B sitzt, von der nur die Rohrwelle C angetrieben wird. Auf der Welle A sitzt bei Trockenbohrung die Schmandtrommel F ; von der Welle A wird ferner die Ziehtrommel Eangetrieben. Um ein sehr betriebssicheres. Fehlbewegungen ausschlie#endes, Getriebe zu erhalten, kann zweekmässigerweise die Scheibe B lose auf der Welle A sitzen, ebenso die Sehmandtrommel F. Der Antrieb der Ziehtrommel E. z. B. ein Zahnrad, ist ein und auriickbar und der zugehörige Betätogimgsjebe; L ist mit der Kuppelvorrichtung der Roe,emscje;obe B und der der Trommel F so verbunden. dass alle Verbindungen nur vermittels des Hebels K zwangläufig erfolgen können.
Es kann mithin nur immer eine der zwei oder drei möglichen Verbindungen hergestellt
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zwischen Getriebe und Bohrwelle durch eines der belannten Mittel (Scheibenwechsel, S@ufenscheiben, konische Scheiben usw.) regelbar erfolgen, wobei es wie bereits erwähnt ein besondeierVorteil ist, dass die Kraftübel tragung auf die Bolrwelle C nur für den Kraftbedarf des Bohrwerkzeuges allein zu bemessen ist.
Ein weiterer besonderer Vorteil der neuen Anordnung ist der, dass die auf festem Fundament gelegerte Schmandtrommel F nach Vollendung der Bohrung auch für die dauernde Ölförderung verwendbar ist, während sich die beschriebene alte Anordnung infolge primitiver Ausführung dazu nicht eignet.
Bei der alten Anordnun@, wird immer ein besonderer Haspel für die Ölfiirderung aufgestellt, dessen An sehaifungskosten also bei der neuen Anordnung gespart werden können. Für die Ölförderung ist das Getriebe mit einem Teufenzeiger und einigen ebenfalls leicht anbringbaren Sicherheitsvorkehrungen auszurüsten.