DE3821319C2 - Antriebsaggregat für überlastgefährdete, kettengetriebene Strebbetriebsmittel im Bergbau unter Tage - Google Patents
Antriebsaggregat für überlastgefährdete, kettengetriebene Strebbetriebsmittel im Bergbau unter TageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antriebsaggregat für überlast
gefährdete kettengetriebene Strebbetriebsmittel im Bergbau
unter Tage, mit einem Antriebsmotor, der über ein
Vorsatzgetriebe mit einem Planetengetriebe als Haupt
getriebe verbunden ist, mit einer druckmittelbeauf
schlagbaren Lamellenkupplung, die zentrisch auf einer
fiktiven Verlängerung einer Sonnenradachse des Planeten
getriebes angeordnet ist, und mit einer Schlupfüberwachung
als Meßwertgeber für eine Meß- und Steuervorrichtung zum
Betätigen der Lamellenkupplung.
Es ist ein Antriebsaggregat ohne Vorsatzgetriebe bekannt,
bei welchem die Lamellenkupplung konzentrisch innerhalb des
Getriebestranges des Planetengetriebes angeordnet ist und
ein Stützmoment des Hohlrades oder des Planetenradträgers
auf das Getriebegehäuse überträgt (vgl. DE 34 41 428 A1).
Die Schlupfüberwachung ist dem drehbeweglichen Lamellen
träger der Lamellenkupplung zugeordnet. Diese Ausführungs
form hat sich an sich bewährt, jedoch ist die
Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Antriebsverhält
nisse verbesserungsbedürftig, weil das Planetengetriebe
aufgrund seiner konstanten Übersetzung und seines
konstanten Drehmomentes am Abtrieb ein insoweit vorge
gebenes Hauptgetriebe darstellt.
Dies gilt im Ergebnis auch für das aus der DE 35 45 314 A1
bekannte gattungsgemäße Antriebsaggregat. Denn dieses weist
zwar ein Vorsatzgetriebe sowie eine Lamellenkupplung auf,
wobei letztere jedoch in den Getriebestrang integriert ist.
Folglich erfolgt der Kraftfluß über das Vorsatzgetriebe,
eine Hohlwelle, die Lamellenkupplung und eine in der
Hohlwelle geführte konzentrische Welle auf ein Sonnenrad.
Demzufolge lassen sich zwar theoretisch unterschiedliche
Übersetzungsgetriebe verwenden, allerdings wird dies mit
einem ausladenden Aufbau erkauft. Im übrigen sind durch die
zusätzlichen Bauteile - insbesondere die Hohlwelle und die
darin konzentrisch geführte Welle - Funktionsbeein
trächtigungen nicht ausgeschlossen. Abgesehen davon erfolgt
die Schlupfüberwachung bei der bekannten Lehre in der
Weise, daß einem Hohlrad eine Drehmomentenmeßeinrichtung
zugeordnet ist, über welche das Hohlrad sich am
Getriebegehäuse abstützt. Hier erfolgt eine Auswertung im
Sinne eines Ist/Soll-Vergleichs des jeweils momentan
vorhandenen Drehmomentes mit einem vorab einstellbaren
maximalen Drehmoment. Wird während des Betriebs des
bekannten Aggregates festgestellt, daß das eingestellte
maximale Drehmoment überschritten wird, so wird die
Lamellenkupplung im Sinne einer Schaltkupplung geöffnet.
Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Antriebsaggregat für überlastgefährdete kettengetriebene
Strebbetriebsmittel im Bergbau unter Tage der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, daß sich bei vorgegebenem
Hauptgetriebe durch hohe Anpassungsfähigkeit an unter
schiedliche Antriebsverhältnisse bzw. durch eine große
Übersetzungsbreite unter Berücksichtigung einer einfachen,
funktionssicheren und kompakten Bauweise auszeichnet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Antriebsaggregat dadurch, daß die Lamellenkupplung dem
Planetengetriebe vorgeschaltet ist und das Stützmoment des
Sonnenrades unmittelbar auf das Getriebegehäuse überträgt,
um den Einsatz eines Vorsatzgetriebes variabler Übersetzung
zu ermöglichen, daß der Antriebsmotor über das
zwischengeschaltete Vorsatzgetriebe auf den Planeten
radträger oder das Hohlrad des Planetengetriebes arbeitet,
wobei der Planetenradträger oder das Hohlrad jeweils den
Abtrieb bilden, und daß die Schlupfüberwachung dem
drehbeweglichen Lamellenträger der Lamellenkupplung
zugeordnet ist. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur
Folge, daß anders als bei einer konzentrischen Anordnung
der Lamellenkupplung innerhalb des Getriebestranges die
nunmehr dem Planetengetriebe vorgeschaltete Lamellen
kupplung und das abgestützte Sonnenrad den Einsatz eines
Vorsatzgetriebes und damit eine Antriebsstufe mit variabler
Übersetzung ermöglichen. Daraus resultiert bei vorgegebenem
Planetengetriebe bzw. Hauptgetriebe eine große Über
setzungsbreite und folglich Anpassungsfähigkeit an unter
schiedliche Antriebsverhältnisse, welche durch die
Betriebsmittel vorgegeben sind. Unterschiedliche Antriebs
verhältnisse verlangen unterschiedliche Drehzahlen am
Abtrieb und Antrieb eines Antriebsaggregates, welche sich
nunmehr bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform verwirk
lichen lassen, und zwar unter Berücksichtigung eines
konstanten Drehmomentes am Abtrieb des Planetengehäuses.
Zugleich wird eine einfache, funktionsgerechte und kompakte
Bauweise erreicht. In diesem Zusammenhang sieht die
Erfindung vor, daß das Planetengetriebe, das Vorsatzge
triebe und die Lamellenkupplung eine geschlossene Getriebe
einheit bilden. Diese geschlossene Getriebeeinheit kann als
Vorbaugetriebe eines mehrstufigen Getriebes dienen.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
aufgeführt. So schlägt die Erfindung vor, und diesem
Vorschlag
kommt selbständige Bedeutung zu, daß der Planetenradträger
oder das Hohlrad eine die Sonnenradachse umgebende Hohlwelle
aufweist und die durch die Hohlwelle hindurchgeführte Sonnenrad
welle an die dem Planetenradgetriebe vorgeschaltete Lamellenkupp
lung starr oder verzahnt angeschlossen ist. Verzahnter Anschluß
ermöglicht die Zwischenschaltung einer Zahnkupplung, beispiels
weise balligen Zahnkupplung, die ein vorgegebenes Bewegungs
spiel bedingt, so daß Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden
und praktisch eine selbständige Zentrierung des Sonnenrades
erreicht wird. Vorzugsweise ist du Vorsatzgetriebe als Stirn
radstufe oder Kegelradstufe ausgebildet und ein getriebenes
Stirnrad oder Kegelrad dieser Getriebestufe auf der Hohlwelle
befestigt. Die Hohlwelle ermöglicht also zugleich die Kopp
lung des Vorsatzgetriebes mit dem Hauptgetriebe bzw. Planeten
getriebe. Um eine extrem große Übersetzungsbreite zu erhalten,
kann das Vorsatzgetriebe als mehrstufiges Getriebe ausgebildet
sein.
Auch bei dem erfindungsgemäßen Antriebsaggregat kann die
Schlupfüberwachung dem drehbeweglichen Lamellenträger der
Lamellenkupplung zugeordnet sein und der Lamellenkupplung
eine Kolben/Zylinder-Einheit zugeordnet sein, wobei der
Zylinder und der ortsfeste Lamellenträger der Lamellen
kupplung fest mit dem Getriebegehäuse verbunden ist und der
über den Zylinder druckmittelbeaufschlagte Kolben die Lamellen
kupplung ein- oder rausrückt. Eine ferner vorgesehene Steuer
vorrichtung rückt im Zuge der Schlupferkennung oder Erkennung
eines Drehzahlenbruches nach Überschreiten eines für die
Schlupfüberwachung oder Drehüberwachung vorgebenen Sollwertes
die Lamellenkupplung aus und schaltet den Antriebsmotor ab.
Im übrigen kann die Lamellenkupplung durch einen pneumatisch,
hydraulisch oder elektrisch betriebenen Stützmotor ersetzt
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes
Antriebsaggregat mit getriebenem Planetenradträger
und Stirnradstufe als Vorsatzgetriebe,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 mit Kegelradstufe als Vor
satzgetriebe,
Fig. 3 schematisch ein erfindungsgemäßes Antriebsaggregat
mit getriebenem Hohlrad und Stirnradstufe als Vorsatz
getriebe,
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 mit Kegelstufe als Vorsatz
getriebe,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach
Fig. 1 mit mehrstufigem Vorsatzgetriebe und
Fig. 6 eine weiter abgewandelte Ausführungsform des Gegen
standes nach Fig. 1.
In den Figuren ist ein Antriebsaggregat für überlastgefähr
dete Betriebsmittel wie kettengetriebene Strebbetriebsmittel
im Untertagebergbau dargestellt. Das Antriebsaggregat weist
in seinem grundsätzlichen Aufbau einen angedeuteten Antriebs
motor 1, ein nachgeschaltetes Planetengetriebe 2 als Hauptge
triebe und eine druckmittelbeaufschlagbare Lamellenkupplung 3
mit einer Schlupfüberwachung 4 bzw. Drehüberwachung als Meßwert
geber für eine Meß- und Steuervorrichtung zum Betätigen der
innerhalb des Getriebestranges angeordneten Lamellenkupplung 3
auf. Die Lamellenkupplung 3 ist zentrisch auf einer fiktiven
Verlängerung der Sonnenradachse 5 des Planetengetriebes 2 ange
ordnet und überträgt das Stützmoment des Sonnenrades 6 auf das
Getriebegehäuse 7. Der Antriebsmotor 1 arbeitet über ein zwi
schengeschaltetes Vorsatzgetriebe 8 auf den Planetenradträger
9 oder das Hohlrad 10 des Planetengetriebes 2, so daß der
Planetenradträger 9 oder das Hohlrad 10 getrieben sind bzw.
den Abtrieb bilden. Der Planetenradträger 9 oder das Hohl
rad 10 weisen eine die Sonnenradachse 5 umgebende Hohlwelle
11 auf. Die durch die Hohlwelle 11 hindurchgeführte Sonnenrad
welle 5 ist an die dem Planetengetriebe 2 vorgeschaltete
Lamellenkupplung 3 starr oder verzahnt gekuppelt. Das Vorsatz
getriebe 8 ist als Stirnradstufe oder Kegelradstufe ausge
bildet. Ein getriebenes Stirnrad 12 oder Kegelrad 13 dieser
Getriebestufe ist auf der Hohlwelle 11 befestigt. Das Vorsatz
getriebe 8 kann auch als mehrstufiges Getriebe ausgebildet
sein.
Das Planetengetriebe 2, das Vorsatzgetriebe 8 und die Lamellen
kupplung 3 bilden eine geschlossene Getriebestufe, welche
beispielsweise als Vorbaugetriebe eines mehrstufigen Getriebes
eingesetzt werden kann. Außerdem läßt sich eine Kurzbauweise
dann verwirklichen, wenn gemäß Fig. 6 die Lager von Lamellen
kupplung 3 und Hohlwelle 11 übereinander angeordnet sind. Das
macht ein Vergleich mit der unteren Hälfte der Fig. 6 deutlich,
wonach die betreffenden Lager hintereinander angeordnet sind.
Claims (7)
1. Antriebsaggregat für überlastgefährdete kettengetrie
bene Strebbetriebsmittel im Bergbau unter Tage, mit einem
Antriebsmotor (1), der über ein Vorsatzgetriebe (8) mit
einem Planetengetriebe (2) als Hauptgetriebe verbunden ist,
mit einer druckmittelbeaufschlagbaren Lamellenkupplung (3),
die zentrisch auf einer Verlängerung einer Sonnenradachse
(5) des Planetengetriebes (3) angeordnet ist, und mit einer
Schlupfüberwachung (4) als Meßwertgeber für eine Meß- und
Steuervorrichtung zum Betätigen der Lamellenkupplung (3),
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Lamellenkupplung (3) dem Planetengetriebe (2) vorgeschaltet ist und das Stützmoment des Sonnenrades (6) unmittelbar auf das Getriebegehäuse (7) überträgt, um den Einsatz eines Vorsatzgetriebes (8) variabler Übersetzung zu ermöglichen, daß
- - der Antriebsmotor (1) über das zwischengeschaltete Vorsatzgetriebe (8) auf den Planetenradträger (9) oder das Hohlrad (10) des Planetengetriebes (2) arbeitet, wobei der Planetenradträger (9) oder das Hohlrad (10) jeweils den Abtrieb bilden, und daß
- - die Schlupfüberwachung (4) dem drehbeweglichen Lamellenträger der Lamellenkupplung (3) zugeordnet ist.
2. Antriebsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Planetenradträger (9) oder das Hohlrad (10) eine die
Sonnenradachse (5) umgebende Hohlwelle (11) aufweist und die
durch die Hohlwelle (11) hindurchgeführte Sonnenradswelle (5)
an die dem Planetengetriebe (2) vorgeschaltete Lamellenkupp
lung (3) starr oder verzahnt angeschlossen ist.
3. Antriebsaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorsatzgetriebe (8) als Stirnradstufe oder
Kegelradstufe ausgebildet ist und ein getriebenes Stirnrad
(12) oder Kegelrad (13) dieser Getriebestufe auf der Hohl
welle (11) befestigt ist.
4. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorsatzgetriebe (8) als mehrstufiges
Getriebe ausgebildet ist.
5. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe (2), das Vorsatzge
triebe (8) und die Lamellenkupplung (3) eine geschlossene
Getriebeeinheit bilden.
6. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die geschlossene Getriebeeinheit als Vor
baugetriebe eines mehrstufigen Getriebes verwandt wird.
7. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lamellenkupplung (3) durch einen
pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betriebenen Stützmotor
ersetzt ist.
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DE3545314A1 (de) * | 1985-12-20 | 1987-07-02 | Jahnel Kestermann Getriebewerk | Getriebe |
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1988
- 1988-06-24 DE DE3821319A patent/DE3821319C2/de not_active Expired - Fee Related
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