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Verfahren zum-Aufbringen von Unter-und Obersieben auf Rundsiebzylinder der Papier-, Pappen-,
Holz-und Zellstoffherstellung.
Es ist bekannt, bei dem Aufbringen der Siebe auf Rundsiebzylinder die Siebenden nach Feststellung des Umfanges zusammenzunähen, in Ringen aufzuhängen und dann über den senkrecht zur Achse stehenden Zylinder zu ziehen. Dieses Verfahren erfordert viel Zeit, Arbeit und einen besonderen Raum zum Aufstellen der Vorrichtung, besonders zeitraubend ist das Senkrechtstellen bei grossen Zylindern. Auch ist es bekannt, das Sieb an einer Stelle an Umfang über die ganze Breite des Zylinders zu befestigen, während an dem anderen Ende Gewichte oder ein Spannbalken mit Schrauben angebracht wurden, um das Sieb zu spannen, worauf das Sieb an der Stelle, an welcher es tangential zum Zylinderumfange verlief, befestigt und die Gewichte und Schrauben weggenommen wurden.
Das Ende des Siebes wurde alsdann mit dem bereits am Zylinder befestigten anderen Siebende durch eine Naht verbunden oder angelötet oder auf eine quer im Zylinder laufende Holzleiste genagelt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Zylinder während des Aufbringens des Siebes nicht befördert zu werden braucht. Ein grosser Nachteil aber ist, dass das Sieb beim Spannen leicht zerreissen oder ungleich gestreckt werden kann, da die Spannung nur von einem Ende aus durch viele Schrauben erfolgt.
Gemäss der Erfindung sollen diese Nachteile dadurch beseitigt werden, dass mit dem Siebaufbringen auf den Zylinder unter Verwendung der in der Zeichnung dargestellten Hilfsmitteln verfahren wird.
Das Sieb a wird um den Zylinder c gelegt und mit Bändern so befestigt, dass es ausgerichtet werden kann. Hierauf wird ein über die ganze Breite des Zylinders c reichendes Spanntuch b, das entweder endlos zusammengenäht ist oder an den Enden Schleifen besitzt, um den Zylinder c gelegt. In die Enden oder Schleifen des Spanntuches b werden über die ganze Breite des Zylinders c reichende Stangen d gesteckt. Über die Stangenenden werden dann Spannschlösser e gestreift. Nun werden die das Sieb a zusammenhaltenden Bänder herausgezogen ; Dann werden unter die Enden der Stangen d Keile f geschoben, die auf den Abdichtungsring cl des Zylinders c gleiten, damit die Stangen d nicht auf den Zylinder c aufsitzen, was ein Zerreissen des Siebes zur Folge haben würde.
Hierauf werden die Spannschlösser e durch Drehen des Knebels g gespannt, wodurch sich das Spanntuch b mit ihm das jeweilige Sieb a fest an den Zylinder c anpresst. Die beiden Stangen d werden soweit zusammengepresst, dass der Zwischenraum genügt, um die Verbindung der Siebenden ausführen zu können. Sollte der Zylinder beulig oder das Sieb bei dem Herausschaffen blasig geworden sein, so ist zu empfehlen, das Sieb in der beschriebenen Weise aufzubringen, die Verbindung der Siebenden jedoch nur vorläufig auszuführen, das Spanntuch b abzunehmen und das Sieb an den blasigen oder hohlen Stellen glatt zu streichen, es wird sich dann vollkommen der Oberfläche des Zylinders anpassen. Hierauf wird das Spanntuch b nochmals aufgelegt, das Sieb in der gewünschten Weise straff-gespannt und die Verbindung der Siebenden fertiggestellt.
Versuche haben ergeben, dass jahrelang gebrauchte Zylinder, in denen die Stäbe an vielen Stellen lose waren, ohne vorherige Ausbesserung nach dem beschriebenen Verfahren überzogen, noch viele Monate tadellos gearbeitet haben. Der Sieb-
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verbrauch wird um etwa über ein Drittel verringert, da eine Blasenbildung des Siebes beinahe ausgeschlossen ist.
Sollten sich durch Streckung des Siebes während des Betriebes trotzdem Blasen bilden, so können diese, bevor sie aufbrechen und das Sieb zerstören, ohne weiteres dadurch entfernt werden, dass die Siebe nach vorstehend beschriebenem Verfahren nachgespannt, die Verbindung der Siebenden gelöst und, nachdem das Sieb auf die richtige Länge vorgerichtet, wieder zusammengeschlossen werden. Aus diesem Grunde ist es nicht vorteilhaft, die Siebenden an den Zylinder anzunähen oder sie anzulöten, sondern durch die bekannte Naht zu verbinden. Jede weitere Naht längs oder rund um den Zylinder ist überflüssig.
Das Aufbauchen des Obersiebes an den Rändern, wie solches beim Überziehen der Siebe als Schlauch öfters vorkommen kann, ist ausgeschlossen, daher ein Eindringen des Stoffes von der Stirnseite des Zylinders unmöglich und somit das zeitraubende Anlöten an den Gussendscheiben überflüssig.
Bei langen Zylindern empfiehlt es sich, ausser den an beiden Stirnseiten angebrachten Spannschlössern ein bis zwei Spannschlösser in gleichen Abständen über die ganze Breite des Zylinders zu verteilen, weil dadurch ein Verbiegen der Stangen d vermieden wird.
PATENT-ANSPR ÜCHR : 1. Verfahren zum Aufbringen von Unter-und Obersieben auf Rundsiebzylinder der Papier-, Pappen-, Holz-und ZeHstoNhersteHung, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (a), nachdem es um den Zylinder (c) gelegt und ausgerichtet ist, durch ein über die ganze Breite des Zylinders (c) reichendes Spanntuch (b) auf den Zylinder (c) gepresst und so lange festgehalten wird, bis die Verbindung der Siebenden oder seine sonstige Befestigung auf dem Zylinder (c) vollendet ist.