AT86903B - Verfahren zur Herstellung lichtbeständiger Farben. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung lichtbeständiger Farben.

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naphthalene
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Nicolai Turkin
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Nicolai Turkin
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  Verfahren zur Herstellung lichtbeständiger Farben. 



   Für die Verwendung von Farben für beliebige Zwecke, gleichviel ob zum Anstreichen,
Färben (von Stoffen) oder zum Drucken, ist es wichtig, dass die Farben gegen den   Einfluss   von Licht unempfindlich sind und sich bei der Behandlung mit Wasser, Seifen u. dgl., wie man sie zur Reinigung von Stoffen benutzt, nicht verändern, und dass sie dagegen gesichert werden können, dass sie sich bei bzw. nach dem Auftragen neben-oder übereinander mit- einander vermischen oder ineinander diffundieren. Das letztere kommt insbesondere dann in Betracht, wenn die Farben etwa in einem Druckverfahren nebeneinander zum Auftrag gelangen sollen. 



   Gemäss vorliegender Erfindung werden aus beliebigen Farbpigmenten Farbkörper, welche für beliebige Anstrich-oder Druckzwecke geeignet sind, dadurch gewonnen, dass die
Farbpigmente in einer lackartig erhärtenden Masse vollständig gelöst oder kolloidal feinst verteilt werden, welche Masse im wesentlichen aus dem   durch Tlitzebehandlung   gewonnenen
Reaktionsprodukt von neutralisierten Sulfosäuren des Olivenöls, Rizinusöls, Baumwollsaatöls (welche Glyzeride der Palmitinsäure, Ölsäure usw. enthalten) einerseits und einem Erdalkalioder Tonerdesalz andrerseits besteht. Die Verwendung von fettsauren Aluminium-oder Erdalkaliverbindungen als Farbträger ist an und für sich bekannt und ist u. a, zum Färben von Fetten, Ölen, Harzen u. dgl. empfohlen worden (D. R. P. Nr. 198470). 



   Besonders gute Ergebnisse werden mit lackartigen Massen erzielt, welche durch Erhitzen von Mischungen entstehen, welche neben Sulfoleat essigsaures Aluminiumoxyd enthalten. Doch ist auch die Mehrzahl der Erdalkalisalze für den Zweck geeignet. Die lackartig erhärtende Masse dient hierbei als Farbträger, welcher die Farbe   schützt.   



   Für die Erzielung guter Ergebnisse ist wesentlich, dass die Reaktion bei hoher Temperatur (bedeutend über   1000)   ausgeführt wird, dass kein Wasser dabei vorhanden. ist und ein in Wasser unlösliches Produkt erhalten wird. Die hohe Temperatur und der Ausschluss von Wasser sind erforderlich, damit auch jene Bestandteile des Sulfoleats in Reaktion treten, welche bei niedrigerer Temperatur unverändert bleiben. Die Einbettung von Pigmenten in derartigen lackartigen Trägern, in welchen sie völlig gelöst oder kolloidal verteilt sind, ergibt Farbkörper, welche eine erheblich grössere Lichtbeständigkeit besitzen, als sie dem gleichen Pigment ohne eine derartige Einbettung in den genannten lackartigen Träger eigen ist.

   Neben den zur Bildung des lackartigen Pigmentträgers dienenden Stoffen, dem Sulfoleat und Erdalkali-oder Aluminiumsalzen können in der Masse weitere Stoffe vorhanden sein, teils zur Steigerung der Lichtbeständigkeit der Farbe, teils als mehr oder weniger indifferente Körper, welche vorzugsweise zur weiteren Verteilung des Pigments in der Masse. seines Trägers dienen. Zu diesen Stoffen gehören in erster Linie solche Öle und tierischen Fette, welche Triglyzeride hochmolekularer Fettsäuren oder Cholesterin enthalten, wie z. B. Tran bzw. Wollfett. Die Eignung der einzelnen Fette und Öle ist gewöhnlich an ihrem Gehalt an Trimethylamin zu erkennen. Neben Fetten oder Ölen ist ein Zusatz von pflanzlichen Harzen vorteilhaft.

   Der Zusatz von verschiedenen Aminen zu Leinölfirnis ist aus der englischen Patentschrift Nr.   29278/il   bekannt ; ebenso ist es in der Lack-und und Farbenindustrie üblich, Zusätze von Fetten und   Ölen-   oder Harzen zu machen. Mit Luft oxydierendes Cholesterin soll nach D. R. P. 253965 zu Lacken verwendet werden, Die 

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 günstige Wirkung dieser Stoffe dürfte im vorliegenden Falle vornehmlich darauf beruhen, dass sie einen Überschuss an Erdalkali oder Tonerdesalz in dem Farblack binden. 



   Es gehören ferner dazu Naphtalin und dessen Derivate. Naphtalin erleichtert die
Reaktion mit Fischtran und tritt mit der Reaktionsmasse in Verbindung trotz seines
Bestrebens zu sublimieren und auszukristallisieren. Es hat sich ferner gezeigt, dass, wenn die die genannten Sulfoleate und Erdalkalisalz oder essigsaures Aluminium enthaltende
Mischung in Gegenwart von Naphtalin erhitzt wird, die Lichtbeständigkeit des unter Ver- wendung eines solchen Trägers gewonnenen Farbkörpers weiterhin erheblich gesteigert wird gegenüber derjenigen Lichtbeständigkeit, welche das Farbprodukt ohne die Verwendung von
Naphtalin besitzt.

   Die gleiche Wirkung wie Naphtalin ergibt die Mehrzahl seiner Derivate. 'Um dem lackartigen Farbkörper zu ermöglichen, das Naphtalin oder seine Derivate gleich- mässig und in feiner Verteilung aufzunehmen, ist es praktisch notwendig, dass das
Naphtalin usw. der Masse in Gegenwart der oben erwähnten tierischen Fette, wie z. B. Tran oder Wollfett, und pflanzlichen Harze, wie z. B. Kopalharz, und zwar in der Wärme zugesetzt wird. Es wird betont, dass ein Zusatz von Naphtalin zu Lacken und Firnissen bereits vorgeschlagen ist (siehe z. B. Ö. P. 22750). 



   Um Farben, die auf die angegebene Weise gewonnen wurden, auf das für ihre praktische Anwendung erwünschte Mass der Verdünnung zu bringen, empfiehlt sich die Anwendung von Lösungsmitteln, welche das Reaktionsprodukt der Hitzebehandlung von
Harz und Fischfett gelöst in Naphta oder in Produkten der Harz-, Steinkohle-und Naphtadestillation enthalten, wie z. B. Terpentinöl, Toluol, Benzol und Kreosot. 



     Ausführungsbeispiele   :
I. Herstellung von Farbkörpern für Anstrichzwecke. 



   Man stellt zunächst drei Mischungen her, bestehend
I. aus   IOO   g essigsaurem Aluminium und   600   g Sulfoleat ;   2. IO g Scharlachpulver aus der Klasse der Azofarbstoffe und I00 g Sulfoleat ;  
3. 20 g Naphtalin und   70   g Fischtran. 



   Diese drei Mischungen vereinigt man miteinander und führt darin 40 g Talk, 30 g Tonpulver und   30   g pulverisierten schwefelsauren Baryt ein und erhitzt diese Masse unter stetem Umrühren im Sand-oder Dampfbade bis auf etwa 1650 C bis die Masse beim Erkalten fest wird. 



   Wenn die unter i bis 3 genannten Mischungen ohne den Zusatz der pulverförmigen Erden erhitzt werden, so entsteht ein Endprodukt, welches in dünnen Schichten glasartig durchsichtig und völlig gleichförmig gefärbt ist. 



   Einen geeigneten Firnis bzw. Lösungsmittel für diesen Farbkörper gewinnt man, indem man   2'5 kg   Fischtran mit etwa 9 kg Schellack oder noch besser mit mit   7'5 kg   pulverisiertem Kopalharz (Angola) und einer kleinen Menge, beispielsweise i kg, Terpentinöl verrührt und erwärmt und darauf diese Masse in noch warmen Zustande in etwa 30 kg Toluol oder 10 kg Terpentinöl einträgt und gründlich   verrührt,   bis eine klare Lösung entstanden ist. 



  In diesen Firnis trägt man den auf die oben genannte Weise gewonnenen Farbkörper in geeigneter Menge ein, bis der gewünschte Grad der Streichfähigheit und Deckkraft erreicht ist. 



   II. Farbe für Kunstmalerei. 



   Für Kunstmalerei kann der gleiche Farbkörper wie oben beschrieben, benutzt werden, jedoch zweckmässig mit einem etwas abweichenden Firnis. Dieser Firnis unterscheidet sich von dem oben für die Bereitung von Anstrichfarben angegebenen Firnis nur dadurch, dass die festen Harze teilweise durch leicht flüssiger Harzbalsame, wie z. B. Copahubalsam, ersetzt sind, derart, dass auf   2'5 kg   Fischtran 5 kg Kopalharz und 2*5 kg Copahubalsam kommen. Diese drei Bestandteile werden wiederum zusammen gekocht, worauf die Masse wiederum in Toluol oder einem anderen Destillationsprodukt von Naphta, Steinkohlen oder Harz in geeigneter Menge gelöst wird. 



   III. Farbe für Druckzwecke. 



   Man stellt zunächst wie früher drei Mischungen wie folgt her :   1.     I00   g essigsaures Aluminium und 200 g Sulfoleat ;
2. IO g Scharlachpulver und   IOO   g Sulfoleat ;   go   20 g Naphtalin und 20 g Fischtran. 



   Diese drei Mischungen vereinigt man miteinander und setzt unter fortwährendem Umrühren und Erhitzen eine Harzmischung zu, bestehend aus 50 g Kanadabalsam, 250 g venetianischem Terpentin, 100 g Kopalharz, 50 g Fichtenharz, 25 g Elemiharz und 50 g Schellack. Ausserdem trägt man in die Masse 25 g Glukose ein, welche auch zuvor mit den gepulverten Harzen verrührt sein kann. Die Masse wird wiederum gekocht, bis sie beim Abkühlen fest wird, 

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Mit dieser Farbmasse wird eine dickflüssige Harzmischung vereinigt, welche durch Vermischen von   I25   g Fischtran, 650 g Kopalharz und 225 g Weingeist   (C) O%ig)   oder einem anderen vorläufigen Lösungsmittel und Kochen dieser Mischung gewonnen wurde. Falls die Masse für die Bearbeitung zu fest sein sollte, kann derselben ein Lösungsmittel, wie z. B.

   Toluol, zugesetzt werden, bis sie die gewünschte Konsistenz erhält. 



   Man kann das Verfahren anwenden für alle zur Verfügung stehenden Pigmente, sofern sie in einem aus Sulfoleat und Erdalkali-oder Aluminiumsalz zu gewinnenden lackartigen Körper löslich oder nicht   körnerartig,   sondern kolloidal feinst verteilt sind. Geeignete Pigmente sind alle Teerfarben, wIe z. B. Nitroverbindungen, Azofarbstoffe, Oxychinone, Xanthone, Chinon-Oxime, Derivate der Triphenyl-Carbinole, Chinon-Imide, Chinoline, Akridine, Phtaleine, Azinverbindungen, Keton-Imide, Hydrazone, Induline, Indigo usw, ; auch Pigmente des Tier-, Pflanzen-und Mineralreiches sind anwendbar. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung lichtbeständiger Farben durch Einbettung von Farbpigmenten in eine lackartig erhärtende Masse, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbpigment in dem erheblich über   zoo'C   gewonnenen, in Wasser unlöslichen Reaktionsprodukt von Sulfoleat mit Tonerdesalz vorzugsweise mit essigsaurem Aluminium oder mit Erdalkalisalzen gelöst oder kolloidal verteilt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass dem Farblack nach völlig oder annähernd beendigter Reaktion zwischen Sulfoleat und Erdalkali oder Tonerdesalz in der Hitze in an sich bekannter Weise solche Öle oder Fette, welche hauptsächlich aus Triglyzeriden hochmolekularer Fettsäuren oder Cholesterinverbindungen bestehen, und zwar vorzugsweise solche, welche nebenbei Trimethylamin enthalten, zugesetzt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass bei ber Herstellung der Farbe dem lackartigen Farbpigmentträger in an sich bekannter Weise Naphtalin oder dessen Derivate in Gegenwart von tierischem Fett oder Öl oder von Fett oder Öl und Harzen einverleibt wird.
AT86903D 1913-03-17 1913-03-17 Verfahren zur Herstellung lichtbeständiger Farben. AT86903B (de)

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