<Desc/Clms Page number 1>
Brennzünder.
Die Erfindung bezieht sich auf einen als Bodenzünder ausgebildeten Brennzünder, insbesondere für Granaten, bei dem die beim Abschuss entstehenden Pulvergase durch eine enge. leere Bohrung des Zünders in einen leeren Raum expandieren und dort zur Wirkung kommen.
Die Erfindung besteht darin, dass der leere Raum vor dem Dichtungsring ins Freie mündet, um eine fortgesetzte Expansion der eingetretenen Gase und dadurch die Beibehaltung eines geringeren Druckes zu sichern.
EMI1.1
Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt nach A-B der Fig. i.
Die Einleitung der Zündung des Brandsatzes erfolgt in bekannter Weise durch die beim Abschiessen des Geschosses entstehenden Pulvergase, die in den im Geschossboden vorgesehenen, nach hinten offenen, leeren Kanal ? frei einströmen. Aus diesem Kanal führt eine sehr enge, leere Bohrung 8 in einen weiteren leeren Kanal 9, dessen Fortsetzung die ins Freie führende Öffnung 10 bildet. Der Querschnitt der Bohrung 8 wird so gewählt, dass die durchströmenden Gase bei 10 und weiter durch die Drallkanäle, die sich zwischen der inneren Wand des Geschützlaufes und dem Geschosskörper befinden, entweichen können.
Die Pulvergase expandieren beim Übergang aus Bohrung 8 in Kanal 9 und verlieren dadurch wesentlich an Spannung und Geschwindigkeit, wodurch der Druck der zündenden Gase auf ein geeignetes Mass herabgesetzt wird. Der Kanal 9 mündet auf den ihn abdeckenden Brandsatz eines drehbaren Tempierringes 3 aus, wodurch eine unmittelbare und gesicherte Wirkung von Gasen eines bestimmten Druckes auf den Tempierbrandsatz erzielt wird. Dadurch, dass diese Gase durch die Öffnung 10 vor dem Führungsring 5 des Geschosses und die Drallkanäle ins Freie strömen können, wir eine fortgesetzte Expansion und die Beibehaltung es verminderten Druckes gesichert.
Die durch den Kanal 9 strömenden Gase kommen mit dem in eine Nut 12 des Tempierringes 3 eingelegten Brandsatze in Berührung und entzünden diesen, während die durch die Verbrennung des Brandsatzes entstehenden Gase gleichfalls durch die Öffnung 10 ins Freie entweichen können. Die Entzündung des Brandsatzes geschieht an einer bel dei Ausströmungsöffnung 10 liegenden Stelle in der Weise, dass die aus dem Kanal 9 strömenden Gase den Stanniolüberzug, welcher den Brandsatz 12 gegen Feuchtigkeit schützt, durchbrennen.
EMI1.2
gefräst) und durch eine Bohrung 4 miteinander verbunden sind, von welcher sie in gleicher Umfangsrichtung verlaufen. Durch die Bohrung 4 wird der obere Brandsatz in der Nut 11 vom unteren Brandsatz in der Nut 12 entzündet.
Durch diese Anordnung von zwei Brandsätzen am Tempierring wird erzielt, dass bei Verdrehung des Tempierringes eine zweckmässig doppelte
EMI1.3
des Geschosses und steht bloss mit einer mit Längsrillen versehenen Fläche über den Geschossmantel vor.
Ist das Brennen des Brandsatzes bis zur- Zündbohrung 13 gelangt, dànn wird auch der darin enthaltene Brandsatz und in weiterer Folge auch der den Raum 17 der Granate ausfüllende Explosivstoff entzündet.
Um zu verhindern, dass die aus dem Kanal 9 bei 10 vor dem Führungsring 5 der Granate austretenden und durch die Drallkanäle des Rohres an dem Tempierring. 3 vorbeiströmenden
<Desc/Clms Page number 2>
Gase den Brandsatz entzünden, überlappen sich Tempierring 3 und Granate so, dass sich im Querschnitt (links) Z-förmige Berührungs-bzw. Stossflächen ergeben. Diese Z-förmige Stossfläche ergibt sich im oberen Teil des Z durch den Überlappungsring 18 des Tempierringes und eine Absetzung der Granate und unten durch umgekehrte Anordnung dieser Teile. Dadurch werden Umwege entgegen der Vorbeiströmrichtung der Gase geschaffen.
Der Zwischenraum zwischen den Stossflächen kann mit einer weichen, leicht schmelzbaren Masse gedichtet werden, wodurch ein luftdichter Abschluss geschaffen wird, der eine Zündung des Brandsatzes an unerwünschten Stellen wirksam verhindert.
Um eine möglichst gleichmässige Reibung beim Drehen des Tempierringes 8 zu erzielen, ist zwischen den Stirnflächen des Ringes und den Flächen des Geschosses je eine dünne, elastische Scheibe angebracht, die am besten aus einer Mischung von Asbest, Graphit und Filz besteht.
Um den Tempierring 3 durch den Tempiermechanismus des Geschützes behufs Tempierung leichter und sicherer erfassen zu können, ist die äussere Mantelfläche desselben mit einer axialen Zahnung bzw. Randrierung versehen.
Zur Sicherung des Tempierringes 3 gegen Verdrehung am Geschosskörper dient ein Stift 6 aus Weichmetall o. dgl., der durch den Tempierring in den Geschosskörper eingreift und bei der Tempierung des Geschosses im Geschütz durch Verdrehen des Tempierringes abgeschert oder abgebogen wird, sonst aber während des Transpo, tes und der Einlagerung des Geschosses den Tempierring gegen Verdrehung sichert. Zui Ausbalancierung der durch die Bohrung des Zündkanals 13 hervorgerufenen Ungleichmässigkeit sind zwei nebeneinander gebohrte Löcher 19 dem Zündkanal 13 gegenüberliegend angebracht.