DE3740986A1 - Treibladungsanzuender mit variabler anfeuerungscharakteristik - Google Patents
Treibladungsanzuender mit variabler anfeuerungscharakteristikInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/0823—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition
- F42C19/0826—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition comprising an elongated perforated tube, i.e. flame tube, for the transmission of the initial energy to the propellant charge, e.g. used for artillery shells and kinetic energy penetrators
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Bei dem "Treibladungsanzünder mit variabler Anfeuerungscharakteristik" handelt
es sich um ein Bauteil, das in erster Linie für die Verwendung in der Munition
für die Bordkanonen der Kampfpanzer vorgesehen ist. Die primären Forderungen
an die Panzer-Bordmunition: hohe Mündungsleistung bei kleinen Abmessungen
der Patrone führen zwangsläufig zu einer Patronen-Munition mit hoher Lade
dichte (Ladedichte = Pulvermasse pro Volumen). Bei Treibladungen mit einem
großen Längen/Durchmesser-Verhältnis kann die Anzündung mit anschließendem
geregeltem Abbrand des Treibladungspulvers schwierig werden. Besondere Pro
bleme können entstehen, wenn bei niedrigen Temperaturen mehrbasige Pulver mit
großer Ladedichte verschossen werden. Mehrbasige Treibladungspulver neigen
zur Kaltversprödung. Bei einem spröden Treibladungspulver kann es beim An
zündvorgang zum Körnerbruch und damit zu einer plötzlichen Vergrößerung der
Abbrandoberfläche kommen. Ein unkontrollierter Anstieg des Gasdruckes im La
dungsraum ist dann die Folge.
Die heute üblichen Treibladungsanzünder bestehen meistens aus einem rohr
förmigen Gehäuse, das im Boden der Treibladungshülse eingeschraubt ist. An
der selben Seite im Gehäuse ist auch das Anzündstück eingeschraubt. An der
gegenüberliegenden Seite (Richtung Geschoß) befindet sich die Anzündladung.
Im Bereich der Anzündladung sind mehrere Austrittsbohrungen für die von der
Anzündladung kommende Flammfront im Gehäuse angebracht. Die Initiierung der
Anzündladung erfolgt durch das Anzündstück. Die Austrittsbohrungen sind ent
weder von innen durch eine Papphülse oder von außen durch einen Kunststoff
schlauch verschlossen. Diese Maßnahme soll in erster Linie das Eindringen des
Treibladungspulvers in den Treibladungsanzünder verhindern und auch ein An
stieg des Gasdruckes im Gehäuse herbeiführen.
Bei dieser konstruktiven Auslegung des Treibladungsanzünders ist eine gleich
mäßige Anzündung des Treibladungspulvers durch den Treibladungsanzünder in
allen Temperaturbereichen nicht möglich.
Die Initiierung der Anzündladung und damit auch der örtliche Druckanstieg im
Gehäuse erfolgt hier nicht gleichzeitig sondern beginnt an der dem Anzündstück
zugewandten Seite der Anzündladung zuerst. Die Öffnung der Austrittsbohrungen
erfolgt, wenn der Gasdruck die Abdeckung in Bohrung zum Bersten bringt. Unter
schiedliche Festigkeiten in der Abdeckung bedingen auch unterschiedliche
Öffnungszeiten für die Austrittsbohrungen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Treibladungsanzünder zu schaffen,
der eine gleichmäßige Anzündung der Treibladung in allen Temperaturbereichen
gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird das wie folgt erreicht. Bei dem erfindungsgemäßen Treib
ladungsanzünder unterscheiden sich nicht von den bekannten und eingeführten
Treibladungsanzündern:
- - die Form des Gehäuses des Anzünders außer daß es nach vorne offen ist
- - das Anzündstück und seine Anordnung
- - die Form und Position der Anzündladung.
Die in der Gehäusewand angebrachten Austritts- oder Durchlaßöffnungen sind
vor dem Abschuß durch eine Regelbuchse, die als Außen- oder Innenhülse kon
zipiert sein kann, verschlossen. In der Regelbuchse sind ebenfalls Austritts
öffnungen ausgebracht, die sich aber vor dem Abschuß in einer versetzten Lage
zu den Austrittsöffnungen in dem Gehäuse des Treibladungsanzünders befinden.
Beim Abschuß baut sich durch den Abbrand der Anzündladung in dem Gehäuse ein
Gasdruck auf, der auch auf die Stirnseite der Regelbuchse wirkt. Hat der Gas
druck eine bestimmte Größe erreicht, dann verschiebt er die Regelbuchse in
axialer Richtung nach vorne bis die Austrittsöffnungen im Gehäuse und in der
Regelbuchse in Deckung gebracht sind. Die Flammfront kann jetzt von der An
zündladung durch die Austrittsöffnungen in das Treibladungspulver strömen und
es anzünden.
Der gravierende Unterschied des erfindungsgemäßen Treibladungsanzünders zu
den bekannten Treibladungsanzündern ist, daß hier das Öffnen der Austritts
bohrungen durch die Verschiebung der Regelbuchse erfolgt und nicht durch
Bersten der Abdeckung vor den Austrittsöffnungen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann:
- - die Regelbuchse neben der Axial- auch noch eine Drehbewegung vollführen,
- - die Querschnittsflächen der Auslaß- oder Durchlaßöffnungen gleich oder ver schieden sein,
- - die Austrittsöffnungen erweitert oder kegelförmig sein (Laval-Düse),
- - die Achsen der Austrittsöffnungen nach hinten angestellt sein zur Unter stützung der Axialbewegung der Regelbuchse,
- - die Anzündflamme aus dem Verstärkungssatz durch ein Flammleitrohr, das nach vorne auch durch eine Regelbuchse verschlossen ist und das sich eben falls erst bei einem bestimmten Druck öffnet, in die Anzündladung geführt wird.
- - absolut gleichzeitiger Beginn der Anzündung der Treibladung, aber auch kon trollierte Ungleichmäßigkeit der Anzündung durch Manipulation der Abstände zwischen den Austrittsöffnungen,
- - gleichmäßige Anzündung auch bei großflächiger Auslegung möglich,
- - gleichmäßige Anzündung auch bei niedrigem Druck in der Flammfront.
Der erfindungsgemäße Treibladungsanzünder ist in Fig. 1 bis Fig. 4 bei
spielhaft veranschaulicht.
Zu Fig. 1:
Der erfindungsgemäße Treibladungsanzünder in der Seitenansicht und im Schnitt
dargestellt. Er ist mit einem kurzen Anzündstück (3) laboriert. Die Anzünd
ladung (10) besteht aus Ringtabletten. Die Regelbuchse (2) wird bis zum Ab
schuß durch den Scherstift (7) arretiert. Im Gehäuse (1) sind mehrere An
schlagbolzen (6) befestigt, die durch die Langlöcher (5), in der Regelbuchse
(2), nach außen weisen und geringfügig über den Außendurchmesser der Regel
buchse (2) hinausragen. Durch die Stellung der Regelbuchse (2) sind die Aus
trittsöffnungen (9) verschlossen.
Zu Fig. 2:
Der Treibladungsanzünder ist hier in Seitenansicht und im Schnitt nach dem
Abschuß dargestellt. Die Anzündladung (10) und die Treibladung (4) sind ab
gebrannt. Die Durchlaßöffnungen (8, 9) befinden sich auf einer Linie. Die
Regelbuchse (2) ist um den Betrag (12) in Richtung Geschoß verschoben.
Zu Fig. 3 und Fig. 4:
Hier wird wie in Fig. 1 und Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel vor und nach dem
Abschuß in der Seitenansicht im Schnitt dargestellt.
Der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht in der Form der An
zündladung (10) (Schüttladung gegen Ringtabletten) und in der Auslegung des
Anzündstückes (3), mit einem Flammleitrohr (16), das vor dem Abschuß mit
einer Regelbuchse (13) nach vorne verschlossen ist.
- Verzeichnis der Bezugszahlen
1 - Gehäuse
2 - Regelbuchse
3 -Anzündstück
4 - Treibladung
5 - Langloch
6 - Anschlagbolzen
7 - Scherstift
8 - Durchlaß- oder Auslaßöffnung in der Regelbuchse (2)
9 - Auslaßöffnung im Gehäuse (1)
10 - Anzündladung
11 - Stütze für Anzündladung (10)
12 - Abstand der Regelbuchse (2)
13 - Regelbuchse für Flammleitrohr (16)
14 - Durchlaßöffnung in (13)
15 - Durchlaßöffnung in (16)
16 - Flammleitrohr
Claims (8)
1. Treibladungsanzünder mit variabler Anfeuerungscharakteristik
bestehend aus dem Gehäuse (1), dem Anzündstück (3), der Regelbuchse (2)
und der Anzündladung (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) nach vorne offen und die Regelbuchse (2) nach vorne
geschlossen ist, daß in der Wand der Regelbuchse (2) und dem Gehäuse (1)
Durchlaßöffnungen (8, 9) angeordnet sind, daß die Regelbuchse (2) und
damit auch die Durchlaßöffnung (8, 9) vor der Zündung des Anzündstückes
(3) um den Betrag (12) gegeneinander verschoben sind und dadurch das
Gehäuse (1) nach außen verschlossen ist, das durch den Abbrand der Anzünd
ladung (10), infolge der Anzündung durch die aus dem Anzündstück (3) aus
strömende Zündflamme im Gehäuse (1) entstehende Gasdruck die Regelbuchse
(2) eine Axialbewegung von der Größe (12) vollführt und dadurch die Aus
laßöffnungen (8, 9) im Gehäuse (1) und Regelbuchse (2) in Deckung bringt
und die durch den Abbrand der Anzündladung (10) entstehende Flammfront
ungehindert aus dem Gehäuse (1) durch die Auslaßöffnungen (8, 9) in die
Treibladung (4) strömt und den Abbrand der Treibladung (4) initiiert.
2. Treibladungsanzünder mit variabler Anfeuerungscharakteristik nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelbuchse (2) beim Abbrand der Anzündladung (10) neben der Axial
bewegung noch zusätzlich eine Drehbewegung ausführt.
3. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnitte der Auslaßöffnungen (8, 9) den gleichen Flächen
inhalt aufweisen.
4. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnitte der Auslaßöffnungen (8) in der Regelbuchse (2) in
Größe verschieden sind zu den Auslaßöffnungen (9) im Gehäuse (1).
5. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1, 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnitte der Durchlaßöffnungen von innen nach außen zunehmen
(Laval-Düse).
6. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1, 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen der Durchlaßöffnungen (8, 9), bezogen auf die Radialebene
des Gehäuses (1) nach hinten angestellt sind und dadurch die Axialbe
wegung der Regelbuchse (2) während des Durchströmens der Flammfront durch
die Durchlaßöffnungen (8, 9) unterstützen.
7. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündflamme von dem Verstärkungssatz des Anzündstückes durch ein
Flammleitrohr (16) in die Anzündladung (10) geführt wird.
8. Treibladungsanzünder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammleitrohr (16) nach vorne durch eine Regelbuchse (13) ver
schlossen ist, daß in der Regelbuchse (13) und im Flammleitrohr (16) Durch
laßöffnungen (14, 15) versetzt angebracht sind und beim Druckanstieg auf
einen definierten Wert im Flammleitrohr (16), durch den Abbrand des
Verstärkungssatzes im Anzündstück (3), die Regelbuchse (13) eine Axial
bewegung vollführt und die Durchlaßöffnungen (15) im Leitrohr (16) und
in der Regelbuchse (13) in Deckung bringt und damit den Weg der Anzünd
flamme vom Verstärkungssatz auf die Anzündladung freigibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740986 DE3740986A1 (de) | 1987-12-03 | 1987-12-03 | Treibladungsanzuender mit variabler anfeuerungscharakteristik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740986 DE3740986A1 (de) | 1987-12-03 | 1987-12-03 | Treibladungsanzuender mit variabler anfeuerungscharakteristik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3740986A1 true DE3740986A1 (de) | 1988-06-30 |
Family
ID=6341814
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873740986 Withdrawn DE3740986A1 (de) | 1987-12-03 | 1987-12-03 | Treibladungsanzuender mit variabler anfeuerungscharakteristik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3740986A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5069130A (en) * | 1989-11-16 | 1991-12-03 | Diehl Gmbh & Co. | Propellant igniter |
US5192829A (en) * | 1991-07-31 | 1993-03-09 | Giat Industries | Initiation device for the propulsive charge of ammunition, for example telescoped ammunition, and ammunition ignited by such an ignition device |
EP0534048A1 (de) * | 1991-07-25 | 1993-03-31 | Rheinmetall Industrie GmbH | Modulare Treibladung |
US20230064872A1 (en) * | 2020-01-17 | 2023-03-02 | Eurenco | Device for laying paste patterns in a tube |
-
1987
- 1987-12-03 DE DE19873740986 patent/DE3740986A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5069130A (en) * | 1989-11-16 | 1991-12-03 | Diehl Gmbh & Co. | Propellant igniter |
EP0534048A1 (de) * | 1991-07-25 | 1993-03-31 | Rheinmetall Industrie GmbH | Modulare Treibladung |
US5192829A (en) * | 1991-07-31 | 1993-03-09 | Giat Industries | Initiation device for the propulsive charge of ammunition, for example telescoped ammunition, and ammunition ignited by such an ignition device |
US20230064872A1 (en) * | 2020-01-17 | 2023-03-02 | Eurenco | Device for laying paste patterns in a tube |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |