<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Füllen von Patronen, besondere Jagdpatronen.
EMI1.1
Die bekannten von Hand aus zu betätigenden Vorrichtungen zum Füllen von Patronen (beispielsweise die nach dem D. R. P. Nr. 38797) erfordern zwei Betätigungshebel, einen für den Patronenhalter, einen für den Verschlusskolben und benötigen zum Laden der Patrone fünf Arbeitsgänge und überdies noch zum Verschliessen einen, Arbeitsgang. Dazu kommt, dass immer abwechselnd der eine, dann der andere Betätigungshebel gehandhabt werden muss, so dass grosse Aufmerksamkeit und Genauigkeit bei Bedienung der Vorrichtung unerlässlich ist. Demgegenüber hat die Vorrichtung nach der Erfindung nur einen Betätigungshebel und erfordert nur einen Arbeitsgang (eine einmalige Hoch-und Niederbewegung des Verschlusskolbens) zum Laden und Schliessen der Patrone.
Hierdurch ist eine wesentliche Vereinfachung des Aufbaues der Vorrichtung, zuverlässigere und bedeutend erhöhte Leistung, sowie vereinfachte Betätigung erreicht. Fehlerhafte Einstellung einzelner Teile der Vorrichtung, die bei der bekannten Ausführung nur zu leicht möglich ist, erscheint vermieden und besondere Aufmerksamkeit des Bedienenden ist nicht erforderlich. Überdies ist es im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung bei der vorliegenden möglich, Zwischen-und Abschluss- plättchen verschieden auszubilden, wie es für Jagdpatronen erwünscht ist, bei welchen auf die Pulverladung ein Pfropfen, auf diesem die Schrotladung und als Abschluss ein Kartonplättchen angeordnet wird.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Fig. i zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung bei Beginn des Arbeitsganges, wenn der Verschlusskolben die tiefste Stellung einnimmt, Fig. 2 ist ein Längsschnitt und Fig. 3 und 3 a sind Schnitte nach den Linien A-B bzw.
C-D der Fig. 2 ; in allen drei Figuren befinden sich die einzelnen Teile der Vorrichtung in gleicher Stellung, Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung in der Stellung der Teile nach dem Einfüllen der Pulverladung in die Patronenhülse und Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung, wenn der Verschlusskolben die höchste Stellung einnimmt, Fig. 6 veranschaulicht einen Schnitt nach Linie E-F der Fig. g a. Fig. 7 und 8 stellen den Zubringerschlitten 13 für Pulver und Pfropfen im Schnitt bzw. in Oberansicht dar. Fig. ga bis gf geben die verschiedenen Stellungen der Zubringer während des Arbeitsganges der Vorrichtung wieder und Fig. 10 zeigt eine Einzelheit der Vorrichtung in Ansicht und Schnitt. (Die Fig. 7 bis 10 sind in kleinerem Massstabe als die anderen Figuren gezeichnet).
Die Vorrichtung ist in einem Gehäuse 1 eingebaut, in dem sich ein hohler Verschlusskolben 2 auf-und abwärts bewegen kann (Fig. 1, 2 und 3). Zu seiner Betätigung dient ein schwingbarer Handhebel 3, dessen Drehzapfen 4 in einem Gehäusearm 5 lagert. In eine Nut 46 des Kolbens 2 (Fig. 2) greift mit einem Zapfen 6 ein auf einer Seitenwand des Gehäuses 1 verschiebbarer Schieber 7 (Fig. 4 und 5), der in Führungen 9, 10 geführt ist.
EMI1.2
Schiebers 7 greifen. Während der Zapfen 14 fest auf dem Schlitten 12 sitzt, ist der Zapfen 15 axial verschiebbar im Schlitten 13 gelagert (Fig. 8 und 10) und steht unter
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
eine 20 zur Aufnahme des Pulvers, der andere 21 zur Aufnahme der Schrote dient.
In dem Abteil 20 ist im Boden eine Austrittsöffnung 68 für das Pulver und im Abteil : 21 an der Stirnwand eine Austrittsöffnung 67 unmittelbar über dem geneigt abfallenden Boden vo gesehen (Fig g a). An die Stirnwand des Abteils 21 des Schrotbehälters schliesst sich ein Schacht 62 an (Fig. 3 a und 6), in dem sich der Schrotzubringer bewegt. Im Abteil 20 des Behälters 19 ist ein Fenster 23 eingelassen (Fig. 4, 5 und 6), um die Menge des vorhandenen Pulvers feststellen zu können. Zur Überwachung der Arbeit des Schrotzubringers ist in der Vorderwand des Schachtes 62 ein Fenster 24 vorgesehen (Fig. i und 6).
Der Kolben 2 ist ein Hohlkolben, in dessen Bohrung sich ein Ausstosser bewegt (Fig. 2 und 3), der unter Wirkung einer Schraubenfeder 26 steht, die sich einerseits gegen den Kolbenkopf 16, andrerseits gegen einen am oberen Ende der Ausstosserstange 25 befestigten Knopf 27 stützt. Die Stange 25 trägt einen Bund 28, der gegen die Unterseite des Kolbenkopfes 16 anliegt (Fig. 3), so dass der Ausstosser die Abwärtsbewegung des Kolbens 2 mitmachen muss. Eine mit dem Gehäuse 1 zweckmässig ein Stück bildende Fussplatte 29 und eine in einem Ansatze 30 des Gehäuses gelagerte, eine gezahnte Druckplatte 31 tragende Schraubenspindel 32 dienen zum Befestigen der Vorrichtung an einem Arbeitstisch o. dgl.
(Fig. 3 a, 4 und 5).
Der Zubringerschlitten 12 nimmt die auf die Pulverladung der Patrone anzuordnende Kartonscheibe 33 auf (Fig. 3 und 4) und ist auf einer Führungsplatte 34 verschiebbar. Der Zubringerschlitten 13 besitzt zwei Bohrungen 35 und 36 (Fig. 3,7, 8 und 9 abis 9 f) ; die Bohrung 35 dient zur Aufnahme des die Pulver-von der Schrotladung trennenden Pfropfens 3, ", die Bohrung 36 bildet ein Pulvermass. In die Bohrung 36 greift der abgebogene Teil 39 eines Schiebers 38 (Fig. 3,7 und 8), der einen Ansatz 40 besitzt, durch den eine im Schlitten 13 ihr Muttergewinde besitzende Stellschraube 41 greift. Mit Hilfe der Schraube kann der
Schieber 38 verstellt und hierdurch die lichte Weite der Bohrung 36 geändert werden.
Da die Bohrung zur Aufnahme der Pulverladung für eine Füllung dient, kann auf diese Weise die Menge der jeweiligen Pulverladung nach Bedarf geändert werden.
An dem Gehäuse 1 ist die Führung 45 (Fig. 3, 3 a und 5) für den Schlitten 13 angegossen, deren Öffnung 66 (Fig. 3) unter der Bodenöffnung 68 des Pulverbehälters 20 liegt.
Die Führung 45 besitzt einen Längsschlitz 71 (Fig. 5) durch den-der Kupplungszapfen 15 des Schlittens 13 mit dem Schieber 7 durchtritt, wodurch die hin und her gehende Bewegung des Schlittens 13 ermöglicht ist. Am oberen Ende des Gehäuses 1 ist ein unter Federwirkung stehender Sperriegel 42 verschiebbar gelagert (Fig. 1, 2,4 und 5). dessen Sperrzahn 43 (Fig. 4) in eine Rast 44 der Stange des Schiebers 7 einfallen kann.
In eine zweite Nut 47 des Kolbens 2 greift mit einem Zapfen 48 eine Stange 49 (Fig. 2 und 3 a), die den Schrotzubringer trägt. Dieser bewegt sich in dem Schacht 62 des Schrotbehälters 21 und besteht aus einem Gehäuse 50, das an der an dem Gehäuse 1 anliegenden Seite eine Öffnung 52 besitzt (Fig. 2 und 3 a). Im Schrotzubringer 50 kann ein verschiebbarer Boden 53 verstellt und mittels einer Klemmschraube 54 festgestellt werden.
Der Boden 53 fällt gegen die Öffnung 52 ab, so dass die im Schrotzubringer befindlichen
Schrote längs des Bodens abrollen und durch die Öffnung 52 in das Gehäuse 1 eintreten können, wenn die Öffnung 52 der Eintrittsöffnung 56 des Gehäuses 1 gegenüber zu stehen kommt. Das Gehäuse 1 besitzt einen um einen Zapfen 57 verschwenkbaren Boden 58, der mittels eines federnden Sperrhebels 60, dessen Sperrzahn 59 den Gehäuserand übergreift, in seiner Verschlussstellung festgehalten werden kann (Fig. 3,4 und 5).
Die zu ladende Patrone wird durch die Bodenöffnung in das Gehäuse 1 eingeführt (Fig. 3,4 und 5). Durch einen Druck auf den Sperrhebel 60 wird der Gehäuseboden 58 in der Pfeilrichtung nach Fig. 4 verdreht, das Gehäuse 1 geöffnet und die leere Patrone 61 in das Gehäuse 1 in die in Fig. 4 in unterbrochenen Linien angedeutete Stellung gebracht.
Dabei befinden sich die Teile der Vorrichtung in der in Fig. I, 2, 3, 3 a und ga veranschaulichen Lage. Der Kolben 2 ist in seiner tiefsten Stellung, ebenso auch der mit ihm durch die Stange 49 zwangläufig verbundene Schrotzubringer 50 (Fig. 2 und 3 a), in den aus dem Schrotbehälter 21 durch die seitliche Öffnung 67 die längs des geneigt abfallenden
Bodens abrollenden Schrote gelangen.
Der Schlitten 13 nimmt eine solche Lage ein, dass aus dem Pulverbehälter 20 durch die Bodenöffnung 68 und die Öffnung 66 der Schlittenführung 45 Pulver in das Pulvermass 36 einlaufen kann (Fig. 3 und 9a). Wird nun der
EMI2.2
<Desc/Clms Page number 3>
vorerst der Schieber 7 nicht beeinflusst. Die Nut 46, in die der Mitnehmerzapfen 6 der Schieberstange greift, ist nämlich so lang, dass der Kolben 2 sich vollständig aus der Bohrung 35 des Schlittens 13 bewegen kann, bis das untere Ende der Nut 46 an den Mitnehmerzapfen 6 herangerückt ist. Der Kolben gelangt von der Stellung in Fig. ga in die Stellung nach Fig. gb.
Bei der weiteren Aufwärtsbewegung wird erst mittels des Mitnehmerzapfens 6 der Schieber 7 nach oben verschoben und zwar solange, bis der Zahn 43 des Sperriegels 42 in die Rast 44 der Stange des Schiebers 7 einschnappen kann (Fig. 4). Bei dieser Bewegung ändert der Schlitten 12 seine Lage nicht, da dessen Führungszapfen 14 im längeren geraden Teil des Schieber-Leitschlitzes 8 geblieben ist. Der Zapfen 15 dagegen hat sich von dem oberen Ende des V-förmigen Leitschlitzes 11 gegen die Mitte bewegt, nimmt also die in Fig. 4 gezeichnete Stellung ein.
Infolge dieser Bewegung des Zapfens 15 hat sich der Schlitten 13 in der Richtung des Pfeiles in Fig. 3 soweit aus dem Gehäuse (nach links) geschoben, dass die Öffnung 35 freigelegt, das Pulvermass 36 mit der Füllung über die hülse gelangt ist und das Pulver in die in das Gehäuse 1 eingeführte PatronenPatronenhülse einlaufen kann (Fig. 4 und 9 c). Bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens 2
EMI3.1
entspricht. Gleichzeitig verschliesst der Schrotzubringer 50 die Austrittsöffnung 67 des Schrotbehälters 21 und hindert den weiteren Austritt von Schroten. Durch das Einklinken des Sperrzahnes 43 in die Rast 44 der Schieberstange ist der Schieber 7 festgehalten (Fig. 4), so dass der Handhebel 3 nicht weiter bewegt werden kann.
Dies ist für den die Vorrichtung Bedienenden das Zeichen, dass nunmehr die auf die Schrotladung aufzulegende und die Patronenhülse abschliessende Kartonscheibe 33 in den Schlitten 12 und der auf die Pulverladung aufzulegende Pfropfen 37 in die Öffnung 35 des Schlittens 13 einzulegen sind (Fig. 4 und 9 c). Ist dies geschehen, dann wird durch einen Druck auf den Sperrschieber 42 in der Richtung des Pfeiles in Fig. 4 der Schieber 7 freigegeben und der Handhebel 3 mit dem Kolben und Schieber 7 weiter aufwärts bewegt (bis in die Stellung Fig. 5). Der geneigte Teil des Leitschlitzes 8 des Schiebers 7 drückt den Schlitten 12 in der Richtung des Pfeiles nach Fig. 4 in das Gehäuse 1, wodurch die auf der Führungsplatte 34 liegende Kartonscheibe 33 in das Gehäuse mitgenommen wird (Fig. 9 d).
Auch der Schlitten 13 wird durch den unteren geneigten Schenkel des V-förmigen Leitschlitzes 11, in den der Schlittenzapfen 13 greift, rückwärts geschoben, so dass der Pfropfen 35 auch in das Gehäuse 1 bewegt wird (Fig. 5 und gd). Mit dem Kolben 2 bewegt sich die mit ihm verbundene Stange 49 und der mit Schrot gefüllte Schrotzubringer 50 weiter mit und in dem am Schrotbehälter 21 vorgesehenen Schacht 62 aufwärts (Fig. 2 und 6).
Ist der Handhebel 3 in seine oberste Stellung gelangt, dann ist der Schlitten 13 mit dem Pfropfen 37 in das Gehäuse 1 eingetreten und die Öffnung 52 des Schrotzubringers 50 ist vor die Eintrittsöffnung 56 des Gehäuses 1 gelangt (Fig. 9 d). Die im Schrotzubringer 50 befindlichen Schrote laufen über den geneigten Boden 52 und die Öffnung 56 in. das Gehäuse 1 und kommen zwischen den im Gehäuse 1 befindlichen Pfropfen 35 und der Kartonscheibe 33 zu liegen (Fig. gad). Wird nun der Handhebel 3 und somit der Kolben 2 abwärts bewegt, dann wird zunächst der Schieber 7 nicht beeinflusst, weil bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 2 der in die Nut 46 greifende Mitnehmerzapfen 6 vorerst nicht mitbewegt wird, bis sich das obere Ende der Nut an den Zapfen heranbewegt hat.
Während dieser Bewegung drückt der Kolben 2, indem er durch die Bohrung der Führung 34 des Schlittens 12 und die Bohrung 35 des Schlittens 13 tritt (Fig. oye), die Kartonscheibe 33, die Schrotladung und den Pfropfen 35 abwärts und in die Patronenhülse über die Pulverladung, Während der Zapfen 14 des Schlittens 12 den geneigten Teil des Leitschlitzes durchläuft, wird der Schlitten 12 aus seiner Stellung nach Fig. 9d in die Stellung nach Fig. ge nach links verschoben. Der Schlitten 13 darf eine Bewegung nicht ausführen, weil das Pulvermass 36 schon in der Stellung nach Fig. gd sich wieder mit Pulver gefüllt hat.
Im Augenblick, als der Schieber 7 bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 2 nach unten bewegt wird, drückt der geneigt ansteigende Rand 70 (Fig. 10) des Leitschlitzes 11 des Schiebers 7 des Kupplungszapfen 14 des Schlittens 13 in seine Lagerbohrung zurück, so dass der Schieber 7 sich längs der Aussenfläche des Schlittengehäuses bewegt, ohne den Schlitten 13 zu beeinflussen. Sobald der Kolben 2 seine tiefste Stellung erreicht hat, springt der Zapfen 15 unter Wirkung seiner Feder in das obere Ende des Leitschlitzes 8 ein. Beide Schieber, 12, 13 befinden sich nunmehr in ihrer Anfangsstellung.
Gleichzeitig ist auch die Rückbewegung des Schrotzubringers 50 in seine Anfangsstellung erfolgt, in der die Austrittsöffnung 67 der Schrote freigegeben ist und diese wieder in den Zubringer eintreten können, Der im Kolben 2 gelagerte Ausstosser trägt am unteren Ende einen Kopf 65, in dem eine Ringnut 64 eingeschnitten ist (Fig. 2 und 3). Wird der Ausstosser 25 bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 2 mitgenommen,
<Desc/Clms Page number 4>
dann wird der Rand der Patronenhülse nach innen von dem Kopf 65 über die Verschlussscheibe gebördelt und so die Ladung in der Patronenhülse festgehalten (Fig. oye). Die Bodenklappe 58 des Gehäuses 1 wird sodann geöffnet und durch einen Druck auf den Knopf des Ausstossers 25 die geladene Patrone aus der Vorrichtung ausgestossen (Fig. 9f).
Es erfolgt nun das Einführen einer leeren Patrone in das Gehäuse 1 in der bereits beschriebenen Weise, worauf der Ladevorgang wiederholt werden kann.