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Verfahren zur destruktiven Destillation in Generatoren.
Bisher wmde die destruktive Destillation, insbesondere von Mineralölen, zumeist in Räumen vorgenommen, welche von aussen beheizt wurden (Krackkessel, Retorten, Rohre). Bei dieser Art von Beheizung ist die Wärmeübertragung unvollkommen und mit Wärmeverlusten verbunden. Es sind zwar auch einzelne Vorschläge gemacht worden, die Erhitzung der zu zersetzenden Öle in einem mit feuerfesten Stoffen lose gefüllten Raum vorzunehmen, der durch zeitweises Warmblasen erhitzt wird (siehe z. B. britische Patentschrift Nr. 2563I A. D. ici2). Bei diesen Verfahren wird jedoch das zu zersetzende Mineralöl mit Luft gemischt in den durch Warmblasen zu beheizenden Raum eingeführt, was verschiedene Übelstände zur Folge hat.
Insbesondre kann eine günstige Benzinausbeute zufolge dei stattfindenden Verbrennung nicht erreicht werden und wird auch nach dem genannten Verfahren das als Nebenprodukt gewonnene Gas minderwertig, da es durch den Stickstoffgehalt der eingeblasenen Luft verunreinigt ist.
Diese Übelstände werden bei dem Verfahren nach der Erfindung vermieden. Gemäss demselben werden die Öle, deren destruktive Destillation beabsichtigt wird, in Räume mit Innenfeuerung (Regeneratoren), welche mit feuerfesten Steinen oder mit Katalysatoren teihveise ausgefüllt sind, ohne Luftzufuhr eingespritzt. Als Katalysatoren werden vorteilhaft Stoffe verwendet, welche die destruktive Destillation beschleunigen oder sonstwie günstig beeinflussen, wie z. B. eisenoxydreiche Steine oder metallisches Eisen. Zur Beheizung der feuerfesten Steine, Katalysatoren oder sonstigen Wärmeüberträger k. nn das einem daneben angeordneten Generator entstammende Generatolgas oder die Verbrennungsgase einer anderen Feuerung, besonders auch einer mit Öl oder Ölteer betriebenen Feuerung, dienen.
Als Brennstoff kommt besonders auch das schwere Öl (Teer) in Betracht, welches bei der destruktiven Destillation der Öle als Abfallprodukt neben leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen (Benzin) gewonnen wird.
In vorzüglicher Weise lässt sich die vorliegende Erfindung bei der Erzeugung von karburiertem Wassergas und bei der Olgaserzeugung in Generatoren verwenden. Bei beiden wurde bisher das zu vergasende Öl in mit Chamottesteinen ausgesetzten Regeneratoren (Verdampfer, Überhitzer) eingespritzt und wird dabei die Temperatur der erhitzten Füllstoffe so hoch gewählt, dass eine möglichst hohe Ausbeute an Ölgas neben möglichst wenig Teer erzielt Gemäss der vorliegenden Erfindung wird hingegen die Temperatur wesentlich niedriger gehalten, so dass die Zersetzung unter Erzielung einer möglichst hohen Ausbeute an Benzin verläuft, welches sich zum Teil mit dem Teer kondensiert und aus diesem durch fraktionierte Destillation gewonnen wird, zum Teil aber in Dampfform im Ölgas verbleibt und aus diesem in bekannter Weise durch
Abkühlung,
Druckerhöhung oder Auswaschen mit schwereren Ölen (Waschöl) gewonnen werden kann.
Zweckmässig lässt sich die vorliegende Erfindung auch bei der Erzeugung von karburiertem
Wassergas verwenden. In diesem Falle wird der Karburator (Regenerator) auf eine geringere
Temperatur erhitzt, als dies sonst üblich ist, und zweckmässig mit Katalysatoren, welche die
Entstehung von Benzin begünstigen (z. B. Eisenoxyd oder metallisches Eisen), an Stelle von
Chamottesteinen ausgesetzt.
Das Verfahren kann auch unter Anwendung von Druck erfolgen und auch durch Zusatz von Dampf begünstigt werden. Der Druck kann durch Drosselung des Gasaustrittes zufolge des durch die Erhitzung der Öle selbst entstehenden Öldampfes oder Gasdruckes gebildet werden oder er kann durch die Zufuhr von Wasserdampf erzeugt werden.
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In allen Fällen erfolgt eine allmähliche Temperaturabnahme während der Durchführung der Zersetzung und muss daher durch neuerliches Warmblasen die ursprüngliche Temperatur wieder hergestellt werden, in der Art, wie dies z. B. bei Wassergas-oder Ölgasgeneratoren üblich ist.
Erfolgt die Zersetzung in den bisherigen Karburatoren oder Überhitzern der Wassergasgeneratoren, so kann während der Zersetzung gleichzeitig Wassergas hindurchgeleitet werden, um dieses mit dem Olgas zu mischen bzw. zu karburieren.
Dieses Verfahren unterscheidet sich dann von den bisherigen Verfahren zur Erzeugung von karburiertem Wassergas dadurch, dass eine so geringe Temperatur im Karburator bzw. Überhitzer eingehalten wird, dass dadurch eine möglichst hohe Benzinausbeute erreicht wird, und dadurch, dass an Stelle der bisher verwendeten Chamottesteine Katalysatoren, z. B. eisenoxydreiche Steine oder metallisches Eisen, verwendet werden. Ferner dadurch, dass zum Zwecke der gewünschten Zersetzung der Öldämpfe unter Gewinnung von viel Benzin gleichzeitig Wasserdampf in den Karburator oder Überhitzer eingeleitet wird.
Dieser Wasserdampf kann auch aus dem bei der Wassers : serzeugung im über schuss in den Generator eingeführten Wasserdampf, der unzersetzt durch die Kokssäule hindurchgestrichen ist, bestehen.
Während des Warmblasens wird einesteils der abgeschiedene Kohlenstoff verb. annt, dodu. h an Heizmaterial gespart wird, anderenteils tritt durch das Überleiten überschüssiger Sekundärluft eine Oxydation (Regeneration) des Katalysators, ähnlich wie bei dem Verfahren nach Patent Nr. 76302, ein.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur destruktiven Destillation, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung des zu zersetzenden Stoffes in einem mit feuerfesten Stoffen lose gefüllten Raum (Regenerator mit gitteialtigem Mauerwerk) ohne Luftzufuhr erfolgt, welcher Raum durch zeitweises Warmblasen erhitzt wird.