DE686757C - Verfahren zur Druckhydrierung von Kohle, Teeren, Mineraloelen und aehnlichen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Druckhydrierung von Kohle, Teeren, Mineraloelen und aehnlichen Stoffen

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DE686757C
DE686757C DE1928I0034656 DEI0034656D DE686757C DE 686757 C DE686757 C DE 686757C DE 1928I0034656 DE1928I0034656 DE 1928I0034656 DE I0034656 D DEI0034656 D DE I0034656D DE 686757 C DE686757 C DE 686757C
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tars
mineral oils
hydrogen
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DE1928I0034656
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Dr Mathias Pier
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/06Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by destructive hydrogenation
    • C10G1/065Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by destructive hydrogenation in the presence of a solvent

Description

  • Verfahren zur Druckhydrierung von Kohle, Teeren, Mineralölen und ähnlichen Stoffen Bei der Veredelung von Kohle, Torf, Holz, Schiefer, Teeren und Mineralölen durch Behandlung mit Wasserstoff unter hohem Druck hat man vorgeschlagen, die für die Reaktion erforderliche Wärme den Hydriergasen sowie den zu behandelnden Stoffen getrennt voneinander zuzuführen. Man hat z. B. hierbei zwar -den Wasserstoff über die für die Reaktion erforderliche Temperatur .erhitzt, die kohlenstoffhaltigen Ausgangsstoffe aber zur Vermeidung von Schädigungen mit Heizmitteln vorerhitzt, deren Temperatur nur wenig von der Reaktionstemperatur verschieden war, z. B. um nicht mehr als etwa 50°. Wird diese umständliche Art der Heizung nicht eingehalten, so kommen z. B. in den Vorwärmern, insbesondere bei der Behandlung von Stoffen mit festen Bestandteilen, wie Kohlebrei, bei hochmolekularen Stoffen, wie Mineralölrückständen, die gegebenenfalls noch - feste Bestandteile enthalten, leicht Verkrustungen und Verstopfungen durch Abscheidung von koksartigen Stoffen oder anorganischen Substanzen, wie Kalk, vor, zumal dann, wenn die Temperatur etwas zu hoch steigt.
  • Man hat auch schon die Ausgangsstoffe in einem Vorheizer erhitzt, der gleichzeitig den zur Reaktion benutzten Wasserstoff enthielt, wobei jedoch eine gründliche Durchmischung von Gasen und Ausgangsstoff unterblieb und auch die Aufenthaltszeit des Ausgangsstoffs in dem geräumigen Vorheizer unzweckmäßig lange war. Man hat auch bei Spaltverfahren das zu spaltende Rohgut unmittelbar in die hocherhitzten Spaltrohre gleichzeitig mit einem nicht kondensierbaren Gas, wie Methan oder Wasserstoff, eingeleitet, ohne sie vorher besonders vorzuheizen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese schädlichen Erscheinungen, vermeiden kann und-außerdem noch andere weiter unten genannte wesentliche Vorteile erzielt, wenn man die zu behandelnden Stoffe und den Wasserstoff zunächst getrennt erhitzt, aber die Spitzenwärme, d. h. diejenige Wärme, die zur Erhitzung von 3oo° an, spätestens aber von 350n an, noch zugeführt werden muß, um die Reaktionstemperatur zu erreichen, dem Wasserstoff und den Ausgangsstoffen gemeinsam in Röhren bzw. Rohrschlangen zuführt. Im Gemisch mit dem Wasserstoff kann man die Ausgangsstoffe und die Heizmittel auch auf höhere Temperaturen erhitzen, ohne Verkrustungen und schädliche Ausscheidungen befürchten zu müssen.
  • Weiterhin hat sich gezeigt, daß die Wärmeübergangszahlen für ein Gemisch von Wasserstoff und öl günstiger liegen als für öl allein. Es genügt somit eine geringere Temperaturdifferenz zwischen Heizmedium und Reaktionsgut, um dem Reaktionsgut die notwendige Wärme zuzuführen. Infolgedessen ist die vorliegende Arbeitsweise mit einem guten. Wirkungsgrad des Heizsystems und einem geringen Energieverbrauch verbunden.
  • Werden Gas und Öl erst im Reaktionsofen' miteinander in Berührung gebracht, so tii-tt eine vollständige Durchmischung erst dan'ii@ ein, wenn das Öl bereits durch einen Teildes Ofens hindurchgegangen ist, wobei es jedoch wegen der mangelhaften Wasserstoffverteilung praktisch noch nicht hydriert wurde; es wird also nur ein Teil des Reaktionsraumes zur Hydrierung ausgenutzt. Findet dagegen die Durchmischung von Gas und Öl bereits vor dem Reaktionsofen bei höherer Temperatur statt, so befindet sich das Reaktionsgut schon beim Eintritt in den Reaktionsofen in gleichmäßig guter Mischung mit dem Wasserstoff, wodurch eine viel höhere Leistung erzielt wird.
  • Man führt die gemeinsame Erhitzung des breiigen oder flüssigen Ausgangsstoffs mit dem unter hohem Druck stehenden Wasserstoff in einem Rohr bzw. einer Rohrschlange durch. Es ist nicht erforderlich, den gesamten bei der Reaktion angewandten Wasserstoff durch die Schlange zu führen, da die beschriebene Wirkung auch schon durch Anwesenheit geringerer Wasserstoffmengen herbeigeführt wird. Von der Schlange aus wird das vorgewärmte Gemisch von Ausgangsstoff und Wasserstoff dem Reaktionsraum zugeführt und hier, gegebenenfalls unter Zuleitung weiterer auf Reaktionstemperatur vorerhitzter Wasserstoffmengen, entweder in flüssiger oder in verdampfter Form mit oder ohne Katalysatoren behandelt.
  • Man arbeitet vorteilhaft so, daß man das Hydriergas und die zu veredelnden kohlenstoffhaltigen Stoffe getrennt in einer Regenerationsanlage, bestehend aus einem oder mehreren mit einem Röhrenbündel versehenen Gefäßen, durch die abziehenden heißen Reaktionsteilnehmer im Gleich- oder Gegenstrom oder abwechselnd im Gleich- und Gegenstrom vorerhitzt und alsdann unter gemeinsamem Durchleiten durch eine Heizschlange auf die erforderliche Temperatur erhitzt. Es kann hierbei die Geschwindigkeit der abziehenden Reaktionsprodukte in den einzelnen Regeneratoren durch Querschnittsänderung der Gefäße oder der darin befindlichen Röhren beliebig verändert werden. Die Wärmeentwicklung des Druckhydrierungsvorgangs ist in vielen Fällen hinreichend, um das Reaktionsgut auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Es kann also unter Umständen ohne weiteren Wärmeverbrauch gearbeitet und sogar in gewissen Fällen noch Energie gewonnen werden. Die gemeinsame Vore-rhitzung und Zufuhr der an der Reaktion teilnehmenden Stoffe ermöglicht außerdem Vereinfachungen in der Vorrichtung und deren Bedienung.
  • Das vorliegende Verfahren hat auch den Besonderen Vorteil, daß die Vorrichtungweitgehend geschont wird. Es ist daher nicht efpxderlich, alle Teile, die mit heißen Re-4tionsstoffen in Berührung kommen, aus hoch legierten Stählen oder aus anderen chemisch widerstandsfähigen Metallen oder Legierungen, wie Aluminium, herzustellen, sondern es genügt, wenn nur die Teile aus den genannten Werkstoffen bestehen oder damit überzogen sind, die mit dampf- bzw. gasförmigen Reaktionsstoffen bei hohen Temperaturen in Berührung kommen. Die übrigen Teile, insbesondere diejenigen, die mit den flüssigen Reaktionsstoffen in Berührung kommen, können aus gewöhnlichem oder schwach legiertem Stahl hergestellt sein, wenn nicht ein hoher Schwefelgehalt der Reaktionsstoffe andere Auskleidungen, z. B. mit Aluminium u. dgl., bedingt. Bei Verwendung verhältnismäßig niedrig siedender Ausgangsstoffe, z. B. von Mittelölen, in der Gasphase kann man auch die zur Vorwärmung dienende Vorrichtung, also z. B. die Heizschlange, aus weniger hochwertigem Material herstellen, wenn die Einrichtung in den Reaktionsraum hineinverlegt und dadurch ein Druckausgleich herbeigeführt wird. Dabei können die Schlangen, falls erforderlich, beispielsweise elektrisch erhitzt werden.
  • Beispiel Mitteldeutsche Braunkohle wird mit einem durch .Druckhydrierung von Kohlen gewonnenen hoch siedenden Öl, das etwa 750,-o bis 350' siedende Anteile enthält, zu einem Brei verrührt und mittels einer Pumpe bei a in die aus Siemens-Martin-Stahl besXehende Schlange I eingepreßt. Der Brei verläßt die Schlange bei b mit einer Temperatur von etwa 3z0°. Ein Teil des Hydriergases (etwa 300/0), das im Wärmeaustauscher ,R mit dem aus dem Reaktionsofen A abziehenden Produkt vorgewärmt wird, wird bei k abgezweigt und bei- c dem Kohlebrei zugegeben. Kohlebrei und Gas strömen von da an gemeinsam bei d in die Schlange II, die aus schwach legiertem Stahl besteht, und treten bei e mit einer Temperatur von etwa ¢30° in den Reaktionsofen ein. Der andere Teil des aus dem RegeneratorR kommenden Hydriergases tritt, nachdem er in dem Wärmeaustauscher V auf etwa 430' ° vorgeheizt ist, bei f durch eine poröse Platte fein verteilt in den Reaktionsofen ein. Die drucktragende Wand des Reaktionsofens -besteht aus gewöhnlichem Stahl, der mit einem Futter aus V2A-Stald ausgekleidet ist. Bei g ziehen die Reaktionsprodukte nach dem Wärmeaustauscher R ab. Auch die öle usw. können in Wärmeaustauschern vorgewärmt werden.
  • Da der Druckhydrierungsprozeß unter Wärmeentwicklung verläuft, wird die zur Aufrechterhaltung der Reaktion erforderliche Temperatur von q.3o bis ¢5o° durch die Reaktion selbst erzeugt. Eine besondere Wärmezufuhr zum Ofen ist daher nicht erforderlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Druckhydrierung von Kohle, Teeren, Mineralölen und ähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe und das Hydriergas zunächst getrennt, dann von 300', spätestens von 35o° an, gemeinsam in Röhren bzw. Rohrschlangen auf Reaktionstemperatur erhitzt werden.
DE1928I0034656 1928-06-15 1928-06-15 Verfahren zur Druckhydrierung von Kohle, Teeren, Mineraloelen und aehnlichen Stoffen Expired DE686757C (de)

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