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Mit Wärmespeicher versehene Dampfanlage.
Bei Dampfkesselanlagen wird der Betrieb auch bei stark schwankendem Dampfverbrauch im allgemeinen in der Weise durchgeführt, dass der Kesseldruck möglichst konstant erhalten wird ; es muss somit die Zufuhr von Brennstoff beiläufig dem jeweiligen Dampfverbrauche entsprechend geregelt werden.
Hieraus entstehen viele Übelstände, durch die einerseits der Wirkungsgrad der Wärme- übertragung-herabgedrückt wird, andrerseits die Anlagekosten erheblich gesteigert werden, da die Anlage für den Höchstbedarf bemessen werden muss.
Diese Nachteile werden durch einen Ausgleich zwischen Wärmezufuhr und Wärmeverbrauch vermieden, wenn der Dampf für den Verbraucher (Dampfmaschine, Kocher o. dgl.) aus einem'einen Wärmespeicher bildenden Behälter entnommen wird, der mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit gefüllt ist und mit Druckschwankungen innerhalb verhältnismässig weiter Grenzen arbeitet und der vom Kessel gespeist wird.
Dann tritt aber eine andere Schwierigkeit auf. Nimmt der Verbraucher schwankend Dampf aus dem Behälter oder Wärmespeicher, so schwankt'auch der Druck desselben in gewissem Verhältnis zur Entnahme und diese Druckschwankung im Wärmespeicher hat, wenn keine besonderen Massregeln getroffen werden, eine entsprechende Druckschwankung im Dampferzeuger zur Folge. Dieses ständige Wechseln des Druckes im Kessel bringt aber eine ganze Reihe Nachteile mit sich. Beispielsweise wird der Heizer, wenn der Druck anfängt zu sinken, nur allzu leicht geneigt sein, die Brennstoffzufuhr zu vergrössern, wodurch die mit dem Einbau des Wärmespeichers bezweckte Gleichmässigkeit des Feuernugsbetriebes aufgehoben wird.
Selbstverständlich tritt bei Steigerung des Kesseldruckes der umgekehrte Vorgang mit demselben unökonomischen Resultat ein. Überhaupt wird richtige Einstellung der Brennstoffzufuhr, die von vielen Umständen, wie Zugstärke, Schichthöhe, Art. des Brennstoffes und des Rostes, Rostgeschwindigkeit u. dgl. abhängt, sehr erschwert. Hiezu tritt als weiterer Nachteil noch, dass die Beanspruchung des Kesselbleches dauernd schwankt, wodurch die Haltbarbeit desselben erheblich herabgesetzt wird.
Als weiterer Nachteil ist zu erwähnen, dass gegebenenfalls noch an die Kesselanlage angeschlossene Maschinen und Apparate die Schwankungen im Drucke mitmachen müssen, was für den regelmässigen Betrieb derselben oft hinderlich ist, abgesehen davon, dass die Ökonomie erheblich hierunter leidet.
Um diese Übelstände zu beseitigen, ist gemäss der Erfindung zwischen Dampferzeuger und Wärmespeicher eine Ventilvorrichtung angeordnet, die entweder von Hand aus oder selbsttätig auf eine konstante und zwischen gewissen Grenzen beliebig einstellbare Dampfzufuhr aus dem Kessel eingestellt wird. In vielen Fällen verwendet man als Ventilvorrichtung zweckmässig eine eventuell in gewohnter Weise einstellbare Lavaldüse, deren Lieferung vom Gegendruck unabhängig bleibt, solange der Gegendruck kleiner ist als beiläufig das 0-97fauche des Kesseldruckes. Die-Ventilvorzichtung kann auch aus einer Anzahl parallel geschalteter Düsen bestehen, die verschieden gross gewählt sein können und nach Bedarf eingeschaltet werden.
Auch kann eine Vorrichtung vorgesehen sein, die bei sehr grossem Dampfbedarf Dampf nicht nur durch die Ventilvorrichtung, sondern auch unmittelbar aus dem Kessel durch ein anderes Ventil dem Wärmespeicher zuführt. In gewissen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, Dampf unmittelbar vom Kessel dem Verbraucher zuzuführen, so dass dieser
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Dampf nicht den Wärmespeicher durchströmt ; in diesem Falle bleibt die Überhitzung des Dampfes bestehen. Die eben erwähnten Ventilvorrichtungen können in gewissen Fällen selbsttätig derart geregelt werden, dass sie etwaige Schwankungen in der zur Verfügung stehenden Dampfmenge, die durch unregelmässige Brennstoffzufuhr oder andere Verbraucher mit schwankendem Dampfverbrauch hervorgerufen werden, ausgleichen.
Auch können sie bei Erreichung des Höchstdruckes im Wärmespeicher automatisch abgestellt werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
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grossem Dampfbedarf noch Zusatzdampf dem Wärmespeicher zugeführt werden kann, ist in Parallelschaltung zu W ein Ventil Wl vorgesehen, das eine hinreichende Dampfmenge an der Ventilvorrichtung W vorbeizuleiten gestattet.
In der Leitung L2 zwischen A und K können ein Druckminderungsventil R und ein gewöhnliches Absperrventil V eingeschaltet werden ; falls eine Kraftmaschine angeschlossen wird, kann das Ventil R wegfallen.
Es kann von Bedeutung sein, dass D und A in Parallelschaltung arbeiten können, so dass nicht der gesamte Dampf durch den Wärmespeicher gehen muss. Um dies zu ermöglichen, ist die (in der Zeichnung gestrichelte) Leitung L vorgesehen, die die Leitungen V und L uumittelbar miteinander verbindet. In dieser Leitung L3 ist ein Ventil Vl angeordnet.
An die Leitung L'kann noch eine für konstanten Druck gebaute Dampfmaschine oder es können sonstige Dampfverbraucher M angeschlossen werden. Dieser Anschluss ist jetzt möglich, weil in der Leitung L'keine Druckschwankungen mehr bestehen.
PATENT-ANSPRÜCHE : : E. Mit Wärmespeicher versehene Dampfanlage, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
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düse-angeordnet ist, die derart beschaffen oder geregelt ist, dass die Dampflieferung zum Wärmespeicher sowie der Druck im Kessel unabhängig oder fast unabhängig von dem Gegendruck im Wärmespeicher sind.