<Desc/Clms Page number 1>
Anordnung zur Speisung von Dampfkesselanlagen.
Wenn man Dampfkessel in der Weise speist, dass man das Wasser zunächst mit einem Rauchgasvorwärmer und dann mit überschüssigem Dampf vorwärmt, so braucht man zwei Warmwasserspeicher, nämlich einen hinter dem Rauchgasvorwärmer und einen hinter dem Dampfvorwärmer. Dies ist deshalb notwendig, weil man das Wasser durch den Rauchgasvorwärmer gleichmässig, durch den Dampfvorwärmer, aber nur soweit Dampf verfügbar ist, hindurchleiten muss, während der Kessel wieder annähernd gleichmässig gespeist werden muss. Es kommt hinzu, dass man dabei zur Kondensation derselben Dampfmenge eine grössere Wassermenge braucht, als wenn man das Wasser nicht in einem Rauchgasvorwärmer vorgewärmt hätte, weil man natürlich mit kaltem Wasser mehr Dampf niederschlagen kann als mit warmem.
Infolgedessen muss auch der Speicher für das mit Dampf vorgewärmte Wasser bei Vorwärmung des Wassers in einem Rauchgasvorwärmer grösser werden als ohne solchen Vorwärmer.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäss der Speisewasserstrom derart unterteilt, dass der eine Teil des Speisewassers in dauerndem Fluss durch einen Rauchgasvorwärmer unmittelbar der Kesselanlage zugeführt wird, während der andere Teil in Abhängigkeit von der Menge des ver- fügbaren Überschussdampfes durch einen Dampfvorwärmer geleitet und nach Vorwärmung in einem Warmwasserspeicher aufgespeichert wird, dem das Speisewasser entsprechend der Differenz zwischen dem Dampfbedarf und der durch den Rauchgasvorwärmer hindurchgeschickten Wassermenge entnommen wird.
Die Zeichnung zeigt Beispiele der Erfindung. In der Fig. 1 ist 1 ein Dampfkessel, dessen Speisewasser 3 durch die Pumpen 11 und 21 gefördert wird, u. zw. von der Pumpe 11 durch den Rauchgasvorwärmer 12 in den Kessel 1, von der Pumpe 21 aber durch den Dampfvorwärmer 22 in den Warmwasserspeicher 23 und weiter durch die Pumpe 24 ebenfalls in den Kessel 1.
Wird wenig Dampf an der Verbrauchsstelle 4 verbraucht, so steigt der Druck in der Leitung 5.
In Abhängigkeit davon wird das Ventil 6 geöffnet und der überschüssige Dampf fliesst dem Dampfvorwärmer 22 zu. Gleichzeitig kann die Pumpe 21 in Abhängigkeit vom Dampfdruck in der Leitung 6 geregelt werden, so dass das Wasser im Dampfvorwärmer 22 immer auf dieselbe Temperatur gebracht wird, da zu einer bestimmten Wassermenge immer die ensprechende Dampfmenge hinzutritt. Der Speicher 23 wird also unregelmässig gefüllt, jedoch durch die Pumpe 24 regelmässig geleert, indem das Wasser in gleichmässigem Fluss in den Kessel 1 gedrückt wird.
Im Beispiel nach der Fig. 2 tragen die gleichen Teile dieselben Bezugszeichen wie in der Fig. 1, nur ist 1 ein Kessel oder eine Kesselgruppe, die durch den Rauchgasvorwärmer 12, 2 ein Kessel oder eine Kesselgruppe, die über den Dampfvorwärmer 22 gespeist werden. Man kann die beiden Speiseleitungen durch eine punktiert eingezeichnete Rohrleitung 7 verbinden.
Bei der Anordnung nach der Erfindung fliesst nicht das gesamte Wasser, sondern weniger Wasser durch den Rauchgasvorwärmer ; es fliesst infolgedessen langsamer und wird daher stärker erwärmt, Die Durchflussmenge muss so eingestellt werden, dass das Wasser nicht über die im Kessel herrschende Siedetemperatur erwärmt wird.
Die Einstellung ist bei der Anordnung nach der Erfindung sehr einfach,
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Wasser durch eine Pumpe 24 in den Kessel 1 gefördert. Der Heizdampf fliesst dem Dampfvorwärmer 22 durch die Leitung 15 zu, u. zw. dann, wenn der Dampfdruck in der Leitung 5 so stark steigt, dass das Ventil 6 geöffnet wird, wobei gleichzeitig die Pumpe 21 so geregelt wird, dass eine dem Dampfvorwärmer zuströmende Dampfmenge eine entsprechende Wassermenge erwärmt. Bei anhaltend starkem Dampfverbrauch wird daher der Warmwasserspeicher 23 nicht weiter gefüllt, wohl aber wird ihm durch die Pumpe 24 dauernd Wasser abgenommen und in den Kessel gefördert, so dass es vorkommen kann, dass er leer wird.
Die durch den Rauchgasvorwärmer strömende Wassermenge genügt aber in diesem Fall allein nicht zur Speisung des Kessels, wenn das Wasser nur so schnell durch den Rauchgasvorwärmer hindurchströmt, dass es über demselben beispielsweise annähernd die Siedetemperatur des Kessels hat.
Nach der Erfindung wird deshalb die Einwirkung der Temperaturmessvorrichtung auf die Pumpe 11 in Abhängigkeit von dem zu tiefen Sinken des Schwimmers 16 im Kessel 1 aufgehoben, wie dies durch die Linie Mangedeutet ist. Infolgedessen läuft die Pumpe mit voller Drehzahl und fordert die erforder- liche Wassermenge in den Kessel 1.
Ist der Kessel dann wieder genügend mit Wasser gefüllt, so könnte infolge Wiedereinsetzens des Temperaturreglers der Wasserdurchfluss durch den Vorwärmer vollkommen gesperrt werden, da jA das Wasser im Rauchgasvorwärmer infolge des nicht mehr beschränkten Durchflusses verhältnismässig kalt wird. Es würde dann das Wasser im Rauchgasvorwärmer so lange stehen bleiben, bis die durch den Thermoregler begrenzte Temperatur erreicht ist. Das könnte aber zu Wärmestauungen und anderen Miss3tänden führen. Zur Vermeidung dieses Nachteiles ist die Einrichtung getroffen, dass das den Durchfluss durch den Rauchgasvorwärmer regelnde Ventil niemals vollständig geschlossen werden kann, so dass jederzeit ein wenn auch schwacher Strom von Speisewasser durch den Rauchgasvorwärmer fliesst.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anordnung zur Speisung von Dampfkesselanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisewasserstrom derart unterteilt ist, dass der eine Teil des Speisewassers in dauerndem Fluss durch einen Rauchgasvorwärmer unmittelbar der Kesselanlage zugeführt wird, während der andere Teil in Abhängigkeit von der Menge des verfügbaren Überschussdampfes durch einen Dampfvorwärmer geleitet und nach Vorwärmung in einem Warmwasserspeicher aufgespeichert wird, dem das Speisewasser entsprechend der Differenz zwischen dem Dampfbedarf, und der durch den R3. uchgasvorwärmer hindurchgeschickten Wassermenge entnommen wird.