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Auf Druck beanspruchtes Element aus umschnürtem Beton.
Man hat bereits auf Druck beanspruchte Elemente aus umschnürtem Beton vorgeschlagen, bei welchen ein druckfester Kern mit einem Betonmantel umgeben ist, dessen Querarmierung in Entfernungen angeordnet ist, die gleich oder kleiner sind als die Dicke des Betonmantels bzw. seine kleinste Dicke, gemessen von der Einlage bis zur Querarmierung.
Es hat sich nun gezeigt, dass es nicht notwendig ist, die Querarmierung des Betonmantels nach der oben angeführten Weise zu verlegen, sondern dass der von der umschnürten Betonschale umgebene Kern aus Gusseisen oder anderem druckfesten Material mit Teilen seiner Umfläche näher an die Umschnürungsdrähte heranreichen kann, als der Abstand zwischen den Umschnürungselementen untereinander beträgt oder gegebenenfalls, dass er sogar mit diesen in Berührung treten kann, ohne dass eine Loslösung des Mantels vom Kern stattfände.
Es ist demnach möglich, dass die Druckglieder sowohl nach der äusseren Form als auch nach der Festigkeit dem jeweiligen Zweck entsprechend ausgestaltet werden, wobei insbesondere auch der Vorteil erreicht ist, dass durch die verhältnismässige Erweiterung des Kernes das Träg- heitsmoment und damit auch die Knicksteifigkeit des Druckgliedes bei gleichem Querschnitt bedeutend erhöht wird. Die durch die örtlichen Verkleinerungen der Dicke der Betonschale hervorgerufene Schwächung der Verbindung mit dem Kern wird dadurch aufgehoben, dass die in jenen Teilen enge an den Kern herantretenden Umschnürungsdrähte ein Loslösen wirksam verhindern.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen von Druckgliedern gemäss der Erfindung im Querschnitt veranschaulicht, und zwar ist von jedem Querschnitt nur eine Hälfte gezeigt.
In Fig. r ist eine Säule von rundem Querschnitt dargestellt, die als Kern ein vierkantiges Gusseisenrohr a enthält. Mit b sind die Längsdrähte bezeichnet, um die der Umschnürungsdraht c des Betonmantels d schraubenförmig herumgeführt ist. Das Mass e, das in einer gewissen Entfernung neben der Kante des Gusseisenkernes a genommen ist und die örtliche Dicke der Betonschale bis zum Umschnürungsdraht anzeigt, entspricht der Ganghöhe der durch den Umschnürungsdraht c gebildeten Schraubenlinie, woraus sich ergibt, dass die Dicke der umschnürten Betonschale gegenüber den Kanten des viereckigen Gusseisenkernes bedeutend kleiner ist, als die Ganghöhe jener Schraubenlinie bzw. kleiner ist, als der Abstand der einzelnen Umschnürungselemente voneinander.
Wir haben es hier also mit einer Konstruktion zu tun, bei der die Querschnittsumfänge der Betonschale und des Kernes einander geometrisch unähnlich sind, wodurch die Betonschale im Umkreise von veränderlicher Dicke wird und wobei die kleinste Dicke kleiner ist als der Abstand der Umschnürungselemente voneinander.
Bei der Säule nach Fig. 2 besteht der Kern aus einem im Wesen quadratischen Kasten, der aus Gusseisen winkeln f besteht, die durch Eisenplatten g miteinander verbunden sind. Von den Kanten der Winkel. f springen nach aussen Rippen h vor, und zwar derart weit, dass sie den Umschnürungsdraht i berühren und daher für ihn ebenso wie die Längseisen eine Stütze bieten.
Hier ist also die kleinste Dicke der umschnürten Betonschale nahezu auf Null vermindert. Auf Grund der gleichen Konstruktionsregel können auch, wie in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht, Druckglieder von rechteckigem Querschnitt hergestellt werden und es können dabei, wie aus Fig. 3 ersichtlich, im Kreise geführte Umschnürungsdrähte A mit solchen l abwechseln, die dem Querschnittsumfang des Kernes m folgen. Wird, wie in Fig. 4 gezeigt, der Kern it an seinen Kanten
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mit Rippen o versehen, so kann die Umschnürung p unmittelbar über diese Rippen geführt werden und eine andere Umschnürung ist dann überhaupt nicht erforderlich.
Was in den Fig. 3 und 4 an einer Säule mit rechteckigem Querschnitt gezeigt ist, ist in konstruktiv gleicher Weise in den Fig. 5 und 6 an einer Säule mit sechseckigem Querschnitt durchgeführt, wozu weitere Erläuterungen also nicht mehr nötig sind. Im allgemeinen sei gesagt, dass jeder beliebige polygonaleQuerschnitt in gleicherweise behandelt werden kann ; und man erreicht dabei, wie aus den Fig. 5 und 6 deutlich ersichtlich ist, eine Konstruktion, in der das Material besonders ausgenutzt wird.
Selbstverständlich kann man die Druckglieder im Rahmen des geschilderten Prinzips auch noch abweichend von den hier gegebenen Beispielen ausführen, . PATENT-ANSPRÜCHE : i. Auf Druck beanspruchtes Element aus umschnürtem Beton, dadurch gekennzeichnet, dass der von der umschnürten Betonschale umgebene Kern aus Gusseisen oder anderem druckfesten Material mit Teilen seiner Umflächte näher an die Umschnürungsdrähte heranreicht, als der Abstand zwischen den Umschnürungselementen voneinander beträgt, oder gegebenenfalls mit den Umschnürungsdrähten in Berührung tritt.