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Drahtseil oder Litze.
Es sind verschlossene Drahtseile bekannt, bei denen eine oder mehrere Lagen von im Querschnitt kreisringsektorförmigen (keilförmigen) Profildrähten die Seele umgeben und andere einander überfassende Profildrähte einen äusseren Verschluss bilden. Diese Seilbauart ist wegen beschränkter Bieg-
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Luftseilbahnen, geeignet.
Ferner sind Seile bekannt, deren eine Aussenlage bildende Profildrähte so ineinandergreifen, dass vorstehende Teile eines Profildrahtes von Ausnehmungen benachbarter Profildrähte umfasst werden, wobei diese sich gegenseitig verriegeln und ein etwa gebrochener Draht nicht aus dem Seilumfang herausspringen kann. Auch ist für elektrische Leiterseile (Kabel) vorgeschlagen worden, als vorstehende Teile Fülldrähte in Längsrillen der sich mit ihren Seitenflächen berührenden Profildrähte einzulegen.
Der Nachteil derartiger Seil-und Litzenbauarten besteht darin, dass beim Bruch eines Drahtes die Drahtenden infolge der starren Verriegelung aus ihrer ordnungsmässigen Lage überhaupt nicht heraustreten können und dass infolgedessen der Drahtbruch nicht erkennbar wird.
Demgegenüber werden gemäss der Erfindung bei Drahtseillitzen oder Litzenseilen Profildrähte kreisringsektorförmigen oder sonstigen keilförmigen Querschnittes an ihren aneinandergrenzenden seitlichen Flächen mit Ausnehmungen versehen, die so bemessen sind, dass sie dem von ihnen umfassten Fülldraht oder einer ihn ersetzenden Erhöhung eines der beiden Profildrähte in der Verriegelungrichtung einen Spielraum belassen.
Hiedurch wird erreicht, dass ein etwa gebrochener Draht der Aussenlage zwar nicht aus dem Seilumfang herausspringen, jedoch um einen gewissen Betrag hervortreten kann, und dadurch die Bruchstelle erkennbar wird. Bei einer Aussenlage und einer oder mehreren Innenlagen aus Profildrähten wird bei Beanspruchung auf Biegung ein Spannungsausgleich der inneren und äusseren Drähte ermöglicht, u. zw. dadurch, dass sich die Profildrähte mit ihren Gleitflächen gegeneinander verschieben und beim Strecken des Seiles oder der Litze wieder in ihre normale Lage zurückgleiten können.
Die Erfindung ist auch in entsprechender Weise für aus einer oder mehreren Schichten von Profildrähten bestehende Hohlseile,-litzen oder-kabel anwendbar. Bei einer mehrschichtigen Litze, deren äusserste und innerste gegebenenfalls sämtliche Schichten aus Profildrähten mit Fülldrähten oder entsprechenden Erhöhungen bestehen, wird durch Weglassen des Kerndrahtes ein Hohlraum gebildet, der bei Biegungen einen Spannungsausgleich durch Verschieben der einzelnen Drähte mittels der Gleitflächen ermöglicht. Insbesondere die Profildrähte der innersten Lage können sich dabei in ähnlicher Weise verschieben wie diejenigen der Aussenlage.
Das Profil der äusseren Drähte wird vorzugsweise so gewählt, dass ihm ein alle Profilseiten berührender Kreis eingeschrieben werden kann. Bei Seilen nach der Erfindung wird die Biegsamkeit gegenüber solchen aus Runddrähten nicht wesentlich beeinträchtigt, da die Achsen der Profildrähte in Höhe und Breite des Kreisringsektorprofils den Durchmesser eines Runddrahtes nicht übersehreiten.
Bei dem auf dem ganzen Umfang vollen Querschnitt der Litze wird aber die Abnutzung erheblich herabgesetzt. Auch ist eine Abnutzung in günstigerem Verhältnis zum Drahtquerschnitt zulässig als bei Runddrähten.
Bei fortgeschrittener mechanischer Abnutzung wird durch Blosslegen oder teilweises Blosslegen der Fülldrähte oder der zu ihrer Aufnahme bestimmten Ausnehmungen das Ausmass der Abnutzung erkennbar. Demgemäss kann auch dadurch, dass man die Ausnehmungen in entsprechendem Abstand vom Umfang anordnet, das Kontrollausmass der Abnutzung im voraus festgelegt werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen und der nachstehenden Erläuterung der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer Litze, deren Profildrähte durch Fülldrähte beweglich verriegelt sind. Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung der Verriegelung nach Fig. 1 in grösserem Massstabe. Fig. 3 ist die Querschnittshälfte eines aus Litzen nach Fig. 1 gefertigten Drahtseiles. Fig. 4-10 zeigen andere Ausführungsformen in je einem Viertel des Litzenquerschnittes, u. zw. veranschaulichen Fig. 4 und 5 die bewegliche Verriegelung mit Erhöhungen und diese umfassenden Ausnehmungen der Profildrähte, Fig. 6 und 7 zeigen die Verriegelung mit Dreikantfülldrähten bzw. im Querschnitt eckig gestalteten Erhöhungen und Ausnehmungen der Profildrähte, Fig. 8 zeigt in einem Beispiel die Anwendung bei einem andern Profildrahtquerschnitt.
Fig. 9 und 10 zeigen in weiteren Beispielen die Anwendung bei keilförmigen Profildrähten, deren seitliche Flächen nicht in axialen Schnittebenen des Litzenquerschnittes liegen. Fig. 11 zeigt in zwei zusammengehörenden Quersehnittshälften ein aus einer Profildrahtschicht bestehendes Hohlseil oder-Kabel im gewöhnlichen (gestreckten) Zustande und bei Biegungsbeanspruchung. Fig. 12 zeigt die Querschnittshälfte eines aus mehreren Profildrahtschichten bestehenden Seiles, z. B. Freileitungs-Starkstromkabels, mit äusserer und innerer beweglicher Verriegelung.
Bei der Litze nach Fig. 1 sind die beispielsweise dargestellten Herzdrähte 1, 2 von Drähten 3 umgeben, die vorzugsweise ein Profil haben, das einem Kreis umschrieben ist. Die Profildrähte. 3 sind an den seitlichen Flächen 4 mit Ausnehmungen 5 versehen, welche die Fülldrähte 6 beiderseitig umfassen. Die Fülldrähte sind dabei mit den Profildrähten vorzugsweise so verseilt, dass sie in den Aus- nehmungen 5 aussen anliegen. Der gestrichelte gebrochen zu denkende Profildraht 7, der das Bestreben hat, aus der Litze herauszuspringen, wird bei seiner Auswärtsbewegung an seinen beiden Seiten durch die benachbarten Fülldrähte 6 gehalten. Er kann daher nur um einen gewissen Betrag aus der Litze heraustreten, während eine Auflösung des Seiles durch Herausspringen der Drähte verhindert wird.
Diese Art der beweglichen Verriegelung ist aus Fig. 2 klarer erkennbar. In dieser Figur hat der mittlere Profildraht 7 seine äussere Lage noch nicht ganz erreicht, so dass er an den Fülldrähten 6, die durch die Profildrähte 3 gehalten werden, noch nicht zur Anlage gekommen ist.
Das Seil gemäss Fig. 3 ist nach bekanntem Verfahren durch Verseilen von sechs zu dem vollen
Querschnitt gehörenden nach Fig. 1 gebildeten Litzen 8 mit der Hanfseele 9 hergestellt.
Bei den Litzen nach Fig. 4 weisen die Profildrähte 10 beiderseitig Erhöhungen 11 auf, die in die Ausnehmungen 12 der benachbarten Profildrähte 13 eingreifen, so dass vorzugsweise nach aussen und nach innen ein Spielraum verbleibt. Hiedurch wird es möglich, dass sowohl die Drähte 10 als auch die Drähte 13 um das Mass des äusseren bzw. inneren Spielraums aus der Litze heraustreten können.
Dabei ist es gleichgültig, ob die Profildrähte 10, 13 mit einem Herzdraht 14 oder mit mehreren Schichten von Herzdrähten oder Profildrähten verseilt sind.
Die Litze nach Fig. 5 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 4 nur dadurch, dass die Profildrähte 15 sämtlich auf der einen Seite mit einer Erhöhung 16 und auf der andern Seite mit einer Ausnehmung 17 versehen sind.
Die Fülldrähte 18 der Fig. 6 haben entgegen den Fülldrähten 6 einen Dreikantquerschnitt und die Ausnehmungen 19 der Profildrähte 20 sind entsprechend gestaltet. Überhaupt ist die Querschnittsgestaltung der Fülldrähte und der Ausnehmungen beliebig. Beispielsweise können entsprechend auch Fülldrähte elliptischen, sechseckigen oder rechteckigen Querschnitts angewendet werden.
In ähnlicher Weise ist es möglich, die Erhöhungen und Ausnehmungen ineinandergreifender Profildrähte eckig auszubilden. Demgemäss sind die Erhöhungen 21 und die Ausnehmungen 22 der Profildrähte 23 in Fig. 7 rechteckig gestaltet.
Die Profildrähte 24 (Fig. 8) sind druch die Fülldrähte 25 wie nach Fig. 1 verriegelt. Durch das andere Profil der Drähte 24 wird die Verriegelung nicht beeinflusst.
Ebenso wird bei den Profildrähten 26 und 27 der Fig. 9 und 10, die mit unter einem Winkel zur axialen Schnittebene verlaufenden seitlichen Flächen bzw. mit gekrümmten seitlichen Flächen aneinandergrenzen, durch die abweichende Gestaltung der Profildrähte die Verriegelung als solche nicht beeinflusst.
B ? i dem Hohlkabel nach Fig. 11 zeigt die linke Querschnitt shälfte die Verriegelung der Profildrähte 30 mit den Fülldrähten 31 entsprechend Fig. 1. Dagegen veranschaulicht die rechte Quer- schnitthälfte, wie sich bei Biegungsbeanspruchung, z. B. bei Krümmung des Seiles über eine Auflage- fläche 32, die Profildrähte 33 und die Fülldrähte 34 verschieben und eine den Spannungsaugleieh bewirkende Verlagerung des gesamten Hohlseilquerschnittes ermöglichen.
Bei dem aus mehreren Profildrahtschichten bestehenden Seil oder Kabel der Fig. 12 sind die
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