-
Fernsprechkabel mit gleichsinnig verseilten Lagen Bei. Fernsprechkabeln
sind im allgemeinen die aufeinanderfolgenden Lagen mit abwechselnder Richtung verseift.
Bei dieser Regelverseilung sind die Verseilelemente der aufeinanderfolgendenLagen
an gewissen Stellen häufig benachbart, während sie zwischendurch räumlich getrennt
sind. Infolgedessen setzen sich die Kopplungen zwischen dein einzelnen Gruppen der
aufeinanderfolgenden Lagen aus vielen kleinen, bei der Begegnung entstehenden Kopplungen
zusammen. Es ist bereits bekannt, die Drallängen der aufeinanderfolgenden Lagen
durch ein bekanntes Rechenverfahren so abzustimmen, daß die Kopplungen zu allen
fremden Gruppen verschwinden. Praktisch ist es jedoch sehr schwierig, die berechneten:
Drallängen genau einzuhalten und zugleich die übrigen durch den Rohstoff und den
Aufbau der Gruppen bedingten Unregelmäßigkeiten auszuschalten, welche ebenfalls
kopplungserzeugend wirken. Besonders bei den Lage-Lage-Kopplungen, bei denen mehr
oder weniger punktförmige Begegnungsstellen in großer Zahl die Gesamtkopplung hervorrufen,
können sich diese Unregelmäßigkeiten verstärkt auswirken. Diese Art von Kopplungen
können daher an bestimmten Stellen klein sein, an anderen Stellen aber große Werte
erreichen. Wegen der großen, Zahl von Kombinationsmöglichkeiten lassen sich nicht
alle diese Kopplungen durch Messungen erfassen. Man kann daher nur Stichproben machen
und ist dabei nicht sicher, daß keine unzulässig hohen Kopplungen mehr im Kabel
vorhanden sind.
-
Zwischen den dauernd nebeneinanderliegenden Gruppen eines Kabels,
z. B. denen in einer Lage, sind die Kopplungen weniger von Zufälligkeiten abhängig,
da
die Entfernungen zwischen den einzelnen Adern, sich viel stetiger und weniger sprunghaft
ändern wie zwischen den Gruppen mit abwechselnd verseiften Lagen.
-
Es sind auch bereits Kabel bekannt, bei denen alle Lagen in ein und
derselben Richtung mit ein und derselben Schlaglänge verseift sind. Dabei: sind
ständig sechs bis acht benachbarte Adergruppen vorhanden, während bei der Regelverseilung
ständig nur zwei benachbarte Adergruppen vorkommen. Die auf der ganzen Länge wirksamen
Nachbarkopplungen müssen bei Fernkabeln in der Regel noch :ausgeglichen werden.
Deshalb ist bei der zuletzt erwähnten Kabelkonstruktion eine mehrfache Arbeit bei
der Meßüberwachung und dem Ausgleich erforderlich. Diese Mehrarbeit fällt aber bei
dem nachstehend beschriebenen Kabel fort, und es ist bei Lage-Lage-Kopplungen noch
eine erhöhte Sicherheut gegen das Auftreten unzulässiger Werte gegeben.
-
Erfindungsgemäß werden die Lagen eines Fernsprechkabels sämtlich in
der gleichen Richtung verseilt, wobei der Drallängenuntersohied zwischen dem aufeinanderfolgen@den
Lagen im Gegensatz zu den sonst üblichen Unterschieden von io, 2o oder mehr Prozent
-so klein, gewählt wind, daß der Unterschied nur eine Drallänge für einen bestimmten
Mindestabschnitt, z. B. die Verlegungslänge; .ausmacht. Wenn z. B. die eine Lage
eine Drallänge von 50o mm hat und die Kabellänge L 200 m beträgt, so hat die Lage
auf dieser Länge L n= 40o Umdrehungen. Die andere Lage soll dann n ± i Umdrehungen
machen, d. h. die Drallänge wäre in diesen Beispielen 0,25 % größer oder kleiner,
würde also 501,25 oder 498,75 mm betragen. Durch diese Maßnahme wird erreicht,
daß jede Gruppe von der Anzahl a der äußeren Lage -eine Strecke von
als reine Nachbargruppe zu jeder Gruppe oer inneren Lage liegt, und dann die Gruppen
sich voneinander entfernen und in der Länge L nicht mehr benachbart sind. Aus der
Summe einer Zahl von. mehr oder weniger zufälligen, durch unbekannte Faktoren beeinflußbaren
Begegnungswerten ist eine Nachbarkopplung geworden, wobei die Gesamtlänge der Einzelb.egegnungsstellen
der Länge der Nachbarlage entspricht, so daß durch die bessere und definiertere
Lage eine Verminderung voir allem der Höchstwerte der Kopplungen .eintritt. Im allgemeinen
wird die Fabrikationslänge gleich der Verlegungslänge L sein. Mitunter werden aber
auch die Fabrikationslängen vor der Verlegung geteilt.
-
Die Mindestkabellänge L stellt den Abschnitt .dar, in dem einmal alle
Lagen der Gruppen zueinander vorgekommen sind, also in den die Kopplungen gleichmäßig
verteilt sind. Wird diese Länge geteilt, so haben in den Teilstücken bereits die
Kopplungen einiger Kombinationen ihren vollen Wert erreicht, andere sind noch gar
nicht zur Wirkung gekommen. Die Lage-Lage-Kopplungen können also :dabei im ungünstigsten
Fall nicht größer sein, als sie es für die ganze Länge sind. Die Länge L kann aber
auch zweckmäßigerweise so gewählt werden, daß bei den kleinsten in Frage kommenden
Teilstücken bereits eitle vollkommene Kopplungsverteilung stattgefunden hat. Wird
L gleich ein Drittel der Gesaxntkabellänge gemacht, so wiederholen sich alle Kombinationen
in der Länge 3mal. Bei einer Teilung .in 3 Teile besitzt jedes Teil dann nur ein
Drittel der Höhe der Kopplungswerte der Gesamtsänge.
-
Da die Gruppen der übereinanderliegenden Lagen beidem geringen D:rallunterschied
sich nur langsam gegeneinander verschieben, legen sie sich, soweit möglich, in die
entsprechendem, Zwickel der anderen Lage und bleiben so lange parallel liegen, bis
die Verschiebespannung groß genuggeworden ist und ein Überspringen zum nächsten
Zwickel eintritt. Dieser Vorgang spielt sich bei vollkommen gleichen Elementen nvitgenügend
großer Regelmäßigkeit ab. Es ist aber auch möglich, ihn durch schrittweise gesteuerte
Gruppenführungen vorzuschreiben. Gegenüber den ebenfalls bekannten Kabeln, bei denen
die Lagen gleichen Drallsinn und vollkommen gliche Drallängen beisitzen, hat die
Bauart gemäß der Erfindung den. Vorteil, daß,die Zahl der auf der ganzen Strecke
dauernd benachbart liegenden Gruppen: nicht höher ist als bei eitlem Kabel in R.egelverseilung.
Bei der Bauart mit gleichen Dralllängen in den Lagen steigt nämlich durch die dauernde
Parallellage .der Gruppen gegenüberliegender Lagen die Zahl der Nachbargruppen von
zwei in der gleichen Lage bei der Regelverseilung auf sechs bis acht. EineweitereDurchmesserverminderung
läßt sich in bekannter Weise erreichen, v@enn der Drallsinn der Gruppen und der
Lagen gleich gewählt wird.
-
Um Kabel gemäß der Erfindung herzustellen, können die Lagen getrennt
verseift *werden. Man kann .aber auch zwei Lagen ggl.e@chzeitig in der Weise verseilen,
daß man beispielsweise die Gruppen der einen Lage vor dem Verseilpunkt durch einen
feststehenden und die der anderen durch einen beweglichen, Verteilerring führt.
Der bewegliche ist in der Anfangsstellung um i80° gegen dem; anderen verdreht.
-
Die Adergruppen werden in den beweglichten Verteilerring so eingeführt,
daß sie gegenüber der Mittelstellung um i80° verdreht -sind. Bei der Lagenverseilung
wird .nun der Ring langsam bis auf die Mittelstellung und dann 18o° nach der anderen
Seite gedreht. Die Gruppen haben dann die gleiche Stellung wie zu Anfang. Sie haben
eine volle Drallierung gemacht. Die in der Zeit gefahrene Kabellänge stellt einen
Abschnitt dar, in dem die Lage-Lage-Kopplungen gleichmäßig verteilt sind. Da die
Gruppen selbst vor der Führung nur 18o° nach der einen und nach der anderen Seite
gedreht werden, kann man sie nach wie vor von im Verseilkorb feststehenden Jochen
ablaufen lassen. Es ist aber auch möglich, mehrere Lagen gleichzeitig in,der beschriebenen
Art zu verseilen, beispielsweise indem man die ungeraden Lagen mit vollkommen gleichen.
Drallen fährt und die Drallunterschiedie der dazwischenliegenden geraden Lagen durch
Hinundherdrehen z. B. um ± 18o° erzeugt.
Anstatt einer festen und
einer beweglichen können auch zwei bewegliche Führungen verwendet werden, die gegeneinander
gedreht werden. Da sich in .diesem Falle die Drehungen beider Lagen addieren, braucht
jede sich nur um ±9o° von .der Mittellage zu entfernen. Der @ Vorteil besteht hier
in einer größeren Schonung der Gruppen, da die Winkel beim Einlauf in dieFührungen
kleiner ,sind.