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Kabel, insbesondere Fernmeldeseekabel, mit einer zugfesten Drahtbewehrung
aus zwei geschlossenen Verseillagen entgegengesetzter Schlagrichtung Die Erfindung
betrifft Kabel, insbesondere Fernmeldeseekabel, bei denen die Bewehrung zwecks zugfester
und torsionsfester Ausbildung des Kabels aus zwei geschlossenen Verseillagen von
in entgegengesetzter Richtung verseiltenDrähten besteht. Über dieser doppelten Drahtbewehrung
wird als äußerer Schutz noch eine ein- oder mehrlagige Bespinnung aus Jute od. dgl.
angeordnet, von denen zumindest .die innere Lage seine zur äußeren Bewehrungslage
entgegengesetzte Schlagrichtung aufweist, so daß also entsprechend der bei der Herstellung
torsionsfreier Kabel oder Seile üblichen Verseiltechnik die aufeinande:rfolgenden
Lagen abwechselnd links und rechts verseilt sind. Die Erfindung geht von der Erkenntnis
aus, daß derartige Kabel zwar in hohem Maße torsionsfest bzw. verdrehungssteif und
infolgedessen für den Transport auf Kabeltrommeln durchaus geeignet sind, weil das
Kabel beim Aufwickeln auf die Trommel oder beim Abwickeln von der Trommel nicht
verdreht wird, daß aber völlig andere Verhältnisse vorliegen, wenn das Kabel in
größeren ungeschnittenen Längen, für deren Transport Kabeltrommeln nicht verwendet
werden können, transportiert oder gelagert werden muß, z. B. in den Verladeräumen
von Schiffen oder Eisenbahnwaggons oder beim Lagern in der Fabrik usw. In diesen
Fällen wird das Kabel in großen Windungen
bzw. Schleifen im Verladeraum
oder in der Fabrik eingelagert, wobei das Kabel' um seine Achse gedreht wird. Da
aber Kabel mit doppelter Drahtbewehrung, auf die sich die Erfindung bezieht, in
hohem Maße verdrehungssteif sind, bereitet die Auslegung derartiger Kabel in großen
Windungen bzw. Schleifen Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten werden, wie weiter
erkannt wurde, durch die in entgegengesetzter Richtung zur äußeren Bewehrungslage
aufgebrachte jutebespinnung noch vergrößert. Wenn man nämlich, wie es üblich ist,
das Auslegen des Kabels in Windungen bzw. Schleifen sovornimmt. daß .die äußereBewehrungsrage
sich aufdreht und deren Durchmesser infolgedessen zunimmt, dreht sich die darüber
aufgebrachte innere Jutelage zu, so daß das Aufdrehen der äußeren Bewehrungslage
durch die innere Jutelage praktisch verhindert wird. Die Folge ist, daß das Kabel
sich versteift und aufbäumt und daher das Einschießen des Kabels erschwert oder
verhindert oder die Jutelage infolge Überbeanspruchung gesprengt wird.
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Auf Grund dieserErkenntnisse undÜberlegungen wird bei Kabeln mit einer.zugfesten
Drahtbewehrung aus zwei geschlossenen Verseillagen entgegengesetzter Schlagrichtung
die über der Bewehrung angeordnete ein- oder mehrlagige Bespinnung aus Jute od.
dgl. als gegen das Aufdrehen der äußeren Bewehrungslage nachgiebige Bespinnung ausgebildet.
Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß die jutebespinnung elastisch ausgebildet
wird. Ferner erhält man eine bei Aufdrehen der äußeren Bewehrungslage nachgiebige
jutebespinnung dadurch, daß die jutebespinnung in gleicher Richtung wie die äußere
Bewehrungslage aufgebracht wird.
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Es ist bereits bei Fernmeldekabeln mit Flach-oder Runddrahtbewehrung,
die durch ein oder mehrere in offenen Schraubenwindungen aufgebrachte Gegenwendeln
od. dgl. torsionsfest ausgebildet sind, bekanntgeworden, die über der Bewehrung
liegende Schutzlage aus Jute oder anderen Formsträngen mit der gleichen Schlagrichtung
und vorzugsweise mit kleinerer Schlaglänge wie die Bewehrung aufzubringen. Hierdurch
wird aber bezweckt, das Kabel im ganzen möglichst torsionsfe@st und verdrehungssteif
auszubilden. ZumUnterschied hiervon fehlen bei den Kabeln gemäß der Erfindung die
zusätzlichen Gegenwendeln, und es wird erfindungsgemäß bezweckt, trotz der doppelten
Drahtbewehrung eine Torsion der Kabel bei deren Auslegung in großen Windungen zu
gewährleisten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise an einem Fernmeldekabel
dargestellt, bei dem die Jutebespinnung mit der gleichen Schlagrichtung wie die
äußere Bewehrungslage aufgebracht ist. Über dem Bleimantel io; der die an sich beliebig
ausgebildete Kabelseele i i wasserdicht abschließt, ist -zunächst die aus Jute od.
dgl. bestehende Bespinnung 12 aufgebracht. Hierüber folgt die zugfeste und torsionsfeste
Drahtbewehrung, die aus der inneren geschlossenen Verseillage 13 und der äußeren
geschlossenen Verseillage 14 besteht, die beide eine entgegengesetzte Schlagrichtung
aufweisen. Zwischen den beiden Bewehrungslagen 13 und 14 befindet sich die dünne
Jutelage 15. Erfindungsgemäß ist über der äußeren Bewehrungslage 14 die zweilagige
jutebespinnung 16 mit der gleichen Schlagrichtung wie die Bewehrungslage 14 aufgebracht.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die Bewehrungslage 14 bei einer Torsion des Kabels
aufdrehen kann, da sich gleichzeitig auch die lutebespinnung 16 aufdreht. Die jutebespinnungen
12, 15 und 16 sind in der üblichen Weise imprägniert und können statt aus Jute auch
aus anderen geeigneten Faserstoffen bestehen. Die Bewehrungsdrähte können statt
des dargestellten runden Querschnittes auch einen Profilquerschnitt aufweisen.