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Garnprüfer.
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grössere Anzahl von Prüfungen der vorgelegten grösseren Garnprobe in rascher Aufeinanderfolge selbsttätig durchgeführt wird, so dass man aus dem Mitte ! der Einzelergebnisse ein für praktische Zwecke völlig ausreichend genaues Bild über die Beschaffenheit des untersuchten Garnes erhält,
Bei dem vorliegenden Garnprüfer wird, wie übliche ein Garnstück von vorbestimmter Länge an den beiden Enden festgespannt und entgegen einer mit der Streckung des Garn-
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die- Zerreissbelastung und die Zerreissstreckung des Garnstückes durch je einen gesonderten Schreibstift selbsttätig verzeichnet.
Das Abwerfen des geprüften, zerrissenen Garnstückes, das Einspannen eines neuen, z. B. von demselben Kötzer abgewickelten, von derselben Länge und das Zerreissen des letzteren erfolgt in bekannter Weise durchaus selbsttätig. Der zur Aufnahme der Auf-
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In der Zeichnung ist ein schematisch gehaltener Längsschnitt einer Ausführungsform des vorliegenden Garnprüfers dargestellt.
Auf im Gestell 1 festen, wagrechten Schienen 2 läuft ein Wagen 3, der in irgendeiner geeigneten, nicht veranschaulichten Weise, etwa durch Kurbeln und Pleuelstange oder durch Trieb und Zahnstange, eine hin und her gehende Bewegung von gewünschtem Ausschlag erhält. Der Wagen 3 trägt die zu prüfende Garnprobe, etwa einen Kötzer 5, einen Plüschpolster 6, eine Garnklemme 7, eine Schere 8 und eine Wickeltrommel 9.
An einem Ende des Gestelles 1 ist eine zweite Garnklemme 10 entlang der Schienen 2 geführt und zwischen diese Klemme 10 und dem Gestell ist eine Feder 11 oder ein belasteter Hebel oder eine sonstige Belastung derart eingespannt, dass mit cler Bewegung der
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Belastung wächst. Nach der Zeichnung ist die Garnklemme 10 mit dem Teller 12 und der Feder 11 starr verbunden, während der andere Teller der Feder im Gestell festliegt.
Von der Garnklemme 10 geht gemäss der Erfindung eine Stange 7-3 mit einem Schreibstift 14 aus, der auf einem über ein im Gestell festes Tischchen 7J geführten Papierstreifen 16 läuft. Von der anderen Garnklemme 7 oder dem Garnwagen geht eine Stange 17 mit Schreibstift 18 aus, welcher nach der Zeichnung über denselben Papierstreifen 16 zu laufen vermag, über welchen auch der Schreibstift 14 läuft ; der Schreibstift 18 könnte aber auch über einen anderen Papierstreifen auf einem im Gestell festen Tischchen laufen.
Während der Wagen. 3 sich in einer geeigneten Entfernung von der Gamklemme M und die Garnklemme 10 selbst in der Ruhelage gegenüber der Belastungsfeder 11 befindet. wird von der zu prüfenden Garnprobe (dem Kötzer 5) Garn abgezogen und durch die offene Garnklemme 7 zu der zweiten Garnklemme 10 geführt, wobei das Garn durch Weggleiten über den Plüschpolster 6 eine leichte Anfangsspannung erhält ;
die beiden Garnklemmen, zwischen denen eine vorbestimmte Länge Garn eingespannt ist, werden dann geschlossen und Garnwagen 3 samt der Klemme 7 von der Garnklemme 10 wegbewegt, wobei die Garnklemme 10 unter Wachsen der Belastung verschoben wird, bis das ein-
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Reissen des Garnstückes wird die Garnklemme 10 durch die Belastung zurückgeschnellt und der Schreibstift 14 kehrt in seine Ausgangslage zurück. Auf dem Papierstreifen 16 wird somit eine Linie verzeichnet, deren von einem Endpunkt aus gemessene Länge die Zerreiss- festigkeit des eingespannten Garnstückes angibt.
Zur Aufzeichnung der Dehnung des eingespannten Gamstückes im Augenblick des Zerreissens ist der Punkt zu ermitteln. den der mit der Garnklemme 7 sich bewegende Schreibstift 18 im Augenblick des Zerreisslns des Garnes einnimmt ; das wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der Schreihstift 18
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ihrem Eigengewicht um den Zd.
picn ss gedreht wird, beim Zerreissen des Garnstückes jedoch zurückschnellt. Diese Bewegungen der Garnklemme 7 werden zum Ein-und Ausrücken des Schreibstiftes 18 ber v und zwar kann dieser Schreibstift oder die ihn tragende Stange 17 mit der Garnklemme 7 derart mechanisch gekuppelt sein, dass der Schreibstift 18 bei Ingangsetzung des Garnwagens auf das Papierblatt 16 niedergedrückt und beim Zerreissen des Garnstückes davon abgehoben wird, oder es kann, wie in der Zeichnung angedeutet, die Garnklemme 7 bei Ingangsetzung des Garnwagens einen Kontakt 21, 22 herstellen, wodurch ein auf die Stange j ? 7 wirkender Elektromagnet 2.
8 eingeschaltet wird, was das Einrücken des Schreibstiftes zur Folge hat, während beim Zerreissen des Garnstückes der Kontakt 20, 21 unterbrochen wird, was die Ausrückung des Schreibstiftes bewirkt. Die dem Fachmann geläufigen baulichen Einzelheiten der hiezu dienenden Einrichtungen bedürfen wohl keiner näheren Erläuterung.
Auf diese Weise erhält man die Aufzeichnung der Zerreissfestigkeit und der Zerreissdehnung des eingespannten Garnstückes. Um die Gleichmässigkeit der vorgelegten Garnprobe zu prüfen, braucht man nur mehrere Stücke der Probe nacheinander in der angegebenen Weise zu prüfen, wobei zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Prüfungen der oder die Papierstreifen verschoben werden, auf denen die Schreibstifte 14 und 18 laufen.
Die Schreibstifte werden am besten dicht nebeneinander angeordnet und verschiedenfarbig gewählt, um die beiden Aufzeichnungen für jede Prüfung dicht nebeneinander, aber doch leicht unterscheidbar zu erhalten. Aus einer grösseren Anzahl von solchen Aufzeichnungen kann man nicht nur erkennen, innerhalb welcher Grenzen die Zerreissfestigkeit und Zerreissdehnung an verschiedenen Stellen der Garnprobe schwankt (d. i. den Gleichmässigkeitsgrad), sondern auch den Mittelwert der beiden Grössen ermitteln. Man kann das Garnstück für jede derartige Prüfung von Hand einspannen oder auch den vorstehend beschriebenen Garnprüfer in bekannter Weise so einrichten, dass das Abwerfen der jeweils geprüften und zerrissenen Garnstücke und das Einspannen eines frischen selbsttätig erfolgt.
In dem letzteren Falle geht der Garnwagen nach dem Abreissen des eingespannt gewesenen Garnstückes noch weiter von der Belastungsfeder 11 weg ; dabei wird zunächst die Schere 8, am besten durch einen im Gestell festen, in der Zeichnung nicht dargestellten Daumen, dahin betätigt, dass sie das in der Garnklemme 7 hängende, abgerissene Fadenstück abschneidet, das, auf die ständig laufende Trommel 9 fallend, von dieser aufgewickelt wird.
Hierauf geht der Garnwagen wieder zurück (gegen die Belastungsfeder 11 hin), wobei er durch Vermittlung eines an ihm festen Anschlagarmes und eines im Gestell angeordneten Gestänges die Garnklemme 10 öffnet, so dass sie das in ihr hängende Stück des Garnes freigibt, das auf die sich ständig drehende Walze 23 aufgewickelt wird, und endlich auch das im Garnwagen zwischen der Garnklemme 7 und Plüschpolster 6 liegende Fadenstück in die Garnklemme 10 einlegt. Sodann wird die Garnklemme 10 geschlossen, am besten durch Federwirkung, und die Garnklemme 7 mittels eines nicht gezeichneten Daumens im Gestell geöffnet und der Garnwagen wieder von der Feder 11 wegbewegt, wobei sich das Garn vom Kötzer 5 abwickelt, durch Weggleiten über den Plüschpolster 6 leicht gespannt gehalten wird und durch die offene Garnklemme 7 hindurchläuft.
Sobald der Garnwagen bei seiner Rückbewegung eine bestimmte Stellung erreicht hat, wird die Garnklemme 7 geschlossen, so dass im Augenblick des Schliessens der Garnklemme 7 zwischen dieser und der Garn-
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weiteren Bewegung des Garnwagens wird das eingespannte Garnstück, wie beschrieben, unter Aufzeichnung der Zerreissfestigkeit und der Zerreissdehnung zerrissen, worauf unter Wiederholung des vorhin dargelegten Spieles das Abwerfen des zerrissenen Garnstückes und Einlegen eines frischen erfolgt.
Die baulichen Ausführungen der Vorrichtung zum Betätigen der Schere 8 und zum Öffnen und Schliessen der Garnklemmen 7 und 10 sind dem Fachmann derart geläufig, dass sie hier keiner weiteren Erörterung bedürfen. In der Zeichnung ist beispielsweise angenommen, dass zum Öffnen der Garnklemme 10 eine unter der Wirkung einer Feder 24 stehende Stange 25 mit Anschlag 26 dient, gegen den am Ende der Rückbewegung des Garnwagens ein an diesem fester Arm 29 stösst, um entgegen der Wirkung der Feder 24, die an einem keilförmigen Quadranten 28 angreifende Stange 25 so zu verschieben, dass dieser Quadrant die Klemme 10 öffnet, worauf eine Klinke 30 von einem zweiten Anschlag 27 der Stange 25 einfällt und diese feststellt.
Am Ende des Vorwärtsganges des
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Anschlag 27 der Stange 23 wieder freigegeben wird und diese unter der Wirkung der Feder 24 den Quadranten 28 in der entgegengesetzten Richtung dreht, um die Garnklemme 10 zu schliessen.
Die Garnklemme 7 wird beispielsweise am Ende der Vorwärtsbewegung des Garn-
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offen gehalten, am Ende der Rückbewegung des Garnwagens (von der Feder H weg) wird durch einen Daumen am Gestell diese Klinke ausgehoben und die Garnklemme 7 durch Federwirkung geschlossen.
Man kann auch gewünschtenfalls mehrere derartige Vorrichtungen nebeneinander anordnen, um eine Anzahl Garnproben, die beispielsweise einer grösseren L, ferung als Stichproben entnommen werden, gleichzeitig prüfen zu können. Der Antrieb ('er Garnwagen kann von"Hand oder-durch einen kleinen Motor erfolgen. Die erhaltenen Ergebnisse sind für alle praktischen Bedürfnisse des Spinners und Webers völlig ausreichend genau ; die Vorrichtung ist einfach und betriebssicher und daher für den praktischen Gebrauch gut verwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Garnprüfer, bei welchem auf einem Garnwagen. ein Kötzer o. dgl. des zu prüfenden Garnes angeordnet und vorbestimmte Längen des Garnes zwischen einer an der Belastung befestigten und einer vom Garnwagen getragenen Klemmvorrichtung zwecks Prüfung eingespannt werden sowie die Prüfungsergebnisse auf Papierstreifen verzeichnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass von den das Garnstück an den Enden festhaltenden Garnklemmen die eine (10) mit der Belastung und einem Schreibstift und die andere (7) mit einem zweiten Schreibstift in fester Verbindung steht, von denen der letztere beim Beginn des Zerreisshubes seiner Klemme (7) eingerückt und im Augenblick des Zerreissens des Garnstückes ausgerückt x vird.