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Unruhe für mechanische Zeitzünder mit Laufwerk.
Bei mechanischen Zeitzündern mit Laufwerk ist es bekanntlich von der grössten Wichtig- keit, alle diejenigen Ursachen auszuschalten, welche bei der Drehung des Geschosses den Ablauf des Werkes störend beeinflussen können, was vornehmlich dann der Fall ist, wenn sich das Geschoss nicht um seine geometrische Achse dreht.
Dies stösst besonders bei solchen Zündern auf Schwierigkeiten, deren Laufwerk eine
Ankerhemmung aufweist, der aber sonst wegen eines genaueren Ganges und aus sonstigen uhren- technischen Gründen gegenüber der Spindelhemmung der Vorzug zu geben ist. Um nun bei
Zündern mit Ankerhemmung den nach der angegebenen Richtung hin störend wirkenden Ein- flüssen zu begegnen, hat man bereits die Unruhfeder durch die Mitte der Achse des Zünders und der Unruhwelle gehend angeordnet und die Einstellung der Feder durch symmetrisch zur Achse angebrachte und verstellbare Vorrichtungen auf beiden Seiten gleichmässig vorgenommen.
Trotzdem diese Anordnung eine wesentliche Verbesserung der Schiessergebnisse ergab, traten doch noch Unregelmässigkeiten auf, die erkennen liessen, dass noch Fehlerquellen vorhanden waren, die den sachgemässen Ablauf des Werkes nachteilig beeinflussten. Forschungen und Ver- suche ergaben, dass die bei den bisher praktisch verwendeten Zündern mit Laufwerk und Ankerhemmung vorhandene Unruhe eine Fehlerquelle darstellt. Diese Unruhe besteht bekanntlich vornehmlich aus zwei Flügeln, die in einer zwischen den Paletten gezogenen Geraden so an- geordnet und ausgebildet ist, dass ihr Hauptgewicht an den Enden liegt.
Bei derartigen Unruhen tritt beim Schuss eine verhältnismässig grosse Beeinflussung durch die Fliehkraft auf, was bei den geringen Querschnittsbemessungen der Flügel besonders gegen die Unruhachse hin Eigenschwingungen der Flügel in solchem Masse erzeugen muss, dass dadurch ein unbedingt gleichmässiges Schwingen der Unruhe, wie es für den sachgemässen Ablauf des Werkes erforderlich ist, ausgeschlossen wird.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist die Unruhe gemäss der Erfindung so ausgebildet worden, dass die Masse am Umfange derselben in der Nähe der Verbindungslinie der Mitte der Unruhe und des Steigrades unterbrochen und symmetrisch zu dieser Verbindung linie möglichst klein gehalten ist, derart, dass bei einer Verschiebung des Drehungsmittelpunktes der Unruhe aus der Rotationsachse des Geschosses der durch die Fliehkraft verursachte schädliche Einfluss auf die Paletten verhindert wird. Die durch die Unterbrechung hervorgerufene Verringerung der Stabilität der Unruhe wird gemäss der Erfindung durch bogenförmige Arme aufgehoben, deren Scheitelpunkte zwecks Verringerung der Fliehkraftwirkung möglichst nahe der Drehachse der Unruhe liegen.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform einer nassn der Erfindung ausgebildeten Unruhe. Fig. i und 3 sind Draufsichten derselben mit dem Steigrad, und zwar in zwei verschiedenen Stellungen ; die Fig. 2 und 4 sind Seitenansichten hierzu.
Die Unruhe a hat die bekannte runde Form, ist aber so ausgebildet, dass die Masse ihres Umfanges in der Nähe der Verbindungslinie der Mitten der Unruhe und des Steigrades b unterbrochen und symmetrisch zu dieser Verbindungslinie möglichst klein gehalten ist, was durch entsprechende Bemessung der Ringteile./'und./''erreicht wird. Die die breiteren Ringteile/',/'* verbindenden schmäleren Stege g können ganz fehlen, jedoch empfiehlt sich ihre Anbringung aus praktischen Gründen, da so ein Verziehen der Unruhe beim Härten besser vor-
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Schwächung der Unruhe wieder auszugleichen, sind bogenförmige Arme e, e angeordnet, und zwar so, dass ihre Scheitelpunkte möglichst nahe der Drehachse der Unruhe zu liegen kommen, um die Einwirkung der Fliehkraft auf ihre Masse möglichst gering zu machen.
Die zum Sperren und Anstossen der Unruhe dienenden vier Ansätze h sind so angeordnet, dass der Gewichtsausgleich bzw. die Gewichtsverteilung in dem angestrebten Sinne erfolgt.
Bei der nach der Erfindung vorgenommenen Massenverteilung tritt bei einer Verschiebung des Drehungsmittelpunktes der Unruhe eine solche Verschiebung der. Massen auf ; dass auf die Hemmung ein bedeutend geringerer Einfluss ausgeübt wird, als dies bei den früheren Flügelunruhen der Fall ist, wo schon bei einer Verschiebung von T : MM das Gesamtgewicht der Unruhe völlig auf eine Seite zu liegen kommt, so dass die Fliehkraft eine völlig einseitige Wirkung auf die Paletten c, d ausübt. Infolge des gemäss der Erfindung stattfindenden Ausgleiches wird demnach, wie sich sowohl bei Versuchen auf der Rotationsmaschine als auch beim praktischen Schiessen ergeben hat, eine wesentlich bessere Wirkung als bisher erreicht.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Unruhe für mechanische Zeitzünder mit durch Ankerhemmung geregeltem Laufwerk, die in der Geschossachse gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse des Umfanges der Unruhe (a) in der Nähe der Verbindungslinie der Mitten der Unruhe und des Steigrades (b) unterbrochen und symmetrisch zu dieser Verbindungslinie möglichst klein gehalten ist, derart, dass bei einer Verschiebung des Drehungsmittelpunktes der Unruhe aus der Rotationsachse des Geschosses der durch die Fliehkraft verursachte schädliche Einfluss auf die Paletten (c, d) nach Möglichkeit verhindert wird.