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Schiff mit schwimmfähigen Kajüten.
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an dem Patente Nr. 78384 betreffend ein Schiff mit schwimmfähigen Kajüten.
Die Verbesserungen bestehen zunächst darin, dass die übereinandergestellten Kajüten durch Kupplungsvorrichtungen untereinander und mit dem Schiffskörper leicht lösbar verbunden sind, wodurch die frühere Anordnung besonderer Führungsschächte für die Kajüten nicht mehr erforderlich ist.
Eine weitere Verbesserung ist in der besonderen Ausbildung der Kajütentüren hzw. des Türverschlusses zu erblicken, wodurch ein besonders fester und dichter Abschluss der Kajüten Ein-bzw. Ausstiegöffnungen erzielt wird.
Ferner wurde die Luftzuführungseinrichtung durch eine Neukonstruktion wesentlich vereinfacht.
Die nach dem Patente Nr. 78384 mittels Rollen auf Schienen ruhenden Kajüten. welche
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so dass jede Kajüte beim Sinken des Schiffes nach Lösen der oben erwähnten Kupplungsvorrichtung von der darunter befindlichen Kajüte sich sehr leicht ablöst und nach jeder Richtung hin ungehindert abschwimmen kann.
In der Zeichnung zeigt Fig. i mehrere der Erfindung gemäss ausgebildete Kajüten übereinandergestellt im Längsschnitt, Fig. 2 im Querschnitt, Fig. g eine Ausführungsform des Türverschlusses für die in der Kajütendeckwand vorgesehene Ausstiegöffnung im Schnitt nach der Linie a-b der Fig. 4. Fig. 4 eine Druntersicht zu Fig. 3 und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie c-d der Fig.'4.
Die allseits verschlossenen, einem Kasten ähnlichen Kajüten I sind an der äusseren Bodenwand mit einer die ganze Bodenfläche überdeckenden Metallplatte 2 belegt. Dadurch wird der Schwerpunkt weiter nach unten verlegt und demzufolge eine grosse Sicherheit gegen Umkippen beim Schwimmen der Kajüten erzielt.
Die Kajüten I ruhen mit Ausnahme der untersten am Boden 3 des Schiffsrumpfes aufstehenden Kajüte auf Kugeln 4, die in Lagern 5 von bekannter Ausbildung untergebracht sind.
Die Kugellager 5 sind in beliebiger Anzahl und Verteilung auf den Kajütendeckwänden 6 befestigt. Als Belagplatten. s werden vorzugsweise Stahlplatten verwendet, die einen genügenden Härte- grad haben, um eine Rillenbildung durch die Kugeln 4 wirksam zu verhindern.
Die übereinandergestellten Kajüten werden untereinander und mit dem Boden 3 des Schiffskörpers leicht lösbar verbunden. Hiezu sind besondere Kupplungsvorrichtungen 'vorgesehen, die immer je zwei aufeinanderstehende Kajüten, zweckmässig vorne und hinten. miteinander verbinden und von beiden Kajüten aus entkuppelt werden können.
Eine solche Kupplungsvorrichtung besteht aus einem Kupplungsbolzen 7 und einer Kupplungsmuffe 8. Ersterer ist im Kajütenboden in einer vertikalen Stopfbüchse 9 längbeweglich
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in axialer Richtung festgestellt, drehbar lagert.
Der Kupplungsbolzen 7 trägt an seinem oberen Ende einen Handhebel jr-r, der hinten in einen Anschlaglappen 12 auslauft. Das untere Bolzenende 7'ist kantig, vorliegendenfalls vier. kantig, ausgebildet. Im Kupplungszustand greift der Bolzen 7 mit seinem unteren Ende 7'in
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raum ragenden Ende einen Handhebel 13 trägt. Auf den Bolzen 7 ist eine Druckfeder 7d aufgeschoben, die sich einerseits gegen die Stopfbüchse 9 und andererseits gegen den Handhebel ri
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stellung hochzuheben und in dieser Lage festzuhalten. Um den gekuppelten Bolzen 7 festzustellen. trägt der Flansch der Stopfbüchse 9 einen Vertikalbolzen 14 mit einer Rast 15, in welcher der Anschlaglappen 12 des Handhebels 8 eingreift.
Beim Entkuppeln wird der Bolzen 7 mittels des Handhebels r-r oder 13 soweit gedreht, bis der Anschlaglappen 12 sich aus der Rast T. ? heraus- bewegt hat, worauf er durch die Wirkung der Feder selbsttätig hochgeht. In der Entkupplungsstellung ragt das Vierkantende 7'des Bolzens 7 aus der Stopfbüchse 9 nicht heraus, damit die Platte 2, sobald die betreffende Kajüte von der unter ihr befindlichen auf den Kugeln 4 abrollen soll. keine dieser Bewegung hinderliche Vorsprünge aufweist. Zu dem gleichen Zwecke ist die Höhe der Lager 5 so bemessen, dass die Kugeln 4 die Stopfbüchsen überragen.
Bei den untersten Kajüten greifen d : e Bolzen 7 im Kupplungszustand in die Vierkantbohrung von l\fuffen 10'ein, die in dem Schiffsboden 3 eingeschlossen sind. Die Kajüten sind ähnlich wie bei dem Patente Nr. 78384 (siehe Fig. 3) untergebracht. Die dort beschriebenen
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Führungswände für die Kajüten sind vorliegendenfalls wegen den Kupplungsvorrichtungen nicht mehr erforderlich. Die Zugangsgänge werden von den Kajütenwänden selbst begrenzt.
Die übereinandergestellten Kajüten sind ständig untereinander gekuppelt und werden erst bei Eintritt einer ein Sinken des Schiffes verursachenden Katastrophe von den Kajüteninsassen entkuppelt.
Da die Kupplungsvorrichtungen die Kajüten nur in horizontaler Richtung gegeneinander feststellen, so können sie, sobald der leckgewordene Schiffskörper Wasser fasst, sofort ungehindert hochsteigen und durch die Kugellagerung nach jeder Richtung hin von der jeweils darunter liegenden Kajüte leicht abrollen bzw. abschwimmen.
Durch die beschriebene Ausbildung der Kupplungsvorrichtungen wird es ermöglicht, dass der Insasse einer Kajüte auch die über ihm befindliche Kajüte entkuppeln kann. Dieser Vorteil ist insbesondere dann von grossen Werte, wenn der Insasse der oberen Kajüte bei Eintritt einer Katastrophe aus irgend einem Grunde, sei es durch Ohnmacht oder tiefen Schlaf die Entkupplung nicht vornehmen kann.
Jede der Kajüten ist durch eine seitliche Öffnung 16 und dmch eine in der Deckwand vorgesehene Öffnung I7 zugänglich gemacht. Die Öffnungen 16 sind in den die Zugangsgänge begrenzenden Kajütenwänden vorgesehen und werden durch Leitern oder tragbare Treppen erreicht. Die Öffnungen 17 dienen vorzugsweise zum Ausstieg und werden erst dann benutzt. wenn die Kajüten frei im Meere schwimmen.
Die zweckmässig oval gestalteten Öffnungen 16, erz werden durch Türen 18 mit besonderen
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trägt, welche die Ränder der Holzplatte flanschenartig überragt. Dieser Flansch wird in nachstehend angegebener Weise bei geschlossener Tür gegen einen im die Kajütenwand eingesetzten Dichtungsring 2I gepresst. Bei den axial beweglichen Türen trägt die Platte 18' Führungshülsen 18", die auf den Führungsstangen 19 gleiten.
Ein in der Türmittelaxe liegender Verschlussbolzen 22 ist in einer Stopfbüchse 23 drehbar gelagert und durch einen Bund 24 gegen Längsverschiebung gesichert. Er ragt beiderseits aus der Tür bzw. Stopfbüchse 23 heraus und hat Vierkantenden zum Aufsetzen einer Handkurbel 25, von der immer einige vorhanden sind. Der Bolzen 22 ist an dem aus der Stopfbüchse 23 in den Kajütenraum ragenden Teil his zum Vierkantende mit Schraubengewinde versehen und in einen Verschlussbügel 26 (Fig. i und 2) bzw. 27 (Fig. bis 5) eingeschraubt.
Bei den senkrecht zur Türöffnungswand geführten Türen (Fig. i und 2) wird der Verschlussbügel 26 nach Schliessen der Türe mit seinen beiden Enden in zwei einandergegenüberliegenden. an der Kajütenwand befestigten Haken 28, entgegen der Wirkung einer Feder 29, hineingedreht. wobei man sich der Handhaben 26'bedient. Hierauf wird der Verschlussbolzen 22 mittels der Kurbel 25 nach links gedreht, wobei sich der Bügel 26 von der Türe zu entfernen sucht. Da nun die Haken 28 eine solche Bewegung des Bügels 26 nur auf einige Millimeter zulassen, wird die
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und hiebei durch den zentral wirkenden Schliessdruck ein vollkommen dichter Abschluss erzielt.
Durch Lüften des Verschlussbolzens 22 bewegt sich der Bügel 26 durch die Wirkung der Feder 29 selbsttätig aus den Haken 28 heraus, worauf die Türe durch Hineinschieben geöffnet werden kann. Bei den Deckwandtüren sind auf den vertikalen Führungsstangen 19 Druckfedern 30
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(Fig. i punktiert) eine solche Stütze bieten, dass die Türe dem Gewicht eines Mannes standhält. In der Offenstellung werden die axial geführten Deckwandtüren durch eine Leiter 31 festgestellt. Diese ist mittels eines Lagers 32 am Kajütenboden drehbar befestigt und wird bei Gebrauch entgegen der Wirkung einer Feder 33 vom Boden hinaufbewegt und in einen Haken 34 der Türplatte18'eingehängt.
Bei den drehbar gelagerten Türen (Fig. 3 bis 5) hat der Verschlussbügel 27 Kreuzform und ist der eigentliche Träger der Tür, indem diese mittels Tragbolzen 35 axial verschiebbar an ihm hängt, wobei Druckfedern 36 das Bestreben haben, die Tür und den Bügel 27 gegeneinander zu bewegen. Der Verschlussbügel 27 ist um einen Lagerzapfen 20 drehbar an der Kajütenwand 6 bzw. Seitenwand befestigt. Das dem Befestigungsende gegenüberliegende Bügelende wird bei geschlossener Tür durch einen von aussen und innen der Kajüte betätigbaren Reiber 37 abgestützt.
Durch Linksdrehen des Verschlussbolzens 22 werden die Türe und der Ve.'schluss- bügel 27 auseinandergedrückt bzw. erstere, da letzterer durch das Scharnier 20 und dem Reiber 37 abgestützt ist, gegen den Dichtungsring 21 gepresst.
Um die Türe zu öffnen, wird zunächst der Schliessdruck durch Rechtsdrehen des Verschlussbolzens 22 aufgehoben und sodann der Reiber 37 in Offenstellung gebracht.
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eingehängten Kette 40 festgestellt.
Bei den nach erfolgter Katastrophe im Meere schwimmenden Kajüten erfolgt die Luftzuführung durch besonders ausgebildete Hähne, die in den Kajütenseitenwänden angeordnet sind. Sie bestehen aus einem die Kajütenwand durchsetzenden Hahnkörper . r, mit drehbaren Hahnkücken 42, der die Form eines Knierohres hat. Auf dem äusseren Kückenende ist ein Gummi- oder Leinenschlauch 43 aufgesetzt, der durch eine Stange 44 die notwendige Versteifung
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Lage ein : Die Länge des Schlauches 43 ist derart bemessen, dass auch die grössten MeeresweHen die Schlauchöffnung nicht überspülen können.
Das bei Nichtgebrauch der Luftzuführungsvorrichtung bei Schwimmen der Kajüte in den Schlauch eindringende Wasser wird beim Öffnen des Hahnes durch ein Ventil 48 vor dem Eindringen in den Kücken 42 abgehalten und fliesst durch eine kleine Schlauchöffnung 49 ab. Hiebei erfolgt die Abschliessung des Ventils 48 durch den Druck des im Schlauch erfindlichen Wassers. Sobald das Wasser dem Schlauch entströmt ist, wird der auf der Stange 44 geführte Ventilteller 48 durch eine Feder 50 wieder in die Offenstellung gebracht, worauf Frischluft in den Hahnkücken 42 einströmen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Schiff, mit schwimmfähigen Kajüten nach dem Patente Nr. 78384, dadurch gekenn- zeichnet, dass die übereinanderstehenden Kajüten (le) durch Kupplungsvorrichtungen (12) untereinander und mit dem Schiffsboden (3) gegen seitliche Bewegungen festgestellt sind, hingegen in vertikaler Richtung keine feste Verbindung aufweisen und frei auf Kugeln (4) aufruhen.