<Desc/Clms Page number 1>
Zum Destillieren und Rektifizieren dienende stehende Kolonne.
Die Erfindung bezieht sich auf stehende Kolonnen, wie solche zum Destillieren und Rektifizieren von Flüssigkeiten verwendet werden und welche mit übereinander angeordneten Sieb-, Glocken- oder ählichen Böden ausgestaltet sind.
Zweck der Erfindung ist, die zwischen je zwei übereinanderliegenden Böden befindlichen Räume der Kolonne durch mit Überlauf versehene Scheidewände derart zu unterteilen, dass zwei oder mehr für die Flüssigkeit sonst völlig getrennte und nur durch den Überlauf miteinander in Verbindung stehende Kammern geschaffen werden, durch welche der Dampf-und Gasstrom im Gegenstrom und in Berührung mit der Flüssigkeit sich bewegt. Dadurch steigert sich die Grädigkeit der Flüssigkeit in den einzelnen nebeneinanderliegenden Kammern entgegen dem Dampfstrom und es enthalten die nebeneinanderliegenden Kammern Flüssigkeiten verschiedener steigender Grädigkeit.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass die Scheidewände derart ausgebildet sind, dass die Dampfe im Zickzackwoge sich bewegen und stets an die Oberfläche der in den einzelnen Uut"'kammern stehenden Flüssigkeiten verschiedener Grädigkeit geleitet werden.
Auf derZeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes soweit dargestellt, wie es zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist. Der Lauf der Dämpfe ist durch Pfeile angegeben.
Zunächst auf Fig. 1 bezugnehmend, so ist zwischen den Siebboden s und SI die Trennungswand b derart angeordnet, dass sie vom unteren Boden s bis nahe an den oberen Boden s'sich erstreckt und so den Raum zwischen den Böden s und SI in die im Flllssigkeitsverschluss liegenden Kammern t und t2 teilt. Zusätzlich kann in bekannter Weise noch eine Wand a angeordnet sein, welche sich vom oberen Siebboden s'bis nahe über den Flüssigkeitsstand auf dem unteren Siebboden erstreckt und welche den Zweck hat, den Weg der Gase und Dämpfe zu verlängern und diese in innigere Berührung mit der Flüssigkeit zu bringen. In der Wand ist ein Überlaufrohr c derart angeordnet, dass die Flüssigkeit bei einem bestimmten Stand in der Kammer t2 in die Kammer t tritt.
Die Spirituswasserdämpfe nehmen infolgedessen den durch Pfeile angegebenen Zickzackweg, kommen durch die Scheidewand a mit der Oberfläche der auf dem Boden s befindlichen Flüssigkeitsachicht in Berührung, so dass ein Austausch von Schwersiedendem und Leichtsiedendem stattssndet, übersteigen dann die Wand b, gelangen in die Kammer t2, die mit Flüssigkeit anderer Grädigkeit gefüllt ist und steigen durch Rohr d in den zwischen den Böden 21 und v befindlichen Raum, der entsprechend dem eben beschriebenen Raum s und s'eingerichtet ist. Überlaufrohr f, fl usw. leiten die Flüssigkeit in die jeweils folgende untere Kammer.
Zur besseren Verteilung der Dämpfe können in den Kammern Drahtnetze g angebracht werden.
Der eben beschriebene Apparat ist derart eingerichtet, dass die Dämpfe ohne jeden Gegendruck die Kolonne passieren.
Im Gegensatz hiezu ist in Fig. 2 eine Kolonne dargestellt, bei der die von einem Boden zum nächsten aufsteigenden und von einer Kammer zur andern übertretenden Dämpfe eine Flüssigkeitsschicht durchdringen müssen, also die Kolonne mit einem gewissen Flüssigkeitswiderstand durchziehen.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
die Kammer t1, wobei sie in innige Berührung mit der-auf dem Boden a befindlichen Flüssigkeit kommen, übersteigen die Wand u2, gelangen in die Kammer t2 und sodann unter der Wand U1 nach der Kammer t3, Neu wo sie in die erste darüber befindliche, mit einer oder mehreren mit Glocken überdeckten Eintrittsöffnungen versehene Kammer des nächstfolgenden Bodens übertreten.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind die die Abteilungen bildenden Wände konzentrisch angeordnet. Durch sämtliche Kammern A, B, 0 usw. erstrecken sich zwei konzentrisch angeordnete Trennungswände m, n. Die Siebböden s, s1, s2 sind durch Überlaufrohro t, f1 verbunden. Weitere Überlaufrohre vermitteln den Überlauf der Flüssigkeit zwischen-den Kammern desselben Bodens. Bei dieser Ausführungsform übersteigen die Dämpfe nicht die Wände, sondern gelangen durch abwechselnd in der konzentrischen Wand ni bzw. n angebrachte Lochreihen in die anstossende Kammer. Die Lochreihen bedingen eine weitgehende Verteilung der Dämpfe.
Aus der letzten Kammer dos unteren Bodens treten die Dämpfe in Pfeilrichtung in die erste Kammer desRaumes A, durchstreichen unter einer Wand a die Flüssigkeit, gelangen in Kammer t2, durch die Löcher dOl'Wand 16 in den Raum zwischen den konzentrischen Wänden) t, m, streichen unter Wand m durch die Flüssigkeit und treten in Kammer t3 ein, die sie durch den Siebboden s1 vorlassen, um in die erste Kammer des darüberliegenden Bodens einzutreten.
Diesen Hoden passieren die Dämpfe nach der Mitte zu, den darüberliegenden Boden radial nach aussen usw.
Wenn mim zwischen zwei Böden zwei Kammern anordnet, so ist damit die Möglichkeit gegeben, die Bauhöhe der Kolonne um die Hälfte gegen früher zn erniedrigen. Nach Erfordernis kann man auch jede Kammer in mehr als zwei Abteilungen zerlegen. Jede Ab- teilung ist dann je nach Erfordernis als Siebboden, Glockenboden usw. ausauführen.
Wie zur Destillation ist die Kolonne auch zur Absorption, zum Waschen von Gasen und für andere Zwecke geeignet.