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Verfahren zum Färben von Rohware, insbesondere mit substantiven Farbstoffen.
Man ist zumeist genötigt, die zum Färben bestimmten Waren einer vorherigen Bleiche zu unterziehen, da die den zu färbenden Stoffen anhaftenden Verunreinigungen einerseits das Aufziehen des Farbstoffes schwer oder ganz unmöglich machen, andererseits zu unreinen und unklaren Färbungen Anlass gaben.
Gemäss dem in der Zeitschrift für angewandte Chemie 1912, Seite 608 veröffentlichtem Verfahren der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen bei Cöln a. Rhein, kann man eine Vorbleiche dadurch umgehen, dass man der Färbenotte Bisuiite hinzugibt. Man erhält nach diesem Verfahren lebhaftere Töne, insbesondere auf solchen Stoffen, die eine ins Dunkle spielende Grundfarbe haben.
Das Verfahren leidet jedoch an dem Übelstand, dass durch Bisulfite eine dauernde Bleiche nicht erzielt werden kann, da sie die färbenden Verunreinigungen nicht aus der Faser entfernen, sondern lediglich zu ungefärbten Leukobasen reduzieren, weiche der Luft und dem Licht ausgesetzt in die ursprünglichen, d. i. gefärbten Verbindungen wieder übergehen. Die nach dem angeführten Verfahren erhaltene Wirkung ist also nicht beständig.
Eine beständige Wirkung erhält man jedoch, wenn man den Färheflotten, soweit ihre Zusammensetzung dies gestattet, Aktiv-Sauerstoffverbindungen, beispielsweise Perborat, hinzufügt. Das Verfahren ist besonders geeignet, für substantive Farbstoffe.
Die Verwendumg der Aktiv-Sauerstoffverbindungen in der Färbeflotte ergibt ebenso wie die der Bisulfite infolge der Aufhellung des Grundes lebhaftere und frischere Töne, sie hat aber den besonderen Vorteil, dass diese Wirkung nicht mit der Zeit verloren geht, da die färbenden Bestandteile der Faser infolge der oxydierenden Wirkung der Aktiv- , sauerstoffverbindungen nicht mehr vorübergehend in einen ungefärbten Zustand übergeführt, sondern gänzlich zerstört werden.
Des weiteren hat die Verwendung der Aktiv-Sauerstoffverbindungen vor der der Bisulfite den Vorzug, das glatte und gtochmassige Aufziehen der Farhflotte wesentlich zu erleichtern, weil die Aktiv-Sauerstoffverbindungen auf Pt-ktinf, Wachs nnd sonstige Ver-
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des Farbgrundes eine weitgehende Reinigung der Faser ein, wodurch ein hervorragendes Färbevermögen erreicht wird. Es kennzeichnet sich dies durch ein wesentlich besseres Ausziehen des Farbbades.
Das Verfahren erspart nicht nur d) ss Verbleiche, es hat auch weiterhin den Vorteil,
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erhalten, ein Umstand, der für Trikotagen und ähnliche Gewebe ganz besonders in Betracht kommt. In den meisten Fällen genügt ein Zusatz von beispielsweise 1% Perborat vom Gewicht der Ware.
Gegenüber den in der britischen Patentschrift Nr. 21036 vom Jahre 1911 erwähnten Salzen der nnterchlorigen Säuren sowie freiem Chlor bietet die Verwendung von AktivSauerstoffverbindungen wesentliche Vorteile. So wird die Einwirkung der Hypochlorite durch gleichzeitige Anwesenheit von Alkalien vermindert, die der Aktiv-Sauerstoffverbindungen in alkalischen Lösungen jedoch erhöht. Man ist also in der Lage, AktivSauerstoffverbindungen mit gutem Erfolge, insbesondere in alkalischen Bädern der sub- ptantiven Farbstoffe zu verwenden, ohne dass die Gefahr der Faserzerstörung vorliegt.
Des weiteren ist es möglich, mit Aktiv-Sauerstoffverbindungen auch bei hoher Temperatur sogar kochend piu arbeiten, was bei der Verwendung von Hypochloriten ausgeschlossen ist.
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