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Die Erfindung betrifft eine Wasserrutsche mit einer in einem
Wasserbecken mündenden Rutschbahn.
Eine der Attraktionen dieser Wasserparks sind häufig Rutschbahnen, die über ein gewisses Gefälle verfügen und auf denen der Benutzer von einem erhöhten Einstiegspunkt bis zu einem Endpunkt rutschen kann.
Es sind nun Rutschbahnen bekannt, deren Endpunkt oberhalb des Wasserspiegels des dazugehörigen Wasserbeckens sowie am Seitenrand des Wasserbeckens liegt. Bevor die rutschende Person in das Wasser eintaucht und nachdem sie den Endpunkt der Rutsche verlassen hat, befindet sich diese Person in einer Art Flugphase. Beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche kann es nun zu Verletzungen kommen, da die Person beispielsweise in einem ungünstigen Winkel auf die Wasseroberfläche aufkommt.
Für diese Art von Rutschbahnen ist es nun aus der US 3 942 198 A bekannt, im Anschluss an den Endpunkt der Rutschbahn eine zusätzliche Leitvorrichtung vorzusehen, die auf dem Wasser schwimmt und auf der die rutschende Person nach dem Verlassen der eigentlichen Rutsche bis in das Wasser weiterrutscht, so dass keine Flugphase mehr durchlaufen wird und die rutschende Person sicher in das Wasser geführt wird.
Bei Wasserrutschen, die direkt in das Wasser münden und somit die rutschende Person bis dahin führen, erübrigt sich natürlich eine derartige Leitvorrichtung Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wasserrutsche bereitzustellen, welche dem Benutzer einen grösseren Spass vermittelt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der erfindungsgemässen Ansprüche.
Bei der erfindungsgemässen Wasserrutsche ist somit die Rutschbahn zwischen Einstiegspunkt und Endpunkt in eine Anlaufstrecke und eine
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Landestrecke befindet sich ein Schanzentisch. Rutscht bzw. gleitet ein
Benutzer über diesen Schanzentisch, dann fliegt er quasi frei über eine bestimmte Wegstrecke durch die Luft, bevor er wieder auf der
Landestrecke landet. Die Länge dieses Flugweges hängt natürlich von dem Gefälle bzw. dem Profil von Anlaufstrecke und Landestrecke und natürlich auch von der Geschwindigkeit der Person am Schanzentisch ab.
Bei der erfindungsgemässen Wasserrutsche sind das Gefälle bzw. die
Neigung und das Profil von Anlaufstrecke und Landestrecke derart zu wählen und zu optimieren, dass eine gesundheitliche Gefährdung des rutschenden Benutzers soweit wie möglich ausgeschlossen wird. Die Anlaufstrecke und/oder die Landestrecke sind daher vorzugsweise zumindest abschnittsweise, in der Seitenansicht betrachtet, gekrümmt, wobei diese Krümmung vorzugsweise in etwa derjenigen einer Ski- Sprungschanze entspricht. Dadurch wird erreicht, dass die Belastung der rutschenden Person beim Auftreffen bzw. Landen auf der Landestrecke möglichst gering gehalten wird.
Um nun die körperliche Belastung der rutschenden Person zu minimieren, ist der Boden der Landestrecke zumindest abschnittsweise derart ausgestaltet, dass der Boden bei Beaufschlagung und somit beim "Landen" der rutschenden Person einfedert und somit in Richtung nach unten elastisch nachgibt, um auf diese Weise die von der rutschenden Person in Richtung auf den Boden ausgeübte kinetische Energie zu absorbieren. Diese Einfederung sollte daher vorzugsweise dämpfend ausgestaltet sein. Mit anderen Worten, der Boden sollte bei Beaufschlagung nachgeben und nicht unmittelbar wie bei einer reinen Feder, sondern vorzugsweise etwas zeitverzögert in seine Ausgangslage zurückkehren.
In einer ersten Ausführungsform ist die Landestrecke in denjenigen Abschnitten einfedernd ausgestaltet, in denen die Auftreffpunkte der über den Schanzentisch rutschenden Benutzer liegen. So kann beispielsweise die Landestrecke beginnend beim Schanzentisch im ersten Abschnitt
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starr und erst in demjenigen Abschnitt, in dem die Auftreffpunkte liegen, einfedernd ausgestaltet sein. Auch im Endabschnitt der Landestrecke, in dem diese in das Wasserbecken, das auch als Bremsbecken bezeichnet werden kann, übergeht, ist eine einfedernde Ausgestaltung nicht unbedingt erforderlich.
Vorzugsweise ist die Landestrecke jedoch über ihre gesamte Länge einfedernd ausgestaltet. Besteht die Gefahr, dass eine rutschende Person nicht erst in einem gewissen Abstand vom Schanzentisch "landet", dann sollte auch der genannte erste Abschnitt einfedernd ausgestaltet sein.
Eine derartige Einfederung kann auf verschiedene Weisen realisiert werden. So kann man beispielsweise mehrere Abschnitte aneinander reihen, um deren Beweglichkeit zueinander zu ermöglichen. Unter diesen Flächengebilden kann man dann Federn oder Schaumstoff oder andere Auflageeinrichtungen vorsehen, so dass diese Flächengebilde beim Auftreffen des rutschenden Benutzers nachgeben und die oben beschriebene kinetische Energie absorbieren. Auch ist es möglich, die Rutschbahn aus einen elastischen Schaumstoff zu gestalten, der möglichst eine geschlossene Oberfläche besitzen sollte.
Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform besitzt der Boden der Landestrecke verschiedene Abschnitte, deren Einfederung unterschiedlich stark ausgebildet ist. So kann beispielsweise der Boden in einem flacheren Abschnitt derart ausgestaltet sein, dass er bei Beaufschlagung mit einem gewissen Gewicht stärker nachgibt als der Boden in einem geneigteren Abschnitt. Mit anderen Worten, die Dämpfung in dem geneigteren Abschnitt ist stärker bzw. die Beaufschlagung führt zu einem weniger tiefen Einfedern als in einem flacheren Abschnitt. Die Stärke der Einfederung in den verschiedenen Abschnitten wird dabei zweckmässigerweise derart ausgestaltet, dass die Absorption der kinetischen Energie in dem jeweiligen Abschnitt möglichst optimal ist.
Bei dem Boden der Landestrecke handelt es sich vorzugsweise um ein gespanntes Tuch, das insbesondere quer zur Rutschrichtung verspannt
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ist. Dieses Tuch kann man abschnittsweise unterschiedlich stark spannen, wodurch natürlich auch die Einfederung unterschiedlich stark ausgebildet wird. Ist das Tuch stärker gespannt, dann ist auch die
Einfederung geringer bzw. die zu absorbierende kinetische Energie wird auf einer kürzeren Wegstrecke absorbiert. Ist dagegen die Spannung geringer, dann ist die Einfederung bei Beaufschlagung mit demselben
Gewicht stärker ausgeprägt.
Bei diesem Tuch handelt es sich vorzugsweise um ein solches mit einer glatten Oberfläche, beispielsweise in Form einer glatten
Kunststoffbeschichtung. Das Tuch kann dabei beliebiger Natur sein, wobei solche Tücher bereits bekannt sind. Ferner kann das Tuch aus einem Kunststoff mit einer glatten Oberfläche aufgebaut sein, wobei ggf.
Bewehrungen in Form eines Gewebes oder ähnlichem vorhanden sind.
Vorzugsweise wird das Tuch zwischen zwei seitlich parallel zur Landestrecke verlaufenden Rohren verspannt. Zusätzlich kann auch noch eine Spannung des Tuches in seiner Längsrichtung und somit in Rutschrichtung erfolgen. Die Ausgestaltung der Landestrecke kann in diesem Fall mit einer Rohrkoje verglichen werden, wobei das Tuch sich vorzugsweise auf der zum Benutzer zeigenden Seite über den gesamten Zwischenraum und auch die Rohre als solche erstreckt.
Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform entspricht die Krümmung der Anlaufstrecke und der Landestrecke, in der Seitenansicht betrachtet, in etwa der Krümmung bzw. dem Krümmungsprofil einer Ski- Sprungschanze. Der Schanzentisch bildet dabei im Absprungbereich insbesondere einen Winkel von minus 5 bis plus 5 und insbesondere von 0 mit der Horizontalen. Die Höhe dieses Schanzentisches ist beliebig, beträgt jedoch vorzugsweise 0,5 bis 0,3 m. Zudem ist vorzugsweise eine Vorrichtung, beispielsweise Pumpen und Wasser- leitungen, vorgesehen, welche die Rutschbahn insbesondere über ihren gesamten Verlauf mit einem Wasserfilm versieht.
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Um die Sicherheit zu erhöhen, ist die Absprungkante des Schanzentisches mit einer Ausrundung bzw. ein.er Polsterung versehen.
Auch andere Bereiche der erfindungsgemässen Wasserrutsche, gegen welche ein rutschender Benutzer stossen kann, sind vorzugsweise mit einer Polsterung versehen. Zudem ist insbesondere eine Einstiegsvorrichtung am Beginn der Anlaufstrecke vorhanden, welche die Person, welche die Rutsche benutzen möchte, dazu zwingt, eine sitzende
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verhindert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der nachstehenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Wasserrutsche in einer
Längsschnittansicht,
Fig. 2 die in der Fig. 1 gezeigte Wasserrutsche in einer Aufsicht von oben,
Fig. 3 einen Querschnitt gemäss der Linie A-A in Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt gemäss der Linie B-B in Fig. 2 und
Fig. 5 ein Längsschnitt durch das Wasserbecken, in dem die erfindungsgemässe Wasserrutsche mündet.
Die Figuren zeigen eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Wasserrutsche in schematischer und somit vereinfachender Weise. Die erfindungsgemässe Wasserrutsche 1 besitzt eine Rutschbahn 2, die in eine Anlaufstrecke 3 und eine Landestrecke 4 (vgl. Fig. 1) unterteilt ist. Am Übergang von der Anlaufstrecke 3 zur Landestrecke 4 befindet sich ein Schanzentisch 5. Die in den Figuren gezeigte Wasserrutsche 1 ist dabei mit zwei parallel nebeneinander geführten Rutschbahnen 2 ausgestattet.
Um auf der Wasserrutsche 1 rutschen zu können, muss ein Benutzer die in der Fig. 2 gezeigte Wendeltreppe 6 hinaufsteigen. Natürlich kann der
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Zugang auch über eine andere Treppe erfolgen. Ferner ist es möglich, die Wasserrutsche 1 in einem Stockwerk beginnen und ein oder mehrere
Stockwerke tiefer enden zu lassen.
Am Anfang der Wasserrutsche 1 befindet sich eine Einstiegsvorrichtung 7 (Fig. 1 ), die mit einer Tür (nicht gezeigt) versehen ist. Nach Schliessen der
Tür wird ein elektrischer Kontakt ausgelöst, der wiederum nach einer einstellbaren Zeit eine Falltürverriegelung und somit den Weg zur Wasserrutsche (genauer zur Anlaufstrecke 3) freigibt. Diese
Einstiegsvorrichtung ist ausserdem derart ausgestaltet, dass der Benutzer nur in einer sitzenden Position auf die Anlaufstrecke 3 gelangen kann.
Alle diese Details sind nicht näher dargestellt und im übrigen auch bekannter Art. Sie dienen Sicherheitszwecken und tragen insbesondere dafür Sorge, dass nur ein Benutzer pro Rutschvorgang die erfindungsgemässe Wasserrutsche 1 hinunterrutschen kann.
Den ersten Abschnitt der erfindungsgemässen Wasserrutsche 1 stellt die Anlaufstrecke 3 dar, die über einen Rutschkanal 8 verfügt, der durch seine in etwa senkrechten Seitenwände 9 die rutschende Person in diesem Rutschkanal 8 rutschend führt. Die Anlaufstrecke 3 einschliesslich des Rutschkanals 8 bzw. dessen Seitenwände 9 und dessen Boden 10 können aus GFK gefertigt sein.
Die Anlaufstrecke 3 ist, bezogen auf die in der Fig. 1 gezeigte Seitenansicht, gekrümmt und beschreibt in etwa einen Viertelkreis, wobei die Steigung im Verlaufe der Anlaufstrecke 3 stetig abnimmt. Die Anlaufstrecke 3 endet am Übergang zur Landestrecke 4 in einen Schanzentisch 5 (Fig. 1), der mit der Horizontalen einen Winkel von ca. 0 einschliesst. Mit anderen Worten, der Schanzentisch 5 verläuft im Absprungbereich in etwa horizontal. Die Höhe h des Schanzentisches beträgt in etwa 20 bis 30 cm.
Die Landestrecke 4, ebenfalls in der Seitenansicht betrachtet, ist in etwa S-förmig gekrümmt. Die Neigung der Landestrecke 4 ist am Anfang gering, wird dann im Mittelabschnitt stärker und flacht dann zum
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Wasserbecken 11 hin, in dem sie mündet, wieder ab. Dieses Wasserbecken 11 stellt eine Art Landebecken dar und ist derart zu dimensionieren, dass die in das Wasserbecken 11 rutschende Person sicher abgebremst wird, welche dann das Wasserbecken 11 über eine Treppe 12 verlassen kann.
Wie man aus der Fig. 4 ersieht, besitzt jede Landestrecke 4 der in den Figuren gezeigten Doppel-Wasserrutsche 1 zwei Rohre 13, die seitlich bzw. parallel zur Landestrecke 4 angeordnet sind. Zwischen diesen Rohren 13 ist ein Tuch 14 verspannt, und zwar insbesondere quer zur Rutschrichtung. Bei diesem Tuch handelt es sich um eine gewebeverstärkte Folie, die mittels Gummiseilen zwischen den beiden Rohren 13 einer Landestrecke 4 verspannt ist. Das Tuch 14 verläuft dabei oben um die Rohre 13 sowie aussen herum, während sich die Gummiseile entweder unterhalb dieses Tuches 14 befinden und die beiden um die Rohre 13 umgeschlagenen Seitenkanten miteinander verbinden bzw. miteinander verspannen (nicht gezeigt), oder die jeweils seitlich an der Wasserrutsche oder der sie tragenden Unterkonstruktion befestigt sind. Bei den Rohren 13 handelt es sich um Stahlröhren.
Es können jedoch auch Vollrohre oder eine andere geeignete Konstruktion eingesetzt werden, mit deren Hilfe das Tuch in Querrichtung verspannt werden kann.
Diese Rohre 13 sind, bezogen auf die Seitenansicht, derart gebogen, dass sich das in der Fig. 1 gezeigte Krümmungsprofil ergibt.
Oben auf den Rohren 13 ist jeweils eine Sicherheitsblende 15 angebracht, die sich seitlich der Landestrecke 4 sowie parallel dazu erstreckt und die mit einem Handlauf nicht gezeigt) versehen sein kann.
Die Sicherheitsblenden 15 sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt und bilden zusammen mit dem gespannten Tuch 14 ebenfalls eine Art Rutschkanal.
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Die erfindungsgemässe Wasserrutsche muss natürlich über ihren gesamten Verlauf durch eine nicht gezeigte Unterkonstruktion abgestützt sein, die beliebiger Art sein kann.
Das Tuch 14 der Landestrecke 4 mündet an seinem unteren Ende in den Boden 16 des Wasserbeckens 11 und geht übergangslos in diesen Boden 16 über, so dass auch an dieser Stelle keine Verletzungsgefahr für den Benutzer besteht. Zudem kann das Tuch 14 in dem Boden 16 auch in Längsrichtung des Tuches verspannt sein.
Die Wassertiefe im Wasserbecken 11 beträgt dabei etwa 30 bis 40 cm; die Länge des Wasserbeckens beträgt insbesondere 4 bis 6 m.
Die Landestrecke 4 kann in verschiedene Abschnitte 17,18 und 19 unterteilt sein, man vergleiche Fig. 1. In diesen Abschnitten kann das Tuch 14 unterschiedlich stark gespannt sein. So kann die Spannung beispielsweise im Endabschnitt 19 am stärksten sein, da nicht zu erwarten ist, dass ein Benutzer bis zu diesem Endabschnitt 19 quasi springt und erst dort landet. Somit ist dort auch keine grosse Einfederung mehr erforderlich.
Die Stärke der Verspannung im Mittelabschnitt 18 wird so gewählt, dass die beim Landen der rutschenden Person auftretenden Kräfte aufgenommen und möglichst optimal gedämpft werden. Die Stärke der Verspannungen hängt dabei auch von der Neigung des Mittelabschnittes 18 ab, denn je stärker die Neigung ist, desto geringer ist die senkrecht zur Landestrecke 4 gerichtete Kraftkomponente, die abgefedert werden muss.
Im Anfangsabschnitt 17 kann beispielsweise eine geringere Verspannung gewählt werden, damit eine rutschende Person, die quasi vom Schanzentisch senkrecht herunterfällt und über keine horizontale Bewegungskomponente verfügt, sicher aufgefangen und abgefedert wird.