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Verfahren und Vorrichtung zum Ausscheiden der in breiigen Massen enthaltenen Flüssigkeit bei gleichzeitiger Trockenpressung der in der breiigen Masse suspendierten festen Rückstände.
Vorliegende Erfindung bildet ein neues Verfahren zum Filtern breiiger Massen, das insbesondere für Betriebe, die mit leicht zersetzbarem Filtergut arbeiten, wie Brauereien und dgl. geeignet ist. Das Verfahren gewährleistet bei vollständig sterilem Betriebe ein ausserordentlich rasches und gründliches Auspressen der in der breiigen Masse enthaltenen Flüssigkeit, bei gleichzeitiger Trockenpressung der in der breiigen Masse suspendierten festen Rückstände.
Dies wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass die breiige Masse (z. B. Hefe-Bierbrei) zunächst in eine oder mehrere kreisförmig krümmbare Schlauchsäcke aus porösem Baustoff (z. B. Webstoff) eingefüllt. dass hierauf die gefüllten Schlauchs cke geschlossen und die geschlossenen Schlauchsäcke in ringartig gekrümmter Form in einer Zentrifuge ausgeschleudert werden.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung sind die vorbereitenden Massnahmen des Verfahrens veranschaulicht. Die Fig. 3 bis 5 veranschaulichen eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung. In den Fig. 6 und 7 sind Einzelheiten der Vorrichtung in zwei Schnitten dargestellt.
Um die eingangs erwähnten Verfahrenseffekte zu erhalten, wird in folgender Weise vor- gegangen :
Die in dem Bottiche 1 (z. B. G rbottich) eingelagerte breiige Masse (z. B. Hefe-Bierbrei) wird zunächst in eigenartig ausgestaltete, schlauchförmige Hüllen x aus Webstoff (z. B. Baumwoll- gewebe) eingefüllt. Dies erfolgt am einfachsten dadurch. dass unter den Gärbottich ein an der
Oberseite offener Schlauch x angeordnet wird, der in einem Bocke 2 von an sich bekannter
Konstruktion eingehängt ist. Der Bock samt dem Schlauche befindet sich in einem Zuber 3 direkt unter der Abflussöffnung 4 des Gärbottichs. Soll nun eine bestimmte Menge der in dem Bottich 1 enthaltenen breiigen Masse abgepresst werden, so wird dieselbe zunächst m eine oder mehrere
Schlauchsäcke der eingangs beschriebenen Art eingefüllt.
Die auf diese Weise gefüllten Säcke werden geschlossen und hierauf in die in Fig. 2 veranschaulichte wulstförmige Form gekrümmt.
Die geschlossenen und wulstförmig gekrümmten Säcke werden hierauf in eine Schleuder von der in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Ausgestaltung eingelegt, und zwar derart, dass sie möglichst dicht an der Innenseite des Siebmantels der Schleuder anliegen (vgl. Fig.. 1).
Die Schleuder selbst besteht bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform aus einer mittelbar oder unmittelbar angetriebenen Triebwe) ! e . zwei auf der Triebwelle angeordneten
Deckeln 9. 10 und einem zwischen den Deckeln eingesetzten, diese distanzierenden Siebmantel 11 an sich bekannter Konstruktion. Der untere Deckel ist auf der Triebwelle 8 verkeilt, der obere
Deckel lose auf der Triebwelle aufgesetzt und durch Schrauben 12 an dem unteren Deckel ver- ankert. Beim Lüften der Muttern 12'der Schraubenbolzen kann der Deckel 9 durch Einhängen geeigneter Zugorgane in die Deckelaugen 9'gehoben werden. Die Deckel 9, 10 sind zu einem später erläuterten Zwecke an ihrem äusseren Rande mit je einem rinnenförmigen Kanäle 9" bzw. 10"versehen.
Auf der Innenseite des oberen und unteren Deckels sind eine Reihe radial verlaufender
Führungen 13 vorgesehen, die zur Führung von im Schleudertrommelgehäuse angeordneten
Presskörpern 14 dienen. Die Presskörper bestehen bei dem in der Zeichnung dargestellten Aus- führungsbeispiel aus hohlen Kästen, von annähernd trapezförmigem Querschnitt. Sie sind mit Öffnungen 7-/'zum Einfüllen von Ballast (z. B. Wasser) versehen. An der Ober-und Unterseite weist jeder Presskörper eine Nut 15 auf (vgl. Fig. 6), in welche je eine radiale Führung 13 des oberen und unteren Deckels eingreift. Sämtliche der in der Schleudertrommel angeordneten
Presskörper sind von einem auf vergrösserter Umfläche einstellbaren Mantel 17 umhüllt.
Dieser besteht im vorliegenden Falle aus einem breiten. elastischen Metallband, dessen Enden sich gegenseitig überlappen (Fig. 4). Das Metallband 77 kann erforderlichenfalls aus zwei oder mehreren
Teilen hergestellt werden.
Um den Siebmantel 11 der vorstehend beschriebenen Schleuder ist ein zylindrischer
Mantel 20. der sogenannte Auffangmantel, angeordnet, der zwecks leichter Reinigung der ganzen
Apparatur zwei-oder mehrteilig ausgestaltet ist.
Der Mantel weist an seinem unteren Ende eine zwei-oder mehrfach gewundene Sammel- rmne 21 auf, die an geeigneter Stelle mit einem Flüssigkeitsablauf 22 versehen ist.
Sind die gefüllten Schlauchsäcke x in richtiger Weise in das Gehäuse der Schleuder eini gelegt worden und diese durch den vollen Deckel 9 abgedeckt worden, so spielen sich beim Anlassen der Schleuder folgende Vorgänge ab :
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Die ringförmig eingelegten Presssäcke x werden unter der Wirkung der Fliehkraft an den Siebmantel 11 der Schleuder angedrückt und ein Teil der in der breiigen Masse enthaltenen Flüssigkeit durch reine Schleuderwirkung abgeschleudert. Bei zunehmender Geschwindigkeit werden die in der Schleudertrommel angeordneten Presskörper 14 durch die Wirkung der Fliehkraft radial nach auswärts bewegt (vgl. Fig. 5), wodurch auf den Mantel 77 gleichgrosse Presskräfte p übertragen werden.
Unter der Wirkung dieser Presskräfte p wird der Mantel 17 auseinandergespannt (vgl. Fig. 5) und die gefüllten Presssäcke mit spezifisch gleichem Pressdruck von innen nach aussen durchgepresst. Die Grösse des Pressdruckes ist von der Zahl der im Schleuder- gehäuse angeordneten Presskörper und deren Gewicht abhängig. Letzteres kann durch Einfüllen von Ballast auf sehr einfache Weise reguliert werden. Die Presssäcke. r werden unter der Wirkung dieses inneren Pressdruckes von dem in Fig. 3 veranschaulichten kreisförmigen Querschnittsprofil in das plattenförmige strichlierte Tafelprofil deformiert.
In dieser Phase werden die deformierten Säcke an ihrer Ober-und Unterseite in die in den Deckeln vorgesehenen kanalförmigen Rinnen 9', 10'eingedrückt, so dass gegen den Schluss des Schleuderprozesses die ganze Fläche des Pressmantels 17 auf die plattenförmig deformierten Säcke x zur Wirkung gelangt.
Hiedurch wird eine ausserordentlich gründliche Trockenpressung der Rückstände gewährleistet.
Die aus der breügen Masse abgeschleuderte und ausgepresste Flüssigkeit wird gegen den Auffangmantel 20 geschleudert, sammelt sich in der am unteren Ende vorgesehenen Rinne 21 und kann nach Bedarf durch den an der Rinne befindlichen Ablaufwechsel 22 im reinen. filtrierten
Zustande abgezapft werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren erscheint insbesondere für alle mit leicht zersetzbarem
Rohgut arbeitenden Industrien, wie Bier-, Fruchtsafterzeugung und dgl. vorteilhaft, da dasselbe eine ausserordentlich intensive Trockenpressung der Rückstände gewährleistet, ohne dieselben während des Abpressprozessea einer Durchlüftung auszusetzen. Ein weiterer grosser Vorteil des
Verfahrens liegt darin, dass die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Apparatur ausser- ordentlich leicht und gründlich gereinigt werden kann und an sich eine weit sterilere Arbeitsweise gewährleistet, als die bisher zum Filtern breiiger Massen verwendeten Filterpressen.
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