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Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammenset- zungen, die den antiviralen Wirkstoff Brivudin enthalten, für die einmal tägliche Verabreichung zur Behandlung von akuten Herpes zoster-Infektionen und ihre Verwendung zur Verhinderung des Auftretens einer post-herpetischen Neuralgie.
Stand der Technik Während der letzten zehn Jahre hat die Anzahl der klinisch nützlichen Arzneimittel, die für die Chemotherapie von Viruserkrankungen eingeführt worden sind, beträchtlich zugenommen. Seit seiner Einführung 1982 wird orales Acyclovir in grossem Umfang zur Behandlung von akutem Herpes zoster bei immunkompetenten Patienten verwendet. Ein Hauptnachteil der AcyclovirTherapie besteht jedoch darin, dass aufgrund seiner begrenzten biologischen Verfügbarkeit häufige und hohe Dosen erforderlich sind, die häufig zu einer schlechten Verträglichkeit führen.
Dies hat zur Entwicklung eines neuen antiviralen Mittels (Penciclovir) und zu sogenannten Proarzneimitteln wie Valaciclovir (dem Proarzneimittel von
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Acyclovir) und Famciclovir (dem Proarzneimittel von Penciclovir) geführt. Bisher ermöglicht Famciclovir die bequemste Behandlung von akutem Herpes zoster bei älteren Patienten mit einer Dosierung von 3 Tabletten oder Kapseln pro Tag, verglichen mit 5 Tabletten täglich für Acyclovir und 6 Tabletten täglich für Valaciclovir. Famciclovir mildert die akuten Anzeichen und Symptome von Herpes zoster ebenso wie Acyclovir und bietet einen Schutz gegen die mit Herpes zoster verbundenen anhaltenden Schmerzen oder die PHN.
Wegen der weniger häufigen Einnahme in niedrigeren Dosen und ohne ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen, verglichen mit Acyclovir, ist diese Behandlung vorteilhaft und bequemer, insbesondere für ältere Patienten. Die empfoh- lene tägliche Dosis variiert zwischen 750 und 1500 mg (Degreef et al, 1994,
EMI2.1
241-246 ;"Pain"67, 241-251 ; Dworkin et al., 1998, "Antiviral Research", 33,73-85).
Brivudin, ein Nucleosid-Analogon, ist ein starkes virostatisches Agens mit einer selektiven Aktivität gegenüber dem Varicella zoster-Virus (VZV) und dem Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) (Oe Clercq et al., 1979, "Proc. Natl. Acad. Sei.
USA", 76, 2947-2951 ; Oe Clercq et al., 1980, "J. Infect. Dis. " 141, 563-574).
Obgleich die Synthese der viralen DNA gehemmt ist, bleiben die Zellfunktionen weitgehend unbeeinflusst. Die anhaltende Weiterentwicklung von Brivudin während der letzten Jahre betraf die Behandlung von VZV-Infektionen bei immunkompetenten Patienten.
Auf der Basis der Ergebnisse einer Reihe von nicht-kontrollierten und ontrol- lierten Studien wurde Brivudin in Deutschland 1990 für die Behandlung von HSV-1- und VZV-Infektionen bei immun-geschwächten Patienten in einer Dosis von 125 mg drei- oder viermal täglich zugelassen (DeClereq et al., 1980, "Br.
EMI2.2
;al., 1995, "J. Med. Virology", 46, 252-257 ; vgl. auch die dem pharmazeutischen Produkt Helping, das 1992 in Deutschland auf den Markt gebracht worden ist, beigefügte Fachinformation).
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Beschreibung der Erfindung
Bei neueren, grossen, multinationalen Studien bei immunkompetenten Patien- ten mit Herpes zoster wurde überraschend gezeigt, dass eine Dosierungsver- ordnung von 125 mg Brivudin einmal täglich an 7 Tagen der fünfmal täglich durchgeführten oralen Standard-Behandlung mit 800 mg Acyclovir in bezug auf die dermatologischen Endpunkte (5-Ho-b/0078BC) statistisch überlegen ist.
Eine Überwachung nach der Studie bei Patienten im Alter von 50 Jahren oder älter, die an diesen Studien teilgenommen hatten und bei denen nach Beendi- gung der Studie eine PHN aufgetreten war, zeigte ein signifikant geringeres
Auftreten der PHN nach der Behandlung mit Brivudin, verglichen mit Acyclovir (5-Ho [a+b+c] PHN/0078BC).
Brivudin bietet daher überraschenderweise die Möglichkeit, Herpes zoster-
Patienten mit einer einzigen 125 mg-Tablette pro Tag zu behandeln anstelle der hohen und häufigen Dosierungs-Behandlungen mit Acyclovir, Valaciclovir oder Famciclovir. Eine einzige 125 mg-Tablette pro Tag ist um so überraschender, wenn man sie in Relation setzt zu dem früheren Behandlungsplan mit viermal 125 mg täglich, wie 1990 in Deutschland für die Behandlung von HSV-1- und VZV-Infektionen bei immun-geschwächten Patienten zugelassen.
Mit diesem Dosierungsplan von einmal täglich wurde ein weiteres überraschendes Ergebnis erzielt : nämlich dass das Auftreten der postherpetischen Neuralgie (PHN) abnahm.
Versuche Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Brivudin bei immunkompetenten erwachsenen Patienten mit Herpes zoster zu beurteilen, wurden vor kurzem drei grosse Pivotal-Studien (die Studien 5-Ho-a, 5-Ho-b und 5-Ho-c) nach dem GCPStandard durchgeführt. Alle vier Studien waren prospektiv und wiesen ein multizentrales doppelblindes randomisiertes parallelisiertes Design auf.
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Die Patienten wurden bis zu 35 Tage lang beobachtet, um die Abheilung eines
Hautausschlags und die Beendigung der Schmerzen in der akuten Phase zu bewerten. Alle Patienten waren immunkompetent. Es wurden nur Erwachsene
Patienten im Alter von 18 Jahren oder älter einbezogen.
Der primäre Parameter zur Beurteilung der Wirksamkeit war in allen drei Studi- en "die Zeit ab Beginn der Behandlung bis zum letzten Aufbrechen von neuen
Bläschen". Dieser Parameter parallelisiert die virale Replikation in der Haut und beschreibt daher die virostatische Wirksamkeit eines Arzneimittels. Es ist in der
Literatur anerkannt und wird als zuverlässigstes klinisches Anzeichen gegen- über anderen kutanen Manifestationen angesehen. Weitere Parameter zur Be- urteilung der Abheilung des Hautausschlags waren "die Zeit ab Beginn der Be- handlung bis zum Beginn einer Krustenbildung", "die Zeit ab Beginn der Be- handlung bis zur Beendigung der Krustenbildung" und "die Zeit ab Beginn der
Behandlung bis zum Abfallen der Krusten". Die Verteilung von Hautläsionen und das Auftreten anderer Komplikationen wurden ebenfalls beurteilt.
Die in der Literatur am häufigsten angewendeten Massnahmen zur Beurteilung der Wirksamkeit einer antiviralen Therapie bei Herpes zoster sind die Dauer des Hautausschlags und das Auftreten und die Intensität von Schmerzen während der akuten Phase der Infektion. Neuerdings hat jedoch die postherpetische Neuralgie eine zunehmende Bedeutung bei der Beurteilung der Wirksamkeit von antiviralen Therapien gewonnen. Daher wurden zur Beurteilung der möglichen Wirkung von Brivudin in bezug auf die Verminderung des Auftretens einer postherpetischen Neuralgie vorläufige retrospektive Doppelblind-Poststu- dien-Überwachungs-Studien zusätzlich mit Patienten im Alter von 50 Jahren oder älter durchgeführt, die in die Studien einbezogen worden waren.
In der Tabelle 1 sind die Versuche aufgezählt, die bei immunkompetenten Patienten mit Herpes zoster durchgeführt wurden. Frühere nicht kontrollierte Studien, die bei immun-geschwächten Patienten durchgeführt worden waren, die ein
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erstes Anzeichen für die potentielle Wirksamkeit von Brivudin ergeben hatten, werden nachstehend nicht diskutiert.
Tabelle 1 : Übersicht über die klinischen Versuche
EMI5.1
<tb>
<tb> Studien-Code <SEP> Beschreibung <SEP> Behandlungs-Arme <SEP> und <SEP> tägliche
<tb> Dosierung
<tb> (7-tägige <SEP> Behandlung, <SEP> wenn
<tb> nichts <SEP> anderes <SEP> angegeben <SEP> ist) <SEP>
<tb> 5-Ho-a <SEP> Studie <SEP> zum <SEP> Auffinden <SEP> der <SEP> Brivudin <SEP> 125 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1
<tb> Dosis <SEP> Brivudin <SEP> 62, <SEP> 5 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1 <SEP>
<tb> (Phase <SEP> 11) <SEP> Brivudin <SEP> 31, <SEP> 25 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1
<tb> Acyclovir <SEP> 800 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 5
<tb> 5-Ho-b <SEP> Studie <SEP> zur <SEP> Bestätigung <SEP> Brivudin <SEP> 125 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1
<tb> der <SEP> Wirksamkeit <SEP> Acyclovir <SEP> 800 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 5
<tb> (Phase <SEP> ) <SEP> t)
<SEP>
<tb> 5-Ho-c <SEP> Studie <SEP> zur <SEP> Bestätigung <SEP> Brivudin <SEP> 125 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1 <SEP> für <SEP> 3 <SEP> Tage
<tb> der <SEP> Wirksamkeit <SEP> Acyclovir <SEP> 800 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 5
<tb> (Phase <SEP> t))) <SEP>
<tb> 5-Ho-a+b-PHN <SEP> Überwachung <SEP> der <SEP> Brivudin <SEP> 125 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1
<tb> PHN <SEP> nach <SEP> der <SEP> Studie <SEP> Acyclovir <SEP> 800 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 5
<tb> 5-Ho-c-PHN <SEP> Überwachung <SEP> der <SEP> Brivudin <SEP> 125 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 1 <SEP> für <SEP> 3 <SEP> Tage
<tb> PHN <SEP> nach <SEP> der <SEP> Studie <SEP> Acyctovir <SEP> 800 <SEP> mg <SEP> x <SEP> 5
<tb>
Diese klinischen Versuche werden nachstehend in chronologische Reihenfolge beschrieben.
Studie 5-Ho-a Da die Brivudin-Plasma-Konzentrationen beim Menschen, dem einmal am Tage 125 mg verabreicht worden sind, das 10- bis 50-fache der tCso der klini- schen Stämme des Varicella zoster-Virus betragen, und da ausserdem die pharmakokinetischen Humandaten zeigten, dass die Brivudin-Plasma-Konzen- trationen nach einer einzigen Verabreichung von 125 mg Brivudin 24 h lang oberhalb der iso gehalten wurden, wurde vernünftigerweise angenommen, dass eine einmal tägliche Verabreichung von 125 mg Brivudin für die Behandlung von Herpes zoster ausreichend sein würde.
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In der Studie 5-Ho-a, einer mit 642 Patienten durchgeführten Studie der Phase
11, wurde deshalb eine einmal tägliche Verabreichung von 125 mg Brivudin an 7
Tagen exploratorisch bewertet im Vergleich zu 5 x 800 mg Acyclovir an 7 Ta- gen. Es wurden zwei Studien-Arme mit einmal täglichen Brivudin-Dosen von
62, 5 mg und 32, 25 mg für sieben Tage zusätzlich durchgeführt, um auch die
Wirksamkeit niedrigerer Dosen zu untersuchen.
Diese Studie zeigte, dass eine Verabreichung von 1 x 125 mg Brivudin für 7
Tage an Patienten mit akutem Herpes zoster ebenso wirksam ist wie die Be- handlung mit 5 x 800 mg Acyclovir für 7 Tage in bezug auf den primären Para- meter"die Zeit ab Beginn der Behandlung bis zum letzten Aufbruch neuer Bläschen" sowie in bezug auf alle sekundären Parameter einschliesslich "der
Zeit ab Beginn der Behandlung bis zum Aufhören der Schmerzen (Intensität
Null oder gering) " als dem klinisch relevantere sekundären Parameter. Eine statistische Analyse des primären Wirksamkeits-Parameters und des Schmerz-
Parameters zeigte, dass eine Verabreichung von 1 x 125 mg Brivudin der Be- handlung mit Acyclovir nicht unterlegen war.
Bezüglich des Parameters "Zeit ab
Beginn der Behandlung bis zur Beendigung der Krustenbildung" konnte exploratorisch eine Überlegenheit erzielt werden. Eine graphische Darstellung der
Risiko-Verhältnisse, errechnet aus dem proportionalen Cox-Zufalls-Modell für die 1 x 125 mg Brivudin-Gruppe im Vergleich zu der 5 x 800 mg AcyclovirGruppe ist in der Fig. 1 dargestellt.
Brivudin weist eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung auf. Die Überlegenheit gegenüber einem Placebo wurde in einem statistisch und klinisch signifikanten Umfang bei immunkompetenten Patienten mit einer akuten Herpes zosterInfektion gezeigt. Die Brivudin-Behandlung mit einer Dosis von 1 x 125 mg an sieben Tagen ist mindestens ebenso wirksam wie die Behandlung mit 5 x 800 mg Acyclovir an sieben Tagen in bezug auf die Dauer des Auftretens von Bläschen und von akuten Schmerzen.
Diese Ergebnisse führten zusammen mit den oben genannten pharmakokinetischen Betrachtungen zu der Auswahl von 125 mg Brivudin einmal täglich als Behandlung der Wahl.
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Studie 5-Ho-b
Die Studie der Phase 111 5-Ho-b wurde mit 1227 Patienten durchgeführt, um eine bestätigende Statistik für den Vergleich von 1 x 125 mg Brivudin an sieben
Tagen mit 5 x 800 mg Acyclovir an sieben Tagen bei immunkompetenten Pati- enten mit Herpes zoster zu erhalten. Eine Untergruppe von Patienten im Alter von 50 Jahren und älter wurde auch getrennt bewertet
Eine graphische Darstellung der Riisiko-Verhältnisse, errechnet aus dem pro- portionalen Cox-Zufallsmodell für die 1 x 125 mg Brivudin-Gruppe im Vergleich zu der 5 x 800 mg Acyclovir-Gruppe ist in der Fig. 2 dargestellt.
Studie 5-Ho-c : Verkürzung der Behandlungsdauer
Um die Wirksamkeit einer 3-tägigen Behandlung mit 125 mg Brivudin einmal täglich bei Patienten mit Herpes zoster zu beurteilen, wurde eine weitere grosse
Studie durchgeführt unter Anwendung genau des gleichen Studiendesigns wie die Studie 5-Ho-b. Die Verabreichung von 125 mg Brivudin einmal täglich an drei Tagen (gefolgt von vier Tagen mit der Verabreichung eines Placebos) wurde verglichen mit einer Behandlung mit 800 mg Acyclovir 5 mal täglich an 7 Tagen.
Beteiligt waren insgesamt 1336 Patienten. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Dosierungsverordnung von Brivudin der Behandlung mit Acyclovir in der Standard-Dosierung in bezug auf die primäre Wirksamkeitsvariabie nicht unterlegen ist. Eine Überlegenheit konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Diese Daten mit einer verkürzten Behandlungsdauer stützen daher die Annahme, dass Brivudin tatsächlich eine wirksame Behandlung darstellt, wenn es einmal täglich bei Herpes zoster an immunkompetente Erwachsene verabreicht
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wird, und sie stützt den Wert der Ergebnisse, die in den vorhergehenden Studi- en erhalten wurden.
Primäre Wirksamkeitsvariable
Für den primären Parameter konnte eine Überlegenheit der Brivudin-Gruppe im
Vergleich mit der Acyclovir-Gruppe nachgewiesen werden. Das bestätigende
Testverfahren war statistisch signifikant mit einem Wert von 5 %. Das ge- schätzte Risiko-Verhältnis betrug 1, 14 für die Per Protokoll-Population, was einen um 14 % besseren Effekt (der Endpunkt wurde schneller erreicht) bei
Patienten anzeigt, die mit 1 x 125 mg Brivudin behandelt wurden, verglichen mit Patienten, die mit Acyclovir behandelt wurden. Der entsprechende deskrip- tive Mittelwert für "die Zeit ab Beginn der Behandlung bis zum letzten Aufbruch von Herpes zoster-Bläschen" war um 25 % kleiner für Brivudin (Mittelwert 13, 5 h) als tür Acyclovir (Mittelwert 18, 0 h).
Für die primäre Wirksamkeitsvariable der Brivudin-Behandlung wurde somit bestätigend gezeigt, dass sie statistisch signifikant der Acyclovir-Behandlung überlegen ist.
Sekundäre Wirksamkeitsvariable Die statistischen Tests für alle sekundären Wirksamkeitsvariablen einschiesslich der klinisch relevanten Schmerz-Parameter zeigten eine Äquivalenz zwischen 1 x 125 mg Brivudin und 5 x 800 mg Acyclovir.
Die Verbreitung von Hautläsionen (Srivudin : 1 ; Acyclovir : 2) und andere Komplikationen (Brivudin : 0, Acyclovir : 6) traten bei weniger als 1 % der Patienten in beiden Gruppen auf.
Die Subgruppen-Analyse bei Patienten im Alter von 50 Jahren und älter ergab ähnliche Ergebnisse wie diejenigen, die bei der Gesamtpopulation erhalten
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wurden, mit einer um 18 % besseren Behandlungs-Wirkung für die primäre
Wirksamkeitsvariable bei Patienten, die mit Brivudin behandelt worden waren, verglichen mit solchen, die mit Acyclovir behandelt worden waren.
Die Überlegenheit von Brivudin gegenüber Acyclovir konnte bestätigt werden durch konfirmatorische Statistiken für die primäre Wirksamkeitsvariable. Die
Nicht-Unterlegenheit in bezug auf alle sekundären Variablen einschliesslich der
Schmerzparameter konnte mit einem Signifikanz-Wert von 5 % gezeigt werden
Bei der Subpopulation von Patienten mit einem Alter von 50 Jahren oder älter wurde ein noch grösserer Vorteil bezüglich des primären Wirksamkeitsparame- ter gefunden für Brivudin im Vergleich zu Acyclovir.
Überwachung der poiherpetischen Neuralgie nach der Studie
Es wurden zwei retrospektive Überwachungen nach der Studie unter Dop- pelblind-Bedingungen gemäss dem GCP-Standard durchgeführt, um das Auftre- ten einer postherpetischen Neuralgie (PHN) bei Patienten im Alter von 50 Jah- ren oder älter zu untersuchen :
1) Ausgewählt aus den Studien 5-Ho-a und 5-Ho-b (7-tägige BrivudinBehandlung vs. 7-tägige Acyclovir-Behandlung) 2) Ausgewählt aus der Studie 5-Ho-c (3-tägige Brivudin-Behandlung vs. 7tägige Acyclovir-Behandlung) Patienten, die nach einem Telefonkontakt über mit Zoster zusammenhängende Schmerzen nach dem Ende der Studie berichteten, wurden in das medizinsche Zentrum eingeladen und untersucht, um das Auftreten einer PHN zu bestätigen und um Fragen zu beantworten in bezug auf die Art der Schmerzen.
Die PHN wurde definiert als Schmerzen in durch Herpes zoster hervorgerufenen Dermatomen nach Beendigung der individuellen Studie (die Patienten
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hatten die Studien 5-Ho-a, 5-Ho-b und 5-Ho-c zu beenden, wenn alle Krusten abgefallen waren oder am Tag 35 nach Beginn der Behandlung, welcher Ter- min auch immer zuerst kam).
Die Studien wurden unter Blind-Bedingungen durchgeführt (sowohl die Patien- ten als auch die untersuchenden Mediziner kannten nicht die Behandlung, die während der Studien 5-Ho-a. 5-Ho-b und 5-Ho-c durchgeführt worden war), was die Ergebnisse dieser Studien stark aufwertet
1. Überwachung der PHN nach der Studie im Anschluss an eine 7-täoiQe
Brivudin-Behandlung
Eine grosse Gruppe von 608 männlichen und weiblichen Patienten im Alter von
50 Jahren oder älter aus den Studien 5-Ho-a und 5-Ho-b wurde retrospektiv erneut untersucht (zwischen 8 und 17 Monaten nach der Behandlung), um die
Vorteile von Brivudin in bezug auf die Verhinderung des Auftretens der postherpetischen Neuralgie zu bewerten.
In der Patientengruppe, die vorher sieben Tage lang mit 125 mg Brivudin behandelt worden war, berichteten 32, 7 % davon, dass sie nach Beendigung der Studie an einer postherpetischen
Neuralgie litten, während in der Acyclovir-Behandlungsgruppe der Mengenan- teil 43,5 % betrug. Das relative Risiko für das Auftreten einer postherpetischen Neuralgie war somit um 25 % niedriger bei der 125 mg Brivudin-Gruppe, verglichen mit der Acyclovir-Gruppe. Dies war eine statistisch signifikante Verminderung und kann als klinisch relevanter Vorteil von Brivudin angesehen werden.
2. Überwachung in bezug auf die PHN nach der Studie im Anschluss an eine 3-täaiae Brivudin-Behandlung Diese Studie umfasste Patienten im Alter von 50 Jahren oder älter, die einer 3tägigen Behandlung mit 125 mg Brivudin oder dem 7-tägigen StandardDosierungsplan mit Acyclovir bei der Studie 5-Ho-c unterzogen worden waren.
Die Patienten wurden zwischen 3 und 8 Monate nach der Behandlung befragt.
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Die Ergebnisse zeigen, dass das Auftreten der postherpetischen Neuralgie bei Patienten, die einer 3-tägigen Behandlung mit 125 mg Brivudin einmal täglich unterzogen worden waren, im Vergleich zu derjenigen bei Patienten, die einer Acyclovir-Behandlung in der Standard-Dosierung sieben Tage lang unterzogen worden waren, vergleichbar war (41, 6 % vs. 39, 7 %).
Diese zusätzlichen Daten stützen den Nachweis, dass 125 mg Brivudin, drei Tage lang einmal täglich verabreicht, der Acyclovir-Behandlung von Herpes zoster nicht unterlegen ist.
Beispiele Die nachfolgenden Angaben sind als nicht-beschränkendes Beispiel der vorliegenden Erfindung anzusehen.
Beispiel 1 : 1 Brivudin 125 mg-Tablette - Tabletten mit sofortiger Freisetzung
EMI11.1
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 74, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Lactosemonohydrat <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Povidon. <SEP> K-Wert <SEP> 25 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 6 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 245,0
<tb>
<Desc/Clms Page number 12>
Beispiel 2
EMI12.1
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 74, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Maisstärke <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Povidon.
<SEP> K-Wert <SEP> 25 <SEP> 6, <SEP> 5
<tb> 5 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 6 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 245,0
<tb>
Beispiel 3
EMI12.2
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette
<tb> Brivudin <SEP> 125,0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> Cellulose-Pulver <SEP> 74,0
<tb> 3 <SEP> Lactose <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Povidon. <SEP> K-Wert <SEP> 25 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 6 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 245, <SEP> 0
<tb>
<Desc/Clms Page number 13>
Beispiel 4
EMI13.1
<tb>
<tb> Nr.
<SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125,0
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 74, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Maisstärke <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Copovidon <SEP> VA <SEP> 64 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 6 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 245, <SEP> 0
<tb>
Beispiel 5
EMI13.2
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmateria) <SEP> mg/Tablette <SEP>
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 74,0
<tb> 3 <SEP> Lactose <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Copovidon.
<SEP> VA <SEP> 64 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Collidon <SEP> CL <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 6 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 7 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 250, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
<Desc/Clms Page number 14>
Beispiel 6
EMI14.1
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmaterialien <SEP> mg/Tablette
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125,0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulo- <SEP> 122,5
<tb> se/Aerosil <SEP> 98/2
<tb> 3 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 4 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 250,0
<tb>
Beispiel 7
EMI14.2
<tb>
<tb> Nr.
<SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette <SEP>
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125,0
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulo- <SEP> 100, <SEP> 5 <SEP>
<tb> se/Aerosil <SEP> 98/2
<tb> 3 <SEP> Collidon <SEP> CL <SEP> 22, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 4 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 5 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 250,0
<tb>
EMI14.3
EMI14.4
<tb>
<tb> Nr. <SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Pulver/Kapsel
<tb> 1 <SEP> Brivudin <SEP> 125,0
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 122, <SEP> S <SEP>
<tb> 3 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 4 <SEP> gereinigtes <SEP> Wasser
<tb> 250, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
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Beispiel 9 - beschichtete Tablette mit sofortiger Freisetzung
EMI15.1
<tb>
<tb> Nr.
<SEP> Ausgangsmaterial <SEP> mg/Tablette
<tb> 1 <SEP> Brivudin125, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 2 <SEP> mikrokristalline <SEP> Cellulose <SEP> 74, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Lactosemonohydrat <SEP> 32, <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> Aerosil <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Copovidon. <SEP> VA <SEP> 64 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 6 <SEP> Magnesiumstearat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 7 <SEP> Hydroxypropylmethylcellulose <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 8 <SEP> Macrogol <SEP> 6000 <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 9 <SEP> Titandioxid <SEP> 4, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 256, <SEP> 0 <SEP>
<tb>