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Verfahren zum Ziehen von Wolframdraht für elektrische Glühlampen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von Wolframdraht für elektrische Glühlampen und bezweckt, deu Durchgang des Drahtes durch die Düsen zu erleichtern.
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grossen Druck, welchen die Düse auf den Draht ausübt, abgestrichen werden, ohne die Düse zu passieren. Der fein verteilte Körper wird gemäss der Erfindung insbesondere in einer Suspension angewandt, welche auf den Draht aufgebracht und gegebenenfalls unter Erwärmung eingetrocknet wird, bevor sie die Düse erreicht.
Namentlich eignet sich fein verteilter Graphit, welcher in Wasser oder Ö ! oder anderen Flüssigkeiten suspendiert ist bzw. sich in kolloida ! {'m Zustande befindet.
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wässerigen Suspensionen empfiehlt sich der Zusatz einer geringen Menge, etwa 10% von Ammoniumsulfid, welches selbst eine gewisse Schmierfahigkelt besitzt. Um das Schmier- mittel auf den Draht aufzubringen, bevor er die erhitzte Düse passiert, wird der Draht durch einen Becher oder ein anderes Gefäss gezogen, welches das Schmiermittel
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wird.
Hierauf wird das Schmiermittel im gewissen Sinne in den Draht eingebrannt, so dass er nach dem Durchgang durch die Düse einen glatten, glänzenden und festhaftenden
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ist es von einer Oxydation des Drahtes begleitet, wodurch die Graphitteilchen mehr oder weniger eingeschlossen und beim Durchgang des Drahtes durch die Düse festgehalten werden, so dass sie an dem Draht fest anhaften. Sehr gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Draht unmittelbar vor dem Eintritt in das Schmiermittel durch eine Gasflamme geführt und so auf Rote-tut erhitzt wurde, so dass er hoch erhitzt in das Schmiermittel pintritt.
Dieses wird durch die Berührung mit dem Draht auf Siedetemperatur gebracht und hiedurch wird anscheinend eine bestimmte Menge des Schmiermittels an der Draht- oberfläche festgebacken.
Wie gefunden wurde, kommt der Draht unter günstigen Umständen, nachdem ei mit dem vorher festgcbackenen Schmiermittel durch die Düse gezogen worden ist, mit einem glänzenden, schwarzen, festhaftenden Überzug heraus und kann ohne Wiederholung des Oberzugsverfahrens durch eine grosse Anzahl Düsen aufeinanderfolgend gezogen werden, ohne seinen Überzug zu verlieren und ohne eine merkliche Abnutzung der Düse hervorzurufen. Es kann jedoch auch, wenn es wünschenswert ist, das Schmiermittel auf der nächsten oder einer der folgenden Stufen festgebacken werden und es kann dies so oft wiederholt werden, als erforderlich sein mag.
Jedenfalls ist es zweckmässig, dass der glänzende Überzug ergänzt wird, indem der Draht vor jedem Durchgang durch eine Düse
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durch ein Bad geführt wird, welches das graphitische Schmiermittel enthält. Damit das Schmiermittel an dem Draht fest anhaftet, kann man letzteren beispielsweise durch eine Flamme führen nach dem Austritt aus dem Bad. In diesem Falle ist aber wichtig, dass die erhitzte Zone, durch welche der Draht geführt wird, nicht zu lang ist, da sonst der Überzug, statt eingebrannt zu werden, herausgebrannt würde und der Draht die Düsen in einem solchen Zustande erreichen würde, dass der Rest des Schmiermittels durch die Df1se abgestrichen wird, die vorteilhafte Wirkung des Schmiermittels verloren geht und die Düsenabnutzung ausserordentlich zunimmt.
Deshalb ist es vorteilhafter, im allgemeinen den Draht unmittelbar vor dem Eintritt in das Schmiermittel zu erhitzen. Es ist auch wünschenswert, dass die Düsen und namentlich die Eintrittsstellen gut abgerundet sind, so dass hier keine scharfen Ecken vorhanden sind und die Dtisenoberfläclie die Wirkung hat, den Überzug auf der Drahtoberfläche zusammenzupressen und zu verdichten.
Man kann als Schmiermittel auch eine oder mehrere Wolframverbindungen in Suspension anwenden, welche beim Glühen für sich oder in geeigneter Atmosphäre sich zersetzen und dabei auf dem Draht als festen Bestandteil nur Wolfram zurücklassen. Es ergibt sich hieraus der Vorteil, dass durch das Schmiermittel nicht fremde Bestandteile in den Draht gelangen, welche ihn in schädlicher Weise verunreinigen würden. Als geeignete Wolframverbindung kommt hiebei insbesondere das. Wolframsulfid (WS2) in Betracht, welches nach verschiedenen Herstellungsverfahren in Gestalt eines weichen Pulvers beziehungsweise weicher, abfärbender, feiner, graphitähnlicher Kristalle erhalten werden kann (vgl. Gmeiin-Kraut, 7. Auf Heidelberg 1909, Band III, Abt. 1, Seite 745 f).
Eine weitere geeignete Verbindung ist die von Pacz angegebene kolloidale organische Wolframverbindung, welche dadurch gewonnen wird, dass Ammoniumwolframat oder eine andere geeignete Wolframverbindung mit Pyrogallol oder einem andern geeigneten mehrwertigen Phenol zusammengebracht und die gebildete kolloidale organische Wolframverbindung durch
Schwefelsäure oder einen andern geeigneten Elektrolyten gefällt wird (vgl. die poster reichische Patente Nr. 52353 und Nr. 53053). Diese Wolframverbindung dürfte die Zusammensetzung B COg haben und zerfällt beim Erhitzen im Vakuum oder im
Wasserstoffgas oder in anderer geeigneter Gasatmosphäre in Wolfram und ent- weichende Gase.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Ziehen von Wolframdraht für elektrische Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche des zu ziehenden Drahtes ein äusserst fein ver- teilter, als Schmiermittel wirkender Körper, wie z. B. Graphit, aufgebracht und eingebrannt wird, so dass er beim Ziehprozess ganz oder teilweise die Düse mitpassiert.