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Vorrichtung zum Entfalten von Fallschirmen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zum Entfalten von Fallschirmen die an oberhalb des Erdbodens befindlichen Objekten angebracht sind.
Wie die Erfahrung gezeigt hat, ereignen sich beim Gebrauch von Fallschirmen Unglücksfälle dadrrch, dass sich der Schirm nicht vollständig entfaltet und daher die volle Last nicht tragen kann oder durch das Objekt selbst daran gehindert wird, in riehtiger Weise zur Wirksamkeit zu gelangen.
Bei den bekannten Vorrichtungen sind Einrichtungen vorgesehen, um die Ränder des Schirmes auseinander zu spreizen Diese Spreizen sowie deren Betätigungseinrichtungen sind kompliziert und schwerfällig und daher im Betrieb unzuverlässig.
Im Gegensatze hiezu werden gemäss der Erfindung die Ränder des Schirmes durch eine 8c hiessvorrichtung entfaltet. Die Geschosse der Schiessvorrichtung sind mit den Rändern des Schirmes verbunden und treiben daher beim freien Abschleudern durch die Schiessvorrichtung die Sehirmränder auseinander. Zwischen den Schirmblättern und der Schiessvorrichtung bestehen nach dem Entfalten keinerlei Stütz-oder Spreizverbindungen, alle Spreizorgane entfallen überhaupt, so dass sich die ganze Einrichtung durch besondere Einfachheit und Betriebssicherheit auszeichnet und das Entfalten des Schirmes nicht von der unzuverlässigen Funktion von Spreizorganen abhängig ist.
Als Schiessvorrichtung kann jede beliebige solche Vorrichtung verwendet werden, d. h. eine Vorrichtung, bei deren Betätigung Geschosse irgend welcher Art durch im System erzeugte Kräfte frei abgeschleudert werden.
Ist das Objekt derart gestaltet, dass das Entfalten des Schirmes verhindert sein würde oder befindet sich der Schirm derart auf einem Objekt, dass der Schirm nach der Entfaltung mcht frei niedergehen könnte, so wird zweckmässig der Schirm vor der Entfaltung in geschlossenem Zustand vom Objekt vorerst abgeschleudert ; in diesem Falle wird die Schiessvorrichtung zum Rntfalten des Schirmes durch Zugmittel betätigt, die am Objekt befestigt sind und vom geschlossenen Schirm bei dessen Fortbewegung vom Objekt gespannt werden.
Die Belastung des Schirmes erfolgt in jedem Falle erst nach der Entfaltung desselben.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, und zwar ist Fig. 1 fin Querschnitt durch die Vorrichtung zum Abschleudern des Schirmes mit Fallschirm in Anwendung bei einem Luftfahrzeug ; Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Kappe des Schirmes.
Die Vorrichtung zum Abschleudern des Schirmes besteht aus einem Rohr 1. das ähnlich
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Stelle des Luftschiffes, Gebäudes oder dgl. in beliebig senkrechter oder schiefer Lage befestigt werden kann. Das Rohr enthält an dem dem Stander zugekehrten Ende eine Kammer J zur Auf- nahme des Treibmittels. Als solches kann, wie die Zeichnung beispielsweise zeigt, Schiesspulver oder dgl.. aber auch komprimiertes Gas oder dgl. zur Verwendung gelangen. Bei der Anwendung von Schiesspulver als Treibmittel ist die Kammer 3 durch einen Zündkanal 4 mit der Stirnfläche des Rohres 1 verbunden und beispielsweise ein Schlagzünder 5 und eine Schlagvorrichtung 6 1D bekannter Weise am Rohrhaupt angeordnet.
Der Hebelarm 7 der Schlagvorrichtung ist vor-
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beliebiger Anzahl, die zur Aufnahme eines Treibmittels, beispielsweise ebenfalls Schiesspulver, dienen und zu diesem Zweck eine das Treibmittel aufnehmende Kammer und einen Zündkanal 24 aufweisen, der mit einem Zündsatzkanal 15 in Verbindung steht. Dieser Satzkanal wird vorteilhaft als für alle Rohre 12 gemeinsamer, ringförmiger Kanal im Futter 16 ausgebildet, in welchem die Rohre 12 befestigt sind ; das Futter 16 ist mit der Hülse 11 fest verbunden. An einer beliebigen Stelle desselben ist in bekannter Weise eine Zündvorrichtung angeordnet, die beispielsweise aus t'mem Schagzünder 17 und einer Schlagvorrichtung 18 mit Abziehschnur 19 besteht.
Diese Abziehschnur ist bedeutend länger als die Entfernung der Schlagvorrichtung 18 vom Ständer und ist an demselben mit ihrem freien Ende befestigt.
Der Stiel 20 des Fallschirmes passt in das Rohr 1, befindet sich im betriebsbereitem Zustand, wie Fig. 1 zeigt, in diesem Rohre und trägt am oberen Ende die Schirmkappe, die aus einer starren
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Platte 21 besteht. Die Platte 21 ist mit regelmässig angeordneten Öffnungen 23 versehen, die zur Befestigung der Schirmschnire 24 dienen, wodurch bei aufgetriebenem Schirme dessen regelmässige Gestalt gesichert ist. Die Schirmschnüre sind in bekannter Weise durch die Schirmblätter miteinander und deren äusserer Rand wieder mit den Tragseilen zur Aufnahme der Last verbunden.
An der Fallachirmspitze sind in irgend welcher Weise Öffnungen zum Durchzug der Luft beim Fallen des belasteten Schirmes angeordnet, um einem Zerreissen der Schirmblätter vorzubeugen und ein Kippen des Schirmes zu vermeiden. Eine der Anzahl der Röhren 12 entsprechende Zahl der Schirmachnüre trägt kurze Kolben oder Pfropfen 25, die im betriebsfertigen Zustand der Vorrichtung in die Rohre 12 eingeschoben sind. Bei der dargestellten beispielsweisen Verwendung der Vorrichtung bei Luftfahrzeugen ist der Ständer 2 mit einem Teil 26 des Fahrzeuggestelles fest verbunden ; die Abziehschnur 10 führt mit ihrem freien Ende zu dem Lenker des Fahrzeuges.
Die langen im Ruhezustand der Vorrichtung zusammengerollten Tragseile sind ebenfalls mit einem vom Lenker getragenen festen Gürtelringe oder dgl. verbunden ; die Schirmblätter liegen gefaltet zweckmässig über einem die Vorrichtung seitlich umschliessenden Gehäuse, die Kolben 25 befinden sich in den Rohren 12 und der Stiel 20 im Rohre 1. Die Explosionskammern 3 und 13 sowie der Satzkanal 15 sind mit dem Zünd- bzw. Treibmittel gefüllt, die Abziehschnur 19 ist am Ständer befestigt und die Schlagvorrichtungen 6 und 18 befinden sich in der in Fig. 1 dargestellten Ruhelage. Das Gehäuse kann oben durch einen leicht abhebbaren oder leicht zerstörbaren Deckel abgeschlossen sein.
Die Wirkungsweise ist die folgende :
Tritt beispielsweise eine plötzliche Absturzgefahr des Luftfahrzeuges ein, so wird vom Lenker die Abziehschnur 10 angezogen und dadurch die Schlagvorrichtung 6 soweit verdreht, bis die Öse 8 unter dem Blättchen abgleitet und den Hebel freigibt, der durch die bei der Verdrehung gespannte Rückholfeder zurückgeschnellt wird. Dabei trifft er gegen den Schlagzünder 5. bringt dadurch die Ladung des Rohres 1 zur Explosion und der Schirm wird abgeschleudert.
Bei der Aufwärtsbewegung des Schirmes wird die Hülse 11 und die von ihr getragene Vorrichtung zur Entfaltung des Schirmes mitgenommen, wobei die Abziehschnur 19 abgerollt und gespannt wird. Dadurch wird die Schlagvorrichtung 18 betätigt. In diesem Augenblick befindet sich der
Schirm infolge der entsprechend gewählten Länge der Abziehschnur 19 bereits so weit von dem
Fahrzeuge, dass er sich ungehindert entfalten kann. Durch die Explosion in den Rohren 12 werden die Kolben 25 radial nach aussen frei abgeschossen und dadurch die Schnüre 24 in die der regel- mässigen Entfaltung des Schirmes entsprechende Stellung gebracht. Die Länge der Tragseile
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ganz ausgespannt wurden, so dass die vom Schirm zu tragende Last erst nach Entfaltung des Schirmes zur Wirkung gelangt und daher sicher getragen wird.
Der Schirm schwebt nun ruhig und entsprechend langsam mit der Last zu Boden.
Die Vorrichtung kann beispielsweise ohne das zweite Rohr 28 auch zur Rettung aus brennenden Gebäuden verwendet werden und wird zu diesem Zwecke vorteilhaft bei einem Fenster derart angebracht, dass der Schirm schrag abgeschleudert wird. um aus dem Bereich des Hauses zu gelangen. Diese Schräglage ist auch bei Biplanen erforderlich, um der oberen Tragfläche auszuweichen. Die Länge der Schnüre richtet sich nach dem besonderen Verwendungzweck und kann demselben stets angepasst werden. Die Vorrichtung kann auch mit irgend welchen besonderen Schirmkonstruktionen verwendet und denselben gegebenenfalls leicht angepasst werden.
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1. Vorrichtung zum Entfalten von Fallschirmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder des Schirmes mit den Geschossen einer Schiessvorrichtung verbunden sind, die von derselben frei abgeschleudert werden.